Mercedes-Benz Actros 1848 auf Heim-Teststrecke

TREIBSTOFFVERBRAUCH In der Ausgabe TIR transNews Nr. 12 vom Dezember 2015 stellten wir den Mercedes-Benz Actros mit dem neuen OM-Triebwerk vor. Nun konnten wir das identische Fahrzeug auf unserer Heim-Teststrecke prüfen.

Mercedes-Benz Actros 1848 TIR transNews
Auf unserer Haus-Teststrecke musste sich der nigelnagelneue Mercedes-Benz Actros beweisen.

Bei sommerlichen Temperaturen in Slowenien zeigten sich die Mercedes-Benz Actros auf der Strecke von Ljubljana nach Portorož mit dem erneuerten 12,8-Liter-Reihensechszylinder OM 471 als wahre Sparfüchse. Vorwiegend über Autobahnen mit starken Steigungen und Gefällen und auf der Hauptstrasse Richtung Portorož mit etlichen Kreiseln erreichten wir mit dem Actros 1848 und der Leistungsstufe 350 kW (476 PS) über die 135 Kilometer lange Strecke und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 68 km/h einen Verbrauchswert von 30,2 Litern. Der grösste Teil der Strecke konnte mit dem PPC-unterstützten Tempomaten (Predictive Powertrain Control) gefahren werden. Nun bot sich die Gelegenheit, mit dem gleichen Fahrzeugtyp unsere Haus-Teststrecke abzufahren und die Daten mit der Slowenien-Tour zu vergleichen.

Der bekannte Arbeitsplatz beim Actros.
Der bekannte Arbeitsplatz beim Actros.

Die etwas anderen Anforderungen 
Unser Testfahrzeug war mit vielen kleineren und grösseren Annehmlichkeiten ausgestattet, die das Fahrerleben erleichtern sollen. Vor allem zu erwähnen wäre da der Fahrersitz, der zum effizienten Gebrauch alleine einer Einführung bedarf. Das Einstellen der Höhen- und Neigungswinkel ist normal, pneumatische Lendenwirbelstütze und Massagefunktion gewährleisten eine möglichst ermüdungsfreie Fahrt. Cockpit und Arbeitsplatzgestaltung haben sich beim Actros nicht verändert – man fühlt sich sofort wohl an der Deichsel.

«Das Fahrzeug ist noch nigelnagelneu», erklärte mir Anton Graber, Fahrinstruktor bei Mercedes-Benz (Schweiz) AG. «Dies hat zur Folge, dass der Treibstoffverbrauch etwas höher als normal ausfallen könnte.» Wie in Slowenien weist die Fahrzeugkombination ein Gesamtgewicht von knapp 40 Tonnen auf.  Unsere Teststrecke: Von Schlieren über die Autobahn bis zur Ausfahrt Müllheim TG, die Hauptstrasse via Wäldi nach Ermatingen – eine Zusatzschlaufe nach Tägerwilen, Wäldi, Ermatingen und weiter nach Steckborn, zweimal die Bergstrecke nach Hörhausen – mit jeweils einer Berganfahrt – und zurück über Frauenfeld (Mittagspause), Thalheim, Andelfingen und über die Autobahn nach Schlieren.

Auch auf dieser Teststrecke konnte der neue OM 471 überzeugen. Tempomat und PPC konnten allerdings nur auf den Autobahnstrecken Schlieren – Müllheim und Andelfingen – Schlieren eingesetzt werden. Die Berganfahrten stellten an das 476-PS-Kraftpaket keine besonderen Herausforderungen. Aus dem Stand wurden die maximal möglichen Geschwindigkeiten schnell erreicht. Auch das automatisierte 12-Gang-Getriebe zeigte dabei keine Schwächen. Auf den zwei Talfahrten zeigte der Limiter nur geringe Abweichungen gegenüber der vorgegebenen Maximalgeschwindigkeit. Die 189,6 Kilometer lange Teststrecke konnte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 47 km/h und einem Treibstoffverbrauch von 43,1 l/100 km gefahren werden – in Anbetracht der anspruchsvollen Teststrecke und des Gesamtgewichts von 40 Tonnen kein schlechter Wert.

Wer das Geschehen von oben betrachten will, braucht Bergsteigerqualitäten.
Wer das Geschehen von oben betrachten will, braucht Bergsteigerqualitäten.
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