Ricola: Ein Bonbon geht um die Welt

DACHSER 6 RICOLA Die Schweizer Kräuterbonbon-Herstellerin Ricola findet mit Dachser ihren eigenen Weg auf die globalen Märkte. Zu den zwingenden Pflichten gehört dabei die Einhaltung der Qualitätsstandards nach den jeweiligen Normen entlang der gesamten Lieferkette.

Ricola Kräuterzentrum Laufen Dachser TIR transNews
Im Ricola Kräuterzentrum in Laufen werden die Pflanzen getrocknet, gereinigt, geschnitten, gelagert und gemischt.

Sie fühlt sich auf Wiesen, in lichten Wäldern und auf felsigen Berghängen bis auf 2000 Meter über Meereshöhe am wohlsten: die Pimpinella saxifraga. Das Bergkraut ist für die amerikanischen Ureinwohner das, was Ginseng für die Chinesen oder Taigawurzeln für die Russen sind: ein Lebenserwecker und essenzielles Kräftigungsmittel. Auch im alten Ägypten, von den Griechen und Römern wurde die Pimpernelle als Gewürz- und Heilpflanze kultiviert.

Das gehaltvolle Kraut ist eines von 13 Kräutern, die rund 100 Schweizer Bergbauern anbauen und oft in mühevoller Handarbeit für nur einen Zweck hegen, pflegen und ernten: für den original Schweizer Kräuterzucker. Seit 1940 wird dieser nahezu unverändert und nach streng geheimer Rezeptur bei Ricola im kleinen Örtchen Laufen im Kanton Basel-Landschaft hergestellt. Dass der Bonbonklassiker wohltuend für Hals und Stimme ist, hat sich rumgesprochen. Ricola ist eine Weltmarke. Aufgeladen mit mindestens so viel Swissness wie ein Schweizer ­Taschenmesser.

Die Wurzeln des Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1930, als sich der Konditor und Bäcker Emil Richterich in seinem Confiseriegeschäft Richterich & Compagnie neben seinem Tagesgeschäft auch noch auf Bonbonspezialitäten verlegte, insbesondere Hustenbonbons. Den Durchbruch erzielte er zehn Jahre später mit der Erfindung der 13-Kräuter-Mischung. Es ist die Geburtsstunde des Ricola-­Originals.

Heute ist mit Raphael Richterich bereits die vierte Generation im Unternehmen vertreten. Sein Vater, Felix Richterich, seinerseits Enkel von Gründer Emil Richterich und selbst jahrelang CEO von Ricola, hatte das operative Geschäft im Mai 2019 an den neuen CEO Thomas P. Meier übergeben und konzentriert sich heute als Verwaltungsratspräsident auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Weltweit beschäftigt Ricola rund 500 Mitarbeiter, davon 430 in Laufen, und machte 2018 einen Gruppenumsatz von 339,3 Millionen Schweizer Franken. Den Grossteil der Produkte – rund 90 Prozent der Hartbonbons, flüssig gefüllte Bonbons, Kräuterperlen sowie Instanttees – exportiert Ricola in mehr als 50 Länder rund um den Globus – vor allem in die USA, nach Deutschland, Frankreich und Italien. Und nach Asien: In Singapur und Hongkong ist Ricola Marktführer für Kräuterbonbons.

Ricola Kräuterzentrum Laufen Dachser TIR transNews
Wo Schweiz draufsteht, ist auch Schweiz drin: Ricola baut die Kräuter für seine Bonbons in der Schweiz an und verarbeitet sie auch gleich vor Ort. Vom Kraut bis zum fertigen Bonbon finden alle Schritte der Herstellung in der Schweiz statt.

Mit Ansprechpartnern vor Ort Auf dem Weg von Laufen in die Welt arbeitet das Familienunternehmen seit 2008 mit Dachser Air & Sea Logistics Switzerland zusammen. «Wir waren damals auf der Suche nach einem erfahrenen und verlässlichen Partner, der uns in die Märkte begleitet, in denen er idealerweise selbst zu Hause ist und der uns mit seinem Netzwerk und seinen IT-Möglichkeiten maximale Kontrolle der Prozesse ermöglicht», erklärt Jochen Layer, Vice President Corporate Fulfillment der Ricola AG. «Da fühlten wir uns bei Dachser auf Anhieb gut aufgehoben und richtig verstanden. Sowohl bei unseren direkten Ansprechpartnern in der Schweiz wie auch in den Dachser-Dependancen in den Americas und Far East, wo ein Grossteil ­unserer Exporte hinführt.» Auf dieser Grundlage habe man in den letzten zehn Jahren die Zusammenarbeit mit dem ­Logistikdienstleister kontinuierlich ausgebaut und vertieft.

Prozesssicherheit, unterstreicht Layer, sei für Ricola essenziell. «Die Einhaltung der Qualitätsstandards nach den jeweiligen Normen muss für uns entlang der gesamten Lieferkette gewährleistet sein», erklärt Layer. Das liege in der Natur des Produkts. Die Kräuterbonbons, die wegen ihrer Inhaltsstoffe von Swissmedic, der Schweizerischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte, als einfache Arzneimittel klassifiziert seien, bedürften einer besonderen Sorgfalt auf ihrem Weg von der Produktion in den Handel. Die Lieferkette müsse jederzeit dem International Food Standard (IFS) und in den USA und Kanada auch noch den strengen Normen der Food and Drug Administration (FDA) für Lebensmittel und sogenannte OTC-(Over the Counter-)Produkte entsprechen. «Da brauchen wir einen Logistikpartner, der auch in dieser Liga kompetent und verlässlich mitspielen kann», stellt Layer fest.

Der gelernte Wirtschaftsingenieur stellt also hohe Erwartungen an die Logistikdienstleistung für das Schweizer Traditionsunternehmen: «Es geht uns immer um das Ganze, um die Optimierung aller Prozesse und eine kontinuierliche Entwicklung der Supply Chain. Unser Ziel sind robuste und absolut verlässliche Lieferketten bei maximaler Transparenz im gesamten Warenfluss. Dazu brauchen wir keine Revolution, sondern eine auf die jeweiligen Marktgegebenheiten abgestimmte Evolution.»

Ricola Kräuterzentrum Laufen Dachser TIR transNews
Grund zu feiern: zehn Jahre Ricola und Dachser.

Bodenständigkeit auf höchstem Niveau Ein ganzheit­licher Blick, der nicht nur auf den schnellen Erfolg gerichtet ist, sondern auf das gemeinsame Tun, entspricht ganz der Ricola-Kultur, die schon immer Qualität mit Bodenständigkeit und einer klaren Werteorientierung verbindet. Dies wird schon an den Produktions- und Verwaltungsgebäuden in Laufen sichtbar.

In der an sich unscheinbaren Baselstrasse verbindet sich ein kleinstädtisch geprägtes Fassadenbild mit Architektur der Spitzenklasse. In den 1980er-Jahren hatte die Eignerfamilie Richterich zwei junge Architekten in Basel mit einem privaten Umbau beauftragt. Das machten Jacques Herzog und Pierre de Meuron richtig gut. Sie schufen in der Folge ein bemerkenswertes Hochregallager. Schon zu Weltruhm gelangt, bauten Herzog & de Meuron dann unter anderem auch noch den spektakulären Verwaltungstrakt mit viel Glas und technischer Finesse und ein Kräuterzentrum aus Lehm, zu denen heute Architektur- und Kunstkenner aus aller Welt pilgern.

Die Architektur steht dabei immer auch für die Werte, zu denen sich das Familienunternehmen bekennt. Da heisst es unter anderem: «Grundlage aller Unternehmensentscheidungen ist der kompromisslose Qualitätsanspruch, den ­Ricola auf alle Unternehmensbereiche anwendet.» Geschäftlicher Erfolg sei kein Selbstzweck, vielmehr solle er dazu dienen, Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt wahrzunehmen.

Gemeinsames kulturelles Verständnis «In der Beziehung von Ricola und Dachser war von Anfang an ein besonderer kultureller ‹Fit› zu spüren», berichten einhellig Jochen Layer und Samuel Haller, Country Manager für das Geschäftsfeld Air & Sea Logistics bei Dachser Switzerland. «Die Basis für eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit sind gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Innovationsfreudigkeit. Daraus kann sich dann sehr gut ein zukunftsgerichtetes gemeinsames Erkunden neuer Wege und Möglichkeiten ergeben», betont Layer. Einander zuzuhören und Verständnis für die jeweilige Situation mitzubringen, um daraus immer wieder kreative Lösungen zu entwickeln, sei mehr als nur eine Tugend. «Erfolg braucht Empathie, er entsteht immer nur im verständnisvollen Miteinander.»

Ein Beleg für diese These liefert die inzwischen mehr als zehn Jahre währende Zusammenarbeit von Ricola und Dachser, die ihre Energie auch aus der Bereitschaft der handelnden Akteure zum jederzeit offenen, kreativen Austausch bezieht. «Wir können immer Klartext miteinander reden, was wir voneinander erwarten», unterstreicht Jochen Layer.

In der Folge rückten Dachser und Ricola dann auch immer enger beim Aufbau und bei der kontinuierlichen Stärkung einer transparenten Prozess- und Lieferkette zusammen. 2012 übernahm Dachser für Ricola das Risk Management der Supply Chain. «Das ist ein grosser Vertrauensbeweis und nimmt uns zugleich auch richtig in die Pflicht», stellt Bruno Zwiker, Sea Freight Manager von Dachser Air & Sea Logistics Switzerland, fest. «Wenn trotz punktgenauer Produktion die Container mit unserer in Big Bags verpackten Ware unterwegs stehen bleiben, kann dies die ganze Produktion in der Zieldestination lahm­legen», bestätigt Jochen Layer. «Da sind wir auf Partner angewiesen, die dann nicht ratlos mit den Schultern zucken, sondern in der Lage sind, sofort zu handeln. Bei Dachser finden wir genau diese Lösungskompetenz.»

Jochen Layer Ricola Kräuterzentrum Laufen Dachser TIR transNews
Jochen Layer, Vice President Corporate Fulfillment Ricola AG: «Die Basis für eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit sind gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Innovationsfreudigkeit.»

Alles aus einer Hand Derzeit entwickeln Ricola und Dachser die Zugänge zu den Kernmärkten in Asien und Nordamerika weiter und sorgen für eine schnellere Lieferfähigkeit nach Mittel- und Südamerika, die nun auch noch durch einen Kontraktlogistik-Hub in Panama unterstützt wird.

Für effiziente IT-Prozesse im Hintergrund sorgt dabei das Transportmanagementsystem Othello, worauf die global verzahnten Logistikdienstleistungen basieren. «Für unsere Kunden erreichen wir eine absolute Transparenz, in diesem Fall für den Transport von Laufen in die USA. Wir bringen zudem eine Carrier-Auswahl für gesicherte Transportkapazitäten mit. So kann Ricola seine Lagerbestände entlang der gesamten Lieferkette leichter regulieren und die Lagerzeiten zwischen Produktionsende und Versand weiter verkürzen. Und dies alles aus einer Hand», fasst Zwiker zusammen. Dies führe im Ergebnis zu einer optimalen Nutzung des US-Standorts und einer Absicherung der Marktposition durch eine planmässige schnelle Versorgung.

Samuel Haller sieht in einem solchen One-stop-shopping-Ansatz Vorteile für alle Beteiligten. Die Konzentration auf einen Partner bringe einen «beträchtlichen Mehrwert sowohl für unsere Distributionspartner wie auch für die Ricola-Gruppe selbst». Und: «Hinzu kommen bei einem solchen Konzept klar messbare Skaleneffekte. So erreichen wir beispielsweise eine signifikante Kostenoptimierung durch ein verbessertes Kapazitäts- und Beschaffungsmanagement. Zum Beispiel, wenn es um Tradelane-Synergien oder die Reduzierung von Wartezeiten durch Pooling der Container im Depot geht», zählt Haller auf. Zudem würde durch die Reduktion der Schnittstellen mit dem Logistikdienstleister der Fokus seitens Ricola noch mehr auf die Bedürfnisse von deren Kunden ausgelegt. Dies stärke schliesslich die Kundenbeziehung.

Jochen Layer zieht nach über zehn Jahren Zusammenarbeit mit dem Logistikdienstleister eine positive Bilanz: «Mit Dachser als Logistikpartner haben wir bereits unterschiedliche Business Opportunities realisiert. Mit dem gemeinsam entwickelten, ganzheitlichen Logistikverständnis haben wir unsere Prozesse kontinuierlich verbessert und so einen Mehrwert für unsere Kunden geschaffen.» Ricola wolle nun im Hinblick auf ein Supply Chain Management 4.0 die partnerschaftliche Beziehung mit Dachser durch eine verstärkte Digitalisierung und Integration der Prozesse noch weiter vertiefen. «Ohne gemeinsame Wertvorstellungen wäre diese partnerschaftliche, langfristige und verlässliche Zusammenarbeit nicht möglich.» Diese gehörten zur Partnerschaft wie die 13-Kräuter-Mischung zu Ricola.

Ricola Kräuterzentrum Laufen Dachser TIR transNews
Weltbekannt: der original Schweizer Kräuterzucker.

Ricola ist eine der modernsten und innovativsten Bonbonherstellerinnen der Welt. Das Familienunternehmen produziert in der Schweiz mittlerweile rund 60 Sorten Kräuterbonbons und Teespezialitäten. Mit Firmenhauptsitz in Laufen bei Basel sowie Tochterfirmen in Europa, Asien und den USA exportiert Ricola seine Kräuterspezialitäten in mehr als 50 Länder weltweit und ist bekannt für Schweizer Qualität.

 

Visited 63 times, 1 visit(s) today

Weitere Beiträge zum Thema