Coretura, das Joint Venture zur Gestaltung der digitalen Zukunft

DAIMLER TRUCK UND VOLVO GROUP Das Joint Venture verfolgt das Ziel, die Nutzfahrzeugindustrie durch eine neue softwaredefinierte Fahrzeugplattform zu transformieren und einen neuen Industriestandard zu setzen. Coretura mit Hauptsitz in Göteborg nahm Anfang Juni seinen Betrieb auf.

Von links:: Martin Lundstedt (Präsident und CEO der Volvo Group), Johan Lundén (CEO von Coretura), und Karin Rådström (CEO von Daimler Truck AG)

Daimler Truck und Volvo Group, zwei Schwergewichte in der Nutzfahrzeugindustrie, gaben am 17. Juni 2025 die Gründung von Coretura AB bekannt. Das Joint Venture verfolgt das Ziel, die Nutzfahrzeugindustrie durch eine neue softwaredefinierte Fahrzeugplattform zu transformieren und einen neuen Industriestandard zu setzen. Coretura wird es Daimler Truck und der Volvo Group sowie weiteren potenziellen Kunden ermöglichen, eigenständige, digitale Fahrzeuganwendungen für ihre Produkte anzubieten.

Nach der Unterzeichnung der verbindlichen Joint-Venture-Vereinbarung durch Daimler Truck und die Volvo Group am 28. Oktober 2024 haben die beiden Unternehmen alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen eingeholt und nun das neue Unternehmen Coretura gegründet.

Coretura möchte digitale Zukunft im Nutzfahrzeugbereich gestalten

Mit Vollzug der Transaktion des Joint-Ventures nahm das zukünftig in Göteborg, Schweden, ansässige Unternehmen Coretura Anfang Juni seinen Betrieb auf.
Karin Rådström, CEO von Daimler Truck: «Mit Coretura setzen wir einen klaren strategischen Fokus auf die Softwareentwicklung für Nutzfahrzeuge. Dies ist ein grosser und wirklich spannender Schritt – nicht nur für uns, sondern für die gesamte Branche und unsere Kunden.»

Martin Lundstedt, Präsident und CEO der Volvo Group, fügte hinzu: «Coretura markiert einen konsequenten Schritt in der Evolution von Nutzfahrzeugen. Durch den Einsatz modernster Technologie und kollaborativer Innovation schaffen wir die Grundlage für eine neue Ära der Konnektivität und Effizienz in der Branche. Dieses gemeinsame Unternehmen unterstreicht unser Engagement, nicht nur unsere Produkte voranzubringen, sondern auch den Weg für nachhaltige und intelligente Transportlösungen zu ebnen.»

Coretura wird von einem vierköpfigen Führungsteam geleitet, das sich aus je zwei Mitgliedern der beiden Anteilseigner zusammensetzt. Johan Lundén, zuvor bei der Volvo Group für die strategische Produktplanung sowie das strategische Projekt- und Innovationsmanagement verantwortlich, wurde zum CEO ernannt.

Hochleistungssteuergeräte für grosse Datenmengen

Vor dem Hintergrund der Digitalisierung von Nutzfahrzeugen hat sich Coretura zur Aufgabe gesetzt, eine standardisierte und offene softwaredefinierte Fahrzeugplattform und ein dediziertes Betriebssystem für Nutzfahrzeuge zu entwickeln.

Zu den Aktivitäten von Coretura gehören auch die Spezifikation und Beschaffung zentralisierter Hochleistungssteuergeräte für Nutzfahrzeuge, die grosse Datenmengen verarbeiten können. Dies ermöglicht die zukünftige Entkopplung von Software- und Hardware-Entwicklungszyklen und damit dem Endkunden, digitale Anwendungen drahtlos «over the air» zu erwerben und kontinuierlich zu aktualisieren, was die Sicherheit, Effizienz und das Nutzererlebnis verbessert.

Johan Lundén, CEO von Coretura: «Dieses Joint Venture verbindet die Agilität eines Start-ups mit der Stabilität und Expertise unserer Hauptanteilseigner.»

«Wir sind stolz und motiviert, die digitale Transformation in der Nutzfahrzeugindustrie anzuführen – gestärkt durch die Unterstützung und das Engagement unserer namhaften Anteilseigner und darauf aus, die Zukunft der Branche zu gestalten», sagt Johan Lundén, CEO von Coretura.

Kollaborativer Co-Development-Ansatz

Mit zunächst rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Coretura auf ein schrittweises Wachstum ausgerichtet. Dies ermöglicht es den Anteilseignern, Ressourcen zu bündeln und entsprechend dem technischen Fortschritt und dem Erreichen von Meilensteinen zu investieren. Coretura verfolgt dabei einen kollaborativen Co-Development-Ansatz mit seinen Kunden mit dem Ziel, die ersten Produkte in Fahrzeugen bis Ende dieses Jahrzehnts einzuführen.

Daimler Truck und die Volvo Group bleiben Wettbewerber und werden weiterhin auf ein komplett eigenständiges Produkt- und Dienstleistungsangebot setzen, einschliesslich der jeweiligen digitalen Lösungen. Coretura ist offen für Kooperationen und lädt neue und übliche Lieferanten sowie Partner, die gemeinsame Werte teilen, ein, sich an der Gestaltung der Zukunft der Branche zu beteiligen.

Die Volvo Group ist bereits an Flexis, einem anderen Joint-Venture mit der Renault Group und dem Logistikkonzern und CMA CGM beteiligt, bei dem es ebenfalls um ein softwaredefiniertes Fahrzeug geht, allerdings handelt es sich dabei um Transporter für die letzte Meile.

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