Ein Beulas Glory füllt die Sitzplatz-Lücke

REISEBUSSE Mit Unterflur-Cockpit und 60 Sitzplätzen schafft es erstmals ein Beulas Glory SHD in den Fuhrpark der Birseck-Reisen + Transport AG in Arlesheim. Der auf einem Scania-Chassis aufgebaute Car deckt die Angebotslücke zwischen dem grössten Dreiachser mit 54 und dem Doppelstockbus mit 72 Sitzplätzen ab.

Neben den üblichen VDL-Cars hat Birseck-Reisen neu einen Beulas-Hochdecker mit Unterflur-Cockpit und Scania-Chassis im Einsatz.
Neben den üblichen VDL-Cars hat Birseck-Reisen neu einen Beulas-Hochdecker mit Unterflur-Cockpit und Scania-Chassis im Einsatz.

Vor 54 Jahren, Anfang März 1970, gründete Rudolf Meier seine eigene Gütertransportunternehmung. Von Beginn weg nahm er Änderungen und Umbauten am Fuhrpark vor, um Transporte noch effizienter und wirtschaftlicher durchführen zu können. 1976 begann Rudolf Meier aus seiner Leidenschaft am Reisen, erste Fahrten mit Cars zu organisieren und anzubieten. Mit Kreativität und vielen Ideen fasste er rasch auch im Carreise-Geschäft Fuss und bereiste mit einem stetig wachsenden Kundenstamm neue Orte und Regionen.

Birseck Beulas TIR transNews
Moderne, wohnliche Atmosphäre für 55 Reisende im Hochdeck.

Etwas für die Lücke

Heute stehen bei der Birseck-Reisen + Transporte AG insgesamt 13 Cars und Minibusse im Einsatz, davon acht grosse Zwei- und Dreiachser und fünf Minibusse. Letztere stammen von Mercedes-Benz und Iveco, die Cars waren bislang alle von VDL. Für alle Fahrzeug gilt: Sie sind komfortabel bis luxuriös ausgestattet und keines ist wie das andere. Das spiegelt sich auch in der Sitzzahl wider, die bei den Minibussen von 8 bis 20 reicht, bei den Cars von 30 bis 54, respektive 72 beim Doppelstockbus. Deshalb waren der Firmengründer Rudolf und sein Sohn und heutiger Geschäftsführer Roger Meier schon länger auf der Suche nach einem Reisebus, der um die 60 Sitzplätze in Kombination mit einer Fahrzeuglänge von maximal 13,3 Metern bieten würde. Mit ihm sollte die Lücke zwischen 54 und 72 Sitzplätzen ausgefüllt werden.

Birseck Beulas TIR transNews
Der L-förmige Aufgang führt um die Unterflursitze herum zum Hochdeck.

Auch nach längerer Suche blieben schliesslich nur zwei Bushersteller übrig, welche die Kombination von Anzahl Sitzplätzen und gewünschter Fahrzeuglänge überhaupt noch anbieten können. Die Sitzplätze zu finden wäre ja noch gegangen. Doch eine 4-Sterne-Ausstattung bei der geforderten Maximallänge setzte voraus, dass der Bus mit einem Unterflur-Cockpit ausgestattet wird. Solche Konstruktionen waren früher noch öfters auf Schweizer Strassen anzutreffen, sind jedoch heute sehr selten geworden. Doch in der Länge bestand bei den Meiers keine Kompromissbereitschaft, um den neuen Car in den engen Verhältnissen in den Bergen uneingeschränkt einsetzen zu können.

Das Unterflur-Cockpit ist über eine separate Türe zugänglich.
Das Unterflur-Cockpit ist über eine separate Türe zugänglich.

Beulas Glory mit 55+5+1-Bestuhlung

Nach einer eingehenden Evaluation der beiden verfügbaren Reisebusse entschieden sich Rudolf und Roger Meier nach Prüfung aller Pflichtenheft-Punkte für einen Beulas Glory SHD**** mit einem Scania-Chassis K 500C B 6×2*4 NI mit aktiv gelenkter Nachlaufachse. SHD steht bei Beulas für SuperHochDecker und ist die konstruktive Basis, die ein Unterflur-Cockpit erst ermöglicht.

Die 55+5+1-Bestuhlung umfasst 55 bequeme, im firmeneigenen Design gehaltene Vogelsitze im Hochdeck. Der vordere Zugang ist wegen des Unterflur-Cockpits L-förmig gestaltet. Direkt hinter und neben dem Fahrersitz sind die restlichen fünf Passagiersitze platziert. Der Fahrerarbeitsplatz verfügt über eine separate Zugangstüre. Die Sitzplätze bieten die zu erwartenden Features wie Fussstütze, Klapptisch und Leseleuchten. Die moderne Ausstattung umfasst u.a. auch drei LCD-Monitore für Unterhaltung und Informationsanzeige.

Rudolf Meier, Roger Meier und Sandro Valente vor dem neuen Beulas.
Rudolf Meier, Roger Meier und Sandro Valente vor dem neuen Beulas.

Auch beim neuen Beulas hat man von Birseck-Reisen kundenspezifische Lösungen gesucht. Eine davon ist die oberhalb des Motors platzierte Klimaanlage des Busses, die es ermöglicht hat, dass sich die Fahrzeughöhe auf 3,80 Meter limitieren lassen konnte. Zwei seitlich montierte Kameras ermöglichen dem Fahrer eine 360-Grad-Rundumsicht. Ausserdem verwendet der Beulas als Erster im Birseck-Reisen-Fuhrpark Kamera-Rückspiegel. Eines der zahlreichen Sicherheitselemente ist der Abbiegeassistent, sodass der Bus auch die neusten EU-Sicherheitsrichtlinien erfüllt.

Die fünf restlichen Sitze: hinter und neben dem Fahrersitz.
Die fünf restlichen Sitze: hinter und neben dem Fahrersitz.

Luftgefedert, mit 500 PS

Das dreiachsige Scania-Fahrgestell ist rundum luftgefedert, verfügt vorne über Einzelradaufhängung und hinten über die bereits erwähnte, aktiv gelenkte Nachlaufachse. Der Antrieb erfolgt mit einem Scania-Reihen-Sechszylinder mit 12,7 Litern Hubraum, 500 PS und 2550 Nm. Das 12-Gang-Opticruise-Getriebe ist automatisiert. Mit der 8-t-Vorderachse und der 19-t-Doppelhinterachse ergibt sich das übliche Gesamtgewicht von 27 Tonnen.

Nach gut anderthalbjähriger Projektierungs- und Realisierungsphase steht der Beulas mit Scania-Chassis nun im Einsatz und füllt die bisherige Lücke zwischen Dreiachser und Doppeldecker ideal aus. Zudem bietet er mit 13,3 Metern Länge und 3,80 Metern Höhe jene Wendigkeit, die moderne Reiseunternehmen für den sorglosen Einsatz benötigen. Bei Birseck-Reisen rechnet man mit einer Jahresleistung von 60’000 bis 70’000 Kilometern und einer Einsatzzeit von zehn bis zwölf Jahren.

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