Erste E-Tech-T-Schlepper der Schweiz für Hugelshofer und Schöni

RENAULT TRUCKS In der Umweltarena wurden am 10. Januar 2024 die ersten batterieelektrischen Sattelzugmaschinen des Typs Renault Trucks E-Tech T an Repräsentanten der Hugelshofer Logistik AG und Schöni Transport AG übergeben − und zwar vom Renault Trucks Präsidenten Bruno Blin.

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Am 10. Januar 2024 wurden die ersten Renault Trucks E-Tech T in der Schweiz an die Kunden Hugelshofer und Schöni übergeben.

Im Konferenzraum «Hippolyt Saurer» der Spreitenbacher Umweltarena betonte Tarcis Berberat, Managing Director Region Switzerland, Austria and Adriatics im Rahmen der Begrüssung zahlreicher Gäste, dass Renault Trucks in der Schweiz, «wenn nicht in ganz Europa», Marktführerin bei den Elektrolastwagen sei. (Anm. d.Red.: dies über alle Nutzfahrzeuggewichtsklassen). «Zeitgleich ist auch in Slowenien der allererste Renault Trucks E-Tech übergeben worden. Damit ist Renault Trucks bei den elektrischen Lastwagen auch in den adriatischen Ländern die führende Marke.»

Bereits mehr als 1,5 Mio. elektrisch zurückgelegte Kilometer
«Die Elektrifizierung ist da», fuhr Berberat fort. Seit 2020 hat Renault Trucks in der Schweiz 359 elektrische Fahrzeuge ausgeliefert, davon sind 40 Prozent schwere Nutzfahrzeuge mit einer Fahrleistung von 1,5 Millionen Kilometern. Weiter wies er auf die Verkehrssituation in der Schweiz hin: Das Strassensystem ist bereits heute überlastet. Die hohe Verkehrsdichte auf den Autobahnen führt zu Engpässen, die den Transport behindern und zu hohen Staukosten führen. Gleichzeitig nimmt das Transportvolumen zu. Er dankte Bundesrat Albert Rösti, dem Vorsteher des UVEK, daher ausdrücklich für die Empfehlung, die A1 auf sechs Spuren auszubauen.

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Von links: Nicolas Legler (Leiter Transport National, Schöni Transport AG), Tarcis Berberat (MD Schweiz / Vice President Region AdriAlps, Renault Trucks (Schweiz) AG), Bruno Blin (President, Renault Trucks), Livio Schöni (Key Account Manager, Schöni Transport AG), Markus Ley (CEO, Schöni Transport AG) und Daniel Schöni (Patron, Schöni Transport AG).

Ausbau der Ladeinfrastruktur
Laut einer im November 2023 an den Bundesrat übermittelten Studie, sollen bis 2030 in der Schweiz 9000 elektrische Lastwagen unterwegs sein, was 15 Prozent des Gesamtbestandes entspricht. Bis 2040 sollen 50 Prozent des Bestandes batterieelektrisch fahren. Doch dafür ist eine erforderliche Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge nötig. «Unsere Kunden leisten einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung», betonte Berberat. Allerdings benötigen sie ausreichende Ladekapazität. Das Investitionsvolumen wird gemäss einer Studie zur Elektromobilität bis 2030 auf bis zu 175 Millionen Franken für 15 Schnelllade-Hubs geschätzt. «Hier organisieren sich die Unternehmen vorläufig selbst – mit dem sogenannten Depot-Charging. Ob wir aber genug Strom haben werden? Mangellage ist für uns kein Thema.» Laut der Studie «Schellladehubs für E-LKWs in der Schweiz» erhöht sich der Energiebedarf durch elektrische Lastwagen um sieben Prozent.

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Erwin Gloor (Leiter Technik, Hugelshofer Logistik AG, links) und Martin Lörtscher (CEO, Hugelshofer Logistik AG)

Netto-null bis 2050
Der Präsident von Renault Trucks, Bruno Blin, würdigte die Location für die Übergabe der elektrischen LKW: «In der Umweltarena sind wir genau am richtigen Ort.» Die Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge sei nicht nur für die Transportunternehmen eine regelrechte Revolution, sondern auch für die Hersteller, stellte Blin fest. «Wir haben 1000 neue Ingenieure angestellt.» Wobei er überzeugt sei, dass «der Grossteil der Nutzfahrzeugflotte bis 2040 elektrisch sein wird». Alternativantrieben wie Brennstoffzelle oder Bio-Treibstoffen misst er «eine eher begrenzte Bedeutung» bei. «Einfach nur elektrische Lastwagen zu bauen, genügt bei weitem nicht, um CO2-Neutralität zu erreichen», so Blin und verwies daraufhin auf die dreispurige Strategie bei Renault Trucks zur Dekarbonisierung hin.

«Im europäischen Markt haben wir bei den elektrischen Nutzfahrzeugen 19 Prozent Marktanteil erreicht, in Frankreich sind es 80 Prozent (Q3/2023).» Bisher verliessen 2000 mittelschwere elektrische Lastwagen das Renault Trucks Montagewerk Blainville-sur-Orne. Im November begann die Serienproduktion der schweren Renault Trucks E-Tech T und C in Bourg-en-Bresse, im vierten Quartal die des neuen Renault Trucks Master sowie des Renault Trucks E-Tech Trafic. Durch die Kleuster-Kooperation bietet Renault Trucks darüber hinaus elektrische Lastenvelos für die letzte Meile an. In der Umweltarena liess es sich Bruno Blin beim abschliessenden Rundgang durch die Ausstellung nicht nehmen, eine Runde im «Microlino» zu drehen, dem elektrischen zweisitzigen Stadtauto, das «in der Schweiz geboren ist» und in Turin handgefertigt wird.

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Das Herzstück der Renault Trucks E-Tech T und C sind ihre vier bis sechs leistungsstarken Lithium-Ionen-Batteriepakete mit einer Gesamtleistung mit bis zu 540 kWh.

Die Modelle Renault Trucks E-Tech T und C sind als 4×2- und 6×2-Sattelzugmaschinen mit tiefem Fahrerhaus und einem Radstand von 3900 mm erhältlich. Die LKW-Konfiguration bietet zudem 4×2-, 6×2- und 8×4-Tridem-Optionen mit kurzer oder tiefer Kabine und elf verschiedenen Radständen von 3900 bis 6700 mm. Die elektrischen Flaggschiffe sind mit drei Elektromotoren ausgestattet, die gesamthaft bis zu 660 PS resp. 490 kW auf die Strasse bringen.

Das Herzstück der Renault Trucks E-Tech T und C sind ihre vier bis sechs leistungsstarken Lithium-Ionen-Batteriepakete mit einer Gesamtleistung von 390 bis 540 kWh. Das Aufladen der Batterien erfolgt mit Wechselstrom (AC) bis zu 43 kW oder mit Gleichstrom (DC) bis zu 250 kW.

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