Schweizer Konferenz Elektromobilität 2025 fordert Recht auf Laden

ZUM ZWEITEN MAL Rund 200 Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie den massgebenden Verbänden diskutierten gemeinsam über Herausforderungen und die Zukunft der Elektromobilität.

Die Direktoren der Gastgeber-Verbändee (von links): Michael Frank (VSE), Krispin Romang (Swiss eMobility) und Thomas Rücker (auto-schweiz)

Zum zweiten Mal fand im Kubus Bern die Schweizer Konferenz Elektromobilität statt, organisiert von auto-schweiz, Swiss eMobility und dem VSE. Im Zentrum standen der fachliche Austausch, die Vernetzung und praxisnahe Diskussionen zu aktuellen Entwicklungen – von ökologischen Aspekten über die Integration der Ladeinfrastruktur ins Verteilnetz, die Elektrifizierung des Schwerverkehrs bis hin zu politischen Rahmenbedingungen. Hochkarätige Referierende boten Einblicke in technologische Innovationen und strategische Weichenstellungen für eine nachhaltige Mobilität.

Zu den Highlights zählten Auftritte von prominenten Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland: TED-Talker, Ökologe und Filmemacher Marc Muller eröffnete die Veranstaltung mit visionären Impulsen für eine nachhaltige Zukunft. Aurélien de Meaux, Gründer und CEO von Electra (Frankreich), berichtete über innovative Geschäftsmodelle für den europaweiten Ausbau der Ladeinfrastruktur. Nationalrat und «Mr. Konsumentenschutz» Ueli Schmezer setzte bewusst kritische Akzente. Der renommierte Batterieexperte Prof. Maximilian Fichtner hob die klaren Vorteile der batterieelektrischen Mobilität – auch im Schwerverkehr – hervor.

Der ehemalige auto-schweiz Direktor Andreas Burgener (links) überreich den Goldenen Stecker der Elektromobilität 2025 an Librec-Gründer und CEO Jodok Reinhard.

Unverbietbarkeit der Heimladestation

Im Rahmen des eKonferenz-Talks, moderiert von SRF-Journalist Matthias Heim, sprachen sich die Verbandspräsidenten Peter Grünenfelder (auto-schweiz), Peter Goetschi (TCS), Jürg Grossen (Swiss eMobility) und Martin Schwab (VSE) für die Unverbietbarkeit der Ladestation aus. Das sogenannte «Recht auf Laden» – der garantierte Zugang zu privater Ladeinfrastruktur auch in Mietliegenschaften und Stockwerkeigentum – ist entscheidend für die weitere Verbreitung der Elektromobilität in der Schweiz. Die Teilnehmenden forderten anlässlich der Konferenz, dass der Ständerat nächste Woche zwingend die Weichen hierfür stellen müsse. Gemäss Swiss eMobility Direktor Krispin Romang: «Es liegt auf der Hand: Der Zugang zur Heimladestation ist der Schlüssel für die nächste Etappe der Elektrifizierung. Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen, wie auch im Sinne der Gleichberechtigung für Mietende und Stockwerkeigentümer, ist die Unverbietbarkeit der Heimladestation überfällig.»

Die Liberec AG gewinnt den Goldenen Stecker 2025

Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung des Goldenen Steckers der Elektromobilität 2025. Mit dieser Auszeichnung würdigen auto-schweiz, Swiss eMobility und der VSE herausragende Leistungen und Pioniergeist im Bereich der Elektromobilität. Preisträgerin 2025 ist die Librec AG, die mit ihren Innovationen im Bereich Batterie-Recycling einen entscheidenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen leistet. Die Laudatio hielt der ehemalige auto-schweiz Direktor Andreas Burgener, der die Auszeichnung an Librec-Gründer und CEO Jodok Reinhard überreichte.

An der Schweizer Konferenz Elektromobilität gemeinsam für die Mobilitätswende

Der diesjährige Branchenevent hat bestätigt, dass Elektromobilität ein übergreifendes Querschnittsthema mit komplexen Lösungsansätzen ist. Das beginnt bei der Produktion und Bereitstellung der Energie, geht über deren Verteilung und die Integration von Ladestationen ins Verteilnetz, bis hin zu den Herausforderungen bei privaten und öffentlichen Ladevorgängen. «Die Elektromobilität ist als Ökosystem zu verstehen. Es braucht den Effort verschiedener Anspruchsgruppen, damit die Antriebswende gelingt. Fahrzeuge sind in einer grossen Fülle verfügbar – das allein reicht aber nicht» bekräftigt Thomas Rücker, Direktor auto-schweiz. Deutlich wurde auch, dass künftig nicht nur das privat genutzte Auto reinelektrisch unterwegs sein wird. «Die Elektrifizierung des Individualverkehrs gelingt nur gemeinsam. Dass auto-schweiz, Swiss eMobility und der VSE ihre Kräfte bündeln, ist ein starkes Signal – für die Gesellschaft, die Branche und die Politik», sagt Michael Frank, Direktor des VSE. Erstmals wurde an der Konferenz auch die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs, der Motorfahrräder und des Carsharings vertieft diskutiert.

 

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