Neue Autodrehleiter für Ems-Chemie AG in Tamins

WERKFEUERWEHR Für Lösch- und Rettungseinsätze an den Hochregallagern und anderen hohen Fabrikgebäuden sicherstellen zu können, hat die Werkfeuerwehr der Ems-Chemie im letzten Jahr eine neue Scania Autodrehleiter (ADL) mit 42 Metern Rettungshöhe in Betrieb genommen.

Scania Autodrehleiter (ADL) Ems-Chemie TIR transNews
Die neue Autodrehleiter (ADL) der Ems-Chemie wurde auf einem Scania L360 B 6×2*4 NB realisiert.

Ems produziert Hochleistungskunststoffe, die zu rund 60 Prozent in der Automobil- und Fahrzeugproduktion zum Einsatz kommen. So sind in praktisch jedem Fahrzeug weltweit diese einzigartigen Ems-Produkte verbaut – selbst beim neuen Scania ADL-Fahrzeug der Ems-Chemie.

Die Kombination aus Werk- und Kommunalfeuerwehr, wie sie bei der Ems-Chemie AG im bündnerischen Domat-Ems und der angrenzenden Gemeinde Tamins orga-nisiert ist, ist einzigartig. So sind zwei der insgesamt 15 Einsatzfahrzeuge in Tamins stationiert. Zehn AdF (Angehörige der Feuerwehr) gehören der Ortsfeuerwehr des 1200 Einwohner zählenden Dorfes Tamins an. Das Gebäude der Ems-Chemie Werkfeuerwehr befindet sich auf dem firmeneigenen Areal. Auf diesem stehen viele grosse und hohe Anlagen und Gebäude mit bis zu elf Stockwerken. Mit 42 Metern sind die vier Hochregallager die höchsten der Schweiz. 10’000 Pallettenplätze bietet jedes von ihnen. 2023 kommt nun noch ein fünftes mit 20’000 Pallettenplätze hinzu. Das Holzkraftwerk AxpoTegra mit drei Kraftwerks-Blöcken trägt zur sicheren Energieversorgung des gesamten Werkes bei. Auch dieses geniesst den Schutz der Werkfeuerwehr.

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Für Schutz und Rettung muss die neue ADL bis zu 42 m hohe Gebäude abdecken können.

Insgesamt gehören knapp 70 Personen der Feuerwehr Ems-Chemie/Tamins an. Nebst Betriebs- und Ortsfeuerwehr unterstützt man auch noch den Kanton Graubünden als ABC-Hauptstützpunkt, Stützpunkt ADL, Wassertransport und als Ausbildungs-Stützpunkt. Hier werden verschiedenste Kurse und Ausbildungen für Feuerwehren, Partnerorganisationen und Privatpersonen durchgeführt. Im Weiteren fungiert man als SBB-Bahnstützpunkt ab Domat/Ems bis zur Kantonsgrenze. Unter der Leitung von Kommandant Rolf Schläpfer und Vizekommandant Michel Albrecht rücken die AdF zwischen 220 bis 280 Mal pro Jahr aus. Diese Einsätze sind sehr vielfältig und reichen von Brandalarmen, über technische Hilfe, ABC-Wehr, Personenrettungen bis hin zu Wasser- und Ölwehr-Einsätzen.

Tief gebaut
Bei der neuen Autodrehleiter wurde die niedrige Scania L-Kabine auf einem Low-Entry Chassis mit Vollluftfederung gewählt, um die Gesamthöhe des Fahrzeugs so tief wie nur möglich zu halten und das schnelle Ein- und Aussteigen zu erleichtern (Unfallprophylaxe). Der Scania L360 B 6×2*4 NB mit einem 9-Liter-Motor verfügt über 360 PS und ist so für das Betriebsgewicht von 19 t mehr als stark genug, das dreiachsige Fahrzeug raschmöglichst an den Einsatzort zu bringen. Dank der lenk- und liftbaren Nachlaufachse und dem gewählten Radstand von 4,55 Metern ist die ADL äusserst wendig und lässt sich auch zwischen den Gebäuden der Ems-Chemie sicher manövrieren. Für die Sicherheit beim Rückwärtsfahren sorgen eine Rückfahrkamera und ein akustischer Rückfahrwarner. Für Einsätze bei winterlichen Verhältnissen ist die ADL mit Schleuderketten und manueller Achslastverteilung ausgerüstet. Der Scania L360 ist bereits der vierte Scania in der Flotte der Werkfeuerwehr Ems-Chemie/Tamins und so sind sich die ADF an das Handling eines Scania gewohnt.

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V.l.: Joachim Maigut (Leiter Umweltschutz & Sicherheit / Energien Ems-Chemie), Rolf Schläpfer (Kommandant Werkfeuerwehr Ems-Chemie) und Michel Albrecht (Vizekommandant Werkfeuerwehr Ems-Chemie).

Ems-Chemie hat sich für die 42 Meter-Gelenkdrehleiter L42A-XS von Rosenbauer entschieden, da diese die nötige Arbeitshöhe für die Lager- und Produktionsgebäude sicherstellt. Gleichzeitig verfügt diese über die Vorteile einer konventionellen 32 m Gelenkdrehleiter. Die kurzen Rüst- und Rettungszeiten und eine automatisierte Waagrecht-Senkrecht-Abstützung mit einer sehr kompakten Abstützbreite von nur 4,5 Metern und einem bis zu 75° abwinkelbaren Gelenkteil werden bei jedem Einsatz von neuem geschätzt. Die ADL ist insgesamt 11,8 Meter lang und 3,45 Meter hoch. Der Rettungskorb ist für fünf Personen und 500 kg ausgelegt. Er verfügt über einen elektrischen Wasserwerfer, der 2000 Liter Wasser pro Minute befördert. Er ist vom Korb sowie auch vom Hauptbedienstand aus fernsteuerbar. Der Korb ist mit je einer Kamera nach vorne und nach unten ausgerüstet. Am Gelenk des Korbes und an den Abstützungen befinden sich weitere Kameras.

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Nebst Betriebs- und Ortsfeuerwehr unterstützt die Werkfeuerwehr den Kanton Graubünden als ABC-Hauptstützpunkt, Stützpunkt ADL, Wassertrans-port und als Ausbildungs-Stützpunkt.

Für Einsätze in der Dämmerung verfügt die neue ADL über diverse LED Scheinwerfern, Podiums- und Umfeldbeleuchtung. Für den Rettungskorb stehen zudem diverse Anbauteile zur Verfügung, wie eine z.B. eine Lüfterhalterung, Werkzeugkiste und Schuttmulde. Zudem gibt es eine Krankentragen-Halterung und eine Schwerlasttrage zur Rettung von Personen bis 300 kg.

«Emser»-Design
Die ADL hat das flottentypische, auffällige «Emser»-Design mit nachleuchtenden und retroreflektierenden Elementen für eine bessere Wahrnehmbarkeit und erhöhte Sicherheit im Strassenverkehr wie auch an der Einsatzstelle. Joachim Maigut, Leiter Umweltschutz & Sicherheit/Energien wie auch Kommandant Rolf Schläpfer sind erfreut über dieses gelungene Fahrzeug, welches auch optisch perfekt daherkommt.

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