Nachhaltige Transportkette

WASSER(STOFF) UND WIND Der Schweizer Kaffeehersteller Atinkana in ­Dübendorf versucht seinen ökologischen Fussabdruck klein zu halten. Das tut er neben einer besonderen Anbaumethode im kolumbianischen Urwald auch mit einer nachhaltigen Transportkette mit möglichst emissionsfreien Transportlösungen. Wasser(stoff) und der Wind spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Auch die nachhaltige Transportkette sorgt beim Schweizer Kaffeeproduzenten Atinkana für einen geringen ökologischen Fussabdruck. Dazu gehört der Transport der Bohnen per Segelschiff.

Die nachhaltige Transportkette ist ein immer wichtigerer Aspekt in vielen Firmen. Als ein besonderes Beispiel hierfür kann der Kaffeehersteller Atinkana angeführt werden, der seine Kaffeebohnen in der Sierra Nevada in Kolumbien ­anbaut und in der Schweiz röstet. Der Kaffeeanbau ist dabei nicht das eigentliche Ziel, sondern Mittel zum Zweck, denn das Geld aus dem Kaffeeverkauf dient vor allem dazu, den Urwald rund um das Atinkana-Anbaugebiet sukzessive wieder aufzuforsten. Pro Kilogramm verkauften Kaffee können auf diese Weise zwei Bäume gepflanzt werden.

Transatlantik-Transport

An den Transport zwischen Kolumbien und der Schweiz hat Atinkana hohe Anforderungen. Von Beginn des Projektes im Jahr 2016 arbeiten die Schweizer mit dem Logistikpartner Fairtransport zusammen, der sich darauf spezialisiert hat, Waren per Segelfrachtschiff über die Meere zu schippern. Entsprechend trägt Fairtransport den Firmenzusatz «Cargo under Sail». Aktuell segeln drei zweimastige Grosssegler für Fairtransport, die deutsche «Avontuur», die französische «De Gallant» und die niederländische «Tres Hombres».

Atinkana transportiert die Kaffeebohnen aus Kolumbien per Segelfrachtschiff (Bild die «Tres Hombres») über den Atlantik.

Mit der «De Gallant» und der «Tres Hombres» werden für Atinkana einmal pro Jahr 14 Tonnen Kaffee über den Atlantik transportiert, wobei eine Überfahrt etwa zehn Wochen dauert. Der CO2-Ausstoss umgerechnet auf eine Tonne Ware beträgt auf der «De Gallant» lediglich 14 g, bei einem Containerschiff sind es rund 6200 g. 1916 war die «De Gallant» gebaut worden und hiess ursprünglich Jannetje Margaretha. Der zweimastige Schoner durchlebte abwechslungsreiche Nutzungen, bis der 36,2 Meter lange Segler 1987 wieder in seinen Originalzustand zurückversetzt wurde. Er hat eine Transportkapazität von 35 Tonnen.

Landtransport

Was auf der gesamthaft 8500 Kilometer langen Route von Kolumbien in die Schweiz nicht zu Wasser stattfindet, wird mit der Bahn und mit Lastwagen abge­wickelt. Vor dem Jahr 2022 kamen dabei noch reguläre Diesel-LKW zum Einsatz, seither nun besorgt ein Brennstoffzellen-Lastwagen – der Hyundai Xcient Fuel Cell von Hyundai Hydrogen Mobility – ab Basel den Transport in die Rösterei. Dazu arbeitet Atinkana mit dem internationalen Logistiker Gebrüder Weiss zusammen. Die Firma mit Hauptsitz in Österreich setzt seit zwei Jahren den Wasserstoff-LKW im Nahverkehr in der Schweiz ein und plant bis 2024 auch in Deutschland drei weitere H2-LKW zum Einsatz zu bringen.

In der Schweiz wird der Kaffee im emissionsfreien H2-LKW der Gebrüder Weiss von Basel in die Rösterei transportiert.

Bei der Kundenauslieferung (Gastro, Verkaufsstellen, Onlineshop) arbeitet Atinkana mit der Post zusammen, um mit Bahntransporten und Elektro-Lieferwagen auch hier eine lokal CO2-freie Lieferkette sicherstellen zu können.

Mit dem Kaffeeverkauf in der Schweiz will Atinkana vor allem die Aufforstung des Urwalds in Kolumbien vorantreiben.
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