Nationalstrassennetz in gutem Zustand
INFRASTRUKTUR Um dies weiterhin gewährleisten zu können, werden künftig tendenziell mehr Investitionen in den Unterhalt nötig sein. Dies gilt umso mehr, als per 1. Januar 2020 rund 400 Kilometer heutiger Kantonsstrassen ins Nationalstrassennetz aufgenommen werden («Neuer Netzbeschluss NEB»).

Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat den dritten Bericht zum Zustand des Nationalstrassennetzes publiziert. Dieser kommt zum Schluss, dass sich das Netz in einem guten Gesamtzustand befindet. Aufgrund der Alterung der Nationalstrassen, der zunehmenden Beanspruchung und der per 1. Januar 2020 erfolgenden Übertragung von rund 400 Kilometern Kantonsstrassen an den Bund werden die Unterhaltskosten künftig tendenziell aber steigen. Volk und Stände haben mit dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) die Voraussetzungen geschaffen, um die dafür nötigen Finanzen zu sichern.
Bei den Fahrbahnen und Belägen wurden 96 Prozent als gut oder mittel bewertet, etwas mehr als 3 Prozent als ausreichend und weniger als 1 Prozent als kritisch (grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Wiederum wurden keine als schlecht klassifizierten Fahrbahnen und Beläge festgestellt, welche dringliche Massnahmen erfordern würden.
Bei den Kunstbauten wurden 9315 (knapp 88 Prozent) als gut oder akzeptabel bewertet, 1123 (rund 10 Prozent) als beschädigt (mittelschwere Schäden ohne Auswirkung auf die Sicherheit; bedingen verschärfte Überwachung), 155 (1,5 Prozent) als schlecht (grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Als alarmierend (erfordert dringliche Massnahmen) eingestuft wurden 20 Kunstbauten. Dabei handelt es sich jedoch ausschliesslich um defekte Maschendrahtzäune und Wasserdurchlässe, welche für die Verkehrs- und Betriebssicherheit eine marginale Rolle spielen. Brücken finden sich keine darunter. Um langfristig eine hohe Qualität zu halten, will der Bund verstärkt in den Unterhalt der Kunstbauten investieren.
156 (gut 82 Prozent) Tunnels und Untertagbauten sind in einem guten oder als akzeptabel bewerteten Zustand, 28 (knapp 15 Prozent) wurden als beschädigt eingestuft (mittelschwere Schäden ohne Auswirkung auf die Sicherheit; bedingen verschärfte Überwachung) und 5 (knapp 3 Prozent) wurden als schlecht bewertet (grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Es gibt aber kein Bauwerk, das als alarmierend eingestuft wurde. Bei den Betriebs- und Sicherheitsanlagen wurden 98 Prozent als gut oder annehmbar bewertet. Dies widerspiegelt das hohe Sicherheitsniveau der Nationalstrassen. Die Gesamtbeurteilung ergab für 2018 insgesamt leicht bessere Werte als im Vorjahr.
2017 bewältigten die Nationalstrassen 41 Prozent des gesamten Strassenverkehrs und 71 Prozent des gesamten Güterverkehrs auf der Strasse, obwohl sie nur 2,6 Prozent des gesamten Strassennetzes der Schweiz ausmachen. Das schweizerische Nationalstrassennetz wurde mehrheitlich in den 1960er bis 1980er Jahren gebaut. Insgesamt umfasste es Ende 2018 eine Länge von 1859 Kilometer.