Smart Repair, die smarteste aller Alternativen
CARROSSERIEREPARATUR Umweltfreundliche Reparaturmethoden aktiv unterstützen – diesen Leitsatz hat sich die «AXA Winterthur» gross auf die Fahne geschrieben. Und empfiehlt deshalb ihren 150 Stützpunktpartnern ein neu gestaltetes Programm mit dem Namen «CO₂ reduzieren – darum reparieren».

Um den Carrossiers alle strukturierten Methoden und Vorteile aufzuzeigen, welche die umweltfreundliche und erst noch kostengünstigere Fahrzeugreparatur bietet, startete AXA im November 2018 ein Pilotprojekt mit 14 Betrieben. Und das hat den Verantwortlichen auf jeden Fall schon mal gezeigt, dass sie bei vielen Profis offene Türen einrennen mit ihrem Vorhaben.
Das bestätigte auch der Mitte Januar durchgeführte regionale Kick-off an der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur (STFW) zum Thema Smart Repair, der zahlreiche Carrosseriefachleute anlockte. Die Referenten: Fredy Egg (Chief Claims Officer) von AXA («Die Ersatzteilpreise steigen aktuell stark, das macht mir Sorgen»), Heinz Bachmann (Clear Car Rep), der unter anderem über Schulungsangebote informierte, und Philipp Roth, «Partner-Manager Motor» bei AXA. Seine Botschaft: «Grosse Schäden werden immer seltener, die Tendenz geht zu Kleinschäden und somit den Methoden Dellendrücken, Teillackieren und Spot-Repair.»

Handwerk muss aktiv angeboten werden Ralph Kuhn (Partner-Manager Motor, AXA) hatte als nächster Referent «Next Steps» zum Thema und gab unter anderem Einblicke in die kommenden Kick-off-Tage und in die regionalen Meetings, bei denen der Gedankenaustausch im Vordergrund stehen wird. Richard Schöller (André Koch AG) wiederum wies auf die wegfallenden Transport- und Entsorgungskosten sowie auf die kürzeren Fahrzeugstandzeiten hin, wenn statt ersetzt eben repariert wird. Zudem ist er überzeugt davon, dass sich Kundinnen und Kunden vermehrt für Letzteres entscheiden, wenn sie im Detail darüber informiert werden, inwiefern sich diese kostengünstige Lösung für alle Beteiligten lohnt.

Anschliessend bewies Dalibor Djuranovic (Carrosserie Nidau) anhand von Praxisbeispielen, warum der Teileaustausch keine gute Lösung für den Carrossier ist. Unter anderem zeigte er einen Mercedes-A-Klasse mit rechts stark eingedrückter Seitenwand. Ein Ersatz war mit 5850 Franken veranschlagt, mit der Reparatur wurden schliesslich 2510 Franken daraus. Ein anderer Fall ist ein VW Beetle mit gerissenem Stossfänger. Ein Neuteil hätte 1620 Franken gekostet, die Reparatur – für die der Carrosseriebetrieb Arbeitsstunden verrechnen konnte – kam auf 1400 Franken zu stehen.
Dass sich die Carrossiers unbedingt zu den alternativen Methoden wie Smart Repair bekennen sollten, ist für Felix Wyss ein Muss. «Kunsthandwerk und Instandstellungen sind unsere Kernkompetenzen. Und zwar schon seit der Grundbildung», sagte der Zentralpräsident von «carrosserie suisse» in seinem Referat. Und bat seine Berufskollegen eindringlich, dieses Kunsthandwerk auch wieder anzuwenden. «Dann bleibt am Schluss sogar noch etwas mehr in der Betriebskasse», sagte er mit einem Augenzwinkern.