Neue Baustellennorm: Mehr Sicherheit auf Autobahnen
VERKEHRSSICHERHEIT Mit einer neuen Baustellennorm für die Autobahn soll die Sicherheit sowohl für die Verkehrsteilnehmer wie auch für die Arbeiter auf den Autobahnbaustellen verbessert werden.

Baustellen waren im letzten Jahr nur noch für etwas mehr als ein Prozent der Staustunden verantwortlich, dies vor allem dank konsequenter Nacht- und Wochenendarbeit. Dennoch besteht weiteres Verbesserungspotenzial bei Sicherheit und Verkehrsfluss, namentlich bei den Tagesbaustellen. Mit der seit Anfang 2018 gültigen Baustellennorm soll gleichzeitig erreicht werden, dass der Verkehr mit den neuen Massnahmen flüssiger durch den Baustellenbereich geführt und das Staupotenzial minimiert wird, wie das Bundesamt für Strassen Astra mitteilt. Dabei wird zwischen Tages- und Unterhaltsbaustellen unterschieden. Tagesbaustellen werden spätestens nach 72 Stunden wieder abgeräumt und zum Beispiel für kleine Reparaturen oder bei Grünpflege und Reinigungsarbeiten eingerichtet. Die Unterhaltsbaustelle ist von längerer Dauer und bietet dadurch ein höheres Mass an Sicherheitsmassnahmen.
gemeinsam erarbeitet Die neue Baustellennorm wurde vom Schweizerischen Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute (VSS) in enger Zusammenarbeit mit dem Astra erarbeitet. Kernpunkte der Massnahmen sind die Sichtbarkeit der Signalisation, die Absicherung der Baustelle, breitere Fahrspuren und die sichere Verkehrsführung. Die Neuerungen bei Tagesbaustellen sind:
- Warnschwellen, die vor der Absperrung der Baustelle auf die Fahrbahn oder den Pannenstreifen gelegt werden, rütteln das Fahrzeug durch und machen abgelenkte Fahrzeuglenkende auf das Hindernis aufmerksam, bevor ein Unfall passiert.
- Die Absperrfahrzeuge sind mit mobilen Anpralldämpfern ausgerüstet. Dies verhindert, dass bei einem Aufprall das Signalisationsfahrzeug nach vorne katapultiert wird und so Arbeiter gefährden kann. Ebenso werden bei einem Aufprall die Folgen für den Unfallverursacher gemildert.
- Zusätzlich zu den üblichen Signalisationsfahrzeugen wird die Verständlichkeit für die Fahrzeuglenker wenn nötig durch mobile Überkopfsignalisationen verbessert.
- Neu wird auch bei Arbeiten auf dem Pannenstreifen das Tempo reduziert.
mehr platz bedeutet mehr sicherheit Die wesentlichste Neuerung bei Unterhaltsbaustellen sind breitere Fahrbahnen, indem die Mindestbreite erhöht wurde. Mehr Platz für den Verkehr bedeutet mehr Sicherheit auf der Baustelle nebenan, denn erfahrungsgemäss fahren die Verkehrsteilnehmer auf breiteren Spuren sicherer. Dadurch wird auch die Staugefahr gemindert. Demgegenüber entsteht der Nachteil, dass für die Bautätigkeit weniger Platz zur Verfügung steht. Dies ist ein Kompromiss zugunsten von Sicherheit und Verkehrsfluss.
Zudem schreibt die Baustellennorm bei Unterhaltsbaustellen den zwingenden Einsatz von physischen Abschrankungen vor. Bei diesen sogenannten temporären Rückhaltesystemen handelt es sich um mobile Leitplanken zwischen Fahrbahn und Baustelle. Solcherlei physische Abschrankungen sind auf den Tagesbaustellen wegen ihrer kurzen Dauer nicht vorgesehen.
Hier geht’s zum Faktenblatt der neuen Baustellennorm des Astra.
