Uwe Kilian: „Verkaufen lag mir immer im Blut“

PERSÖNLICH Seit Oktober 2022 ist Uwe Kilian Key Account Manager von Volvo Trucks. Sein ganzes Berufsleben schon begleiteten ihn Fahrzeugtechnik – und Feuerwehrfahrzeuge. Nun freut er sich, den Kunden neue und nachhaltige Technologien näherzubringen.

Persoenlich mit Uwe Kilian TIR transNews
Uwe Kilian kennt sich im Schweizer Nutzfahrzeugmarkt gut aus.

«Schon als Kind machte ich einen Flohmarkt mit den Sachen, die meine Oma aus ihrem Keller geräumt hatte», erzählt der 54-jährige Uwe Kilian. Die Karriere des gebürtigen Deutschen mit Schweizer Pass beginnt 1984 mit der Ausbildung zum KFZ-Schlosser für PW und Nutzfahrzeuge. Es folgen Ausbildungen zum  Industriekaufmann und Personenwagenverkäufer.

«Der Bezug zur Technik hat mich nie losgelassen», erzählt Kilian. Seit 1985 ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Neuhäusel – eine Ehren- und Familiensache, denn auch Bruder, Vater und Onkel sind dabei. «Wenn man in einem Dorf lebt, kommt man darum nicht herum», lacht er. Das jahrelange Engagement öffnet ihm 1999 die Tür zur Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH in Ulm (D), wo er zunächst im Vertrieb, dann als Produktmanager Hubrettungsbühnen und zuletzt als Business  Development Manager tätig ist.

Umzug in die Schweiz
In dieser Zeit lernt Kilian seine zweite Frau kennen, eine Schweizerin, die zunächst zu ihm nach Ulm zieht. Berufsbegleitend macht er den Abschluss zum
Betriebswirt und absolviert Führungs- und Kommunikationstrainings. Das hilft ihm 2011, denn als das Heimweh seiner Frau zu stark wird und sie in die Schweiz ziehen, kann er die Position als Geschäftsführer des Familienunternehmens Nef Truckcenter AG in Frenkendorf BL übernehmen, einen Stützpunkt von Volvo Trucks, Renault Trucks und Ford Nutzfahrzeuge. «Das war ein wichtiger Schritt in meinem Leben mit der Verantwortung über 40 Mitarbeitende und dem Vertrauen der Familie Nef in mich.» Nach fast sieben Jahren geht die Geschäftsführung im Rahmen der Nachfolgeregelung wieder an ein Familienmitglied. Kilian gönnt sich eine Auszeit, bewegt sich viel in der Natur, bereist die USA und zieht sich eine Woche in ein Kloster zurück.

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In seiner Freizeit ist Kilian sehr sportlich unterwegs oder verbringt Zeit in der Küche, wo er seinem weiteren Steckenpferd frönt: «dem flexiblen Anwenden und Ausprobieren von Rezepten.»

Nach etwas über einem Jahr bei Iveco als Key Account Director und etwa gleich viel Zeit bei der Polarkreis AG Münchenstein BL, einem Spezialisten für Kühlfahrzeuge, als
Kundendienst- und Vertriebsleiter eröffnet sich die Möglichkeit seiner jetzigen Position. «Nach meiner Zeit bei Nef ist die Verbindung zu Volvo Trucks nie abgerissen.»
Heute betreut Kilian internationale Kunden mit Hauptsitz oder Filialen in der Schweiz. «Bei Volvo Trucks ist das Thema CO2 ziemlich zentral. Wie kann man eine Branche dekarbonisieren, die seit 100 Jahren in Diesel denkt? Die Entwicklung verläuft momentan sehr dynamisch mit BEV und Wasserstoff. Damit tut sich die Branche noch schwer – Hersteller wie auch Kunden. Es ist spannend, Kunden auch für neue Technologien zu gewinnen, mit ihnen zu diskutieren und die beste Lösung zu finden. Ich bin auch Markenbotschafter, wenn ich institutionelle Organisationen oder zentrale Einkaufsstellen berate und über neuste Technologien informiere. Wir als Volvo haben sehr viel zu erzählen als erster Hersteller mit einer kompletten EV-Range.

Neuer Ford Transit Courier kommt auch als EV

KOMPAKTTRANSPORTER Wer sagt, dass kleine Transporter nicht unverschämt gut aussehen können, hat noch nicht den brandneuen Ford Transit Courier gesehen. Als Benziner und mit Dieselmotor kommt er Ende dieses Jahres, als BEV-Version Ende 2024.

Ford E-Transit Courier TIR transNews
Das SUV-ähnliche Design des neuen Ford E-Transit Courier ist überraschend progressiv. Unterstützt wird dies durch die im Grill eingebetteten Scheinwerfer und die in dunklem Trimm gehaltene A-Säule.

Ford Pro präsentiert die nächste Generation der Transit Courier-Baureihe. Erstmals wird es auch eine vollelektrische Variante dieses kompakten Lieferwagens geben – den E-Transit Courier. Er führt die Vorzüge des Ford-Pro-Ökosystems mit seinen aufeinander abgestimmten Dienstleistungen und Softwarelösungen in das Segment der
0,75-Tonnen-Nutzlastklasse ein. Zugleich überzeugt der neue Courier auch mit einem deutlich grösseren Ladevolumen. Mit 2,9 m³ übertrifft er das Vorgängermodell um 25 Prozent. Mit mehr Platz zwischen den Radkästen kann er, auch als vollelektrische Variante, erstmals zwei Europaletten mit an Bord nehmen. Eine Trennwandöffnung ermöglicht den Transport extralanger Gegenstände, wie etwa einer Klappleiter.

Die Seite wird durch eine klare Linienhierarchie ausgezeichnet. Alle Varianten sind 4,34 m lang.

Der Produktionsbeginn für den neuen E-Transit Courier ist für Herbst 2024 im rumänischen Ford-Otosan-Werk Craiova geplant, die Markteinführung für Ende 2024. Die
neue Generation mit Benzin- oder Dieselantrieb kann dagegen bereits voraussichtlich ab Sommer 2023 bestellt werden, erste Kunden sollten ihre Fahrzeuge dann noch in diesem Jahr entgegennehmen können. Die Preise würden rechtzeitig vor Bestellstart bekannt gegeben.

Ford E-Transit Courier TIR transNews
Angenehm aufgeräumtes Cockpit mit modernster Konnektivität – wann können wir losfahren?

Die Highlights in Kürze
Der neue Kompaktvan basiert auf der Puma-Plattform. Der in beiden E-Modellen verwendete elektrische Antriebsstrang wurde gemeinsam entwickelt. Hier die wichtigsten Fakten und Daten zum Transit Courier:

  • Länge Frachtraum: 1,8 m (mit geöffneter Trennwandklappe 2,6 m)
  • Leistung E-Transit Courier: 100 kW (136 PS), drei Fahrmodi, V-max 145 km/h
  • Leistung 1,5-l-EcoBlue-4-Zyl.-Turbodiesel: 74 kW (100 PS)
  • Leistungen 1,0-l-EcoBoost-Turbo-3-Zyl.-Benziner: 74 kW (100 PS) und 92 kW (125 PS)
  • Verbrenner mit serienmässiger manueller 6-Gang-Schaltung; für 92 kW/125-PS-Benziner optional neues 7-GangDoppelkupplungs-Automatikgetriebe
  • Nutzlast E-Transit Courier max. 700 kg (+118 kg), Anhängelast bis 750 kg
  • Nutzlast mit Benzin-/Dieselmotor max. 678 kg (optional 845 kg), Anhängelast Benziner 1000 kg, Anhängelast Diesel 1100 kg
  • Neu konstruierte Hinterradaufhängung vergrössert Breite zwischen den hinteren Radkästen von 1012 auf 1220 mm. Das schafft erstmals Platz für zwei Europaletten.
  • E-Transit Courier ausschliesslich als zweisitziger Kastenwagen in zwei Ausstattungsversionen und mit 44 l Stauraum unter Motorhaube
  • Benziner und Dieselversion auch als Kombi mit dreisitziger Rückbank erhältlich
  • Digiboard-Instrumententafel mit 12-Zoll-Digitalanzeige sowie quer eingebauter 12-Zoll -Touchscreen mit Ford Sync 4
  • FordPass-Connect-Modem serienmässig
  • Office-Paket mit zusammenklappbarer Arbeitsfläche und spezieller Beleuchtung
  • Vielfältige Palette an serienmässigen Fahrerassistenzsystemen
Ford E-Transit Courier TIR transNews
Der Frachtraum ist 1,8 m lang. Dank dieser Öffnung zum Beifahrersitz finden auch lägere Gegenstände Platz.

Alle Transit-Courier-Modelle werden im rumänischen Werk Craiova produziert, das seit 2022 Teil des Produktionsnetzwerks von Ford Otosan ist. In den nächsten drei Jahren will das Unternehmen 490 Mio. Euro in die Produktion investieren, um die Position von Ford Otosan als grösstem Nutzfahrzeughersteller in Europa zu stärken. Mit der Erweiterung des Werks in Craiova wird die jährliche Gesamtproduktionskapazität bis 2025 auf über 900’000 Fahrzeuge steigen.

Frachtraum TIR transNews
Erstmals hat es im Transit Courier Platz für zwei Europaletten.

ABT e-Line entwickelt Solardach für ID. Buzz

IDEAL FÜR CAMPER Die von ABT e-Line entwickelten Solarmodule für das Dach des ID. Buzz sollen eine höhere Reichweite im Alltag und mehr Autarkie für Camper ermöglichen. Der Serienlauf ist für 2024 geplant.

ABT e-Line Solardach ID. Buzz TIR transNews
ABT e-Line hat für den Van of the Year 2023 ein Solardach entwickelt und wird es ab 2024 anbieten.

Mit dem im Herbst 2022 vorgestellten ID. Buzz, dem ersten vollelektrisch konzipierten Bus von Volkswagen, ist es dem Konzern gelungen, den kultigen Bulli in das Zeitalter der Elektromobilität zu transferieren. ABT e-Line befeuert diese Begeisterung nun mit der Entwicklung von Solarmodulen für das Dach des ID. Buzz. Durch die begrenzte Dachfläche sowie die komplexen Formen der Solarmodule war der dafür notwendige Aufwand bisher zu hoch und daher zu kostenintensiv.

Der ID. Buzz, vor allem der mit langem Radstand, bietet dafür jedoch die besten Voraussetzungen. Den Experten aus Kempten (D) ist nun gelungen, eine Lösung zu entwickeln, mit der via der Solarmodule auf dem Fahrzeugdach bis zu 600W Peak in die Hochvoltbatterie des Fahrzeugs geladen werden können. Bereits angedacht ist eine Erweiterung über die Seitenflächen des Fahrzeugs, um die Leistung auf über 1000 Watt zu steigern. Der ID. Buzz kann damit künftig im Stand und sogar während der Fahrt aktiv Energie «tanken» und so seine Reichweite vergrössern. Strom für bis zu 3000 Kilometer jährlich kann laut ABT e-Line mit Sonnenenergie ohne Netzanschluss autark erzeugt und geladen werden.

ABT e-Line Solardach ID. Buzz TIR transNews
Damit sollen jährlich bis zu 3000 zusätzliche Kilometer möglich sein.

«BEV- und PHEV-Fahrzeuge sind mit ihren Traktionsspeichern die perfekte Plattform, um Solarenergie auch für den Antrieb zu nutzen», erläutert Eric Plekkepoel, CEO der ABT e-Line GmbH. Neben dem eigenständigen Laden nennt ABT für das Solardach weitere Vorteile. So können mit der unerschöpflichen Kraft der Sonne weitere Verbraucher wie beispielsweise ein Kühlaufbau, oder bei einem Einsatz des ID. Buzz im Camping Van Sektor, Kühlschrank oder Innenraumbeleuchtung mit Solarenergie versorgt werden.

Das Solardach soll Anfang 2024 in Serie gehen und über die Unternehmenspartner vertrieben werden. Wie schon beim ABT-Camper XNH übernimmt die Volkswagen Group Service werksnah den Umbau. Damit werden im Sinne der Nachhaltigkeit lange Logistikwege eingespart.

ABT e-Line Volkswagen ID. Buzz TIR transNews
Eine Erweiterung über die Seitenflächen des Fahrzeugs zur Erhöhung der Leistung ist bereits in Arbeit.

DPD verteilt über die Alpen nur noch elektrisch

DPD SCHWEIZ Europas grösster Paketdienstleister DPD fährt seit Februar 2023 im alpenquerenden Verteilerverkehr emissionsfrei. Zwischen dem Tessin und der Alpennordseite setzt DPD Schweiz elektrisch betriebene Lastwagen sowie die Bahn ein.

DPD Schweiz über die Alpen nu rnoch elektrisch TIR transNews
Die Abkehr vom Diesel im Verteilerverkehr über die Alpen ist für DPD Schweiz ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zu einer fossilfreien Paketzustellung in der ganzen Schweiz.

DPD treibt die Elektrifizierung seiner Flotte konsequent voran. Nebst der Umstellung auf E-Transporter auf kürzeren Strecken und auf der letzten Meile setzt der Paketdienstleister auch bei den zwischen den Depots verkehrenden Lastwagen konsequent auf grüne Energie. Seit Anfang Februar 2023 setzt DPD Schweiz im Linienverkehr zwischen dem Depot in Giubiasco und den grossen Standorten in der Deutschschweiz elektrisch betriebene LKW ein.

Die von der Winterthurer Firma Designwerk Products entwickelten Trucks des Typs DW E-Truck Logistics verfügen über Batterien mit 900 kWh und einer durchschnittlichen Reichweite von rund 600 km. 2021 erreichte ein DPD-Elektrolastwagen im Hochgeschwindigkeitsoval von Hannover mit einer Batterieladung 1099 Kilometer und sicherte sich damit einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.

Der Einsatz von E-LKWs im Linienverkehr zwischen der Nord- und der Südschweiz gelingt DPD gut 100 Jahre nach der Elektrifizierung der Eisenbahn auf der Gotthard-Achse über die Alpen. Diese fährt seit 1922 zwischen Chiasso und Luzern durchgehend mit Strom und seit 1924 ist die ganze Strecke bis Basel elektrifiziert.

«Der Einsatz von E-Lastwagen auf der Gotthardachse galt bis vor wenigen Jahren als unrealistisch. Umso mehr freuen wir uns, dass die Umstellung jetzt gelungen ist. Sie ist für uns ein wichtiger Schritt hin zu einer emissionsfreien Paketzustellung, aber auch ein Beitrag zum Alpenschutz», sagt Tilmann Schultze, CEO DPD Schweiz.

«Wir haben mit den E-LKWs sehr gute Erfahrungen gemacht und mit dem Hersteller Designwerk einen optimalen Partner gefunden. Pro E-LKW und Monat sparen wir rund 9 Tonnen CO2 ein», sagt Ville Heimgartner, Senior Innovation Project & Sustainability Manager bei DPD Schweiz. Fast drei Jahrzehnte nach Annahme der Alpeninitiative stellen Elektrolastwagen im Güterverkehr über die Alpen nicht nur energetisch, sondern auch akustisch einen Paradigmenwechsel dar. Denn die Trucks mit einem möglichen Gesamtzuggewicht bis zu 38 Tonnen fahren fast geräuschlos durch die vom Transitverkehr beschallten Alpentäler.

Schweizweit hat DPD zurzeit sechs E-LKWs im Einsatz. Ihre Zahl wird schon in den nächsten Monaten sukzessive steigen. Die DPD-Flotte mit rund 850 Fahrzeugen ist heute zu 15 Prozent elektrifiziert und das Ziel von 20 Prozent bis Ende Jahr liegt in Reichweite. 2030 soll die ganze DPD-Flotte emissionsfrei fahren und aus 90 Prozent E-Fahrzeugen bestehen. Die restlichen Fahrzeuge werden voraussichtlich alternative emissionsfreie Antriebe haben und für sehr lange Touren eingesetzt werden. DPD hat es sich zum Ziel gesetzt, die gesamten CO2-Emissionen bis 2030 um 75 Prozent zu senken (Basis 2020).

Erster Paketdienstleister mit wissenschaftsbasierten Emissionszielen
Die Muttergesellschaft von DPD Schweiz, Geopost, ist der erste global tätige Paketlieferdienst, dessen kurz- und langfristigen CO2-Reduktionsziele von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert worden sind. Die SBTi unterstützt Unternehmen dabei, Ziele und Massnahmen zur Vermeidung von Treibhausgasen auf einer wissenschaftlichen Grundlage zu definieren. Die Initiative ist eine Kooperation des Carbon Disclosure Projects, des United Nations Global Compact, des World Resources Institutes und des WWF. Die Standards der SBTi sind ambitioniert: «Netto-Null» gilt nicht nur für direkten Emissionen (etwa durch firmeneigene Fahrzeuge), sondern auch auf alle indirekten entlang der ganzen Wertschöpfungskette.

Elektrischer Transportbetonmischer ausgeliefert

ELEKTRIFIZIERUNG IM BAUSTELLENVERKEHR Volvo Trucks hat Cemex seinen ersten vollelektrischen Transportbetonmischer für den schweren Baueinsatz geliefert. Das elektrische Fahrzeug ist die jüngste Entwicklung einer Vereinbarung, die Volvo und Cemex im Jahr 2021 unterschrieben haben.

Volvo Trucks FMX Electric Cemex Transportbetonmischer TIR transNews
Übergabe des Volvo FMX Electric mit Transportbetonmischer an Cemex mit (v.l.) Peter Ström (Geschäftsführer Volvo Group Trucks Central Europe GmbH), Alexandra Decker (Vorstand Cemex Deutschland AG) und Musli Beqiri (Fahrer Cemex Deutschland AG)

Dieser Volvo FMX Electric ist der weltweit erste seiner Art und wurde am 9. Februar 2023 bei einer Veranstaltung in Berlin übergeben. Er kann einen ganzen Arbeitstag bewältigen, gegebenenfalls mit einer Aufladung, während der regulären Pausen. Das Fahrzeug wird seit Februar 2023 in einem Transportbetonwerk in Berlin-Spandau eingesetzt. Die Elektrifizierung von solchen Betonmischern ist aufgrund der schweren Lasten und der kontinuierlichen Mischvorgänge eine Herausforderung. Da der Transport mit elektrischen Nutzfahrzeugen allmählich zunimmt, arbeiten Volvo Trucks und Cemex an der Entwicklung und Skalierung der Technologien, die erforderlich sind, um den emissionsfreien Transport auch in der anspruchsvollen Bauindustrie Wirklichkeit werden zu lassen.

«Wir freuen uns sehr, diesen wichtigen Schritt gemeinsam mit Cemex zu gehen. Unsere beiden Unternehmen haben sich zu ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen verpflichtet und die Zusammenarbeit ist der Weg dorthin. Gemeinsam werden wir daran arbeiten, emissionsfreie Transporte in der Bauindustrie einzuführen. Unsere Elektro-Lkw sind im Betrieb emissionsfrei und ihr geräuscharmer Antrieb sorgt für eine bessere Umwelt sowohl für die Menschen, die auf den Baustellen arbeiten, als auch für die städtischen Anwohner:innen», sagt Roger Alm, Präsident von Volvo Trucks.

Cemex hat zum Ziel, ein Unternehmen mit Netto-Null CO2-Emissionen zu werden; Innovation und Zusammenarbeit sind das Herzstück dieser Verpflichtung», sagte Fernando A. González, CEO von Cemex. «Unsere Partnerschaft mit Volvo hat ein immenses Potenzial zur Dekarbonisierung unserer Unternehmenstätigkeit beizutragen. Dieser erste vollelektrische Transportbetonmischer ist ein bedeutender Schritt in diese Richtung.»

Volvo Trucks FMX Electric Cemex Transportbetonmischer TIR transNews
Der 9m³ Betonmischer bezieht seine Energie aus den 360 kWh Hochvoltbatterien des Volvo FMX Electric.

Bausektor bietet grosses Potenzial zur Dekarbonisierung
«Der Bausektor ist einer der Bereiche, in dem wir mit unseren elektrischen Lkw die Emissionen und den Geräuschpegel drastisch senken können. Wir sind froh und stolz, dass der erste Volvo FMX Electric seiner Art hier in Deutschland seine Weltpremiere feiert und eingesetzt wird», so Peter Ström, Geschäftsführer von Volvo Trucks in Deutschland.

Cemex und die Volvo Group sind Gründungsmitglieder der First Movers Coalition, einer Kooperation zwischen dem Weltwirtschaftsforum und dem Sonderbeauftragten des US-Präsidenten für Klimafragen, John Kerry. Dabei gehen Unternehmen Abnahmeverpflichtungen ein, die die Marktnachfrage nach CO2-reduzierten Technologien steigern.

Cemex ist ein global tätiges Baustoffunternehmen, dessen Geschäft die Produktion und den Vertrieb von Zement, Transportbeton, mineralischen Rohstoffen und Betonzusatzmitteln in mehr als 50 Ländern umfasst.

Zwei neue T460 löschen den Durst bei Schüwo

ABLIEFERUNG Zwei neue Renault Trucks T460 R 6×2 sind im Februar zur Flotte der Schüwo Trink-Kultur in Wohlen gestossen. Ihre interne Flottennummer: 24 und 25. Geliefert wurden die Zwillinge am 14. bzw. 17. Februar von Renault Trucks (Schweiz) AG in Dietikon.

Schüwo Renault Trucks T460 TIR transNews
Die beiden neuen Renault Trucks T460 der Schüwo Trink-Kultur in Wohlen.

«Nicht nur die Zuverlässigkeit der Renault Trucks, sondern auch die unmittelbare Nähe und die Topbetreuung durch den Servicepartner Koch Nutzfahrzeuge GmbH schätzen wir sehr, weil wir im Servicefall keine Ausfallzeit durch eine lange Anfahrt haben», so Christoph Schürmann, Verwaltungsrat und Leiter Logistik der Schüwo Trink-Kultur, deren Kerngeschäft der Wein- und Getränkehandel ist.

Schüwo Renault Trucks T460 TIR transNews
Die T460 verfügen über eine lift- und lenkbare Nachlaufachse.

«Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit den Renault Trucks. Das neue Modell ist sehr attraktiv, unter anderem durch die neuen LED-Hauptscheinwerfer und das neue Kühlergrill-Design.» Seit elf Jahren ist die Schüwo AG Renault Trucks Kunde. Die schweren T460 werden für die Belieferung von Restaurants, Firmenkantinen, Spitäler, Privatkunden, der eigenen beiden Filialen in Hünenberg See und Berikon sowie bei rund 1000 Festanlässen pro Jahr eingesetzt. «Die Fahrzeuge haben wir auf zehn Tonnen Nutzlast abgelastet, weil sie nur am Anfang ihrer Touren gewichtsmässig ausgelastet sind», so Schürmann.

Schüwo Renault Trucks TIR transNews
Chauffeur Kastrati zeigt sich mit der Neuanschaffung sichtlich zufrieden.

Chauffeur Arben Kastrati mit Beifahrer Enis Ademi, die mit der Nummer 24 im Einsatz sind, zeigten sich sehr zufrieden mit der Neuanschaffung: «Wir haben das Fahrzeug schon in den ersten paar Wochen schätzen gelernt», betonte Chauffeur Kastrati.

Die beiden T460 schöpfen ihre Power aus den bewährten Elflitermotoren, die mit dem Optidriver-Getriebe AT 2612 auf die Strasse gebracht werden. Die Sleeper Cab bietet genug Platz und Komfort für Fahrer und Beifahrer. Die lift- und lenkbare Nachlaufachse macht das Fahrzeug mit seinem Radstand von 4,9 Metern (P6×2) in engen Verhältnissen wendig. Der Kofferaufbau ist klimatisiert, die Hebebühne lieferte Dautel. Für den Anhängereinsatz sind sie die T460 mit der Kupplung von Rockinger ausgestattet. Die Fahrzeuge wurden von der TBV Kühlfahrzeuge GmbH aufgebaut.

Der Hauptharst der aus 30 Fahrzeugen bestehenden Schüwo-Flotte umfasst inzwischen, mit den beiden Neuen, 13 Renault Trucks T sowie fünf Renault Mascott.

Schüwo Renault Trucks TIR transNews
Gesamthaft betreibt die Schüwo AG mittlerweile 13 Renault Trucks T.

Härtetest im Scania Winter Event in Norwegen

WINTERTESTS Jedes Jahr im Januar bis Mitte Februar veranstaltet Scania Norwegen für ihre Kunden den bereits traditionellen Scania Winter Event im grössten Skigebiet von Norwegen. Dabei können die Kunden unterschiedlichste Trucks auf Herz und Nieren testen.

Scania Winter Event Norwegen TIR transNews
Noch im Feldversuch, aber irgendwann im Angebot: Scania testet gemeinsam mit dem Kunden Asko den Wasserstoffantrieb. Auch dieser Sattelzug war am Scania Winter Event zu sehen.

Mit einem Marktanteil von über 40 Prozent geniessen Scania Lastwagen in Norwegen einen exzellenten Ruf, wenn es um Leistung, Robustheit, Flexibilität aber auch ho-hem Komfort geht. Dabei gehen die Gesamtzuggewichte gerne einmal Richtung 70 Tonnen, weshalb die vorhin aufgeführten Besonderheiten von grösster Wichtigkeit sind. So werden die meisten Norwegischen Scania, die im Fernverkehr unterwegs sind, durchwegs von leistungs- und drehmomentstarken V8-Motoren angetrieben.

Anders sieht es jedoch in und um die grösseren Städte von Norwegen aus. Dort vertraut man bereits seit vielen Jahren auf nachhaltige Antriebskonzepte wie Biodiesel, Bioethanol, CNG- oder LNG-Antrieb, Hybrid- oder Battery Electric Vehicle (BEV). DSeit einigen Jahren testet Scania zudem intensiv mit dem Kunden Asko auch einen Wasserstoffantrieb. In Norwegen sind denn auch fast keine 08/15-Fahrzeuge anzutreffen, da jede Transportaufgabe eine andere Fahrzeugkonfiguration erfordert. Sei dies auf einem Fahrgestell der L-, P- G-, R- oder S-Baureihe, einer Radformel von meistens mehreren Achsen, vorzugsweise einem 8×4*4 für sehr hohe Gewichte und Wendigkeit.

Scania Winter Event Norwegen TIR transNews
Dieselpower im Scania Super.

Traktion geht auch elektrisch
Da die Liefertouren in Norwegen sehr lange sein können, werden natürlich die grösseren Fahrerhäuser für einen höheren Komfort für den Fahrer besonders bevorzugt. Aber auch die Bereifung spielt im hohen Norden, insbesondere während den Wintermonaten, eine sehr grosse Rolle, um auch in schwierigsten Situationen jederzeit genügend Vortrieb zu haben, notfalls mit einer Achsentlastung für eine noch bessere Traktion.

Doch immer mehr stossen auch in schwierigsten Einsatzbereichen BEV-Fahrzeuge vor und werden auf ihre Alltagstauglichkeit getestet. So standen den Journalisten diverse BEV 1.0 Fahrzeuge mit unterschiedlichsten Aufbauten für Testfahrten auf einem abgesperrten privaten Flughafen oder auch auf öffentlichen Strassen zur Verfügung. Da konnte nach einer BEV-Testfahrt auch bei den härtesten V8-Fans immer wieder ein leichtes Schmunzeln und positives Nicken erkannt werden, auch wenn es niemand offiziell zugeben wollte. Als besonderes Highlight stand auch ein «BEV Regionaler Fernverkehr» mit dem neuen, ab Ende Jahr lieferbaren Antriebsstrang zur Verfügung. Dieser war jedoch noch «getarnt» unter einem BEV 25P 6×2*4 NB Sattelschlepper, wird aber bald schon serienfertig an erste Kunden ausgeliefert.

Scania Norwegen XL Fahrerhaus TIR transNews
Herein in die gute Stube, respektive in das neue XL-Fahrerhaus!

Bald kommt das grösste Fahrerhaus
Ein weiteres Highlight, das erstmals live zu besichtigen und erleben war, war das neue CR23/CS23 Fahrerhaus, das um 27 cm länger ist als das bislang längste Scania Fahrerhaus. Von aussen wegen der seitlichen Windabweiser nicht zu erkennen, überzeugte das grosszügige und Platz bietende Fahrerhaus, das in der Schweiz erstmals an der transport-CH in Bern zu besichtigen sein wird.

Aber auch die beiden neuen Getriebe-Varianten GA25 und GA33 konnten ihre neuen Vorzüge und Verbesserungen gegenüber den Vorgänger-Getrieben eindrücklich unter Beweis stellen. Ob mit Reihen-Sechszylinder oder V8 – mit dem darauf abgestimmten Getriebe kann das Fahrzeug harmonischer und feinfühliger gefahren werden, insbesonders in schwierigen Situationen mit dem «Clutch on Demand»-Kupplungssystem, welches es dem Fahrer bei Bedarf auch ermöglicht, manuell mit dem Kupplungspedal einzugreifen.

Scania Norwegen Scania 93M 250 TIR transNews
Retrofeeling mit einem 30-jährigen Scania 93M 250.

Wer am Scania Winter Event noch nicht genug hatte nutzte die fast schon einmalige Gelegenheit, um sich mit einem 30-jährigen Scania 93M 250, einem ehemaligen Fahrzeug der schwedischen Armee mit manuellem 5-Gang-Getriebe fortzubewegen. Hier wurde einmal mehr deutlich aufgezeigt, welche Fortschritte und Entwicklungen die Nutzfahrzeug-Industrie in diesen letzten Jahrzehnten umgesetzt und realisiert hat. Alleine schon beim Einsteigen und Schliessen der Türe fühlte man sich in einer komplett andren Welt oder Zeitepoche.

Saurer-Comeback mit Wasserstoff-Sattelschlepper

WIEDERGEBURT EINER LEGENDE Sensation am Nutzfahrzeughimmel: Die legendäre Marke Saurer feiert ihr Comeback! Erstes Modell soll eine mit Brennstoffzelle und 100-kWh-Batterie ausgestattete 4x2-Sattelzugmaschine sein.

Saurer-Comeback Saurer 2H TIR transNews
Gelingt das Saurer-Comeback? Die geleakte Design-Skizze ist jedenfalls vielversprechend.

Kommt dieses Projekt tatsächlich zum Laufen, so wäre es eine Sensation. Die uns vorliegenden Informationen wurden uns von einer eng mit dem Projektteam involvierten Quelle zugespielt. Der Informant möchte anonym bleiben, hat uns aber versichert, dass die Vorbereitungen bereits sehr weit fortgeschritten seien. Nebst der Designskizze hat er uns auch erste Details zum ersten Fahrzeug sowie zur längerfristigen Strategie verraten. Hier die soweit bekannten Fakten:

  • Erstes Fahrzeug wird ein 4×2-Traktor mit 412 kW (560 PS) und 3000 Nm, abgegeben über ein Modul an der Hinterachse. Projektname: Saurer 2H
  • Die Brennstoffzelle leistet maximal 100 kW und geht in Betrieb, sobald der Ladestand der extern aufladbaren 100-kWh-Batterie unter 70 Prozent fällt. Im Normbetrieb ist die Brennstoffzellenleistung auf 50 kW beschränkt.
  • Die Wasserstofftanks speichern H2 für 350 km Reichweite und sind in weniger als 15 Minuten vollgetankt. Die Gesamtreichweite soll bei 400 km liegen. Das später lancierte Fahrgestell wird grössere Tanks haben und eine Reichweite von bis zu 700 km bieten.
  • Verbaut werden grösstenteils frei auf dem Markt erhältliche Komponenten namhafter Zulieferer. Integration und Software seien aber zu 100 Prozent Swiss Engineering, wie auch das auf Leichtbau getrimmte Chassis.
  • Erste Vorsondierungen hätten ein sehr grosses Interesse insbesondere von traditionellen Schweizer Firmen ergeben, viele davon frühere Saurer-Kunden.
  • Die modulare Bauweise ermöglich auch Sonderanfertigungen wie 2,30-m-Breite, 6×6, 10×4 mit Vor- oder Nachlaufachse, grössere Traktionsbatterie für Kranaufbauten usw.
  • Komponenten werden im Ausland gefertigt, Endmontage und Systemintegration in der Schweiz – ob in Arbon, ist noch in Abklärung.

Wir wollten noch mehr wissen und haben uns mit dem Informanten (INF) unterhalten:

TIR: Warum wird die Marke wiederbelebt?
INF: Der Name Saurer hatte und hat noch immer eine gewaltige Strahlkraft. Er steht für Schweizer Innovation, Pioniergeist und exzellente Qualität – alles, was die alten Saurer damals auch präsentierten.

TIR: Wieso setzen Sie auf die Brennstoffzelle?
INF: Die Technologie ist einfach, zukunftsorientiert, bei den Zulieferern bereits weit fortgeschritten und gerade in der Schweiz mit der Infrastruktur bestens einsetzbar.

TIR: Kooperieren Sie mit dem bestehenden Wasserstoffkreislauf des H2-Fördervereins?
INF: Dazu möchte ich mich nicht äussern.

TIR: Wie sieht es mit batterieelektrischen Fahrzeugen aus?
INF: Auch das ist in Planung, wir wollen aber mit einem Produkt starten, bei dem unsere Mitbewerber noch nicht so weit sind. Elektro-Trucks werden im Markt bereits viele angeboten, eine Wasserstoffzugmaschine noch nicht.

TIR: Wann sehen wir den ersten Saurer 2H auf der Strasse?
INF: Wir hoffen, Ende dieses Jahr mit ersten Strassentests beginnen zu können, ab Mitte 2024 mit Feldtests bei ausgewählten Kunden und spätestens ab 2025 in Serie zu gehen.

TIR: Werden Sie Saurer auch ausserhalb der Schweiz vermarkten?
INF: Selbstverständlich! Wir planen den Rollout zuerst in die Alpenländer, dann in ganze Europa und auch in den vorderen Orient, wo Saurer ebenfalls einen guten Ruf genoss.

TIR: Wie ist das eigentlich mit den Markenrechten? Haben Sie die gekauft oder eine Lizenz erhalten?
INF: Immer diese Journalisten mit ihren Fragen! Das Thema wird überbewertet. Unsere Anwälte sind dran, das zu lösen.

TIR: Das klingt jetzt etwas seltsam. Können Sie uns versichern, dass Ihre Informationen zum Saurer-Comeback alle der Wahrheit entsprechen?
INF: Na hören Sie mal! Sehe ich aus, als würde ich Blödsinn verzapfen?

TIR: Wir chatten anonym und können Sie nicht sehen.
INF: Stimmt. Aber ja, ich garantiere Ihnen, dass alles der Wahrheit entspricht. Sie können da absolut sicher sein. Wie übrigens auch der Fahrer in einem 2H.

TIR: Wegen der vielen Assistenzsysteme?
INF: Nein, wegen der Kabine. Die ist zu 100 Prozent gegen 5G-Strahlung und Chemtrails geschützt.

TIR: Ahja, vielen Dank.

 

Second-Life-Projekt erfolgreich abgeschlossen

ZWEITES LEBEN FÜR VDL-BATTERIEN 43 Busse, die Ende 2016 in Betrieb genommen wurden, erhielten im vergangenen Jahr komplett neue und deutlich grössere Batteriepakete. Die Altbatterien werden im Rahmen des Projekts "Anubis" in einer stationären Anwendung im Stromnetz eingesetzt.

VDL Citea SLFA 181 Electric Hermes Anubis Second-Life TIR transNews
Zweites Leben für VDL-Batterien: im Projekt Anubis werden Batterien von 43 Elektro-Bussen im Stromnetz als Second-Life-Batterien eingesetzt.

Das Brabantische Verkehrsunternehmen Hermes hatte Ende 2016 43 elektrische 18-Meter-Busse in Betrieb genommen und verfügte damit auf einen Schlag über die grösste Elektrobusflotte in Europa. Der ÖPNV hat aus dem Einsatz dieser emissionsfreien Busse in und um Eindhoven viel gelernt. Nach mehr als sechs Jahren wurden die Batterien der ersten Generation nun durch eine neue Generation von Batterien ersetzt, die die Reichweite der Busse deutlich erhöht.

Die Leistung der ursprünglichen Batterien hatte nach sechs Jahren aufgrund der intensiven Nutzung der Busse nachgelassen, was mit einem PW verglichen werden kann, der in sechs Jahren 1’750’000 km gefahren ist. Damit haben die Busse und Batterien sehr gut abgeschnitten.

Jetzt, sechs Jahre nach der Inbetriebnahme, würde die nachlassende Batterieleistung die Reichweite der Busse verringern und einen effizienten Betrieb nicht mehr gewährleisten. Man entschied sich daher, die Batterien zu ersetzen. Damit wurde ein natürlicher, kalkulierter und sorgfältig überwachter Prozess abgeschlossen. Die Altbatterien werden noch nicht recycelt, sondern im Projekt «Anubis» in Zusammenarbeit mit RWE stationär im Stromnetz eingesetzt.

Doppelte Batteriekapazität
Es wurde beschlossen, das ursprüngliche Akkupaket durch ein komplett neues System mit fast doppelter Kapazität zu ersetzen, von 180 kWh auf 350 kWh. Ermöglicht wird dies durch die Verwendung der neuesten Batterieentwicklungen. Dadurch wird die Reichweite erheblich vergrössert, so dass dieses Upgrade es möglich macht, noch flexibler mit den geplanten Ladezeiten umzugehen. Damit sind die 43 Busse, die zusammen mehr als 18 Millionen Kilometer zurückgelegt haben, wieder auf dem neuesten Stand und bereit, den emissionsfreien Stadtverkehr in Eindhoven auch in den kommenden Jahren zu gewährleisten.

Martijn Mentink, Geschäftsführer von Hermes: «2016 hat Hermes mit der Einführung von 43 18 Meter langen emissionsfreien Bussen eine Vorreiterrolle übernommen. Wir sind stolz darauf, nun einen weiteren grossen Schritt in unserer Ökologisierungsstrategie zu machen. Da wir weniger Ladezeitpunkte für unsere Busse benötigen, können wir die Busse auf mehr Linien einsetzen. Dadurch können mehr Reisende den Komfort dieser Elektrobusse erleben, was uns natürlich sehr stolz macht.»

Die Umstellung auf das neue Batteriesystem ist eine Premiere beim Übergang zu einem nachhaltigen öffentlichen Verkehr und unterstreicht das Bestreben von VDL Bus & Coach, den Kunden stets eine optimale Lösung anzubieten. Durch die Umrüstung auf das neue Batteriesystem sind die «alten» Busse wieder auf dem neuesten Stand der Technik, mit der die neuen Busse 2023 ausgeliefert werden. Die ersten Batterien wurden in Zusammenarbeit mit RWE in einer Second-Life-Energiespeicheranwendung in Moerdijk eingesetzt. Dadurch wird die nachhaltige Nutzungskette optimiert, das Recycling weiter verzögert und die Batterienutzung maximiert.

Der Umbau der Busse erfolgte in Zusammenarbeit zwischen mehreren VDL-Unternehmen und wurde von VDL Special Vehicles in Eindhoven durchgeführt. VDL Parts aus Veldhoven spielte eine zentrale Rolle bei der Lieferung der erforderlichen Umbauteile und Batteriesysteme. Mit diesem Wiederverwendungsprojekt bei Hermes in Eindhoven zeigt VDL, wie konkrete Massnahmen zur Optimierung der betrieblichen Möglichkeiten für die Kunden ergriffen werden, auch während der Lebensdauer des Busses.

Über Hermes / Transdev
Hermes ist Teil von Transdev. Transdev ist ein internationales Mobilitätsunternehmen, das in 18 Ländern auf fünf Kontinenten tätig ist. Transdev Niederlande betreibt seine Verkehrsdienste unter bekannten Markennamen wie Connexxion, Hermes und Witte Kruis. Neben dem öffentlichenPersonennahverkehr, dem Krankentransport und dem Taxiverkehr ist Transdev auch in der Akutversorgung tätig, und zwar in Form von Krankentransporten, Organtransporten und hausärztlichen Transporten. Transdev ist der Arbeitgeber von über 7000 Mitarbeitern in den Niederlanden.

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Bund und Kantone: 130’000 Fahrzeuge kontrolliert

SCHWERVERKEHRSKONTROLLEN In 4700 Fällen wurden die kontrollierten Fahrzeuge stillgelegt oder den Chauffeuren die Weiterfahrt verwehrt. Rund 2900 davon waren im Ausland immatrikulierte Fahrzeuge.

Verkehrskontrollen Fahrzeuge kontrolliert TIR transNews
In der Schweiz werden inzwischen auf allen Transitachsen regelmässig kommerziell verkehrende Fahrzeuge kontrolliert.

Am 28. März 2023 veröffentlichten das Bundesamt für Strassen (Astra) und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) gemeinsam ihren Bericht zu den Schwerverkehrskontrollen. Im 2022 haben sie insgesamt 129’067 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse kontrolliert. Dabei kam es zu 23’790 Beanstandungen, vor allem wegen Verstössen gegen Gewichte und Abmessungen, aufgrund technischer Mängel sowie wegen Missachtung der Arbeits- und Ruhezeiten.

Schwerverkehrskontrollen erhöhen die Verkehrssicherheit, sorgen für eine bessere Einhaltung der Vorschriften und sorgen damit für einen fairen Wettbewerb. Die Kantone haben im Auftrag des Bundes die mobilen Schwerverkehrskontrollen seit rund 20 Jahren intensiviert. 2022 wurden ergänzend zur normalen polizeilichen Arbeit insgesamt 94’988 Stunden mobile Schwerverkehrskontrollen auf den Strassen geleistet. Weitere 114’125 Kontrollstunden wurden in den Schwerverkehrszentren durchgeführt. Zusätzlich zu den Polizeien überprüft auch das BAZG im Rahmen von Zollkontrollen Fahrzeuge und Chauffeure, die in die Schweiz einfahren oder die Schweiz verlassen.

Schwerverkehrskontrollen durch die Polizeien
In den sieben Schwerverkehrskontrollzentren des Bundes wurden 32’153 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse geprüft. Das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Beanstandet wurden 1887 schweizerische (+2,9 Prozent) und 9580 ausländische Fahrzeuge und/oder Chauffeure (+4,4 Prozent). Davon mussten 319 schweizerische (-1,2 Prozent) und 2063 ausländische Fahrzeuge stillgelegt und/oder den Chauffeuren die Weiterfahrt verwehrt werden (-2,2 Prozent).

Nebst den Kontrollen in den Schwerverkehrskontrollzentren führen die Polizeien auch mobile Kontrollen durch. Dabei wurden im letzten Jahr insgesamt 58’947 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse kontrolliert (+0,6 Prozent gegenüber 2021). Davon wurden 5708 schweizerische (-1,2 Prozent) und 3739 ausländische Fahrzeuge und/oder Chauffeure (-9,6 Prozent) beanstandet. 1490 schweizerische (+11 Prozent) und 828 ausländische Fahrzeuge mussten stillgelegt und/oder den Chauffeuren musste die Weiterfahrt verwehrt werden (-5,5 Prozent).

Zu Beanstandungen und Stilllegungen kam es wie in den letzten Jahren vor allem wegen Missständen bei den Gewichten und Abmessungen (10’592 Fälle, -0,6 Prozent gegenüber 2021), aufgrund technischer Mängel (6858 Fälle, -0,6 Prozent) sowie wegen Missachtung der Arbeits- und Ruhezeiten (4010 Fälle, +1,2 Prozent gegenüber 2021). Manipulationen am Abgassystem (unter anderem Adblue-Manipulationen) wurden 77-mal festgestellt (+87,8 Prozent). Es ist zu beachten, dass bei diesen Zahlen Mehrfachnennungen möglich sind.

Schwerverkehrskontrollen durch das BAZG
Das BAZG hat im letzten Jahr an den Grenzübergängen verkehrspolizeilich Fahrzeuge kontrolliert, nämlich 37’967 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse. Davon wurden 252 schweizerische und 2624 ausländische Fahrzeuge und/oder Chauffeure im Sinn der Schwerverkehrsstatistik beanstandet. Die meisten Fälle betrafen auch hier Missstände bei den Gewichten und Abmessungen (2340 Fälle), technische Mängel (335 Fälle) sowie die Missachtung der Arbeits- und Ruhezeiten (265 Fälle). Mehrfachnennungen sind auch hier möglich.

Neues Kontrollzentrum im Tessin seit Dezember 2022
Am 2. Dezember 2022 ist das Schwerverkehrskontrollzentrum (SVKZ) Giornico TI auf dem Areal des ehemaligen Stahlwerks Monteforno in Betrieb gegangen. Nun wird auch auf der Südseite der in Richtung Gotthard fahrende Schwerverkehr kontrolliert. Es ergänzt das seit 2009 bestehende SVKZ Ripshausen UR auf der Nordseite.

Mit der Inbetriebnahme des SVKZ Giornico wird der Schwerverkehr auf beiden Seiten der drei Alpenübergänge Simplon, Gotthard und San Bernardino sowie auf der Nordseite des Grossen St. Bernhards kontrolliert.

Am 31. August 2022 fand der Spatenstich für das SVKZ in Oensingen statt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Sommer 2024 abgeschlossen sein. Anschliessend geht das SVKZ in Betrieb.

MAN Silberflotte von Schenk AG Heldswil

ABLIEFERUNG Als neunter MAN-Transporter stösst der TGE-Doppelkabiner mit Allradantrieb, Automatik-Getriebe und Werksbrücke zur silbernen Nutzfahrzeugflotte hinzu. Nun sind es insgesamt 13 MAN im schönen Fuhrpark der Schenk AG.

MAN TGE Schenk AG Heldswil TIR transNews
11 der total 13 MAN im Einsatz der Schenk AG schön aufgereiht.

Die Schenk AG Heldswil ist seit bald 60 Jahren ein innovatives Familienunternehmen mit nunmehr über 80 Mitarbeitenden. Lokal ist das Unternehmen im Tiefbau und Strassenbau tätig. Schweizweit, und zwischendurch auch international, sind die Schenks mit ihren Horizontalbohrungen und im Leitungsbau aktiv. Ergänzt wird das Angebot durch den Maschinenbau sowie verschiedene Dienstleistungen wie Planung oder Ortungsdienst.

Bei dem neusten Doppelkabiner im silbrigen MAN-Fuhrpark handelt es sich um einen geräumigen MAN TGE 3.180 4×4 mit Werksbrücke. Mit seinem 4-Zylinder 2,0-l-Turbodieselmotor und einer Leistung von 180 PS bietet er seinem Fahrer viel Power auf der Strasse. Der geräumige Van verfügt über ein 8-Gang-Automatikgetriebe.

Ausgestattet mit einer Vielzahl an Assistenzsystemen, bringt der MAN TGE viel Sicherheit für den Fahrer mit sich. Der ergonomisch und komfortabel eingerichtete Fahrerarbeitsplatz mit viel Staufläche für alles, was unterwegs benötigt wird, erleichtert den Mitarbeitenden zusätzlich den Arbeitsalltag und entspricht den hohen Ansprüchen, die die Schenk AG für ihre Mitarbeiterarbeitsplätze voraussetzt.

Aktuell sind nochmals drei weitere MAN TGE in der Pipeline und werden, ausgeführt vom langjährigen MAN-Marktpartner Alfag Weinfelden, in die löwenstarke Transportflotte von Schenk AG integriert. Die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten soll so weiterhin gepflegt und noch vertieft werden.

Van Hool baut 54 Batteriebusse für Qbuzz

GROSSAUFTRAG Das niederländische Verkehrsunternehmen Qbuzz wird die 54 Elektrobusse des Typs Van Hool A15LE E ab dem vierten Quartal 2024 für den regionalen Personenverkehr in den Provinzen Groningen und Drenthe einsetzen.

Van Hool A15 LE E Qbuzz TIR transNews
Qbuzz ersetzt seine bestehende Flotte von Qliner-Bussen durch diesen vollständig emissionsfreien Batteriebus von Van Hool.

Filip Van Hool, CEO von Van Hool: «Dieser Auftrag spricht für das Vertrauen, das Qbuzz in Van Hool hat. Qbuzz hatte zuvor neun Astromega TDX27-Doppeldecker und 30 Wasserstoffbusse von Van Hool für den Einsatz im Personenlinienverkehr bestellt. Dieser Auftrag ist eine weitere wichtige Referenz für Van Hool. Er ist ausserdem ein eindeutiger Beweis dafür, dass wir hier in Koningshooikt (Lier) im Laufe der Jahre ein technologisches Wissenszentrum aufgebaut haben. Wir investieren kontinuierlich in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte. Hier bauen wir die Prototypen, die Vorserienfahrzeuge, Fahrzeuge mit hoher Wertschöpfung – und das fast immer individuell nach den Anforderungen des Kunden. Wir freuen uns, einen Beitrag zur weiteren Ökologisierung der Qbuzz-Busflotte im Norden der Niederlande zu leisten.»

Dirk Huzeling, Bid Manager bei Qbuzz b.v., erklärt, warum die Wahl auf Van Hool als Lieferant dieser einzigartigen Fahrzeuge fiel: «Wir standen vor einer grossen Herausforderung: Unsere aktuelle Flotte von Qliner-Bussen hatte sich bestens bewährt, aber sollte nun ersetzt werden. Eins war klar: Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit haben oberste Priorität und somit wurde ein vollständig emissionsfreier Bus schnell ins Auge gefasst. Das Qliner-Netz in Groningen und Drenthe zeichnet sich durch längere, stadtübergreifende Verbindungen und eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit aus. Daher haben wir uns für die langen 15-Meter-Busse mit 55 komfortablen Fahrgastsitzen und einem grossen Aktionsradius entschieden. Nach einer gründlichen Marktevaluierung fiel unsere Wahl auf Van Hool. Bereits in den letzten Jahren haben wir bei diesem Unternehmen neue Fahrzeuge bestellt, die in das öffentliche Verkehrsnetz eingefügt wurden.»

Van Hool A15 LE E Qbuzz TIR transNews
Die 15-Meter-Busse bieten komfortable Sitzplätze für 55 Fahrgäste.

Zeitgemässe Ausstattung
Da die Fahrzeuge zwischen den Städten pendeln, verbringen die Fahrgäste längere Zeit im Bus. Aus diesem Grund entschieden sich Qbuzz für komfortable Reisebussitze mit Sicherheitsgurten, USB-Ladepunkten, Fussstützen und Klapptischen. Die Fahrgäste können ihr Gepäck in den Gepäckablagen verstauen. Alle Busse werden mit Spiegelkameras für den Fahrer und drei Monitoren mit Streckeninformationen für die Fahrgäste ausgestattet. Sie verfügen ausserdem über eine manuelle Rollstuhlrampe, um Menschen mit Behinderung einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen.

Van Hool ist ein unabhängiger belgischer Hersteller von Bussen, Reisebussen und Nutzfahrzeugen mit Sitz in Koningshooikt. Das 1947 gegründete Unternehmen feierte im Jahr 2022 sein 75-jähriges Bestehen. Der grösste Teil der Produktion ist für Europa und Nordamerika bestimmt. Van Hool beschäftigt weltweit etwa 2500 Mitarbeiter, die hauptsächlich in den Produktionsstätten in Koningshooikt (Belgien) und Skopje (Nordmazedonien) arbeiten.