Astag zieht Bilanz zu 25 Jahre Alpenschutzinitiative
TRANSITVERKEHR Die am 20. Februar 1994 durch die Alpenschutzinitiative angestossene Verlagerungspolitik des alpenquerenden Gütertransitverkehrs (von Grenze zu Grenze) trägt für den Nutzfahrzeugverband Astag Früchte.

«Die bisherigen Massnahmen haben gewirkt», hiess es an einer Pressekonferenz Mitte Februar in Bern. Doch das Umlagerungspotenzial ist mit den heutigen Rahmenbedingungen auch 25 Jahre nach dem Volksbeschluss eingeschränkt, weshalb das erklärte Verlagerungsziel von 650’000 Fahrten per 2019 noch nicht geschafft wird.
In seiner Presseveranstaltung hält der Astag an der Verlagerungspolitik der Schweiz fest, streicht aber sieben Punkte in einem Positionspapier hervor. Darunter warnt er davor, plötzlich den Binnen- oder den Import/Export-Verkehr in die Verlagerungspolitik miteinschliessen zu wollen. Auch verwahrt er sich gegen zusätzliche Belastungen der Transportunternehmen, da diese mit der LSVA und intensiven Investitionen in Material und Technologie die Effizienz der einzelnen Fahrten stark verbessert haben. Also wehrt man sich u.a. gegen eine weitere Erhöhung der LSVA, gegen Dosiersysteme und sektorale Fahrverbote sowie gegen einen Alleingang der Schweiz bei CO2-Abgaben und -Grenzwerten für schwere Nutzfahrzeuge. Zudem sieht der Astag Deutschland und Italien in der Pflicht, dass sie die vertraglich zugesicherten Neat-Zulaufstrecken endlich realisierten. Auch bräuchte es mehr Umschlagskapazitäten in der Schweiz (Terminale), mehr Mitsprache von SBB Cargo bezüglich Gleisnutzung sowie die Fertigstellung des 4-m-Korridors und des Ceneri-Basistunnels. Mit dem 4-m-Korridor und dem Ceneri-Basistunnel wäre gemäss Astag dann das Schienenpotenzial in der Schweiz voll ausgeschöpft.