GenH2-Brennstoffzellen-Lkw im Alpensommertest
WASSERSTOFFANTRIEB Nach erfolgreichen Wintererprobungen kehrte Daimler Truck mit vier weiterentwickelten Prototypen der nächsten Generation des Mercedes-Benz GenH2 Truck für Sommertests zurück. Das Wallis bot mit seinen anspruchsvollen Passstrassen von 600 bis 2478 Meter Höhe ideale Bedingungen.

Unter hochsommerlichen Temperaturen von über 35 Grad Celsius und dünner Höhenluft wurden die GenH2-Brennstoffzellen-Lkw auf Kühlleistung und Wärmemanagement an ihre Grenzen gebracht. Ziel war es, unter diesen Extrembedingungen einen zuverlässigen Betrieb zu validieren und wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung zu gewinnen.
Spitzenleistung auf Passstrassen
Das Entwicklungsteam testete das Fahrverhalten, die Fahrdynamik, die Performance des elektrischen Antriebsstrangs, das Thermomanagement sowie das Zusammenwirken von Brennstoffzelle, Batterie und Tanksystem unter realen Belastungsspitzen. Ein Fokus lag auf der Weiterentwicklung des digitalen Assistenzsystems Predictive Powertrain Control (PPC) im Brennstoffzellen-Lkw. Geobasierte Streckendaten helfen dem System, Steigungen im Voraus zu erkennen. So können die Fahrzeuge vorausschauend fahren und die Antriebsleistung gezielt optimieren. Die Brennstoffzelle erhöht rechtzeitig ihre Leistung, lädt die Hochvoltbatterie auf und stellt so genügend Leistung bei bestmöglicher Effizienz bereit.
Betankt wurden die Brennstoffzellen-Lkw mit Flüssigwasserstoff über eine mobile Wasserstofftankstelle von Air Products (sLH2 Standard).

Die Testfahrzeuge legten über mehrere Wochen insgesamt mehr als 10.000 Kilometer und 146.000 Höhenmeter zurück. Sie bestätigten die hohe Reife und Leistungsfähigkeit der nächsten Generation der Brennstoffzellen-Lkw. Die Systeme zeigten auch unter den herausfordernden Bedingungen der Alpen eine stabile und zuverlässige Performance. Bereits im Frühjahr testete Daimler Truck die GenH2-Brennstoffzellen-Lkw im Wallis unter winterlichen Verhältnissen.

Nächste Schritte zur Serienreife der GenH2-Brennstoffzellen-Lkw
Die gewonnenen Daten fliessen direkt in die Entwicklung ein. Im nächsten Schritt sollen im Rahmen einer Kleinserienproduktion 100 dieser Sattelzugmaschinen im Mercedes-Benz Werk Wörth gebaut und ab Ende 2026 bei verschiedenen Kunden in den Praxisbetrieb gehen. Die grossflächige Industrialisierung von Brennstoffzellen und die geplante Serienproduktion wasserstoffbetriebener Lkw mit Fokus auf Europa sind für die frühen 2030er Jahre geplant.
