Berner Loxo AG testet autonomes Lieferfahrzeug

AUTONOMES FAHREN Am 6. Dezember 2022 stellte das Schweizer Tech-Startup Loxo im Berner Kursaal ihr autonomes Lieferfahrzeug vor. Seit einem Monat transportiert die Loxo Alpha von Montag bis Freitag Bestellungen aus dem Migros-Supermarkt in Ebikon LU zum Firmengelände der Aufzugsfirma Schindler.

Loxo Alpha TIR transNews
Gemeinsam mit ihren Partnern, dem Rosas Center, der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) und Swiss Moves, hat Loxo ein intelligentes autonomes Lieferfahrzeug entwickelt.

In der Schweiz entwickelt und produziert, ist die Loxo Alpha seit Mitte Februar 2023 auf öffentlichen Strassen unterwegs. Es handelt sich laut Hersteller um die erste kommerzielle Anwendung eines autonomen Fahrzeugs für die Letzte Meile in der Schweiz und vermutlich in ganz Europa. Loxo soll jedoch nicht nur auf hiesigen Strassen rollen, sondern auch in anderen Ländern. Im Fokus stehen dabei Deutschland und Grossbritannien.

«Wir freuen uns sehr, dass wir mit ‹Migronomous powered by Loxo› den ersten autonomen Lieferservice der Schweiz lancieren», sagt Lara Amini-Rentsch, Mitgründerin von Loxo.

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Die Start-up-Gründer (v.l.): Claudio Panizza, Lara Amini und Amin Amini

Pilotprojekt in Ebikon im Kanton Luzern
Der Loxo Alpha ist von Montag bis Freitag im Einsatz und transportiert Bestellungen aus dem nahe gelegenen Migros-Supermarkt zum Firmengelände der Aufzugsfirma Schindler. Und so funktioniert es: Nach einem unkomplizierten Online-Bestellprozess werden die bei der Migros angeforderten Produkte in das Lieferfahrzeug geladen. Anschliessend macht sich die Loxo Alpha auf den Weg, um die 500 Meter bis zum Werksgelände von Schindler zurückzulegen, wo sie die jeweiligen Artikel liefert.

Mit seinen Sensoren scannt das Fahrzeug permanent seine Umgebung und navigiert mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h sicher und emissionsfrei durch den umgebenden Verkehr. Damit das alles reibungslos funktioniert, werden die ersten Fahrten des Lieferfahrzeugs von einem Teleoperator überwacht. Bei Bedarf kann diese Person die Kontrolle übernehmen und so die notwendige Sicherheit gewährleisten. In der Endphase des Pilotprojekts soll eine vollständige Automatisierung des Zustelldienstes erreicht werden.

Migronomous Loxo Alpha TIR transNews
In einem Pilotprojekt in Ebikon LU können Mitarbeitende von Schindler im nahegelegenen Supermarkt online bestellen, die Loxo Alpha liefert dann die Einkäufe zur Arbeit.

«Dank elektrischem Antrieb, optimalem Ladevermögen und der eigenständigen, unbemannten Fahrweise erhöht Loxo die Effizienz und Flexibilität von Heimlieferungen. Zudem wird der CO2-Fussabdruck durch das Prinzip der geteilten Mobilität gesenkt», sagt Amin Amini, Co-Gründer und CEO von Loxo.

Lara Amini-Rentsch präzisiert die wirtschaftlichen Vorteile: «Loxo ermöglicht skalierbare, zeitunabhängige und margenstarke Lieferungen. Käufer*innen können selbst bestimmen, wann sie ihre Bestellung erhalten und müssen erst noch weniger bezahlen. Händler*innen wiederum können ihre Margen erhöhen. Entsprechend sind wir überzeugt, dass Loxo den E-Commerce revolutionieren und zum Standard für Last Mile Delivery werden wird.»

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Der Anspruch an die neue Transportlösung ist kein geringerer, als die autonome Mobilität und den E-Commerce zu revolutionieren und zum Standard für Heimlieferungen zu werden.

Fahrzeug und Service in einem
Loxo ist ein autonomes Fahrzeug gepaart mit Serviceleistungen, auch Autonomous Delivery as a Service (ADaaS) genannt. Einerseits kann es für Lieferungen vom Warenanbieter zum Endkonsumenten oder Geschäftskunden eingesetzt werden, andererseits eignet es sich für Hub-Hub-Transporte. Das Gesamtprodukt besteht aus drei Komponenten: (1) dem Fahrzeug inkl. Wartung und Instandhaltung, (2) einem Software-Service-Paket sowie (3) dem «Kundenerfolgspaket», das unter anderem die Erarbeitung eines kundenspezifischen Use-Cases umfasst.

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Das freundliche Design hilft dabei, Sympathien für das neuartige Fahrzeug zu wecken.

Einzigartiger technologischer Ansatz für höchste Sicherheit
«Zu den USPs von Loxo zählt das optimierte Ladevolumen für den europäischen Markt und die vollständige Integration in die IT des Kunden. Zudem ist es das weltweit erste Fahrzeug ohne rotierende Sensoren», sagt Claudio Panizza, CTO und der Dritte der Gründer. «Stattdessen ist die Loxo Alpha mit einer einzigartigen Kombination aus Radar, Lidar, Sonar, Kamera und leistungsfähigem Algorithmus ausgestattet. So erkennt sie Personen und Objekte in einem Sichtfeld von 360 Grad und garantiert höchste Sicherheit.» Droht Gefahr, wird unmittelbar ein Nothalt eingeleitet. Kommt hinzu, dass sich Loxo mit seiner Geschwindigkeit gut in den Stadtverkehr einfügt und jede Fahrt von geschultem Personal überwacht wird. Bei Bedarf kann dieses jederzeit eingreifen.

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Damit das alles reibungslos funktioniert, werden die ersten Fahrten des Lieferfahrzeugs von einem Teleoperator überwacht.

Hier geht es zur Webseite des 2008 gegründeten Start-ups.

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