Goodyear und der Reifen im Gesamtsystem
REIFEN Goodyear hat die zweite Generation seiner Kmax- und Fuelmax-Reifen herausgebracht; zudem wird mit statischen und im Reifen integrierten Lösungen die Ausfallrate der Nutzfahrzeuge durch Reifenpannen reduziert.

Goodyear hat seine vor sechs Jahren lancierten Reifenlinien Kmax (Regionalverkehr) und Fuelmax (Fernverkehr) überarbeitet und sie noch besser auf die Bedürfnisse der Transporteurunternehmen abgestimmt. Der erst letztes Jahr lancierte Fuelmax Performance mit extrem niedrigem Rollwiderstand bleibt dabei unverändert im Programm. Ansonsten hat der Fuelmax Gen-2 durch unter anderem Gummimischung, Profil- und Lamellengestaltung eine um bis zu zehn Prozent verbesserte Laufleistung zu bieten, natürlich bei voller Wintertauglichkeit (3PMSF) und zugleich deutlich erhöhter Traktion über die gesamte Reifenlebensdauer.
Beim Kmax Gen-2 wurde darauf verzichtet, die bereits als sehr gut taxierte Laufleistung nochmals zu verlängern. Vielmehr wurde unter anderem mit einer optimierten Karkasse die Schadensanfälligkeit um 15 Prozent reduziert und mittels adaptierter Laufflächenmischung der Verbrauch um fünf Prozent reduziert. Gleichzeitig wurden bei den wintertauglichen Reifen (3PMSF) die Schlechtwettereigenschaften nochmals um 25 Prozent verbessert. Bei den neuen Kmax- und Fuelmax-Reifen wird ab Werk ein RFID-Chip implementiert, was sie für die Integration in ein Reifenmanagementsystem, wie Goodyear Total Mobility, vorbereitet.
Schäden automatisch ermitteln Bei solchen Systemen geht es in erster Linie ums Verhindern ungeplanter, durch Reifenschäden verursachter Fahrzeugausfälle. Goodyear bietet dazu ein im Fahrzeug integriertes Reifendruck-Überwachungssystem TPMS, aber auch eine stationäre Anlage, bei dem über das Erfassungssystem DOR gefahren wird.

Letzteres wird als Drive-over-Reader DOR (Überfahr-Erfassung) bezeichnet und ist vor allem für regional agierende Unternehmen geeignet, bei denen die Fahrzeuge täglich «nach Hause» kommen. Darunter fallen beispielsweise Verkehrsbetriebe. Über das am Boden montierte System fahren die Lastwagen, Busse und Lieferwagen mit bis zu 15 km/h. Die im Winter beheizten Sensoren eruieren dabei Reifendruck, Profiltiefe, Achs- und Fahrzeuglasten und erheben sekundenschnell den Zustand aller Reifen jedes spezifischen Fahrzeugs. Dadurch werden Reifenschäden frühzeitig erkannt, aber auch die Fehleranfälligkeit der manuellen Reifendruckprüfung effizient ausgeschlossen. Das DOR-System soll sich in einem Jahr amortisieren lassen, ist jedoch erst bei Flotten ab etwa 70 Fahrzeugen (inkl. Anhänger) interessant. Dabei verbessert sich das Einsparungspotenzial bei einer höheren Anzahl Radpositionen deutlich.
Beim mobilen TPMS nutzt das System die Signale der RFID-Chips in den Reifen und sendet die Daten über eine zentrale Box alle 60 Sekunden ins Cloud-basierte System. Ein leistungsfähiger Algorithmus erkennt aus den Daten nicht nur eine Störung, sondern kann auch einschätzen, wie stark die Störung ist. Dadurch lässt sich frühzeitig eine sich anbahnende Panne feststellen. Zugleich kann das System abschätzen, ob ein sofortiger Stopp nötig wird, oder ob noch problemlos weitergefahren werden kann. Als weiterer Vorteil sendet die Kommunikationsbox des TPMS ein GPS-Positionssignal, sodass der Flottenmanager immer weiss, wo sich das Fahrzeug gerade befindet.
Diese zwei Reifen-Kontrollsysteme sind Teil der Gesamtlösung von Goodyear, die unter Total Mobility verschiedene Dienste miteinander verbindet. Dieses umfasst unter anderem das Servicenetz Truckforce, das europaweit aus 2000 Stützpunkten besteht, welche die Erfüllung der an sie gestellten Ansprüche jährlich durch Audits nachweisen müssen.