ABT baut gebrauchte T6.1 auf E-Transporter um
ELEKTRIFIZIERUNG Neben den Volkswagen Transportern T7 Multivan und ID. Buzz bleibt für Handwerk, Handel und Co. der T6.1 weiterhin im Programm. Allerdings kann dieser nicht mehr als E-Transporter bestellt werden. Abt bietet nun ein Umbau-Kit für Bestandsfahrzeuge auf batterieelektrischen Antrieb an.

Ab September 2020 konnten ausgewählten Händlern von Volkswagen Nutzfahrzeuge neben dem e-Crafter auch die ABT e-Transporter 6.1 Modelle bestellt werden. Der von ABT e-Line entwickelte und dort umgebaute ABT e-Transporter 6.1 mit langem Radstand bot das volle Laderaumvolumen von 6,7 m³. Die Batteriekapazität lag bei 37,3 kWh brutto oder 32,5 kWh netto, was je nach Ausführung eine WLTP-Reichweite von bis zu 138 km ergab. Die Spitzenleistung lag bei 83 kW, das maximale Drehmoment bei 200 Nm. Nach rund 4500 erfolgreich für Volkswagen Nutzfahrzeuge in Serie gefertigten Exemplaren war dieses Projekt planmässig abgeschlossen und das vereinbarte Volumen erreicht.
Zwar gibt es den rein elektrisch angetriebenen ID. Buzz als Cargo-Variante, doch wer maximalen Stauraum oder eine flexible Basis für Sonderaufbauten sucht, kommt am T6.1 nicht vorbei. Und hier kommen die Allgäuer Experten für alternative Antriebe mit einer innovativen Idee ins Spiel: dem Umbau von Bestandsfahrzeugen auf batterieelektrischen Antrieb. Der Preis für den Umbau-Kit beträgt 19’900 Euro netto, Einbau und Zulassung (in Deutschland) kosten ab 3950 Euro netto (je nach Basisfahrzeug).

Viele Kundenvorteile
«Diese Massnahme ist nicht nur besonders nachhaltig, weil deutlich weniger CO2-Emissionen als beim Neubau entstehen, sondern hat für die Kunden zahlreiche Vorteile», erläutert Eric Plekkepoel, CEO der ABT e-Line GmbH. So können anders als beim ABT e-Transporter 6.1, der nur in bestimmten Karosserievarianten angeboten wurde, fast alle Modelle umgerüstet werden: egal ob langer oder kurzer Radstand, mit Hochdach oder ohne, Pritschenmodelle oder Fahrgestelle mit Sonderaufbauten. Es muss sich beim Basisfahrzeug lediglich um einen Diesel mit DSG-Getriebe handeln. Die technischen Eckdaten entsprechen denen des ABT e-Transporters 6.1. Dessen Reichweite beträgt zwischen 105 und 138 km (nach WLTP) – je nach Aufbau und Gewicht kann diese bei der Umrüstung leicht abweichen. Dies gilt auch für den Verbrauch, der beim Komplettfahrzeug je nach Ausführung zwischen 27,0 und 35,8 kWh/100 km lag.

Dank der relativ kompakten Batterie mit einer Kapazität von 37,3 kWh (brutto) bleibt die Fahrzeug-Nutzbarkeit ohne Einschränkungen erhalten. Die Spitzenleistung des Antriebs beträgt 83 kW und das maximale Drehmoment 200 Nm. In Verbindung mit der auf 90 km/h, optional 120 km/h, limitierten Höchstgeschwindigkeit ergibt sich ein sparsamer Verbrauch. Die vollständige Ladezeit beträgt an einer 7,2 kW-Wallbox rund 5,5 Stunden, an einer Schnellladestation (CCS) mit 50 kW gelingt dies in rund 45 Minuten zu 80 Prozent. Die Wartung kann bei ABT e-Line oder bei einem Servicepartner von Volkswagen Nutzfahrzeuge erfolgen.

Top-Tipp für Kommunalfahrzeuge
Besonderes Interesse, gebrauchte T6.1 umbauen zu lassen, dürften Besitzer von Fahrzeugen mit teuren Um- oder Aufbauten wie Müllautos, Kipper, Kühltransporter oder Hubsteiger haben. Bei VW T6.1, die aufgrund eines Defekts ohnehin einen Austauschmotor benötigen, kann die Entscheidung für eine Umrüstung auf E-Antrieb ebenfalls leichtfallen. Oder natürlich dann, wenn der ID. Buzz Cargo zu klein oder nicht variantenreich genug ist und andere E-Transporter durchs Raster fallen, weil sie nun einmal kein VW sind. Da die Lieferfristen für neue Elektrofahrzeuge allgemein lang sind und bei Sonderaufbauten mit noch mehr Zeitverlusten gerechnet werden muss, kommt ein weiterer Vorteil der ABT-Lösung hinzu: die schnelle Lieferfähigkeit. «Der Umbau erfolgt bei uns in nur wenigen Tagen», so Plekkepoel: «Ist ein passendes Fahrzeug für die Umrüstung nicht vorhanden, ist der Gebrauchtmarkt eine interessante Option mit schneller Verfügbarkeit.»
In der Schweiz werde der Umbau zwar nicht offiziell über das Volkswagen Nutzfahrzeuge Händlernetz vertrieben, hiess es auf Anfrage von Seiten Amag, in dieser Fahrzeugklasse baue man nun ganz auf den ID. Buzz. Jedoch könnte eine direkte Umrüstung bei Abt auch für Schweizer Besitzer eines T6.1 TDI mit DSG eine interessante Retrofit-Option sein, speziell bei einem Fahrzeug mit einem teuren (Kommunal-)Aufbau.