CeMAT blickte in die digitale Zukunft der Logistik
CEMAT HANNOVER Die Zukunft ist digital – das weiss die Branche nicht erst seit heute. Auf den Messen wie der CeMAT zeigt sie dazu die konkreten Produkte «zum Anfassen».

Knapp einen Monat nach der Stuttgarter Bühne für Intralogistik, der LogiMAT, öffnete die CeMAT Hannover, erstmals vereint mit der bekannten Industrieschau Hannover Messe, ihre Tore. Die Zusammenlegung hat einerseits im Zuge von «Industrie 4.0», mit dem ja auch «Logistik 4.0» eng verzahnt ist, durchaus Sinn, entspricht auf der anderen Seite aber auch der Wettbewerbssituation der Messegesellschaften und -plätze. Zumindest in der Aussendarstellung, so lässt sich heute sagen, nimmt die Logistik im neuen Rahmen in Hannover nicht mehr den Stellenwert ein, den sie als separate Veranstaltung innehatte.
Technologie als Assistenz Unter dem Leitthema «Integrated Industry – Connect & Collaborate» informierten sich nach Veranstalterangaben 210’000 Besucher über die Innovationen der insgesamt 5800 Aussteller in Hannover. Themen wie Machine Learning, künstliche Intelligenz, industrielle IT-Plattformen, der Einsatz von Robotik und autonomen Systemen in Produktion und Intralogistik sowie die Rolle des Menschen in der vernetzten Fabrik wurden intensiv diskutiert und gezeigt. Das Zusammenwachsen von Automation, Software und Intralogistik wird nach Expertenmeinung die Messe weiter prägen – insofern darf von einer weiteren Integration und Verschmelzung des bisher eigenständigen Sektors Intralogistik in Zukunft ausgegangen werden.
Vernetzung und Konnektivität Die enge Vernetzung von Produktion und Logistik wurde ausgiebig diskutiert, denn ohne intelligente Logistiksysteme wird die digitale Fabrik nicht funktionieren. Zu den Produkthighlights zählten daher Flurförderzeuge, autonome Shuttle, Kommissionier-Roboter sowie komplette Regal- und Förderanlagen. Die agile Fertigung setzt auf fahrerlose Transportsysteme, Drohnen und Sprachassistenten.
Von den «grossen» Produzenten und Anbietern im Sektor Flurförderfahrzeuge ist Linde Material Handling bekanntlich nicht mehr auf der CeMAT vertreten und veranstaltet mit der «World of Material Handling», dieses Jahr im Juni in Mannheim, eine eigene Hausmesse. So war in diesem Jahr Jungheinrich grösster Aussteller auf der Hannover Messe und der CeMAT. Zu den Produkthighlights gehörten fahrerlose Transportsysteme, neueste Assistenzsysteme sowie der weltweit erste Schubmaststapler mit fest integrierter Lithium-Ionen-Batterie, der seine Premiere auf der LogiMAT feierte. Wettbewerber Still präsentierte Kompetenz in Sachen Intralogistik, Schwerpunkte des Messeauftritts waren die Themen Sicherheit und Ergonomie. Diese spielen beispielsweise beim Easy-Drive eine entscheidende Rolle. Hierbei handelt es sich um ein erst 2017 auf den Markt gebrachtes Mensch-Maschine-Interface, das speziell für die Horizontalkommissionierer der OPX-Baureihe entwickelt wurde. Als Dritter im Bunde der an der CeMAT vertretenen grossen Flurförderzeughersteller teilte Toyota Material Handling an der Messe mit, dass ab diesem Herbst alle von Toyota produzierten elektrisch betriebenen Lagertechnikgeräte mit der Telematik-Lösung I_Site ausgeliefert werden.
Die nächste CeMAT findet vom 20. bis 24. April 2020 wieder gemeinsam mit der Hannover Messe statt.