Wirtschaft erholt sich 2020 zügiger als prognostiziert

CORONAVIRUS-KRISE Sowohl die Konjunkturprognose der Expertengruppe des Bundes wie auch der SAA sieht die wirtschaftlichen Aussichten für 2020 weniger negativ als noch Mitte Jahr befürchtet.

SAA Wirtschaft TIR transNews
Positive Entwicklung der Wirtschaft: Die Mehrheit der Garagenzulieferer (73 Prozent/Vorquartal 50) erwarten eine gleichbleibende bis bessere Ertragslage. (Symbolbild: MAN)

Mit der Lockerung der gesundheitspolitischen Massnahmen setzte Ende April eine zügige Aufholbewegung der Schweizer Wirtschaft ein; sowohl die Konsum- als auch die Investitionsnachfrage übertrafen im 2. Quartal die Erwartungen. Die Kurzarbeit wurde deutlich weniger stark in Anspruch genommen als im Juni erwartet. In der Summe stellt sich das erste Halbjahr 2020 weniger negativ dar als in der Prognose von Juni angenommen. Dies die Einschätzung der Expertengruppe des Bundes.

Für das Gesamtjahr 2020 erwartet die Expertengruppe einen Rückgang des BIP von 3,8 Prozent (Prognose von Juni: −6,2 Prozent). Dies wäre der stärkste BIP-Rückgang seit 1975. Am Arbeitsmarkt ist mit weiteren Rückgängen der Beschäftigung zu rechnen. Die Arbeitslosenquote sollte 2020 bei jahresdurchschnittlichen 3,2 Prozent zu liegen kommen (Prognose von Juni: 3,8 Prozent).

Im weiteren Verlauf sollte sich die Erholung der Schweizer Wirtschaft in einem moderaten Tempo fortsetzen. Die Expertengruppe erwartet, dass das Sportevent-bereinigte BIP 2021 um 3,8 Prozent steigt (Prognose von Juni: 4,9 Prozent). Damit würde die Wirtschaftsleistung der Schweiz erst gegen Ende 2021 wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Dies setzt voraus, dass weder in der Schweiz noch bei den wichtigsten Handelspartnern ein weiterer breitflächiger Lockdown verhängt wird. Dann sollten sich Konsum- und Investitionsausgaben im Inland schrittweise erholen, wenn auch belastet durch Einkommensausfälle und die weiterhin grosse Unsicherheit.

Auch die Wirtschaft der Garagenzulieferer erholt sich nach Ende des Lockdowns gemäss SAA Konjunkturbarometer zügiger als prognostiziert. Für das kommende Quartal wird zwar aufgrund der dämpfenden Effekte der Corona-Krise nach wie vor ein schwacher Konjunkturverlauf prognostiziert, allerdings auf höherem Niveau als heute. Die Lockerung der Eindämmungsmassnahmen seit Mitte Mai und die beschlossenen Unterstützungsprogramme führen bereits aktuell zu einem kräftigen Aufholprozess. Rund ein Drittel (Vorquartal 11 Prozent) aller befragten Firmen gaben an, dass das aktuelle Beschäftigungsniveau gut sei. Die Erholung ist im Gange, zwar noch verlangsamt, jedoch dürfte sie auch in den kommenden Quartalen voranschreiten. In Bezug auf den Umsatz zeigt sich ein deutlicher Anstieg von «befriedigend/schlecht» auf «gut». Neu beurteilen knapp 20 Prozent mehr Unternehmen Ihren Gesamtumsatz als gut. Rund 65 Prozent (Vorquartal 75 Prozent) aller gemeldeten Firmen empfinden Ihren Umsatz zurzeit als befriedigend. Auch eine gute Entwicklung zeichnet sich in der Ertragslage der Unternehmen ab. 27 Prozent der Meldenden bewerten ihr Ertragsniveau als «gut», was ein Plus von 20 Prozent ist. 86 Prozent (Vorquartal 52) der gemeldeten Firmen haben für das nächste Quartal keine Kurzarbeit geplant.

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