E-Auto laden im Parkhaus: Zürich top, St. Gallen flop

TCS-TEST Wer sein Elektrofahrzeug in einem Schweizer Stadt-Parkhaus laden möchte, muss genau hinschauen. Ein aktueller Test des TCS (Touring Club Schweiz) von 40 Parkhäusern in den acht grössten Schweizer Städten zeigt grosse Unterschiede in der Ladeinfrastruktur.

E-Autofahrer, die ihr Fahrzeug in einem städtischen Parkhaus laden wollen, müssen ihre Auswahl mit Bedacht treffen.

Der TCS hat die Ladeinfrastruktur von 40 Parkhäusern in den grössten Schweizer Städten umfassend getestet. Bewertet wurden dabei die Anzahl der Ladestationen im Verhältnis zu den Gesamtparkplätzen, die Informationsbereitstellung und Beschilderung, der Zahlungsprozess sowie der allgemeine Eindruck des Parkings. Pro Parkhaus waren maximal 100 Punkte für das E-Auto-Laden erreichbar, wobei 80 Punkte für das Prädikat «hervorragend» standen.

Zürich führt vor Luzern und Bern

Im Städteranking überzeugt Zürich mit einem Durchschnitt von 73,32 Punkten als klare Siegerin. Die Parkhäuser Hohe Promenade, Urania und Opéra bilden das Top-Trio im Gesamtranking. Sie punkten mit ausreichend Ladestationen, verständlicher Wegführung und zugänglichen Ladelösungen. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass 10 der 40 getesteten Parkings über fest installierte Ladekabel verfügen. Auch Luzern liefert mit knapp 70 Punkten überzeugende Resultate und erhält das Prädikat «sehr empfehlenswert».

Empfehlenswert: Ladestationen im Parking Balexert in Genf

Enttäuschendes City West in Bern

Bern klassiert sich mit knapp 60 Punkten auf dem dritten Platz. Während die Ladeinfrastruktur in der Bundesstadt generell gut ist, zieht das Parking City West in Bahnhofsnähe den Schnitt deutlich nach unten. Mit nur einer im Internet angekündigten, aber nicht auffindbaren Ladestation belegt es den letzten Platz im Ranking und erhält das Prädikat «nicht empfehlenswert».

St. Gallen hat noch Luft nach oben

Das Schlusslicht unter den getesteten Städten bildet St. Gallen. Lediglich das Parking Neumarkt kann in der Ostschweizer Metropole überzeugen. Die anderen getesteten Parkhäuser bieten meist nur zwei bis vier Ladestationen, was der aktuellen Nachfrage kaum gerecht wird. Mehrere Parkhäuser in St. Gallen verfügen zudem überhaupt nicht über Ladeplätze.

Handlungsbedarf beim E-Auto laden für Parkhaus-Betreiber und Städte

Der TCS-Test zeigt, dass Lademöglichkeiten in den meisten Parkhäusern vorhanden sind, deren Ausbau jedoch dringend notwendig ist, um dem wachsenden Anteil von Elektroautos (derzeit 4 Prozent gemäss Bundesamt für Statistik) gerecht zu werden. Auch der Zahlungsvorgang muss optimiert werden: Für Gelegenheitsnutzende und Tourist:innen sollten Bezahlmethoden wie Twint oder Kreditkarte (ohne App-Zwang oder QR-Code-Umweg) Standard sein. Parkhaus-Betreiber sollten zudem bereits bei der Einfahrt die Verfügbarkeit von Ladestationen signalisieren, und die Städte könnten im Internet übersichtliche Informationen dazu bereitstellen.

Die vollständige Tabelle gibt es hier als PDF-Download.

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