Pistor investiert 6,4 Mio. Franken für E-LKW

ELEKTRIFIZIERUNG Pistor kauft für 6,4 Millionen Franken acht neue eActros. Bis Mitte des Jahres sind somit zehn Prozent der Unternehmensflotte emissionsfrei unterwegs. Dies entlastet die Umwelt jährlich um 300 Tonnen CO2 und deckt ein wichtiges Kundenbedürfnis ab.

Pistor eActros TIR transNews
Pistor stockt für 6,4 Millionen Franken seine Lastwagen-Flotte um acht eActros auf elf E-LKW auf.

Die Grosshändlerin Pistor, welche Bäckereien, Gastrounternehmen und Spitäler mit Lebensmitteln, Waren und medizinischem Verbrauchsmaterial versorgt, stockt ihre Flotte um acht eActros-Elektrolastwagen von Mercedes-Benz auf. Insgesamt sind damit elf der insgesamt 101 Pistor-Lastwagen elektrisch unterwegs. «Die Umwelt liegt Pistor am Herzen. Wir möchten so wenig CO2 ausstossen wie möglich», erklärt Logistikleiter und Geschäftsleitungsmitglied Richard Betschart. Ausserdem wünschten sich immer mehr Kundinnen und Kunden eine möglichst emissionsarme Belieferung. «Dies erreichen wir, indem wir unsere Produkte per Bahn zu unseren Logistikzentren liefern lassen. Von dort aus verteilen wir sie mit emissionsarmen Lastwagen an unsere Kundschaft weiter.»

Für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen nimmt Pistor höhere Initialkosten in Kauf: Die acht neuen Elektrolastwagen sind mit über sechs Millionen Franken fast doppelt so teuer wie treibstoffbetriebene Modelle. Diesen Mehraufwand wiegen der günstigere Unterhalt sowie Einsparungen punkto Schwerverkehrsabgabe wieder auf. Nicht nur deswegen lohne sich die Investition, meint Betschart: «Die Zukunft des Strassenverkehrs liegt in alternativen Antrieben mit Nullausstoss. Pistor hat schon früh begonnen, diesen Weg zu gehen und setzt ihn nun konsequent fort.» So tauscht das Unternehmen fossile Lastwagen, die aus der Flotte ausscheiden, laufend durch elektrische Modelle aus.

Pistor eActros TIR transNews
Die acht neuen Elektrolastwagen sind mit über sechs Millionen Franken fast doppelt so teuer wie dieselbetriebene Modelle.

300 Tonnen weniger CO2
Die elf Pistor-Elektrolastwagen sparen 300 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Das entspricht dem Ausstoss eines Benzinautos, das eine Million Kilometer weit fährt. Betankt werden die eActros mit Strom aus Solar- und Wasserkraft. Mit einer Reichweite von bis zu 400 Kilometern sind sie – mit Ausnahme von bergigen Regionen – bestens für Pistors Streckennetz geeignet. Im ökologischen Bereich setzt das Rothenburger Unternehmen nebst Elektrolastwagen auf Erdwärmespeicher, Solaranlagen sowie auf eine nachhaltige Bauweise von Gebäuden. Das geplante Verteilzentrum Ost in Sennwald beispielsweise wird aus Fichtenholz erstellt, verfügt über Wärmepumpen sowie über eine Regenwasser-Waschstrasse für Lastwagen und Bahnwaggons.

Die Lueg AG als Partner
Die neuen Elektrolastwagen hat sich Pistor über die Lueg AG beschafft, die Personenwagen und Nutzfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz vertreibt. «Wir sind sehr stolz, Pistor auf ihrem Weg hin zur Elektrifizierung begleiten zu dürfen», sagt Verkaufsleiter Beat Bucher. Auch die gemeinsame Erarbeitung von für die Elektrolastwagen machbaren Routen und Streckenprofilen sei positiv abgeschlossen worden.

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Das Unternehmen tauscht fossile Lastwagen, die aus der Flotte ausscheiden, laufend durch elektrische Modelle aus.

Geschäftsleitung erweitert bei Bucher Travel Inc.

PERSONALIE Das Full-Service Reiseunternehmen Bucher Travel Inc. erweitert die Geschäftsleitung. Dafür konnten zwei Tourismusprofis aus den eigenen Reihen gewonnen werden.

GL Bucher Travel Inc 2023 TIR transNews
Die neue Geschäftsleitung von Bucher Travel Inc. (von links): Mario Würsch, Mitinhaber, Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident; Urs Huwiler, Director Sales & Marketing; Patrik Zibung, Abteilungsleiter Bucher Bus; Fredi Daumüller, Mitinhaber und Verwaltungsrat.

Seit dem 1. Mai 2023 ergänzen die beiden Tourismusprofis Patrik Zibung und Urs Huwiler die Geschäftsleitung und unterstützen Mario Würsch, Mitinhaber, Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident. Die beiden Führungskräfte sind langjährige Mitarbeitende der Unternehmung und leiten bereits eine Abteilung. Beide sind bis ins Detail mit den Eigenheiten der Unternehmung vertraut und auf die erweiterten Aufgaben bestens vorbereitet.

Zwei erfahrene Persönlichkeiten
Der diplomierte Führungsfachmann und Verkehrsleiter Patrik Zibung ist verantwortlich für die Abteilung «Bucher Bus» mit rund 50 Mitarbeitenden und einer topmodernen Fahrzeugflotte von 29 Fahrzeugen (Limousinen bis Reisecars). Urs Huwiler, Absolvent der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern, ist als Director of Sales & Marketing für die weltweiten Verkaufs- und Marketingaktivitäten aller Geschäftsbereiche zuständig.

«Aufgrund des stetigen Wachstums der Unternehmung in allen Abteilungen war die Erweiterung der Geschäftsleitung die logische Konsequenz», führt Fredi Daumüller, Mitinhaber und Mitglied des Verwaltungsrats aus. «Wir sind stolz, dass wir die Geschäftsleitung mit eigenen und erfahrenen Persönlichkeiten ergänzen können», ergänzt Mario Würsch.

Mit der Ernennung der neuen Mitglieder der Geschäftsleitung möchte der Verwaltungsrat der Bucher Travel Inc. die operativen Bereiche vertieft unterstützen und das bestehende Wissen bewahren. Des Weiteren werden Impulse breiter von innen und aussen aufgenommen und entsprechend können Funktionen weiterentwickelt werden. «Die Neustrukturierung wird die Organisation als Gesamtes weiterbringen», so der Wortlaut in der Medienmitteilung.

Iveco eTruck-Prototyp an der FIA ETRC 2023

FIA EUROPEAN TRUCK RACING CHAMPIONSHIP Als offizieller Partner des ETRC 2023 unterstützt Iveco die Dekarbonisierungsziele von ETRA mit seinem S-Way LNG Pace Truck und erstmals mit dem Iveco eTruck als Show Truck.

ETRC 2023 Iveco eTruck TIR transNews
An der ETRC 2023 kann der neue Iveco eTruck in einer Rennversion live begutachtet werden.

Iveco spielte beim Grossen Preis von Misano am 20. und 21. Mai eine Hauptrolle an der ETRC 2023: Jochen Hahn gewann das erste Rennen der Truck Racing-Europameisterschaft 2023 und «Die Bullen von Iveco» sicherten sich einen zweiten Platz in der Teamwertung.

Getreu seinem Kernwert der Nachhaltigkeit bringt Iveco sein Engagement für die Dekarbonisierung mit seinen emissionsarmen Fahrzeugen und alternativen Antrieben in die FIA European Truck Racing Championship 2023 ein. Das Team «Die Bullen von Iveco» – die Partnerschaft zwischen Team Schwabentruck und Team Hahn Racing – tritt mit den verbesserten Iveco S-Way-R Renntrucks an.

Der sechsmalige Europameister Jochen Hahn leitet das Team Hahn Racing, zu dem auch sein Sohn Lukas Hahn gehört. Er kämpft darum, seinen Meistertitel zurückzugewinnen, den er 2018 und 2019 zwei Jahre in Folge gewann. Die deutsche Fahrerin Steffi Halm führt das Schwabentruck-Team zum fünften Mal an.

Die Iveco S-Way-R-Trucks der Teams werden in allen Rennen der Meisterschaft mit hydriertem Pflanzenöl (HVO) betrieben und bieten so ihr charakteristisches hohes Leistungsniveau bei gleichzeitiger Reduzierung der Emissionen.

Die Bullen von Iveco 2023 TIR transNews
Beim Team «Die Bullen von Iveco» handelt es sich um eine Partnerschaft zwischen Team Schwabentruck und Team Hahn Racing.

Drittes Jahr in Folge
Als offizieller Partner der FIA European Truck Racing Championship für die Saison 2023 unterstützt Iveco mit seinem S-Way LNG, dem ersten Pace Truck mit alternativem Antrieb in der FIA ETRC, auch das dritte Jahr in Folge die European Truck Racing Association (ETRA) auf ihrem Weg zum Netto-Null-Ziel bis 2038.

Der Iveco S-Way LNG wird an die Rundstrecken von einem einzigartigen Show-Truck begleitet: dem Iveco eTruck in der Rennversion. Es handelt sich um den Prototypen eines Renntrucks, der vom Team Hahn Racing mit der technischen Unterstützung von Iveco Engineering und dem Iveco Center für Kabinendesign entwickelt wurde. Das Fahrzeug wurde in einer statischen Ausstellung beim ersten Truck Grand Prix des Jahres am 20. und 21. Mai in Misano, Italien, enthüllt und stand das ganze Wochenende über im Fahrerlager im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Dynamisch, also in Bewegung, wird der eTruck beim Nürburgring-Rennen in Deutschland vom 15. bis 16. Juli zu sehen sein.

Auf Nikola Tre folgt Iveco eTruck
Der Iveco eTruck ist ein elektrischer S-Way Schwerlast-LKW, der mit einer hinteren eAchse von FPT Industrial ausgestattet ist, der Schwestermarke innerhalb der Iveco-Gruppe, die sich auf fortschrittliche Antriebstechnologien spezialisiert hat. Die eAchse liefert eine maximale Leistung von 840 kW. Das eTruck-System mit einer Ladespitzenleistung von 522 kW ermöglicht es dem Fahrzeug, die gesamte Distanz eines typischen ETRC-Rennens zu absolvieren. Das Fahrzeug verfügt über vier
Batterien mit einer Gesamtkapazität von 252 kWh.

Der S-Way LNG Pace Truck wird mit Bio-LNG angetrieben, das in zwei 540-Liter-Tanks mit einem Fassungsvermögen von mindestens 390 kg gespeichert ist, was eine Autonomie von bis zu 1600 Kilometern ohne Auftanken ermöglicht. Es erzeugt deutlich weniger Stickoxid- und Partikelemissionen im Vergleich zu Dieseläquivalenten, wodurch bei Verwendung von Biomethan die CO2-Emissionen um bis zu 95 Prozent reduziert werden.

Das Fahrzeug trägt eine speziell gestaltete Lackierung und weist individuelle Merkmale auf, wie zum Beispiel zwei gelbe rotierende Rundumkennleuchten, eine Lichtleiste mit LED-Scheinwerfern, ein beleuchteter dreiteiliger Frontschutzbügel und von der FIA ETRA vorgeschriebene LED-Blinker.

Iveco S-Way-R TIR transNews
«Die Bullen von Iveco» treten mit den verbesserten Iveco S-Way-R Renntrucks an.

Erster Saisonsieg
Am Samstag, den 20. Mai, fand das erste Rennen statt, das aufgrund der schwierigen Streckenverhältnisse durch die extremen Wetterbedingungen der vergangenen Tage in der Region Emilia-Romagna unter gelber Flagge startete. Jochen Hahn errang den Sieg vor Antonio Albacete und André Kursim. Iveco-Teamkollegin Steffi Halm war ebenfalls auf Kurs, um einen Podiumsplatz zu erobern, musste aber vorzeitig aufgeben. In einem spannenden zweiten Rennen des Tages kämpfte Team Hahn Racing hart gegen die Konkurrenz und belegte den 5. Platz.

Am Sonntag, 21. Mai, nutzte Jochen Hahn die perfekten Rennbedingungen des Tages aus. Im letzten Rennen erwischte er einen grossartigen Start und jagte seinen Truck das ganze Rennen über bis zur Ziellinie, wo er mit einem Sieg und dem zweiten Podium des Wochenendes für das Team Hahn Racing abschloss.

Die erste Runde der FIA ETRC 2023 war ein Erfolg für das Team «Die Bullen von Iveco», das in der Mannschaftswertung den zweiten Platz erreichte. Der zweite Lauf der FIA European Truck Racing Championship findet am 10. und 11. Juni auf dem Slovakia Ring statt.

Europas leistungsstärkste H2-Tankstelle in Schötz

AGROLA Die Landi Luzern-West hat an ihrem Standort in Schötz eine der leistungsstärksten Wasserstoff-Tankstellen in Europa in Betrieb genommen. Die Tankstelle ist ein Energie-Hub.

Agrola Energie Hub Schötz TIR transNews
Drei LKW und ein PW lassen sich in Schötz zeitgleich mit grünem Wasserstoff betanken.

Ende Januar 2023 ging im luzernischen Schötz die schweizweit 13. Wasserstoff-Tankstelle und damit nach Zofingen AG und Rothenburg LU die dritte der Marke Agrola in Betrieb. Damit investiert die Landi Luzern-West in die zukunftsträchtige Wasserstoff-Mobilität, welche besonders im Schwerverkehr zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Tankstelle ist speziell auf die Bedürfnisse von LKW ausgelegt. «Im direkten Umfeld unseres Standortes sind zahlreiche Logistikunternehmen ansässig. In enger Zusammenarbeit mit diesen ist ein zukunftsweisender Energie-Hub entstanden», freut sich Mark Muff, Leiter Energie und Mitglied der Geschäftsleitung der Landi Luzern-West.

Agrola H2-Tankstelle TIR transNews
Die parallele Betankung von LKW wurde durch die Installation von zusätzlichen Mitteldruckspeichern ermöglicht.

Europaweit einzigartig ist die Tatsache, dass in Schötz drei LKW und ein PW gleichzeitig mit Wasserstoff betankt werden können. Somit ist eine zügige Abwicklung der H2-Tankvorgänge gewährleistet. Die parallele Betankung wird durch die Installation von zusätzlichen neun Mitteldruckspeichern ermöglicht, welche mittels Verdichtern fortlaufend aus den mobilen Containern mit Wasserstoff befüllt werden. Wie an allen Agrola Tankstellen wird auch in Schötz ausschliesslich grüner Wasserstoff angeboten, welcher zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Für Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb stehen an der Tankstelle auch Diesel und AdBlue zur Verfügung.

Agrola H2-Tankstelle Waschanlage TIR transNews
Die tägliche Kapazität der Truckwash-Anlage beträgt bis zu 40 Fahrzeuge.

Truckwash-Anlage als Novum unter der Marke Agrola
Eine nach neuesten Standards betriebene Waschanlage rundet das Angebot in Schötz ab. Sie ist zugleich ein Novum für die Marke Agrola. Im 27 Meter langen Drei-Bürstenportal werden LKW, Busse und Cars mit Hochdruck gereinigt. Die tägliche Kapazität der Waschanlage beträgt bis zu 40 Fahrzeuge. Es können Fahrzeuge mit einer Gesamtlänge von bis zu 18,75 Metern sowie einer Höhe von bis zu 4 Metern gereinigt werden.

«Der Energie-Hub in Schötz ist ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität und eine Reaktion auf die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Transportlösungen», resümiert der Energieverantwortliche Mark Muff.

Agrola H2-Tankstelle TIR transNews
Für Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb stehen an der Tankstelle auch Diesel und AdBlue zur Verfügung.

Socar baut erste Wasserstoff-Tankstelle – und zwar an Schweizer Autobahn
Die Socar Wasserstoff-Tankstelle Grauholz Süd bei Bern wird die erste ihrer Art an einer Schweizer Autobahn sein und die Erste, die von Socar betrieben wird. «Die Wasserstoff-Tankstelle Grauholz Süd bildet künftig einen Eckpfeiler für die Versorgung des Schweizer Strassenverkehres mit Wasserstoff», betont Edgar Bachmann, CEO der SOCAR Energy Switzerland: «Die Wasserstoff-Technologie bietet ideale Voraussetzungen, um die CO2-Emissionen im Strassenverkehr nachhaltig zu senken. Mit der Realisation der ersten SOCAR-Wasserstoff-Tankstelle der Schweiz leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität und damit einen Beitrag zur Energiewende.»

Die Tankstelle Grauholz Süd an der Autobahn von Bern nach Zürich wird voraussichtlich ab Ende Mai je eine Wasserstoff-Abgabestelle für Personenwagen und Lastwagen mit 700 bar respektive 350 bar betreiben. Zur Verfügung steht eine tägliche Abgabemenge von bis zu 600 Kilogramm Wasserstoff. Socar wird ausschliesslich grünen Wasserstoff verkaufen. Der Umbau an der Tankstelle Grauholz Süd begann am Montag, 13. Februar. Die Eröffnungsfeier ist im Juni geplant.

Die O. Kindlimann AG bringt die Post ins Engadin

ABLIEFERUNG Der neue Renault Truck T480 P6×2 der Firma O. Kindlimann AG in Laupen wird seit Ende Januar vor allem für Posttouren in die Berge eingesetzt. «Wir transportieren Briefe und Pakete für die Post Graubünden von Schlieren ins Engadin», erklärt der stellvertretende Geschäftsführer Andreas Raymann.

Kindlimann AG Renault Trucks TIR transNews
Der neue Renault Trucks T480 P6×2 der Firma O. Kindlimann AG

«Wegen den Schneeverhältnissen müssen wir das Fahrzeug oft auf der Schiene durch den Vereinatunnel befördern. Damit das Fahrzeug durch den Tunnel passt, darf es eine Höhe von 3,7 Metern nicht übersteigen. Zusätzlich sind auf den Strassenpässen im Bündnerland Anhänger verboten. Damit dennoch das geforderte Transportvolumen garantiert werden kann, wurde der Radstand auf 5,2 Meter angelegt. Der Aufbau selbst ist 8,4 Meter lang. Alles Pflichtvorgaben der Post – es musste also ein Dreiachser sein», schliesst Andreas Raymann. Die dritte Achse, eine Nachlaufachse, ist lift- und lenkbar. Vor der Antriebsachse sind Schleuderketten «als schnelle Anfahrhilfe im Winter» installiert. Zusätzlich gibt es Werkzeugkisten und Inox-Schneekettenhaken links und rechts hinter den Achsen «für schnellen Zugriff auf die Ketten».

Kindlimann AG Renault Trucks TIR transNews
Das Firmenmotto widerspiegelt Flexibilität und die lange Erfahrung der O. Kindlimann AG.

Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger
Entlang der Brückenunterseiten sind sechs LED-Scheinwerfer angebaut, die «an dunklen Abladeorten, beim Bahnverlad oder der Schneekettenmontage», falls nötig, die Nacht zum Tage machen. Der Dieseltank des 26-Tönners fasst 400 Liter, die Intervalle zwischen den Tankvorgängen sind damit länger. Für sicheren Ladebetrieb sind Zurrschienen im Aufbau installiert, ebenfalls nach Anforderungen der Post und für den Transport von Big Bags geeignet. Das Doppel-Rückfahrkamerasystem samt Bär-Kabinenbedienung für die Hebebühne am Heck sorgt für Sicherheit und mehr Effizienz an den Anpassrampen. Die Abbildung einer Rakete auf der Blache steht fürs Firmenmotto: «Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger.» Oder aber: «Wir sind sehr flexibel. Und wir sagen nie Nein.»

Renaukt Trucks T480 TIR transNews
Der T480 verfügt über einen Curtainsider-Aufbau von Birrer Fahrzeugbau.

Der 12-Liter-Motor des T480 leistet 480 PS, die das Zwölfgang-Optidriver-Getriebe auf die Strasse bringt. Für den Fahrerkomfort sorgt die optimal ausgerüstete Sleeper Cab. Der Curtainsider-Aufbau mit Trösch Hebebühne wurde von Birrer Fahrzeugbau aufgebaut.

60 Jahre Transporte aller Art
«Wir haben uns für Renault Trucks entschieden, weil wir die Robustheit und die Zuverlässigkeit sehr schätzen», betonte Raymann. «Ebenso wichtig ist uns die hervorragende Service-Leistung der Thomann Nutzfahrzeuge AG, die das Fahrzeug geliefert hat. Im 24-Stunden-Betrieb für die Post sind wir auf einen guten Notfallservice angewiesen.» Die Flotte der O. Kindlimann AG umfasst inzwischen zehn Renault Trucks neben vier Lastwagen anderer Marken.
Das Kerngeschäft der in Laupen ZH beheimateten Unternehmung, die letztes Jahr ihr 60. Jubiläum gefeiert hat, umfasst Transporte aller Art, darunter auch Möbeltransporte, Spezial- und Schwertransporte sowie Einsätze für die Schweizer Post.

Renaukt Trucks T480 TIR transNews
Herausragender Fahrerkomfort dank der optimal ausgerüsteten Sleeper Cab.

Neue Scania Getriebe für Heavy-Duty-Einsätze

BERGBAU UND SCHWERTRANSPORTE Die G25CM- und G33CM-Baureihe von Scania wird um zwei neue Mitglieder erweitert, die ein «H» (für Heavy) in ihrer Bezeichnung tragen. Der Einsatz eines robusteren Planetengetriebes kombiniert Robustheit, nahtlose Schaltung und Treibstoffeffizienz optimal.

Scania Getriebe Heavy Duty TIR transNews
Die neuen Scania Getriebe für Heavy-Duty-Anwendungen basieren auf der 2020 eingeführten neuen Getriebeplattform G25/33.

Bei ihrer Einführung im Jahr 2020 bot die neueste Generation der automatisierten Scania Getriebe erhöhte Treibstoff- und Transporteffizienz, sanfte und schnelle Schaltvorgänge und ein reduziertes Gewicht. Einer ihrer Hauptvorzüge ist die grosse Getriebespreizung, die (zusammen mit der entsprechenden Hinterachs-Übersetzung) dafür sorgt, dass der Motor bei niedrigen Drehzahlen arbeiten kann und gleichzeitig sein volles Drehmoment zur Verfügung stellt.

«Das Angebot an schweren LKW von Scania war noch nie so stark wie heute», sagt Eduardo Landeo, Produktmanager bei Scania Trucks. «Wir bieten nicht nur eine umfassende Palette an Motoroptionen, sondern können mit dieser Ergänzung in Kombination mit unserem breiten Achsenprogramm noch besser auf die anspruchsvollsten und schwersten Anwendungen in der LKW-Branche eingehen.»

Das optimale Gleichgewicht
Schwere LKW-Kombinationen mit hohen Gesamtzuggewichten verwenden in der Regel 6×4-Bogie-Hinterachsen mit kurzer Übersetzung (3,5:1 und höher, manchmal auch viel höher). In hügeligen Gegenden oder bei hohem Rollwiderstand belastet dies den Getriebeausgang stark. Die kurze Übersetzung, typischerweise in Kombination mit Achsen mit Nabenvorgelege, ist vorteilhaft für das Anfahren des Fahrzeugs und macht den LKW leistungsfähiger, führt aber auch zu höheren Motordrehzahlen bei Fahrgeschwindigkeit.

Scania Getriebe Heavy Duty TIR transNews
Ein breiterer Planetensatz bewältigt höhere Drehmomente an der Kardanwelle.

Da eine niedrige Motordrehzahl und ein günstiger Treibstoffverbrauch anzustreben sind, besteht die Kunst darin, das optimale Gleichgewicht zwischen der Hinterachs-Übersetzung und der vorgesehenen Anwendung zu finden. Die Eigenschaften der Heavy-Duty Getriebe von Scania bedeuten, dass jetzt mehr LKW eine schnellere Übersetzung nutzen können, während sie gleichzeitig alle Margen auf ihrer Seite haben.

Ganz aus Aluminium
Die G-Getriebebaureihe für Scania Opticruise wurde 2020 eingeführt und setzte sich sofort durch. Dank des Vollaluminium-Gehäuses und der geringeren Abmessungen war sie 60 kg leichter als ihre Vorgängerin und bot zudem einen niedrigeren Geräuschpegel.

Die G-Getriebebaureihe hilft den Betreibern, Treibstoff zu sparen, weil sie eine geringere innere Reibung aufweist und nur zwei Synchronisierungen benötigt, da sie pneumatische Aktoren und Wellenbremsen verwendet (insgesamt drei). In Verbindung mit einem intelligenten Motormanagement-System, wie z. B. dem Super Antriebsstrang, trägt die G-Getriebebaureihe zu schnellen und präzisen Schaltvorgängen bei.

Holcim ordert bis 1000 E-LKW von Volvo

DEKARBONISIERUNG Volvo Trucks hat eine Absichtserklärung über den Verkauf von bis zu 1000 Elektro-LKW bis 2030 an Holcim unterzeichnet, einen der weltweit grössten Baustoffproduzenten. Es handelt sich um den bislang grössten Auftrag für Elektro-LKW von Volvo Trucks.

Holcim Volvo Trucks E-LKW TIR transNews
Die ersten 130 Elektro-LKW von Volvo Trucks werden 2023 und 2024 an Holcim ausgeliefert.

Acht Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen werden von der Zementindustrie verursacht. Die Holcim AG mit Sitz in Zug und 60’000 Mitarbeitenden in mehr als 60 Ländern gehört zu den grössten Baustoffunternehmen der Welt, so auch bei der Zementherstellung. Mitte Juni kündigte Holcim an, bis 2050 klimaneutral zu sein. Jetzt haben das Unternehmen und seine Vertragspartner mit Volvo Trucks vereinbart, bis 2030 den Einsatz von 1000 Elektro-LKW von Volvo in den Betrieben von Holcim in Europa zu planen.

Auch für die Schweiz
Die ersten 130 Elektro-LKW der Typen Volvo FH und Volvo FM werden im vierten Quartal 2023 und im Laufe des Jahres 2024 an Märkte wie Frankreich, Deutschland, die Schweiz und Grossbritannien geliefert.

Die Vereinbarung ist das Ergebnis einer umfassenderen Partnerschaft zwischen Holcim und der Volvo Group. «Langfristige Zusammenarbeit und ein starkes Engagement, wirklich etwas bewirken zu wollen, sind unerlässlich, um grosse CO2-Reduzierungen zu verwirklichen. Ich bin sehr stolz auf die Partnerschaft, die wir mit Holcim haben und auf die Ergebnisse, die wir gemeinsam erzielen», sagt Martin Lundstedt, President & CEO der Volvo Group.

«Die Netto-Null-Umstellung erfordert eine enge Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Wir freuen uns, mit Volvo zusammenzuarbeiten, um die Logistik unserer europäischen Betriebe mit elektrischen Flotten zu dekarbonisieren. Ausserdem hilft es uns, unser Ziel verfolgen zu können, bis 2030 30 Prozent emissionsfreie schwere LKW zu fahren», sagt Jan Jenisch, Chairman und CEO von Holcim.

Holcim Volvo Trucks E-LKW TIR transNews
Es handelt sich um den bislang grössten Auftrag für Elektro-LKW von Volvo Trucks.

Durch den Ersatz von 1000 bestehenden Volvo FH Diesel-LKW durch Volvo FH Elektro-LKW, die auf einer typischen Strecke mit Ökostrom betrieben werden, könnten jedes Jahr bis zu 50000 Tonnen CO2 eingespart werden*.

Beide Unternehmen haben sich der Initiative «Science-based targets» verschrieben, die ehrgeizige Klimaschutzmassnahmen in der Privatwirtschaft vorantreibt. Beide sind auch Gründungsmitglieder der First Movers Coalition (FMC).

FMC
Die FMC (First Movers Coalition) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, die ihre Kaufkraft nutzen, um frühzeitig Märkte für innovative saubere Technologien in acht schwer zugänglichen Sektoren zu schaffen.

Die Science-Based Targets Initiative
Die Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele (SBTi) fördert ehrgeizige Klimaschutzmassnahmen in der Privatwirtschaft, indem sie Organisationen die Möglichkeit gibt, wissenschaftlich fundierte Emissionsreduktionsziele festzulegen. Die Ziele gelten als wissenschaftlich fundiert, wenn sie mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft übereinstimmen, die notwendig sind, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen – die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau.

* Die CO2-Einsparung basiert auf einer Berechnung mit dem Volvo Trucks Environmental Footprint Calculator (Vergleich des CO2-Ausstosses bei einer jährlichen Fahrleistung von 80’000 km für einen LKW mit einem Gesamtgewicht von 44 Tonnen und unter der Annahme, dass der Vergleichsdiesel 7 Prozent Biodiesel verwendet und einen Durchschnittsverbrauch von 23 l/100km erreicht.

Suisse Public 2023: am 6. Juni geht’s los!

SCHWEIZER LEITMESSE FÜR KOMMUNALTECHNIK Die alle drei Jahre stattfindende Messe für den öffentlichen Sektor öffnet nach sechs Jahren in Bern wieder ihre Türen und bietet Fachleuten und Beschaffungsverantwortlichen aus Gemeinden-, Kantons- und Bundesbehörden eine umfassende Branchenübersicht.

Suisse Public 2023 TIR transNews
Die Suisse Public 2023 ist der wichtigste Treffpunkt für Fachleute und Beschaffungsverantwortliche in öffentlichen Betrieben und Grossunternehmen. Die Halle 4 (links im Bild) wird neu gebaut, weshalb die Feuerwehrbranche neu in der Halle 3.2 zu finden sein wird.

Vom 6. bis 9. Juni 2023 präsentieren die über 330 Ausstellenden in mehreren Hallen sowie im Freigelände neue Produkte, aktuelle Dienstleistungen und zukunftsweisende Neuheiten und Innovationen. Während der vier Messetage erwartet die Bernexpo Groupe als Veranstalterin der Suisse Public 2023 rund 12’000 Besuchende. Bereits Anfang Februar waren 95 Prozent der Fläche gebucht.

Neun Themenbereiche
Verschiedene Themenbereiche erstrecken sich von Kommunalfahrzeugen und -maschinen sowie Feuerwehr- und Rettungsdiensten, über Strassensignalisation und Verkehr, bis hin zu kommunalen IT-Lösungen. Nach der sechsjährigen Pause dürfen in allen Bereichen zahlreiche Innovationen und Neuerungen erwartet werden. Dabei zeichnen sich deutliche Trends zu mehr Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Einsatz neuer Technologien und alternativen Motorisierungen ab. Noch nie verzeichnete die Suisse Public so viele Automarken und -anbieter. Zu sehen sind sowohl emissionsfreie Rettungsals auch Feuerwehrfahrzeuge, welche mit den neusten Technologien die nächste Generation smarter und vernetzter Rettungsdienste einläuten.

Actiongeladene Feuerwehrwettkämpfe
Die FireFit Europe Tour macht erstmals halt in Bern. Kraft, Kondition und Schnelligkeit sind gefragt, wenn sich die besten Feuerwehrmänner und -frauen an der Suisse Public in den Kategorien Einzel, Tandem und Staffel messen. Während an den ersten beiden Tagen noch fleissig trainiert wird, geht es am Donnerstag und Freitag an die Qualifikation für die FireFit Championships Europe. Spektakel ist garantiert, denn nebst den Wettkämpfen können die Besuchenden auch den modernsten Feuerwehrtrainingsturm Europas in Aktion erleben. Einen Einblick zeigt das Teaser-Video aus der letztjährigen Meisterschaft.

Digitalisierungs-Konferenz und Solution Park
Die Suisse Public SMART widmet sich als «Messe in der Messe» der smarten Weiterentwicklung kommunaler Infrastrukturen sowie der digitalen Transformation von Verwaltungsdiensten bei Gemeinden und Städten. Eine viertägige Konferenz, parallel zum Messebereich, bietet eine ergänzende Plattform zum Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch.

In der gleichen Messehalle 1.2 ist neu auch der Ausstellungsbereich «Arbeitssicherheit» beheimatet. Dieser Bereich setzt den persönlichen Schutz der Arbeitskräfte im teilweise gefährlichen Arbeitsalltag in den Vordergrund. Neben einer Vielzahl von Produkten präsentieren die Ausstellenden zeitgemässe Arbeitssicherheitsprogramme und Präventionslösungen.

Suisse Public 2023 Christoph Lanz TIR transNews
Die Suisse Public findet zum 24. Mal statt. Doch welchen Einfluss hatten die coronabedingten sechs Jahre Pause? Antworten gab uns Messeleiter Christoph Lanz.

TIR: Brauchte es nach der langen Pause mehr Überzeugungsarbeit, um Aussteller zu motivieren?
Christoph Lanz: Eher das Gegenteil. Man spürt einen grossen Nachholbedarf und hört, dass man auf diese Plattform gewartet habe und sich darauf freue. Natürlich haben zwei Jahre mit Corona und die weltpolitische Situation dem gesamten Business nicht zugedient und manche Bereiche sind zurückhaltender geworden oder auf andere, neue Formate ausgewichen. Wir merken dies etwa bei Abfallentsorgung und Recycling sowie an der Zurückhaltung italienischer Aussteller. Zudem findet in diesem Jahr auch die transport-CH statt – das führt zu Verschiebungen im Ausstellerbereich. In anderen Jahren wird es dafür die Landwirtschaftsmesse Agrama sein, die wir spüren werden.

Konnten Sie alle Interessenten berücksichtigen?
Tatsächlich mussten wir jetzt am Schluss einige, die noch in die Halle wollten, im Freigelände platzieren. Vor allem Automobilimporteure sind an einem Auftritt sehr interessiert, einerseits getrieben durch den Technologiewandel, andererseits, weil ein nationales Ausstellungsformat fehlt.

Was haben die Aussteller am meisten vermisst?
Den direkten Kundenkontakt und den Austausch mit potenziellen Kunden, die sie noch nicht kennen. Ausserhalb von Hausmessen und Frühlingsveranstaltungen ist dies wieder der Platz, auf dem sich die ganze Branche trifft.

Was ist anders gegenüber 2017?
Neu ist einerseits die Durchführung der Qualifikation für die FireFit Championships Europe, einem Format aus Kanada, bei dem sich Feuerwehrleute miteinander in einem sportlichen Wettkampf messen. Zum ersten Mal findet die Suisse Public SMART in der Messe integriert statt, sodass wir in einer eigenen Halle Lösungen auch dreidimensional zeigen können. Und Arbeitssicherheit belegt erstmalig einen eigenen Teilbereich. Bisher wurde Persönliche Schutzausrüstung (PSA) meist im Bereich der Feuerwehr gezeigt; das wird auch weiterhin so sein, aber Anbieter mit einem breiteren Sortiment suchen natürlich das gesamte Publikum.

Welche neuen Trends werden wir sehen?
Der Kommunalsektor ist aus verschiedensten Gründen nicht so schnell bei der Annahme neuer Technologien. Gewisse Anforderungen müssen zuerst gelöst werden. Im
Trend sind einerseits elektrische Antriebe, aber auch unterstützende unbemannte Gerätschaften wie Drohnen oder Roboter, die auf verschiedensten Ständen in  unterschiedlichen Anwendungsbeispielen zu sehen sind.

Der Messeplatz wird umgebaut. Welchen Einfluss hat das auf die diesjährige Ausgabe?
Auf der einen Seite fehlt uns die traditionelle Feuerwehrhalle 4, da sie neu gebaut wird. Diese Aussteller sind nun in Halle 3.2 zu finden. Dies wurde möglich, weil sich der früher hier untergebrachte Bereich Wasser, Abwasser und Gas 2017 entschieden hatte, die Suisse Public zu verlassen und an eine andere Messe in Zürich zu gehen. Auch Feuerwehraufbauer, die bisher im Freien waren, sind nun in dieser Halle mit insgesamt 7000 m² Fläche zu finden. Das Freigelände ist dadurch kompakter geworden, was für die Besucher ein Vorteil ist. Für die Aussteller bedeutet das eine stärkere logistische Herausforderung in der Auf- und Abbauphase, denn durch den engeren Raum müssen die Fahrten sehr genau getaktet sein, um Stau zu vermeiden.

Warum muss man an die Suisse Public 2023?
Dass man sieht, wie sich nach sechs Jahren die Branche entwickelt hat und wie dynamisch und modern sie geworden ist. Und dass man sich physisch treffen kann am Branchentreff schlechthin, den es so nicht mal im Ausland gibt. Ob IFAT, Interschutz oder bauma – all deren separate Themen findet man gebündelt auf der Suisse Public.

Suisse Public SMART TIR transNews
Eine viertägige Konferenz bietet im Rahmen der Suisse Public SMART eine ergänzende Plattform.

Edeka: 700 Iveco S-Way LNG bis 2025

GROSSAUFTRAG Iveco wird die deutsche Supermarktkette Edeka Minden-Hannover mit der Lieferung von insgesamt 700 S-Way LNG-LKW unterstützen, um die gesamte Firmenflotte bis 2025 von Diesel auf LNG-Antrieb umzustellen.

Edeka Iveco S-Way LNG TIR transNews
Die bereits ausgelieferten 80 Iveco S-Way LNG holen sich ihr Bio-LNG an der ersten eigenen LNG-Tankstelle auf dem Gelände des Edeka-Logistikzentrum in Lauenau. (Foto: Christian Schwier)

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Lieferkette hat Edeka bereits in den Jahren 2022 und 2023 die ersten 275 Iveco S-Way LNG-LKW bestellt, die zu den 80 LNG-betriebenen Iveco-LKW hinzukommen werden, die an der ersten eigenen LNG-Tankstelle auf dem Gelände des Edeka-Logistikzentrums in Lauenau (D) mit Bio-LNG betankt werden.

«Bis 2025 wollen wir unsere gesamte LKW-Flotte – rund 700 Fahrzeuge – auf Iveco LNG-LKW umstellen und zu 100 Prozent mit Bio-LNG fahren», sagte Mark Rosenkranz, Sprecher der Geschäftsführung von Edeka Minden-Hannover. «Unsere LKW-Flotte ist das Rückgrat unserer gesamten Logistik und damit das Rückgrat der Lebensmittelversorgung in unserem Vertriebsgebiet. Die Umstellung auf Bio-LNG ist ein zentraler Hebel zur Reduzierung unseres CO2-Fussabdrucks. Damit kommen wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung für mehr Klimaschutz nach. Dies ist von grösster Bedeutung, da unsere Fahrzeuge viel und oft durch stark verstopfte Innenstädte unterwegs sind. Durch den Einsatz von Bio-LNG tragen wir dazu bei, die städtischen Emissionen deutlich zu verbessern. Darüber hinaus sind die gasbetriebenen LKW viel leiser unterwegs als herkömmliche Dieselfahrzeuge.»

Giandomenico Fioretti, Leiter Alternative Antriebe bei Iveco Truck Business Unit, fügte hinzu: «Bio-LNG ist heute der einzige skalierbare erneuerbare Treibstoff. Mit unseren Iveco S-Way LNG-LKW ist der emissionsfreie Strassengüterverkehr für Edeka Minden-Hannover nun Realität. Dank der fortschrittlichen Technologie unserer Fahrzeuge tragen sie dazu bei, den CO2-Ausstoss und die Lärmbelästigung zu senken. Ihr Plan, ihre gesamte Flotte von 700 Fahrzeugen durch unsere LNG-LKW zu ersetzen, ist auch ein klarer Vertrauensbeweis in die Erdgaskompetenz der Marke Iveco. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken.»

Bereits bestellt: S-Way-LNG-Fahrgestelle mit Kühlkofferaufbau und Zugmaschinen
Von den 275 in den Jahren 2022 und 2023 bestellten Fahrzeugen sind 220 Iveco S-Way LNG 3-Achs-Fahrgestelle (AS260S46Y/FS-CM 1LNG) mit Kühlkofferaufbau. Sie verfügen über ein vollluftgefedertes 6×2-Standardfahrwerk mit technisch zulässigem Brutto-Gewicht von 26 Tonnen, eine Active Space-Grossraumkabine, eine heb- und lenkbare dritte Achse und einen 460 PS starken Cursor 13 Gasmotor (Euro VI Stufe E). Ein auf der linken Seite angebrachter 540-Liter-LNG-Tank fasst mindestens 195 Kilogramm flüssiges Bio-LNG, was eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern ermöglicht.

Bei den restlichen 55 bestellten LKW handelt es sich um S-Way LNG-Zugmaschinen (55 AS440S46TP 1LNG). Diese 4×2-Fahrzeuge. Sie unterscheiden sich von den Fahrgestellen lediglich durch ihr technisch zulässiges Gesamtgewicht von 44 Tonnen, mit entsprechend dimensioniertem Motor und Gastank.

Mit den Iveco S-Way LNG-LKW kann Edeka Minden-Hannover gegenüber typgleichen Dieselfahrzeugen Stickstoffdioxid- und Feinstaub-Emissionen deutlich reduzieren und die CO2-Emissionen (bei Bio-LNG) um durchschnittlich 95 Prozent verringern. Gasmotoren laufen geräuscharm und eignen sich daher perfekt für umwelt- und verkehrsberuhigte Zonen sowie in der Nacht

Lieferungen an die Filialen
Das Treibhausgas-Einsparpotenzial ist enorm: In einem Testlauf konnte Edeka Minden-Hannover drei Iveco S-Way LNG mit 20’583 Kilogramm reinem Bio-LNG betanken. Allein dadurch reduzierte sich der CO2-Fussabdruck der genossenschaftlich organisierten Unternehmensgruppe um 81 Tonnen auf Well-to-Wheel-Basis, was ungefähr um 84 Prozent reduzierte CO2-Emissionen gegenüber Diesel bedeutet.

Massgeschneiderte Ausstattung für ein hochwertiges Leben an Bord
Um den Fahrern ein optimales Arbeitsumfeld zu bieten, werden die neuen S-Way LNG-LKW auf Wunsch von Edeka Minden-Hannover umfangreich ausgestattet. Zusätzlich zur vollautomatischen Klimaanlage und Standheizung sorgen Hi-Comfort-Sitze mit Lordosenstütze und dreistufiger Kühl- und Heizfunktion für die perfekte Wohlfühltemperatur im Fahrerhaus. Ein Multifunktions-Lederlenkrad, ein Sonnenrollo an den Seitenfenstern, eine Wärmedämmbox, ein Infotainmentsystem, grosse Gepäckräume sowie eine erhöhte Koje mit Sicherheitsnetz tragen ebenfalls zu einer hervorragenden Lebensqualität an Bord der Kabine bei.

Fünf Van Hool Doppeldecker für Domo Reisen

BAHNERSATZVERKEHR In Zusammenarbeit mit Van Hool NV konnte die Thomann Nutzfahrzeuge AG fünf Doppeldecker an das Unternehmen Domo Reisen & Vertriebs AG ausliefern. Die neuen Fahrzeuge sollen überwiegend im Bahnersatzverkehr auf Strecken in der gesamten Deutschschweiz zum Einsatz kommen.

Thomann DD Domo Reisen & Vertriebs AG Van Hool TIR transNews
Busunternehmer Roman Schmucki, Geschäftsführer der Domo Reisen & Vertriebs AG, ist ein Fan der Reisebusse von Van Hool.

Von den 20 Reisefahrzeugen im Fuhrpark von Domo, an mehreren Standorten in der Schweiz vertreten, tragen zwölf das Emblem des belgischen Herstellers. Dabei ist er vor allem begeistert von der langjährigen engen Zusammenarbeit mit der Thomann Nutzfahrzeuge AG, über deren fünf Standorte der Service der Van Hool-Busse in der Schweiz erfolgt. Kürzlich hat Schmucki gleich fünf neue Prachtstücke in seine Busflotte integriert. Die dreiachsigen Doppelstockbusse des Typs Van Hool TDX27 Astromega messen 14,10 Meter Länge und sind mit einem 390 kW (530 PS) starken Sechszylinder von Paccar sowie einem automatisierten Getriebesystem ZF TraXon ausgestattet.

Thomann DD Van Hool Astromega TIR transNews
Im modernen Cockpit der Van Hool gebietet der Fahrer über einen 530 PS starken Sechszylinder von Paccar.

Ausflug- und Schienenersatzverkehr
Mit ihrer Fahrgastkapazität von 97 Fahrgast-Sitzplätzen plus Fahrer bei Vollbestuhlung sowie Skikoffern am Heck setzt Domo die neuen Doppeldecker zum einen für Auftragsfahrten mit grossen Reisegruppen ein. Zumeist hat sich Domo Reisen jedoch für eine alternative Bestuhlung mit 89 Sitz- und zwei Rollstuhlplätzen plus Fahrerplatz entschieden. Denn als Haupteinsatzgebiet für die fünf neuen Van Hool Astromega definiert Roman Schmucki ganz klar den grossen Kapazitätsbedarf im Schweizer Bahnersatz-Linienverkehr. «Wir sind in zahlreiche Grossprojekte der Bahn am Fern- und S-Bahn-Streckennetz im gesamten Gebiet der Deutschschweiz mit dem Hauptverkehrsknotenpunkt Zürich fest eingebunden», freut sich Schmucki. «Die Bauprojekte haben teilweise schon begonnen oder sind im Lauf der nächsten 15 Jahre geplant.»

Thomann DD Van Hool Astromega TIR transNews
Die bequemen Sitze lassen sich grosszügig einstellen, eine Klimaautomatik mit Virenschutz sorgt für permanenten Luftaustausch.

Komfort und WLAN an Bord
Alle fünf Doppeldecker sind in einer attraktiven Drei-Sterne-Superior-Ausführung ausgestattet. Sie verfügen über Bordtoiletten, Bordküchen, Kühlschränke, Fahrgast-Anzeigen und Infotainment-Systeme, Wifi-Bordnetzanlagen sowie Spannungswandler von 24 auf 220 Volt. Die in eleganten grauen und weissen Farbtönen gemusterten Sitze lassen sich grosszügig zur Seite und in der Neigung der Rückenlehnen nach hinten verstellen. Eine leistungsstarke Klimaautomatik mit Virenschutz sorgt für den permanenten Luftaustausch und arbeitet zudem extrem leise. USB-Anschlüsse mit kostenloser WLAN-Verbindung für die Mobilfunkgeräte stehen an jedem Sitzplatz zur Verfügung. An drei Bistro-Tischen mit insgesamt zwölf Sitzplätzen sind inspirierende Gespräche ebenso möglich wie ein bequemes Arbeiten.

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Alle fünf Van Hool Astromega verfügen über Drei-Sterne-Superior-Ausstattungen, unter anderem mit Bordküchen und Wifi-Bordnetzanlagen.

An den mittleren Einstiegen der fünf Van Hool TDX27 Astromega hat Domo Reisen speziell für die Einsätze im Schienenersatzverkehr verbreiterte Türen mit faltbaren Klapprampen einbauen lassen. Darüber hinaus wurden zwei Rollstuhlplätze mit einem leicht bedienbaren Gurtbefestigungssystem eingerichtet. Die Beförderungskapazität reduziert sich dadurch zwar auf insgesamt 91 Fahrgäste; sie kann jedoch bei Bedarf auch schnell wieder bis zur Vollbestuhlung erhöht werden.

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Für die Einsätze im Schienenersatzverkehr wurden auch zwei Rollstuhlplätze eingerichtet.

Sicherheit geht vor
Durch die Kameraüberwachung im Heckbereich, im Bereich der Treppe zum Oberdeck und im Oberdeck selbst hat der Fahrer alle Vorgänge an Bord optimal im Blick. Beste Sicht nach aussen gewährleistet die beheizbare Windschutzscheibe. Der Abstandsregeltempomat ACC, der Notbremsassistent AEBS und die elektronische Niveauregulierung helfen dem Chauffeur, sich auf den Verkehr zu konzentrieren, fit zu bleiben und die Fahrgäste sicher an ihr Ziel zu bringen. Die Fahrzeug-Dämpfung mit FDS (Frequency Selective Damping) sorgt für einen angenehmen Fahrkomfort.

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Das Unternehmensmotto im Klartext auf der Flanke: „Domo. What else …“

«Die ausschlaggebenden Punkte, weshalb wir uns für diese Doppelstockbusse von Van Hool entschieden haben, sind in erster Linie in der kompetenten Beratung durch Robert Stüssi von Van Hool und der professionellen Nachbetreuung durch die Thomann Nutzfahrzeuge AG zu finden; es ist aber zugleich die hohe Flexibilität der Busse, die individuelle Ausstattung nach unseren Wünschen und das gute Preis-Leistungsverhältnis», fasst Roman Schmucki zusammen.

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Um fünf neue TDX27 Astromega, von Thomann Nutzfahrzeuge zusammen mit Van Hool NV ausgeliefert, hat Domo Reisen die Doppeldecker-Flotte aufgestockt.

eActros-Sattelschlepper im Wintertest

ELEKTRIFIZIERUNG Mercedes-Benz hat den auf 2024 angekündigten Langstrecken-eActros und die noch dieses Jahr zu erwartende Sattelzugmaschine eActros 300 in Finnland ihrem regulären Kältetest unterzogen.

eActros-Sattelschlepper Wintertest TIR transNews
eActros-Sattelschlepper im Wintertest – ein Vorserienfahrzeug des eActros LongHaul, hier mit voller Tarnbeklebung. Wir sind gespannt, wie die Serie schliesslich daherkommen wird.

«Die Erprobung unserer Produktpalette unter extremen Winterbedingungen ist auch in Sachen alternative Antriebe ein wesentlicher Bestandteil unserer  Fahrzeugentwicklung», sagt der oberste Tester bei Mercedes-Benz Trucks, Christof Weber. Denn Transportunternehmen müssten sich in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld zu jeder Jahreszeit genauso auf ihre E-LKW verlassen können, wie sie es von konventionell angetriebenen Fahrzeugen gewohnt seien. Entsprechend erwiesen sich die diesjährigen Wintererprobungen von Mercedes-Benz Trucks im finnischen Rovaniemi, das direkt am Polarkreis liegt, einmal mehr als wichtige Härtetests.

Mit dabei waren Fahrzeuge verschiedener Baureihen – darunter Prototypen des batterieelektrischen eActros LongHaul, dessen Serienreife für 2024 geplant ist. Ebenfalls in Rovaniemi getestet wurden der batterieelektrische eActros 300 als Sattelzugmaschine sowie der konventionell mit Diesel angetriebene Actros L. Unter klimatischen Extrembedingungen wie beispielsweise auf verschneiter und vereister Fahrbahn, bei schneidendem Wind und Temperaturen bis zu minus 25 Grad testete das Entwickler- und Versuchsteam die einzelnen Modelle, um daraus Massnahmen für weitere Optimierungen abzuleiten.

Mercedes-Benz Wintertest 2023 TIR transNews
In harten winterlichen Bedingungen müssen die eActros, wie die Diesel-Fahrzeuge, zuverlässig funktionieren. Links ein Actros L, rechts die Sattelzugmaschine des eActros 300.

Die neuen eActros-Sattelschlepper-Modelle
Der letzten Herbst auf der IAA vorgestellte eActros-Sattelschlepper (eActros 300) kann unter Berücksichtigung der maximal zulässigen Gesamtlängen alle gängigen europäischen Auflieger ziehen. Sie basiert auf der Technologie der bereits eingeführten Chassisversion des eActros 300/400, wobei für den Sattelschlepper bis drei
Batteriepakete à 112 kWh Kapazität montiert werden und damit Reichweiten von bis zu 220 Kilometern erzielt werden können.

Der seriennahe Prototyp des langstreckentauglichen eActros LongHaul ist mit der LFP-Batteriezelle (LithiumEisenphosphat) ausgerüstet, die vor allem eine hohe  Lebensdauer hat, aber auch über mehr nutzbare Energie verfügt. Er soll in seiner Serienversion, die aufs kommende Jahr angekündigt ist, eine Reichweite von rund 500 Kilometern haben und für das noch in Entwicklung befindliche Megacharging-Hochleistungsladen tauglich sein. Das IAA-Konzept war bekanntlich von der Jury des International Truck of the Year – ihr gehört auch TIR transNews an – mit dem Innovation Award 2023 ausgezeichnet worden.

Mercedes-Benz Wintertest 2023 TIR transNews
Mercedes-Benz Trucks hat das Diesel Topmodell Actros L an den Wintertest mitgebracht. Dabei zeigte sich, dass die Kabine im eActros-Sattelschlepper rascher warm ist als mit Dieselmotor.

Batteriesystem im Fokus
Vor Ort legten die Experten bei den beiden elektrischen Modellen ein besonderes Augenmerk auf das Verhalten der Batterien und des elektrischen Antriebsstrangs bei widrigen Witterungsverhältnissen. Zu diesem Zweck wurden unter anderem das Startverhalten sowie die Kälteabsicherung der Antriebskomponenten, Software und Schnittstellen überprüft. Zudem wurde das Thermo- und Energiemanagement intensiv getestet. Beides sorgt dafür, dass sowohl der Antriebsstrang als auch die
Fahrerkabine selbst bei tiefen Temperaturen richtig und energieeffizient temperiert sind.

Hierbei zeigte sich zum Beispiel, dass der eActros LongHaul durch seinen kleineren Heizkreis mit grosser Leistung das Fahrerhaus grundsätzlich schneller aufwärmt als ein Diesel-LKW. Da die Energie hierfür aber den im Fahrzeug verbauten Batterien entnommen wird und sich so die Reichweite reduziert, empfiehlt sich das sogenannte
Pre-Conditioning beziehungsweise die Vorklimatisierung des E-Lastwagens an einer Ladesäule. Wie dies von ElektroPersonenwagen weitum bekannt ist, büsst der eActros mit dem Pre-Conditioning auch bei extremer Kälte weniger an Reichweite ein.

eActros-Sattelschlepper Wintertest TIR transNews
In winterlichen Bedingungen zahlt es sich bei Komfort und Reichweite aus, die E-Trucks an der Ladesäule gleich auch vorzukonditionieren.

Sensoren und Assistenten
Schon auf der Fahrt nach Finnland nahmen die Entwickler sämtliche Funktionen und Systeme der Fahrzeuge im Praxiseinsatz unter die Lupe. So etwa wurde die Unterstützung beim Spurwechsel als Teil des aktiven Abbiegeassistenten getestet, oder die aktive Spurführung beim Active Drive Assist beim Actros L. Da ausserdem mehrere Landesgrenzen zu passieren waren, konnte auch der Einfluss von länderspezifischen Spurmarkierungen, Verkehrszeichen oder digitalen Kartendaten auf die
Performance der in den Lastwagen installierten Assistenzsysteme gemessen werden. Und dadurch, dass die Fahrzeuge den ganzen Tag erprobt wurden, liessen sich profanere, aber nicht weniger wichtige Aspekte für das Leben eines Lastwagenfahrers bewerten, wie zum Beispiel der Komfort des Fahrersitzes.

Zu den Bestandteilen der Wintererprobung zählen natürlich zahlreiche Tests zum Fahr- und Bremsverhalten auf unterschiedlich griffigen Oberflächen und der Einfluss zum Beispiel von Schneematsch auf die Wirksamkeit der Sensoren von Fahrerassistenzsystemen. Ebenso wurde getestet, wie der Trailer-Stability-Assistent die Schleudergefahr von Sattelzügen bei Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern auf winterlichen Strassen reduzieren kann und wie die MirrorCam mit den unterschiedlichen Kontrastverhältnissen auf Eis und Schnee umgeht.

«Wir sind sehr zufrieden mit unseren Testergebnissen», erklärte Christof Weber im Anschluss an die Wintertests. Denn die Prüfungen etwa des Verhaltens der Batterien und des elektrischen Antriebsstrangs bei extremen Temperaturen oder auch des Fahrverhaltens der Fahrzeuge auf spiegelglatten Strassen zeigten: «Selbst bei sehr winterlichen Verhältnissen sind unsere batterieelektrischen LKW voll einsatzbereit.»

eActros-Sattelschlepper Wintertest TIR transNews
Auf der Rückfahrt nach Stuttgart hielt der eActros 300 im Durchschnitt dreimal pro Tag an einer Schnellladesäule.

Rückfahrt als Langstreckentest
Zum Abschluss der Wintertests nutzen die Mercedes-Ingenieure, wie schon auf der Hinfahrt, die rund 3000 Kilometer lange Strecke zwischen Stuttgart und Rovaniemi für ausgiebige Erprobungen. Dabei ging es vor allem darum, den auf 25 Tonnen beladenen eActros 300 im realen Verkehrsgeschehen unter die Lupe zu nehmen. Der Hauptfokus lag dabei auf der Bewältigung dieses Marathons, der im Normalfall aber kaum je von einem Kunden überhaupt in Betracht gezogen werden dürfte.
Im eActros 300 ist mit den drei Batteriepacks wie erwähnt mit Reichweiten von bis zu 220 Kilometern zu rechnen. «Im Vorfeld haben wir die einzelnen Etappen exakt, aber sehr konservativ mit etwa 150 Kilometern geplant», erklärt Marc Schniederjan, der für den Betrieb von Versuchsfahrzeugen verantwortlich ist. Damit wollte er sicherstellen, dass auch bei Stau oder Stop-and-go-Verkehr die vorgesehenen Ladepunkte problemlos angefahren werden konnten. Durchschnittlich dreimal am Tag wurde ein Ladestopp eingelegt, wobei das Laden selbst an den zur Verfügung stehenden öffentlichen DC-Schnellladesäulen ohne Probleme funktioniert hat.

Gerade in den nördlicheren Gefilden und auch während der Wintertests selbst wurde das Fahrerhaus im eActros 300 an der Ladesäule vorkonditioniert, um die Reichweite nicht durch Heizen unnötig zu verringern. «Bei nur minimalen Minusgraden hielt sich die Reichweiteneinbusse aber auch ohne das Pre-Conditioning in Grenzen», erläutert Schniederjan. Ohne Einschränkungen bewältigte der eActros-Sattelschlepper auch die verschiedensten Wetterkapriolen mit Schnee, Kälte und Sturm. Dabei bewährten sich die eingebauten Fahrerassistenzsysteme ebenso wie die zweite Generation der MirrorCam.

Mercedes-Benz Wintertest 2023 TIR transNews
Praxiserkenntnis auf der 3000 Kilometer langen Fahrt von Rovaniemi nach Stuttgart: Auch bei schwierigen winterlichen Strassenverhältnissen funktionierten Antrieb und Assistenzsysteme zur Zufriedenheit der Tester.

Smart Dash, Scanias neues Digital-Cockpit

DIGITALISIERUNG Ab dem kommenden Jahr bringt Scania für seine Lastwagen und Reisecars ein neues Cockpit. Das Smart Dash ist komplett digital aufgebaut, modular und wird von neuen Sicherheitsfunktionen begleitet.

Scania Smart Dash TIR transNews
Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung der Transportbranche führt Scania ab 2024 das digitale Cockpit Smart Dash ein.

Der schwedische Nutzfahrzeughersteller schreitet in der Digitalisierung seiner Fahrzeuge voran. Ein wichtiges Element ist das neue digitale Cockpit, das von Scania die Bezeichnung Smart Dash erhalten hat. Die gesamte dafür nötige Elektronik ist modular aufgebaut und nach den neusten Sicherheitsverordnungen der EU und der UNO ausgestaltet. Es unterstützt kabellose Updates, die sogenannten Overthe-Air-Updates, und ermöglicht eine schnellere und intelligentere Kommunikation, nicht zuletzt durch die Kompatibilität mit dem nochmals schnelleren 5G-Mobilnetz.

Mehr Sicherheit
Die neuen Sicherheitsvorschriften der EU schreiben ab Juli 2024 verschiedene sicherheitsrelevante Merkmale für schwere Nutzfahrzeuge verpflichtend vor, inklusive neuer Fahrerassistenzsysteme. Diese neuen Vorschriften gelten auch für Cybersicherheitstechnologien, die darauf abzielen, externe und interne Manipulationen an Fahrzeugen zu verhindern. Dazu hat Scania für das elektronische System von Smart Dash einen neuen Aufbau entwickelt, der sowohl bei Lastwagen als auch bei Cars zum Tragen kommt.

Scania Smart Dash TIR transNews
Je nach Fahrzeug präsentiert sich Smart Dash anders. Hier das digitale Cockpit im Lastwagen.

«Wir betrachten das Smart Dash als ein Kernstück unserer digitalen Lösungslandschaft und als ein grossartiges Instrument zur Unterstützung der Fahrer», erläutert Stefan Dorski, Senior Vice President und Head of Scania Trucks. «Es stellt einen besseren Zugang zu allen relevanten Informationen beim Fahren zur Verfügung und unterstützt die Chauffeure bei anderen Aufgaben, wenn sie ihre Pause haben, zum Beispiel über die Scania Driver App und My Scania.» Diese Lösungen sind alle miteinander vernetzt und sollen für ein ausgesprochen intuitives Nutzererlebnis sorgen.

Dorski bezeichnet die Einführung von Smart Dash als Entwicklungsschritt im Angebot von Scania innerhalb des Transport-Managementsystems. «Was unsere Kunden mit Smart Dash erleben werden, ist der greifbare Ausdruck dieses nächsten Schrittes von Scania und seiner Ambitionen in Bezug auf Digitalisierung, Konnektivität und Sicherheit.» Alles sei darauf ausgelegt, im Zusammenspiel von Lastwagen mit den digitalen Diensten und Lösungen «besondere Nutzererlebnisse zu ermöglichen».

Scania Smart Dash TIR transNews
Und hier das Layout für Cars („Coach“).

Modular
Das Smart Dash wurde entsprechend dem erweiterbaren System der Schweden für massgeschneiderte digitale Lösungen entwickelt. Es gibt verschiedene Leistungsstufen, wobei alle gleichsam modular aufgebaut sind. Das ist denn auch die Basis dafür, dass eine nahtlose Koexistenz mit anderen digitalen Lösungen – beispielsweise My Scania
oder der Scania Driver App – gegeben ist. Mit dem neuen digitalen Cockpit führt Scania auch zusätzliche Sicherheitssysteme ein. «Wir haben festgestellt, dass die Erwartungen der Kunden in Bezug auf unterstützende Sicherheitsfunktionen grösser geworden sind», erklärt Dorski. Diese Systeme retten einerseits Leben, tragen aber
auch dazu bei, die Produktivität zu steigern und gleichzeitig den Stress und die Belastung für die Fahrer zu verringern. Aus diesem Grund wird verstärkt auf aktive  icherheitssysteme gebaut, welche mit Kameras, Radar und Sensoren der neuen Generation funktionieren. Zudem verspricht sich Scania dank neuem Bedienkonzept, dem Human Machine Interface (HMI), die Ablenkung der Fahrer in geschäftigen und beengten städtischen Umgebungen zu minimieren.