Importeure zahlen 22,3 Mio. Franken CO2-Strafen für Transporter

MARKT SCHWEIZ 2024 Die Schweizer Automobil-Importeure haben im letzten Jahr zum zweiten Mal in Folge die CO2-Zielwerte bei Personenwagen erreicht. Bei den leichten Nutzfahrzeugen wurde der Zielwert von 186 Gramm mit rund 6,4 Gramm jedoch überschritten.

Der Marktanteil von Elektrofahrzeugen im Segment der Transporter lag 2024 bei rund 10,5 Prozent (2023: 14,6 %).

Am 26. Juni 2025 hat das Bundesamt für Energie die Daten zu den CO₂-Emissionen und den Sanktionsbeträgen (CO2-Strafen) des Schweizer Fahrzeugmarktes veröffentlicht. In einem schrumpfenden Gesamtmarkt (-3,4 %) hat sich ein relativ stabiler Anteil an Steckerfahrzeugen etabliert (27,8 %). Die abermalige Senkung des durchschnittlichen CO₂-Ausstosses konnte u.a. dank eines höheren Mild-Hybrid-Anteil (MHEV) und technologischem Fortschritt erreicht werden.

Durchschnittlich lagen die CO₂-Emissionen bei 113,9 gCO2/km und somit klar unter dem gesetzlichen Zielwert von 118 Gramm. Bei den leichten Nutzfahrzeugen wurde der Zielwert von 186 Gramm mit rund 6,4 Gramm jedoch überschritten. Dies zieht Sanktionen von rund 22,3 Millionen Franken nach sich (CO2-Strafen 2023: CHF 4,4 Mio.).

2025 drohen noch höhere CO2-Strafen

Dieses Jahr kommt durch die Verschärfung der gesetzlichen Zielwerte eine grosse Herausforderung auf die Automobilbranche zu, weil die Grenzwerte von 118 auf 93,6 gCO2/km gesenkt wurden. Das vom Bundesrat in der Roadmap 2025 festgelegte Ziel von 50 Prozent Steckerfahrzeugen bleibt ebenfalls in weiter Ferne. War das Jahr 2024 die letzte Verschnaufpause vor der Zielwertverschärfung, wird der diesjährige Jahresabschluss für die Mitglieder von auto-schweiz äusserst anspruchsvoll.

Bei den leichten Nutzfahrzeugen ist ein höherer Durchschnittsausstoss zu verzeichnen. Der Anteil an Elektrofahrzeugen ist dort stark rückgängig (-29 %). Plug-in-Hybride (PHEV) können in diesem Markt die Nische nicht füllen. Mit diesem Trend droht für dieses Jahr Ungemach, da ähnlich wie bei Personenwagen eine steile Zielwertabsenkung von 186 auf 153,9 gCO2/km ansteht. Mit dem tiefen Elektroanteil drohen dieses Jahr grosse Sanktionsfolgen.

«Als Branchenvertreter setzen wir alles daran, unsere Kunden von emissionslosen oder -armen Fahrzeugen zu überzeugen. Die Modellpalette von über 200 Steckerfahrzeugen ist mittlerweile in sämtlichen Preissegmenten verfügbar. Die Reichweitenangst konnte mittels technologischer Innovation überwunden werden. Ebenso ist durch die Schweizer Firma Librec der Kreislauf von Autobatterien geschlossen worden», kommentiert Thomas Rücker, Direktor von auto-schweiz, und fügt hinzu: «Das langfristige Ziel muss es sein, den Markt sanktionsfrei zu gestalten. Daher setzen wir uns mit Nachdruck für ein funktionierendes Ökosystem der Elektromobilität ein.»

Mehr zu den Marktzahlen und Emissionswerten 2024 und 2023 veröffentlichte zeitgleich das Newsportal der Schweizer Regierung.

 

Visited 151 times, 1 visit(s) today

Weitere Beiträge zum Thema

Vorsprung in der Transportbranche
TIR transNews 
Newsletter
Nutzfahrzeuge und Transportbranche, Digitalisierung und Dekarbonisierung: Mit dem TIR transNews Newsletter sind Sie immer einen Schritt voraus.
anmelden!
Sie können sich jederzeit abmelden!
close-link