Von Winterdienst bis Biodiversität: Nationalstrassenunterhalt 2022

STRASSENINFRASTRUKTUR Der betriebliche Unterhalt der Nationalstrassen wird durch elf Gebietseinheiten im Auftrag des Bundes durchgeführt. 2022 gab der Bund dafür rund 395 Millionen Franken aus.

Nationalstrassenunterhalt 2022 TIR transNews
Zu den Aufwendungen für den Nationalstrassenunterhalt gehörten auch 2022 Winterdienst, Reinigung, Grünpflege, Wartung und Unterhalt der Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen, technischer Dienst und die Gemeinkosten.

Das Nationalstrassennetz hat eine Gesamtlänge von rund 2200 Kilometern. Elf Gebietseinheiten (meist Teil von kantonalen Baudirektionen) sorgen im Auftrag des Bundes für den betrieblichen Nationalstrassenunterhalt. Im Jahr 2022 wendete der Bund dafür 395 Millionen Franken auf. Die Kosten für die global abgerechneten Leistungen beliefen sich auf 275 Millionen Franken. Damit werden die Kosten für Winterdienst, Reinigung, Grünpflege, Wartung und Unterhalt der Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen, technischer Dienst und die Gemeinkosten bezahlt. Die nach Aufwand abgerechneten Leistungen beliefen sich auf 120 Millionen Franken. Dazu gehören der so genannte kleinere bauliche Unterhalt (z.B. Reparaturen von Anlagen) oder die Arbeit der Schadenwehren.

Stromsparmassnahmen und Ausbau Solarstromproduktion
Bei den freiwilligen Sparmassnahmen im Rahmen der Organisation für Stromversorgung in ausserordentlicher Lage (OSTRAL) konnten im Jahr 2022 rund sechs Prozent des Stromverbrauchs in den Tunnels eingespart werden. Dies gelang unter anderem durch die temporäre Reduktion der Beleuchtungsstärke. Um Energie und Kosten zu sparen, werden zudem immer mehr Tunnels auf LED umgerüstet und beleuchtet. 2022 konnten dank der Umrüstung der Tunnelbeleuchtung auf LED rund 10 GWh eingespart werden.

Die Photovoltaikanlagen entlang der Nationalstrassen produzierten im vergangenen Jahr ca. 1,6 GWh. Der Ausbau solcher Anlagen entlang der Nationalstrassen wird in Zukunft stark zunehmen und einen wesentlichen Anteil am Strombedarf sicherstellen: Das Astra hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 insgesamt 47 GWh Strom für den Eigenbedarf zu produzieren.

Eine Tonne Littering pro Kilometer
Für die Reinigung des Nationalstrassennetzes mussten letztes Jahr 59 Millionen Franken ausgegeben werden. Fast die Hälfte floss in die Reinigung von Fahrbahnen, Tunnels und Rastplätzen. Dazu gehören das Spülen von Leitungen, Kanälen und Rinnen, das Entleeren von Strassenabwasserbehandlungsanlagen sowie das Entfernen von Kies und Geschiebe an Bächen und Ufern. Pro Nationalstrassenkilometer wurde im Durchschnitt zudem rund eine Tonne Littering-Abfälle eingesammelt und entsorgt. Hinzu kommen rund 3300 Tonnen ordentlich auf den Rastplätzen entsorgter Abfall.

Für den Winterdienst auf den Nationalstrassen wurden im letzten Jahr 47,8 Millionen Franken aufgewendet. Diese Kosten hängen jeweils stark vom Wetter ab und haben sich in den letzten Jahren stetig reduziert. Im vergangenen Jahr wurde im Winterdienst 28’400 Tonnen Salz eingesetzt. Dies ist vergleichsweise wenig. Nur in den Jahren 2011 und 2014 wurde weniger Salz gestreut. Dass der Salzverbrauch 2022 tiefer ausfällt, ist zum einen auf den relativ milden Winter zurückzuführen – aber nicht nur. Statt Salz wird vermehrt eine Salzsole auf die Fahrbahn gesprüht. Dabei handelt es sich um ein Salz-Wasser-Gemisch. Gegenüber dem Trockensalz bleibt dieses wesentlich länger auf der Fahrbahn liegen, was zu einem geringeren Salzverbrauch führt.

Grünflächen entlang der Nationalstrassen werden aufgewertet
Entlang der Nationalstrassen gibt es Grünflächen von der Grösse des Kantons Basel-Stadt. Für deren Pflege wurden im letzten Jahr rund 39 Millionen Franken aufgewendet. Neben dem Mähen der Mittelstreifen und der Rasenflächen bei den Rastplätzen umfassen diese Arbeiten auch das Zurückschneiden von Hecken. Zudem müssen zunehmend immer mehr invasive Neophyten beseitigt werden. Ferner hat sich das Astra auf Basis der Biodiversitätsstrategie des Bundes zum Ziel gesetzt, bis zu 20 Prozent der Grünflächen entlang der Nationalstrassen entsprechend aufzuwerten. Denn auf den Flächen entlang der Nationalstrasse findet man häufig seltene Pflanzen- und Tierarten wie schützenswerte Orchideenarten oder Reptilien wie die Smaragdeidechse.

Aufwendungen für die Sicherheit
Für den technischen Dienst wurden 2022 rund sieben Millionen Franken aufgewendet. Die Gebietseinheiten kontrollieren dabei beispielsweise Sicherheitsausrüstungen wie Zäune, Leitplanken und Markierungen oder Lawinenverbauungen und Steinschlagnetze.

Hier lässt sich der gesamte Bericht zum Nationalstrassenunterhalt 2022 einsehen und herunterladen.

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