Renault zeigt Serienversion des neuen Trafic Van E-Tech electric
SOLUTRANS-PREMIERE Noch bis zum 22. November ist auf der Solutrans in Lyon (F) die Serienversion des neuen Trafic Van E-Tech electric zu sehen. Der vollelektrische Kastenwagen ist das erste Fahrzeug der Marke, das auf der flexiblen, skalierbaren SDV-Architektur und wird Ende 2026 lanciert.

Sechs Monate nach der Vorstellung einer neuen Generation kompakter, zu 100 Prozent elektrischer Nutzfahrzeuge in Birmingham (UK) präsentiert Renault jetzt die Serienversion des ersten Modells dieser neuen Familie: den neuen Trafic Van E-Tech electric als Kastenwagen. Der vollelektrische Van ist das erste Fahrzeug der Marke, das auf der flexiblen, skalierbaren SDV-Architektur (Software Defined Vehicle) von Ampere basiert. Eine Premiere für die Marke ist zudem die 800-V-Technologie, die hier erstmals in einem Renault-Modell zum Einsatz kommt und ein schnelles Aufladen für eine Reichweite von bis zu 450 km WLTP ermöglicht. Der Kastenwagen kommt Ende 2026 auf den Markt, gefolgt von weiteren Versionen des Trafic E-Tech electric, etwa als Fahrgestell, Pritsche oder Cargo Box.
Serienversion des neuen Trafic Van kommt mit optimierten Abmessungen
Der neue Trafic Van E-Tech electric basiert auf einer neuen vollelektrischen Skateboard-Plattform, die ein optimales Verhältnis von Ladekapazität und Platzbedarf bietet – mit einem minimalen vorderen Überhang und einem hinten eingebauten Antrieb. Der Wendekreis ist dadurch so klein wie beim Clio (10,3 Meter).
Der neue Transporter bietet als Kastenwagen L1 ein Ladevolumen von 5,1 m³ bei einer Länge von 4,87 m und einer Breite von 1,92 m (identisch bei allen drei Modellen). Der L2 kommt bei einer Länge von 5,27 m und einem um 40 cm längeren Radstand auf ein Ladevolumen von 5,8 m³. Dank der auf 1,90 m reduzierten Gesamthöhe sind auch Einfahrten in Tiefgaragen kein Problem. Grosse seitliche und hintere Türen ermöglichen zudem das einfache Beladen mit Europaletten.

Futuristisches High-Tech-Design
Ein Leuchtenband an der Front, das hinterleuchtete Logo und die Tagfahrleuchten sorgen für eine hochmoderne Lichtsignatur, die dem Fahrzeug eine starke Identität verleiht. Das Lichtband zieht die Blicke auf sich und lässt die Frontpartie breiter erscheinen. Die Scheinwerfer darunter sind dezenter gestaltet.
Der Trafic ist auch der erste Renault-Transporter mit einer Lichtsignatur am Heck. Sie ist dreidimensional geformt und besteht aus einer doppelten vertikalen Linie zu beiden Seiten der asymmetrischen Flügeltüren. Die konventionellen Beleuchtungsfunktionen sind in einem einzigen Block untergebracht, der sich ebenfalls ausgeformt unter der Lichtsignatur befindet.
Wie bei den Personenwagen von Renault befindet sich das Logo direkt auf der Karosserie, auf der rechten hinteren Tür. Der Trafic Schriftzug auf der linken Seite ist in der neuen Schrift gehalten, die für die leichten Nutzfahrzeuge der Marke übernommen wurde.

Moderne Cockpitgestaltung
Im Cockpit wird die zeitlose und robuste Röhrenform der Armaturentafel, die sich von einer Seite der Kabine bis zur anderen erstreckt, mit zwei modernen Bildschirmen kombiniert: einem 10-Zoll-Kombiinstrument und einem 12-Zoll-Bildschirm in der Mitte, der klar auf die Fahrerin oder den Fahrer ausgerichtet ist.
Bezüglich Stauraum erfüllt der neue Trafic die anspruchsvollen Anforderungen der Gewerbekunden mit cleveren und grosszügig bemessenen Ablagen. Neben einem geschlossenen Handschuhfach gibt es im Cockpit eine Reihe offener, unterteilter Fächer.
Hinter dem Armaturenbrett, zwischen der «Röhre» und der Windschutzscheibe, befindet sich ein grosser Bereich, in dem alle möglichen Gegenstände, wie z. B. ein Notebook, eine Jacke oder ein Block, sicher verstaut werden können. Dieser Bereich, der sowohl von aussen als auch von innen sichtbar ist, besteht aus Naturfaser-Polypropylen-Verbundwerkstoff (NFPP) und spiegelt den nachhaltigen Charakter des Fahrzeugs wider.

Serienversion des neuen Trafic Van steht für ökologische Nachhaltigkeit
Renault strebt beim Trafic Van E-Tech electric einen Anteil an recycelten Materialien von über 23 Prozent (einschliesslich Batterie) an, was in etwa dem Niveau der besten Elektrofahrzeuge von Renault entspricht: Beim Renault 5 E-Tech electric liegt der Anteil bei 26 Prozent. Dies steht im Einklang mit der Strategie der Renault Group, bis 2030 einen Anteil von 33 Prozent recycelter Materialien bezogen auf die Gesamtmasse der Fahrzeuge zu erreichen.
Für Langstreckeneinsätze empfiehlt sich die grosse Batterie mit NMC-Technologie (Nickel-Mangan-Kobalt), die dank hoher Energiedichte eine maximale Reichweite von rund 450 km (WLTP) bietet, im reinen Stadtverkehr sollen gar bis zu 600 km möglich sein. Diese Batterie ist ab Markteinführung erhältlich.
An Gewerbekunden, die vor allem in städtischen Gebieten unterwegs sind, richtet sich die Batterieversion mit LFP-Technologie (Lithium-Eisenphosphat), die ohne seltene Metalle wie Kobalt und Nickel auskommt. Sie ermöglicht eine Reichweite von rund 350 km (WLTP) zu einem äusserst wettbewerbsfähigen Preis. Diese Batterievariante wird zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt. Die Zellen werden alle in Europa hergestellt. Die Batterien werden im Werk Sandouville in Frankreich montiert.
800-Volt-Technologie für ultraschnelles Laden
Für mehr Komfort und ein einfacheres Handling im Arbeitsalltag sorgt die neue 800-Volt-Schnellladetechnologie, die hier ihre Premiere bei Renault feiert. An DC-Schnellladestationen lässt sich die Batterie damit in etwa 20 Minuten von 15 auf 80 Prozent aufladen, was einer zusätzlichen Reichweite von 260 km entspricht.
Der neue Elektromotor mit hohem Wirkungsgrad wurde in Europa entwickelt, produziert 150 kW und 345 Nm. Die Kombination aus leistungsfähigem Motor und robuster Plattform ermöglicht eine Anhängelast von zwei Tonnen und eine Nutzlast von 1,25 Tonnen (Homologation ausstehend).

Dank V2L können externe Geräte wie zum Beispiel Werkzeuge oder Computer mit Strom aus der Fahrzeugbatterie versorgt werden. Dafür gibt es Steckdosen im Fahrerhaus und im Laderaum; mithilfe eines Adapters kann dafür auch der Ladeanschluss des Fahrzeugs genutzt werden. Dank der V2G -Funktion kann das Fahrzeug direkt über das bidirektionale Ladegerät Energie aus der Batterie in das öffentliche Stromnetz einspeisen.
Der Trafic wird im Renault-Werk in Sandouville in Frankreich neben der Montagelinie des aktuellen Trafic mit Verbrennungsmotor produziert, der weiterhin im Angebot bleibt. In einem Gebäude in der Nähe des Hauptwerks werden auch Karosserien für Qstomize gebaut, die Renault Tochter, die sich auf die Anpassung und den Umbau von leichten Nutzfahrzeugen spezialisiert hat. Auf diese Weise profitieren die neuen Renault Trafic Van E-Tech electric mit Fahrgestell, Fahrerhaus, Pritsche, Kipper, Ladefläche oder Cargo Box von kurzen Produktionszeiten, kontrollierten Kosten und einer vom Hersteller garantierten Qualität. Für massgeschneiderte Anpassungen besitzt die Marke Renault zudem ein Netzwerk von mehr als 300 Karosseriebauern, die eine unendliche Anzahl von Umbaulösungen anbieten.

Die SDV-Revolution
Das Software-definierte Fahrzeug (Software Defined Vehicle, SDV) ist ein technologischer Durchbruch: Software ist hier nicht mehr wie bei früheren Architekturen auf bestimmte Funktionen beschränkt, sondern prägt das gesamte Fahrzeug. Die zentralisierte Software-Architektur kann über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs aktualisiert werden, wie bei einem Smartphone oder einem Laptop.
Das neue Betriebssystem CAR OS (Car Operating System) wurde von Ampere entwickelt und läuft mit Android Automotive OS. Dadurch bietet es eine optimale Benutzerfreundlichkeit und Zugang zu einer Vielzahl aktueller und zukünftiger Anwendungen. Die zentrale Software ist mit der Cloud verbunden und kann aus der Ferne und in Echtzeit aktualisiert werden. Die Kunden können ihr Fahrzeug während der gesamten Nutzungsdauer um neue oder verbesserte Funktionen erweitern, so wie sie es auch mit ihrem Smartphone oder Laptop tun.
Zudem lassen sich personalisierte Angebote zur Verfügung stellen, die auf die tatsächliche Nutzung, die Fahrgewohnheiten und die Anforderungen der einzelnen Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten sind:
- Für Fahrzeuge mit spezifischen Funktionen wie Krankenwagen, Feuerwehrfahrzeuge, Polizeifahrzeuge, Kühlfahrzeuge und andere Umbauten lassen sich etwa spezielle Apps bereitstellen, die den Betrieb der einzelnen Komponenten steuern.
- Eine ähnliche Lösung gibt es bereits beim OpenR link System für den Renault Master, das die Erstellung individueller Apps erlaubt. Hier wird diese Möglichkeit erweitert um die zusätzliche Intelligenz der SDV-Architektur.
- Unternehmen, die ihr eigenes Betriebssystem verwenden, um z. B. Auslieferungen vorzunehmen, können dies in das bordeigene Multimediasystem integrieren, um in Echtzeit Informationen (Zeit, Route, Kontakte, Bemerkungen usw.) an die Auslieferungsfahrer zu übermitteln.
- Fuhrparknutzer können sich in ihr Profil einloggen und auf eine personalisierte Schnittstelle mit ihren bevorzugten Fahrzeugeinstellungen und Apps zugreifen.

Vorausschauende Wartung für eine lückenlose Verfügbarkeit
Die vorausschauende Wartung, die bereits bei bestehenden Renault-Fahrzeugen möglich ist, wird durch die grössere Rechenkapazität und Intelligenz der SDV-Architektur noch präziser. Die Abnutzung bestimmter Teile lässt sich in Echtzeit verfolgen und eine Ferndiagnose einleiten, um Reparaturen zu planen oder, wenn möglich, Fehler direkt zu beheben.
Unterstützt durch die SDV-Technologie führt der Trafic auch ein OpenR-Multimediasystem der neuen Generation ein. Es verfügt über einen 12-Zoll-Bildschirm und wurde für den Einsatz in leichten Nutzfahrzeugen optimiert. Das System verfügt über den grössten Bildschirm innerhalb der LCV-Modellpalette von Renault und bietet eine speziell für Nutzfahrzeuge entwickelte Navigation, die etwa Abmessungen und Beladung des Fahrzeugs berücksichtigt, um ungeeignete Routen zu vermeiden. Dank einer verbesserten Genauigkeit der Verbrauchsdaten schlägt das System auch optimierte Ladestopps vor.
Ebenfalls verfügbar sind weitere integrierte Google-Services wie Google Assistant und Google Play. Über Google Assistant können Fahrerinnen und Fahrer auf intuitive Weise die Temperatur regeln, Notizen machen, das Radio steuern oder die neuesten Nachrichten oder das Wetter abfragen – und zwar, ohne den Blick von der Strasse zu nehmen. Je nach Markt sind bereits mehr als 100 Apps auf Google Play verfügbar, darunter der Internet-Browser Vivaldi, das Park-Bezahlsystem EasyPark, Amazon Music, Spotify und Deezer.

Erste Serienversion des neuen Trafic Van noch ohne Google Gemini
Der dialogorientierte Google-KI-Assistent Gemini wird im Rahmen eines zukünftigen Updates die Sprachsteuerung Google Assistant ersetzen. Gemini ist ein echter KI-Assistent: Nutzerinnen und Nutzer müssen sich nicht mehr die genaue Formulierung merken, um ihre Wünsche zu äussern, sondern können ganz natürlich mit Gemini sprechen, eine Unterhaltung führen und komplexere Aufgaben erledigen lassen. Sie können Gemini auch mitten im Satz unterbrechen oder während eines Gesprächs nahtlos die Sprache wechseln. Gemini wird in allen Renault-Fahrzeugen mit OpenR link und integriertem Google verfügbar sein. Dazu gehören auch jene Fahrzeuge, die bereits auf der Strasse unterwegs sind. Diese erhalten die neue Funktion über ein Over-the-Air-Update.
Die Möglichkeit, Software-definierte Fahrzeuge über die Cloud zu aktualisieren, bringt nicht nur Vorteile in Bezug auf das Fahr- und Nutzererlebnis an Bord, sondern steigert auch den Fahrzeugwert. Ein drei oder vier Jahre altes Fahrzeug, das kontinuierlich aktualisiert und um neue Funktionen erweitert wird, verliert weniger an Wert als ein konventionelles Fahrzeug. Die Serienversion des neuen Trafic Van E-Tech electric wird ab Ende 2026 auf die Strassen rollen.
