Rustikal und kräftig: US-amerikanische Offroad-Ikone Ford Bronco

FAHRBERICHT Der Geländewagen Ford Bronco wurde zunächst von 1966 bis 1996 in fünf Modellgenerationen überwiegend als dreitüriger Kombi gefertigt wurde und gilt heute als einer der Ur-SUVs. Die 2020 präsentierte Neuauflage der Baureihe ist inzwischen offiziell auch in der Schweiz erhältlich.

Unser Testfahrzeug Ford Bronco «Outer Banks» ist ab 67’950 Franken erhältlich.

Seit 2023 wird der «wiederauferstandene» Ford Bronco in streng limitierter Stückzahl in ausgewählten europäischen Ländern angeboten – darunter auch in der Schweiz. Erhältlich ist er in den Versionen «Outer Banks» (ab 67’950 Franken, unser Testfahrzeug) sowie «Badlands» (ab 69’950 Franken) für extremes Gelände. Beide werden von einem 2,7-Liter-V6-Benzinmotor mit Doppelturbolader, Saugrohr- und Direkteinspritzung mit 335 PS und 563 Nm Drehmoment angetrieben. Ein elektronisch gesteuertes Wastegate und ein Hochdruck-Abgasrückführungssystem optimieren Leistung und Verbrauch. Die angegebenen 13,7 l/100 km des Outer Banks konnten wir jedenfalls regelmässig unterbieten.

Für die drehmomentoptimierte Kraftübertragung sorgt ein serienmässiges 10-Gang-Automatikgetriebe, auch abseits befestigter Strassen. Weil der Bronco sich in erster Linie an die US-amerikanische Kundschaft richtet, ist er mit seinem etwas rustikal anmutenden Ansprechverhalten dynamisch eher auf der gemütlichen Seite unterwegs.

Die Konstruktion beruht wie schon früher auf einem stabilen und verwindungssteifen Leiterrahmen.

Auf dem hochfesten Stahl-Kastenchassis mit sieben Querträgern sitzt – auch ganz wie früher – eine eckige Karosserie mit runden Scheinwerfern. Bis zu 259 mm Federweg, Allradgetriebe mit hoher und niedriger Übersetzung, Trail Control und bis zu sieben Fahrmodi verleihen dem Ford Bronco den Spitznamen «G.O.A.T.», was für «Goes Over Any Type of Terrain» steht. Dazu gehören auch 237 (Outer Banks) resp. 261 mm Bodenfreiheit sowie 800 mm Wattiefe.

Ford Bronco mit mächtigem Auftritt

Während der SUV auf den Bildern eher klein aussieht, ist man bei der ersten Begegnung doch etwas überrascht und beeindruckt. Mit 4811 mm Länge (Badlands 4800 mm), 1852 mm Höhe (1962 mm) und 1928 Breite (1937 mm) steht da ein recht massiver Wagen auf 17-Zoll- (Badlands) resp. 18-Zoll-Rädern (Outer Banks). Der Radstand misst 2950 mm.

Der Laderaum im Outer Banks gibt bis zu 1780 Liter Volumen her.

Die Ladenutzwerte werden wie folgt angegeben:

  • Ladevolumen Outer Banks: 471-1780 Liter
  • Ladevolumen Badlands: 546-1804 Liter
  • Laderaumlänge bei umgeklappten Vordersitzen 1782 mm, ohne bei 956 (Outer Banks) resp. 830 (Badlands)
  • Ladekante: Outer Banks 876 mm, Badlands 808 mm

Der Outer Banks kann 1250 kg an den Haken nehmen, beim Badlands sind es noch 1000 kg.

Von Grund auf für waghalsige Abenteuer im Gelände entwickelt, bietet er (teils optionale) praktische Funktionen wie abnehmbare Türen (Vordertüre 25 kg, hintere Türe 20 kg) mit integriertem Stauraum, drei abnehmbare Dachpanels (6,2, 6,6 und 12,8 kg), integrierte Befestigungspunkte für Expeditionszubehör sowie langlebige, leicht zu reinigende Komponenten und Oberflächen für anspruchsvolle und schlammige Fahrten. Dazu muss erwähnt werden, dass das Fahren ohne Türen im Strassenverkehr nicht erlaubt ist. Ohne Dachpanels hingegen schon und so wird aus einem geschlossenen SUV im Sommer relativ einfach ein SUV mit Targa-Dach.

Mit dem Drehregler werden die Fahrmodi gewählt. «G.O.A.T.» steht für «Goes Over Any Type of Terrain».

Elektronische Helfer in jeder Situation

Intelligente Antriebstechnologien erleichtern Anfängern wie auch erfahrenen Offroad-Fahrern das Verlassen befestigter Strassen. Herzstück der Geländegängigkeit ist das Terrain Management System. Neben Strassenmodi wie Normal, Eco, Sport und Rutschig gibt es spezielle G.O.A.T.-Offroad-Modi wie Schlamm/Spurrillen, Sand, Felsklettern und den vom Rennsport inspirierten Baja-Modus für den Bronco Badlands. Jeder Modus optimiert Gaspedal, Schaltpunkte und Lenkverhalten je nach Fahrsituation.

Mit der optionalen Trail-Toolbox integriert Ford verschiedene Technologien für das Fahren abseits befestigter Strassen, wie Tempomat für niedrige Geschwindigkeiten (bis 31 km/h), Trail-Turn-Assist, der mittels Bremseingriff den Wendekreis bei Bedarf um bis zu 40 Prozent verkleinert, und Trail-One-Pedal-Drive für exaktes Langsamfahren. Zu den Fahrerassistenztechnologien gehören AdvanceTrac mit Roll Stability Control und Trailer Sway Control für mehr Sicherheit beim Ziehen eines Anhängers.

Ein echter Offroader trägt sein Reserverad am Heck.

Der Ford Bronco glänzt im Gelände

Der Bronco Outer Banks ist mit einem elektronischen Zweigang-Verteilergetriebe ausgestattet, das das Umschalten zwischen hohem und niedrigem Gang per Knopfdruck ermöglicht. Der Badlands verfügt über ein Sperrdifferenzial an der Vorderachse und einen abschaltbaren vorderen Stabilisator für maximale Beweglichkeit in anspruchsvollem Gelände. Ein elektromechanisches Zweigang-Verteilergetriebe mit Automatikmodus ermöglicht zudem je nach Fahrsituation einen nahtlosen Wechsel zwischen Vorder- und Allradantrieb, sodass sich der Fahrer uneingeschränkt auf die Strasse konzentrieren kann.

Optional sind für den Schutz kritischer Komponenten Front-Unterfahrschutz sowie Schutzbleche für Motor, Getriebe, Verteilergetriebe und Treibstofftank erhältlich. Die ebenfalls optionalen seitlichen Schwellerschutzbügel tragen das Fahrzeuggewicht auch bei extremen Geländefahrten. Freiliegende Abschlepphaken vorn und hinten gehören zur Serienausstattung, und ein hochfester Dachträger aus Borstahl ist mit integrierten Seitenairbags sowie Seiten- und Frontairbags für maximale Sicherheit bei Fahrten unter extremen Bedingungen ausgestattet.

Gummimatten, viel Kunststoff und ein Ablauf am Boden erleichtern auch das Reinigen des Interieurs im schmutzigen Alltag.

Ein serienmässiges 360-Grad-Kamerasystem mit Offroad-Spotter-Ansicht wird automatisch bei jedem Offroad-Fahrmodus aktiviert. Es bietet eine Sicht auf die Räder, die vom Fahrersitz aus nicht möglich ist, und verbessert die Übersicht bei technischen Herausforderungen wie dem Klettern über Felsen. Zusatzfunktionen wie Seilwinde oder Arbeitsleuchten sind über Schalter am Dachhimmel bedienbar. Praktisch auch, dass sich der Bronco nach einer Schlammfahrt ausspritzen lässt – aussen und innen.

Robuste Hardware, intelligente Software

Passend zum robusten Exterieur ist das Interieur des Bronco vollgepackt mit Technologie und gleichzeitig robust und für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen konzipiert. In die Instrumententafel und die Mittelkonsole sind Haltegriffe integriert. Die Instrumententafel ist vom Bronco der ersten Generation inspiriert und ihre Oberflächen sind abwischbar. Die Schalter im Innenraum sind silikonversiegelt und verfügen über Gummi-Berührungspunkte, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen und leicht zu reinigen.

Das Cockpit vereint klassisches Layout mit moderner Konnektivität.

Ein 8-Zoll-TFT-Kombiinstrument ist mit einem 12-Zoll-LCD-Touchscreen in der Mitte ausgestattet, der mit dem Kommunikations- und Entertainmentsystem SYNC 4 der neuesten Generation ausgestattet ist. Der Bronco bietet ausserdem Befestigungspunkte für eine Gerätehalterung auf der Instrumententafel. So können Kameras oder Mobiltelefone mit speziellen 12-Volt- und USB-Anschlüssen befestigt werden.

Apple CarPlay und Android Auto sind serienmässig, ebenso wie ein B&O Premium Sound System 8 mit zehn Lautsprechern inklusive Subwoofer. Und selbstverständlich lässt sich der Bronco auch mit der FordPass App verbinden.

Auch der Ford Bronco trägt ein Cavallino Rampante an der Karosserie.

 

 

 

 

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