Scania plant erheblichen Personalabbau

NACHFRAGERÜCKGANG Die Coronavirus-Krise führte bei Scania zu einem starken Rückgang der Einnahmen. Daher plant der zum VW-Konzern gehörende schwedische Hersteller, seine Belegschaft weltweit zu reduzieren. Die Rede ist von bis zu 5000 betroffenen Stellen.

Scania CV AB Coronavirus Personalabbau 2020 TIR transNews
Die Krise hat die Notwendigkeit einer umfassenden Überprüfung der Anzahl der Berater und Mitarbeiter sowie einer strukturellen Überprüfung ausgewählter Teile der industriellen und kommerziellen Aktivitäten von Scania mit sich gebracht. Die Konsequenz ist ein erheblicher Personalabbau.

Obwohl es derzeit nicht möglich ist, die Dauer und Schwere der Auswirkungen der Krise auf die Geschäftstätigkeit vorherzusagen, erwartet Scania, dass die Nachfrage nach ihren Produkten aus Södertälje (S) noch für einige Zeit gering bleiben wird. Die Unterstützungspakete für Kurzarbeit, zu denen das Unternehmen, die Regierungen, Gewerkschaften und Beschäftigten gemeinsam beigetragen haben, hätten geholfen, die Auswirkungen und den Umfang dieses Personalabbaus auf längere Sicht zu verringern, heisst es in einer Mitteilung vom 4. Juni 2020.

Der Gewerkschaftsvertreter von Scania im Verwaltungsrat und der Verwaltungsrat hätten eine gemeinsame Sichtweise der durch die Krise verursachten Situation und suchten nun zusammen nach Lösungen für Kosteneinsparungen, ohne Entlassungen auszuschliessen. Einig sei man sich auch über die Notwendigkeit, neue Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben, um dem Übergang zu neuen Technologien und neuen Geschäftsmodellen gerecht zu werden.

„Die Coronovirus-Krise zwingt uns zu einer Reduzierung unseres Aktivitätsniveaus, und das bedeutet, dass wir schätzungsweise 5000 Mitarbeiter weltweit mehr haben als benötigt. Dazu gehört auch eine Überprüfung von bis zu 1000 Stellen für Angestellte in unserer Hauptverwaltung in Södertälje“, sagt Henrik Henrik Henriksson, Präsident und CEO von Scania. „Wir gehen davon aus, dass es lange dauern wird, bis die Marktnachfrage das Niveau vor der Krise erreicht haben wird, und deshalb müssen wir die Organisation bereits in diesem Jahr an die neue Situation anpassen. Dies werden unternehmensweite Massnahmen sein, und formelle Kündigungen sind nicht ausgeschlossen. Die Massnahmen umfassen auch Teile von Scania, die normalerweise nicht von kurzfristigen Änderungen des Produktionsvolumens betroffen sind.“

„Für die Beschäftigten in der Produktion haben wir bereits die Instrumente, um mit kurzfristigen Nachfrageschwankungen umzugehen, wie z.B. unsere Zeitbank und Zeitarbeit sowie eine Arbeitsweise, die kontinuierlich Effizienzgewinne generiert. Dank dieser Instrumente gehen wir davon aus, dass wir mögliche Personalreduzierungen über unsere normalen Prozesse bewältigen können“, sagt Michael Lyngsie, Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat.

Da die weltweite Marktnachfrage in absehbarer Zukunft voraussichtlich geringer sein wird, besteht ein Personalüberschuss in der weltweiten Vertriebs- und Serviceorganisation. Das niedrigere Aktivitätsniveau im Unternehmen betrifft auch mehrere Teile der Organisation der Hauptverwaltung, einschliesslich Forschung und Entwicklung. Um die insgesamt erforderlichen und substanziellen Kosteneinsparungen in den Jahren 2020 und 2021 zu erreichen, arbeitet die Geschäftsleitung zusammen mit den Gewerkschaftsvertretern an verschiedenen Kostensenkungsmassnahmen, wobei die Reduzierung der Anzahl der Berater eine davon ist.

„Wie immer bei Scania werden wir uns bemühen, die Auswirkungen für unsere Mitarbeiter zu minimieren – auch in diesen schwierigen Zeiten. Bei der Angestelltengewerkschaft befürworten wir den weiteren Rückzug der Berater“, erklärt Lisa Lorentzon, Arbeitnehmervertreterin im Verwaltungsrat. „Dazu ist es nötig, die erforderlichen Kompetenzen und Fähigkeiten auf das Stammpersonal von Scania zu übertragen, was Teil unseres lokalen Tarifvertrags ist, um das langfristige Überleben des Unternehmens zu sichern.“

Das Management und die Gewerkschaften werden nun Gespräche aufnehmen, um die Personalsituation auf organisatorischer Ebene zu überwachen.

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