PH2P: Erster deutscher serienreifer H2-Truck

IAA TRANSPORTATION 2022 Die Paul Group präsentierte den serienreifen Wasserstoff-Truck PH2P mit umfassendem Infrastruktur- und Servicekonzept von After Sales über "Pay per Use" bis H2-Schulung und Zertifizierung.

Paul Group Wasserstoff-Truck PH2P IAA Transportation 2022 TIR transNews
Paul Group präsentierte auf der IAA Transportation 2022 den (nach eigenen Angaben) „ersten serienreifen Wasserstoff-Truck aus Deutschland“ – den PH2P.

Die Paul Group präsentierte sich auf der IAA Transportation neu als Unternehmen, das sich von Europas führendem Sonderfahrzeugbauer Paul Nutzfahrzeuge – in der Schweiz vor allem bekannt durch den Umbau von Vier- auf Fünfachsfahrgestellen – weiterentwickelt hat zur Unternehmensgruppe mit zusätzlichem Fokus auf neue Mobilitätslösungen. Diese verfügen über batterieelektrischen oder Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb, Paul ist in der Serienfertigung eigener Fahrzeugentwicklungen aktiv sowie in After Sales Service, Wartung und Reparatur bis hin zu digitalen Services, Schulung und Zertifizierung. Auf der Messe in Hannover zeigt die Paul Group mehrere Innovationen, unter anderem den Wasserstoff-Brennstoffzellen-LKW Paul Hydrogen Power Truck, kurz: PH2P, und das modulare, skalierbare Paul H2-Tanksystem PH2P Storage.

Paul Hydrogen Power Serienproduktion startet
Der PH2P Truck ist ein serienreifer, förderfähiger, mittelschwerer Wasserstoff-Brennstoffzellen-LKW mit 24 t Zuggesamtgewicht und etwa 450 km Reichweite. Das nun horizontal verbaute Wasserstofftanksystem fasst 30 kg, das Fahrzeug verbraucht rund 6,5 kg Wasserstoff auf 100 km. Es kann innerhalb von 10 bis 15 Minuten vollgetankt werden. Die Höchstgeschwindigkeit des PH2P Truck liegt bei 85 km/h, die Dauerleistung bei 120 kW, die Spitzenleistung bei 300 kW. Das Dauerdrehmoment ist mit 2800 Nm angegeben. Die ersten 25 Fahrzeuge aus der Serienproduktion der Paul Group werden bis Ende 2022 an Kunden geliefert.

PH2P ist auf einem Mercedes Atego 4×2 Glider Chassis aufgebaut. Der Truck mit Hinterachsluftfederung nutzt eine 80-kW-Brennstoffzelle von Toyota sowie einen einstufigen 120-kW-Antrieb von Voith mit Dauerdrehmoment 2800 Nm und zwei 60-kW-Batterien. Das Fahrzeug wiegt ohne Aufbau rund 7000 kg. Das  Antriebsmanagement wurde in Kooperation mit pepper motion umgesetzt, einem Hersteller und Entwickler innovativer, emissionsfreier Antriebssysteme, der hierfür die Software-Integration durchgeführt hat.

Next Mobility Konsortium stellt komplette H2-Infrastruktur bereit
Mit PH2P legt die Paul Group ein konkretes Produkt für die Serienfertigung vor, das Wasserstoff als Schlüsselressource für eine nachhaltige Energiezukunft fördert.

«Wir sehen Wasserstoff als den Energieträger der Zukunft im LKW-Verkehr», sagt Bernhard Wasner, Geschäftsführer der Paul Group.

Die passende Tankinfrastruktur wird unter anderem über das Next Mobility Konsortium bereitgestellt, dem auch Tankstellenbetreiber MaierKorduletsch und Shell Deutschland angehören. MaierKorduletsch hat auf dem Gelände der Paul Group in Passau bereits mit dem Bau einer der leistungsstärksten H2-Tankstellen Europas begonnen, die Fertigstellung ist im 2. Quartal 2023 geplant. Dann können hier bis zu zehn LKW direkt hintereinander an zwei Säulen mit Wasserstoff betankt werden – ein Tankvorgang mit 30 kg Wasserstoff dauert 10 Minuten.

Das Konsortium ermöglicht eine regionale, skalierbare Wertschöpfungskette von der grünen Wasserstoff-Herstellung bis zur Produktion der H2-LKW mit Elektrolyseur, Logistik und Betankungsmöglichkeiten. Zudem wird Transport-Logistikunternehmen über Shell ein besonders flexibles Pay-per-use-Modell angeboten.

«Somit können Speditionen die Wasserstofftechnologie risikofrei und kostengünstig direkt in ihren Fuhrpark integrieren. Wir bieten ein Konzept an, mit dem jeder umweltschonend grünen Wasserstoff tanken, die CO2-Bilanz des eigenen Unternehmens verbessern und damit zukünftig auch hohe Kosten sparen kann», sagt Bernhard Wasner.

Paul Group H2 Storage System IAA Transportation 2022 TIR transNews
Gleichzeitig präsentierte Paul Group ein smartes, flexibel skalierbares H2-Tanksystem für OEM und Umbauspezialisten.

Paul stellt smartes, flexibel skalierbares H2-Tanksystem für OEMs und Umbauspezialisten vor
Die Paul Group bietet in Kooperation mit dem Wasserstoff-Pionier ANLEG ein einzigartiges, separat erhältliches PH2P Storage Tanksystem für Wasserstoff-Nutzfahrzeuge an: Das modulare System kann losgelöst von Grösse, Last oder Volumen individuell an jeden LKW-Fahrzeugtyp angepasst werden. Es ist skalierbar, ideal für OEMs oder Fahrzeug-Umrüster, die es ohne eigene, langwierige und teure Entwicklungszeit und ohne hohen Aufwand sofort verfügbar flexibel einsetzen können. Viele Jahrzehnte Erfahrung beider Partner seien in dieses Projekt geflossen. Das zertifizierte Komplettsystem umfasst alles von der Flasche bis zur Verschraubung und vom Controller bis zur Sicherheitstechnik. Es verfüge über innovative Komponenten sowie eine patentierte Leckage-Erkennung bei Hoch- und Mitteldruck. Das System werde
in kürzester Zeit am Fahrzeug montiert und weise eine hohe Wartungsfreundlichkeit sowie schnelle Fehlersuche auf. Es kann optional mit einem Fahrzeug-Energiemanagement-System betrieben werden und ist modular erweiterbar. Das heisst, die Anzahl der Tanks sowie deren Einbau horizontal oder vertikal ist mit dem Paul PH2P Storage Tanksystem passend zum jeweiligen LKW-Typ flexibel möglich.

Paul stellt sich neu auf
Paul präsentierte sich zur IAA Transportation 2022 in Hannover erstmals mit einer neuen Unternehmensstruktur. Das Dach bildet künftig die Paul Group, die alle Unternehmensaktivitäten bündelt. Der gemeinsame Claim ist ebenfalls neu: «Transforming Trucking». Paul Nutzfahrzeuge ist Spezialist für die Transformation von
Serienfahrzeugen in massgeschneiderte Lösungen für Kunden in aller Welt und mit über 1000 Fahrzeugen pro Jahr marktführend in Europa. Das Unternehmen bietet seinen Kunden zudem die Adaption von Sonderfahrzeuglösungen für die Serienfertigung an. In Kooperation mit digitalen Start-ups und anderen externen Spezialisten treibt Paul die Umsetzung neuer Technologien und den Auf- und Ausbau von H2-Infrastruktur voran.

Über das Next Mobility Konsortium
Paul Group, MaierKorduletsch und Shell bilden gemeinsam das Next Mobility Konsortium, das ein ganzheitliches Konzept für mittelschwere, mit Wasserstoff-Brennstoffzellen angetriebene LKW realisiert – von der Produktion der H2-LKW über die Wasserstoff-Herstellung, Logistik und Betankungsmöglichkeiten, bis zum Pay-per-Use-Angebot. Es soll eine regionale, skalierbare Wertschöpfungskette geschaffen werden.

Hyvia beschleunigt Entwicklung seiner H2-Welt

IAA TRANSPORTATION 2022 Direkt neben dem Stand von Renault präsentierte sich das Joint Venture erstmals an einer grossen Automobilmesse mit seiner gesamten Palette an Wasserstoff-Elektro-Fahrzeugen.

Hyvia H2-Welt IAA Transportation 2022 TIR transNews
An der IAA Transportation 2022 präsentierte Hyvia ertsmals seine gesamte H2-Welt.

Hyvia ist ein Joint Venture von Renault Group und Plug Power Inc., dem Weltmarktführer für schlüsselfertige Wasserstofflösungen. Kern von Hyvia ist die Entwicklung und Einführung eines kompletten Ökosystems mit leichten Nutzfahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb, Ladestationen und die Versorgung mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff.

«Etwas mehr als ein Jahr nach der Gründung von Hyvia präsentieren wir uns hier auf der IAA Transportation in Hannover in Deutschland in einem Land, das bei der Einführung der H2-Mobilität eine Vorreiterrolle spielt», sagte David Holderbach, CEO von Hyvia. «Bei dieser Gelegenheit stellen wir unsere drei Wasserstoff-Elektrofahrzeuge vor, die nach und nach auf die Strasse kommen, mit Lösungen und Dienstleistungen aus unserem Wasserstoff-Ökosystem. Wir bedanken uns bei den vielen innovativen Partnern, die uns vertrauen. Die Herausforderung der Wasserstoffmobilität ist gross! Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir in diesem Sommer während des Grossen Preises der Formel 1 in Frankreich auch die Partnerschaft mit dem Alpine F1 Team vorgestellt. Die Energiewende und unser Enthusiasmus sind unsere treibenden Kräfte bei der Bewältigung dieser Herausforderungen.»

Neue Fahrzeuge für H2-Welt

Bei den präsentierten Fahrzeugen handelte es sich um Master Van H2-Tech, Master City Bus H2-Tech (in einer Vorversion) und Master Chassis Cab H2-Tech. Ausgestellt wurden auch H2-Tankstellen- und Brennstoffzellen-Prototypen – also die ganze H2-Welt von Hyvia.

Hyvia initiiert inzwischen Tests des Master Van H2-Tech mit innovativen Partnern wie Chronopost (französischer Marktführer für Expresslieferungen), Engie (eine globale Referenz für CO2-reduzierte Energien und Dienstleistungen), Orange (einer der führenden Telekommunikationsdienstleister in Frankreich mit weltweiten
Telekommunikationsdienstleistungen) sowie Equans (Weltmarktführer für multitechnische Dienstleistungen).

Implementierungen in Deutschland werden umgesetzt mit Hamburger Hafen und Logistik AG (ein bedeutendes europäisches Logistikunternehmen), Packeta (eine digitale Plattform für den elektronischen Handel und Lösungen für die weltweite Paketzustellung) und Maximator Hydrogen GmbH (führender Anbieter und Entwickler von Wasserstofftankstellen und H2-Technologien).

Bezüglich Einführung des Master City Bus H2-Tech nimmt das Vertriebsnetz Gestalt an mit Partnern wie PVI (Frankreich), Mellor (Schweden, Norwegen und Finnland), Tribus (Deutschland, Niederlande, Dänemark, Belgien und Luxemburg) und Qibus (Italien). Die ersten Pilotkunden sind RATP Dev (ein bedeutender Akteur im Personenverkehr in Europa), B.E. Green, (ein Pionier der emissionsfreien Busvermietung in Frankreich), Milla (ein Pionier der autonom fahrenden Busse in Frankreich) und Stroomlijn (ein Spezialist für öffentliche Verkehrsmittel in den Niederlanden).

Die Umrüstungsprojekte auf Master Chassis Cab H2-Tech schreiten voran, insbesondere für Kühl-, Kipper-, Kübel- oder Grossvolumen-Versionen. Zudem wird der Kundendienst mit der Schulung und Vorbereitung von Pilothändlern in Europa vorbereitet.

 

2000 neue Iveco eDaily für Petit Forestier

ELEKTRIFIZIERUNG In einer an der IAA Transportation 2022 unterzeichneten Absichtserklärung vereinbarten Hersteller Iveco und Mobilitätsdienstleister Petit Forestier die Lieferung von 2000 neuen Elektro-Daily-Fahrgestellen mit Kühlaufbauten von Lecapitaine. Die ersten 200 Fahrzeuge sollen 2023 ausgeliefert werden.

Luca Sra Iveco Leonard Forestier Petit Forestier eDaily TIR transNews
Luca Sra, President, Truck Business Unit, Iveco Group (l.) und Léonard Forestier, Präsident der Petit Forestier Group, vor einem Iveco eDaily mit Kühlaufbau, wie er ab 2023 für Petit-Forestier-Kunden zur Verfügung steht.

Die Petit Forestier Group ist europäischer Marktführer in der Vermietung und dem Leasing von Kühlfahrzeugen. Sie wird von Fahrzeughersteller Iveco 2000 eDaily-Kabinenchassis erhalten, die vom Aufbauhersteller Lecapitaine mit Kühlaufbauten ausgestattet werden. Lecapitaine ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Petit Forestier. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am 20. September an der IAA Transportation 2022 von Luca Sra, President, Truck Business Unit, Iveco Group und Léonard Forestier, Präsident der Petit Forestier Group unterzeichnet.

Die eDaily Kühlfahrzeuge werden die bereits umfangreiche Mietflotte ergänzen und die Energiewende hin zum Elektroantrieb vorantreiben. Die Ankündigung erfolgte einen Tag nach der offiziellen Weltpremiere des eDaily. Auf dem Stand von Iveco war bereits ein ähnlich aufgebautes Fahrzeug zu besichtigen, wie es nächstes Jahr an den Vermieter übergeben wird.

Luca Sra Iveco Leonard Forestier Petit Forestier TIR transNews
Leonard Forestier (l.) und Luca Sra unterzeichnen die Absichtserklärung. Es ist die Fortsetzung einer langen Partnerschaft.

Meilenstein in der langjährigen Partnerschaft
«Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein in der langjährigen Geschichte der Partnerschaft zwischen Iveco und Petit Forestier. Wir teilen seit jeher ein tief verwurzeltes Engagement für Nachhaltigkeit und einen innovativen Ansatz für die Energiewende. Petit Forestier begleitete uns von Anfang an auf unserem Weg zum umweltfreundlichen Transport, beim Umstieg auf unsere Erdgasfahrzeuge, als dies die einzige ausgereifte und verfügbare Lösung war. Heute nehmen sie den nächsten Schritt mit uns als Early Adopter unseres brandneuen eDaily. Die heutige Ankündigung ist ein Beweis für Petit Forestiers Glauben an Iveco als Partner für die Pionierarbeit bei der Energiewende im Bereich der Kühlkette», so Luca Sra, President, Truck Business Unit, Iveco Group.

Léonard Forestier, Präsident der Petit Forestier Group, ergänzt: «Die Zukunft des Kühltransports wird umweltfreundlicher und einfacher! Wir engagieren uns für die Energiewende und entwickeln unser Angebot an nachhaltig angetriebenen Kühlfahrzeugen ständig weiter. Wir arbeiten Hand in Hand mit unseren Partnern, um unseren Kunden innovative Lösungen anbieten zu können, welche den ökologischen Herausforderungen begegnen. Heute sind wir stolz darauf, mit Iveco zusammenzuarbeiten, um den eDaily zu fördern und unseren Kunden den vorrangigen Zugang zu dieser Innovation anbieten zu können. Das ist ein wichtiger Meilenstein in der Energiewende der Kühllieferkette!»

Bereits 2023 werden Kunden im Gebiet der Europäischen Union, Grossbritannien und der Schweiz tätig sind, prioritär vom Vermieter von Kühllösungen das Angebot erhalten, einen eDaily zu mieten. Die verfügbare Flotte, die zunächst 200 Fahrzeuge umfasst, soll bis 2026 auf 2000 erhöht werden.

Multisensor-Lösung für autonom fahrende LKW

IAA TRANSPORTATION 2022 Continental präsentierte in Hannover eine innovative Sensorik-Lösung für Nutzfahrzeuge, bestehend aus Radar, Lidar und Kameras. Sie vereinfacht die Integration von Funktionen zum automatisierten Fahren.

Continental Multisensor-System TIR transNews
Continental sieht im gemeinsamen Einsatz der drei Sensorik-Systeme – Kamera, Lidar und Radar – im Multisensor-System die ideale Lösung für eine zuverlässige Erkennung von Objekten und eine ganzheitliche Erfassung des Fahrzeugumfelds.

Das Multisensor-System, auch Continental Sensor Array genannt, kann oberhalb der Windschutzscheibe an das Fahrzeug montiert werden. Continental zeigt damit eine kompakte Gesamtlösung für die wachsende Zahl intelligenter und automatisierter Fahrsysteme in Nutzfahrzeugen. Des Weiteren bedarf es bei höheren Automatisierungsgraden wie L4 einer grösseren Anzahl an verschiedenen Sensoren, die intelligent, schnell und sicher verbaut werden können. In der Komplettlösung sind alle integrierten Sensoren – Lidar, Radar, Kameras – für etwa Abstandsregeltempomat, Notbrems- und Totwinkelassistent sowie automatisierte Fahrfunktionen vorab kalibriert und aufeinander abgestimmt. Die Montage einer Vielzahl von Sensoren, deren Integration in die Fahrzeug-Architektur und der komplexe Vorgang des Kalibrierens vereinfachen sich dadurch signifikant. Zudem reduziert sich der Aufwand für Wartung und damit die Stillstandzeit von Fahrzeugen. Continental trägt somit dazu bei, Nutzfahrzeuge und Logistikunternehmen fit für die Mobilität von morgen zu machen.

Kompakte, modulare Multisensor-Lösung für sicheres Fahren mit Nutzfahrzeugen
Der Markt für automatisiertes Fahren wächst erheblich – Nutzfahrzeuge spielen dabei eine Schlüsselrolle. Gerade auf Langstrecken zwischen Logistikzentren – von «Hub zu Hub» – tragen innovative Assistenzsysteme schon heute zu deutlich gesteigerter Sicherheit bei und werden laut Continental das Transportgeschäft weiter revolutionieren, bis hin zu autonom fahrenden LKW auf den Autobahnen. Sensoren, Software und intelligente Vernetzungskonzepte sind dafür die Basis. Continental als Systemexperte von Radar-, Lidar- und Kameralösungen für assistiertes und automatisiertes Fahren sieht in der intelligenten Kombination dieser verschiedenen Technologien einen entscheidenden Mehrwert an Sicherheit.

«Beim automatisierten und schliesslich autonomen Fahren im Nutzfahrzeugsektor sehen wir grosses Potenzial, vor allem mit Blick auf die hohe Anzahl an Stillstandzeiten. Unsere Lösung bietet in einem einzelnen, kompakten Modul eine unkomplizierte Montage und Kalibrierung von Mehrfachsensor-Systemen», sagt Claudia Fründt, Leiterin des Markts Truck im Geschäftsfeld Autonomous Mobility bei Continental.

Entwicklung, Kalibrierung, Sensorpflege, Updates: alles aus einer Hand
Continental bietet beim sicherheitsrelevanten Thema Sensorik mit dem neuen Mehrfachsensor-System alles aus einer Hand: Sensoren, zentrale Recheneinheiten zur Steuerung, Kalibrierung der einzelnen Sensoren untereinander sowie Kalibrierung der Gesamtlösung bei Montage an das Fahrzeug.

«Ein Multisensor-System in einer Kompaktlösung bringt Fahrzeugherstellern und Nutzern viele Vorteile», erklärt Dr. Andree Hohm, Leiter der Innovation Line Driverless im Geschäftsfeld Autonomous Mobility bei Continental. «Radar, Lidar und Kameras sind vorab kalibriert und aufeinander abgestimmt. Der Aufwand für die finale Kalibrierung der Sensorik-Lösung bei der Montage, der Aufwand für die Montage der Sensorsysteme selbst und nicht zuletzt auch für die Wartung der Fahrzeuge reduziert sich deutlich. Das bedeutet mit Blick auf die Zukunft: Wenn LKW autonom fahren und rund um die Uhr im Einsatz auf der Strasse sind, lässt sich unser Sensor Array etwa für Wartungsarbeiten kurzerhand austauschen. So können kostspielige Stillstandzeiten vermieden werden.»

Dazu kommt: Elektronikarchitektur und Kabelbaum im Nutzfahrzeug verschlanken sich signifikant – und spätere Updates sind schnell zu realisieren. Sensoren für neue Assistenzsysteme können einfach in die Kompaktlösung integriert werden. Das Sensorik-Gesamtsystem erfordert für künftige LKW-Generationen keine grundlegenden
Modifikationen an Fahrerhaus oder Karosserie. Es kann zudem an bestehende Generationen moderner LKW montiert werden, sofern das Bordnetzsystem dafür vorbereitet ist.

Weiterführend vereinfachen sich Reinigung und Klimatisierung der Sensoreinheiten: Continental hat ein automatisches «Camera and Sensor Cleaning, Cooling and Heating»-System im Portfolio. Alle Sensoren überwachen selbständig den Grad ihrer Verschmutzung. So werden Kameralinsen automatisch per Wasserstrahl gereinigt. Dazu sorgt ein intelligentes Wärmemanagement für den einwandfreien Einsatz der Sensortechnologie bei jeder Wetterlage.

Kamera, Lidar, Radar – Mehrfachsensor-System für sichere Mobilität
Die Kombination von verschiedenen Sensorsystemen und deren Redundanz ist entscheidend für den zuverlässigen Einsatz von Fahrerassistenzsystemen und auch autonomes Fahren. Alle Sensoren müssen einzeln kalibriert und zudem im Verbund aufeinander abgestimmt werden. Continental sieht im gemeinsamen Einsatz der drei Sensorik-Systeme – Kamera, Lidar und Radar – die ideale Lösung für eine zuverlässige Erkennung von Objekten und eine ganzheitliche Erfassung des Fahrzeugumfelds. Bis heute hat Continental mehr als 150 Millionen Sensoren für assistierte und automatisierte Fahrfunktionen auf die Strasse gebracht.

VDL Bus & Coach E-Bus-Marktführer in Europa

ELEKTRIFIZIERUNG In der ersten Hälfte des Jahres 2022 wurden in Europa insgesamt 1767 Elektrobusse zugelassen. VDL Bus & Coach ist mit 242 zugelassenen Fahrzeugen europäischer E-Bus-Marktführer.

VDL ARA E-Bus-Marktführer 2022 TIR transNews
VDL Bus & Coach ist ein Unternehmen von VDL Groep, einem internationalen Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Eindhoven (NL), Mit ihren selbst entwickelten, produzierten und verkauften Fahrzeugen ist es E-Bus-Marktführer in Europa.

Nach 1385 Zulassungen im ersten Halbjahr 2021 sind die Zulassungen im ersten Halbjahr 2022 um 28 Prozent gestiegen. Bereits im vergangenen Jahr zeigte sich ein starker Anstieg bei den Elektrobussen: 2021 wurden in Europa insgesamt 3282 E-Busse zugelassen, im Jahr 2020 waren es 2210 – also ein Plus von 48 Prozent. Das Total der zugelassenen Elektrobusse in Europa hat zum ersten Mal die 10’000er-Marke überschritten (genau: 10’270).

«Wenn man sich die Zahlen ansieht, fällt natürlich auf, dass der Markt grösser und gleichzeitig offener wird, sodass es auch mehr Akteure gibt», sagt Alex de Jong, Business Manager Public Transport von VDL Bus & Coach. «Als Spitzenreiter behaupten wir uns hier seit Jahren sehr gut, wie die Zulassungen für das erste Halbjahr 2022 einmal mehr zeigen. Mit der Entwicklung der neuen Generation des VDL Citea bringen wir ausserdem eine vielseitige Mobilitätsplattform auf den Markt, die es uns ermöglicht, auch in den kommenden Jahren an der Spitze des öffentlichen Verkehrsmarktes zu stehen.»

200 Millionen elektrische Kilometer
Ende Juli hat VDL Bus & Coach als E-Bus-Marktführer den Meilenstein von 200 Millionen elektrisch zurückgelegten Kilometern gefeiert. Inzwischen legen die 1300 elektrischen VDL Citeas jeden Tag mehr als 240’000 Kilometer in elf europäischen Ländern und 77 Städten und Regionen zurück. Die 200 Millionen elektrischen Kilometer bedeuten eine Einsparung von fast 28 Millionen Kilogramm CO2-Emissionen.

VDL ARA E-Bus 2022 TIR transNews
Blick ins Cockpit der neuen VDL Citea-Generation.

Die Niederlande haben die meisten elektrischen VDL-Fahrzeuge und damit auch die meisten elektrisch zurückgelegten Kilometer: fast 165 Millionen. Das ist mehr als 4000 Mal um die Welt. Rund 650 Elektrobusse sind in 35 Städten im Einsatz. Was die Zahl der elektrisch gefahrenen Kilometer betrifft, verzeichnet VDL Bus & Coach in Deutschland rasante Fortschritte: 270 elektrische Citeas haben in 15 Städten inzwischen mehr als 12 Millionen Kilometer zurückgelegt. Auch Skandinavien bleibt traditionell einer der wichtigsten Märkte für VDL Bus & Coach. In Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark haben 250 VDL Citeas rund 25 Millionen elektrische Kilometer zurückgelegt.

VDL Bus & Coach besteht aus mehreren Busherstellern, die gemeinsam auf dem Weltmarkt tätig sind. Die Produktion erfolgt in Westeuropa. Im Übergang zum Nullemissionsverkehr bietet VDL Bus & Coach Gesamtlösungen und ist nicht nur Buslieferant, sondern auch Systemlieferant. Die Produkte von VDL Bus & Coach werden über ein weltweites Netz eigener Niederlassungen, Importeure und Vertriebspartner in mehr als 30 Ländern verkauft.

VDL ARA E-Bus-Marktführer 2022 TIR transNews
Merkmale des neuen Citea-Buskonzepts von VDL sind Batterien im Fahrzeugboden, aus einem Stück gefertigte Verbundseitenwände, intelligentes Energiemanagement, ausgeklügeltes Klimasystem und ergonomische Fahrerumgebung.

Amag Gruppe übernimmt Energiepionier Helion

ELEKTROMOBILITÄT Mit der Übernahme der auf Photovoltaik, Wärmepumpen und E-Mobility spezialisierten Helion von der Bouygues E&S InTec Schweiz AG erweitert die Amag Gruppe ihr Dienstleistungsangebot rund um die Elektromobilität erheblich.

Helion Amag Gruppe TIR transNews
Von links: Enzo Moliterni, CEO Bouygues E&S InTec Schweiz AG; Noah Heynen, CEO Helion; Helmut Ruhl, CEO Amag Group AG; Martin Everts, Managing Director Amag Energy & Mobility. (Foto: Amag Group AG/Anja Wurm)

Der Kaufvertrag zwischen der Amag und Bouygues Energies & Services wurde am 2. September 2022 unterzeichnet. Der Kaufprozess wird voraussichtlich bis Anfang November 2022 formell abgeschlossen. Helion wird komplett mit allen rund 450 Mitarbeitenden in einer eigenen AG in den neuen Geschäftsbereich Amag Energy & Mobility der Amag Gruppe eingegliedert.

«Die Amag Gruppe will sich zur führenden Anbieterin nachhaltiger individueller Mobilität entwickeln. Den Strom für den Betrieb der von uns verkauften elektrischen Fahrzeuge wollen wir mit Partnern zunehmend selbst produzieren. Helion ermöglicht es über unser Handels- und Servicepartnernetz, unseren Privatkunden  Komplettlösungen rund um die Elektromobilität anzubieten: faszinierende Produkte unserer Marken, nachhaltige Stromerzeugung mittels Photovoltaik, intelligente Ladelösungen für das effiziente Energiemanagement zuhause. Die Nachhaltigkeitsstrategien unserer Flotten- und Geschäftskunden begleiten wir ebenfalls mit einem Komplettangebot aus einer Hand – inklusive Finanzierungsangeboten durch die Amag Leasing AG» erläutert Amag Group-CEO Helmut Ruhl. «Mit der Elektrifizierung der Mobilität und dem Entstehen grosser Speicherkapazitäten durch Autobatterien ergeben sich neue Geschäftsmodelle, die wir gemeinsam mit Helion und weiteren Partnern entwickeln wollen.»

Neuer Geschäftsbereich Energy & Mobility
Nachdem die Amag in der Vergangenheit bereits mit Helion zusammengearbeitet hat, wird der Energiepionier nun als eigenständige Aktiengesellschaft vollständig in die
Geschäftseinheit Amag Energy & Mobility der Amag Group AG eingegliedert. Helion war mit innovativen Lösungen immer einen Schritt voraus. So hat sie ihren Verkaufsprozess mit einer eigenen Software digitalisiert, bietet alle Gewerke aus einer Hand an und stellt die Integration dieser Gewerke im Energiesystem mit «Helion One» sicher. Die Amag bedient mit ihrem neuen Angebot sowohl Firmen- als auch Privatkunden.

Amag Gruppe TIR transNews
Die Amag Leasing AG wird 100 Millionen Franken zur Finanzierung von PV- und Ladeanlagen bereitstellen.

Die Amag Gruppe will 2030 mehr als 70 Prozent batterieelektrische Fahrzeuge verkaufen. Helion wird den Ausbau der Photovoltaik deutlich steigern. Gemeinsam leisten Amag und Helion damit einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs und zur Versorgungssicherheit in der Schweiz. Zudem wollen Amag und Helion mit der intelligenten Vernetzung von E-Auto und Photovoltaik eine Lösung liefern, um das Elektroauto als Speicher zur besseren Nutzung des Solarstroms und als Pufferspeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes zu nutzen.

Der neu gegründete Bereich Amag Energy & Mobility wird von Martin Everts geleitet, dem bisherigen Head of Corporate Development der Amag und einem ausgewiesenen Energieexperten. Helion wird weiterhin vom bisherigen Führungsteam rund um die beiden Gründer, Noah Heynen, CEO und Samuel Beer, COO geleitet. Alle Mitarbeitenden von Helion werden im Rahmen einer Betriebsübernahme von der Amag übernommen.

Branchenleader im Bereich Energiedienstleistungen
Helion treibt zusammen mit ihren rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Sprachregionen der Schweiz die Energiewende voran und entwickelt sich zusehends zu einem innovativen Energiedienstleister: «Wir bauen eine moderne Community, welche erneuerbaren Strom produziert und austauscht – für nachhaltige Mobilität und nachhaltiges Wohnen» präzisiert CEO Noah Heynen. Seit 2008 realisiert das Unternehmen Projekte in den Bereichen Photovoltaik, Stromspeicher, Wärmepumpen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge – von der Beratung über die Planung bis hin zur Installation und Wartung. Helion bietet einen kompletten Service aus einer Hand und ist heute in ihrem Bereich Marktführerin. Die Amag Gruppe will diese starke Stellung noch breiter verankern und weiterentwickeln. Helion wird ihr Angebot weiterhin auch losgelöst von der Amag auf dem Markt anbieten.

Langfristige Strategie mit klarer Ausrichtung
Die Amag Gruppe will als Unternehmen bis 2025 klimaneutral werden. Zudem hat die Amag die Ambition, bis 2040 einen klimaneutralen Fussabdruck gemäss Net Zero zu erreichen. Sie bekennt sich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens und zu den Science Based Targets.

21 MAN TGE im Fuhrpark von Feldschlösschen

ABLIEFERUNG Feldschlösschen ersetzt seine ganze Kleintransporter-Flotte mit MAN TGE 3.180 Pritschenwagen. Die 21 Nutzfahrzeuge werden nun in verschiedenen Regionen der Schweiz für die Auslieferung von Bier sowie weiteren Getränken und Eventmaterial eingesetzt.

21 MAN TGE Feldschlösschen TIR transNews
Sieben der 21 MAN TGE 3.180 wurden Mitte August von Feldschlösschen in Rheinfelden entgegengenommen.

Die Schweizer Traditionsbrauerei Feldschlösschen begann 1876 mit dem Brauen von Bier und produzierte bereits im ersten Jahr 4000 hl davon. Ihre Grundwerte und Traditionen werden sorgfältig gepflegt. So wird in Rheinfelden das Bier noch immer mit den eigenen imposanten Brauereipferden mit Fasswagen an die Kundschaft ausgeliefert.

Die Bierbrauerei ist seit dem Jahr 2020 Teil der dänischen Carlsberg-Gruppe und produziert mittlerweile über 40 verschiedene Sorten Bier. Viele mit und manche ohne Alkoholgehalt.

Positives Feedback für die ersten acht MAN TGE
Im Juni dieses Jahres, wurden die ersten acht MAN 3,5-Tönner in die Feldschlösschen-Fahrzeugflotte integriert. Seither lieferten sie die wohlbekömmlichen Gerstensäfte an die Kunden aus.

«Wir sind mit den neuen MAN TGE Transportern bisher sehr zufrieden. Die Innen- und Aussenausstattung lässt keine Wünsche offen. Die MAN Pritschenfahrzeuge werden von den Fahrern gerne gefahren», so das positive Feedback von Andreas Bucher, Flottenmanager bei Feldschlösschen.

Mit einem Gesamtgewicht von 3.5 t und 3.5 t Anhängelast sowie der robusten Ladebrücke von FABA-Fahrzeugbau AG, Oberriet, bieten die 177 PS starken MAN Transporter richtig viel Ladekapazität. Ausgestattet mit 8-Gang-Automatik und einer Vielzahl an Assistenzsystemen, bringen die MAN TGE maximale Sicherheit für deren Fahrer mit sich und bieten mit diversem Zubehör intelligente Lösungen für den Arbeitsalltag.

Verschiedene Einsatzgebiete
Da die MAN TGE für Feldschlösschen in verschiedenen Kantonen der Schweiz eingesetzt werden, wurden sie in zwei unterschiedlichen Antriebsvarianten bestellt. Die Fahrzeuge mit traktionsstarkem 4×4 Allradantrieb für beispielsweise Fahrten im Berggebiet oder im Anhängerbetrieb und die Transporter mit 4×2 Frontantrieb für den Einsatz in den flacheren Regionen.

Auch bei der Fahrzeugbeschriftung wurde auf die zukünftigen Einsatzgebiete geachtet. Bucher erklärt: «Fahrzeuge, die in der Nähe von Freiburg zum Einsatz kommen, wurden mit dem lokal bekannteren Cardinal-Logo beschriftet und Fahrzeuge, die in Basel, Bern, Aargau oder in Zürich eingesetzt werden, mit dem Feldschlösschen-Logo foliiert. So decken wir die lokalen Gepflogenheiten ab und für die Markenerkennung auf den Strassen ist gesorgt.»

MAN Flotte komplett
Mitte August wurden weitere sieben MAN TGE 3.180, im Namen von Feldschlösschen, auf die Schweizer Strassen gebracht. Die Übergabe der MAN Pritschenfahrzeuge fand in Rheinfelden statt. Die MAN 3,5-Tonner ersetzen den vorhergehenden Fuhrpark, der aus verschiedenen Nutzfahrzeugmarken bestand. Die Fahrzeuge wurden vom langjährigen MAN Partner Garage Nepple in Lausen aufbereitet. Ende August wurden nochmals sechs MAN TGE übergeben. Jetzt ist die Feldschlösschen-Flotte mit 21 MAN TGE komplett.

Vertiefungsarbeit mit Maximalnote

SCANIA SCHWEIZ AG Im Juni 2022 konnte Stefan Memaj in Murgenthal seine dreijährige Lehre als Automobil-Fachmann erfolgreich abschliessen. Doch bis es soweit war, mussten neben dem Lernen und Schreiben von Prüfungen auch noch eine Vertiefungsarbeit gewählt, vorgestellt und dann in die Realität umgesetzt werden.

Vertiefungsarbeit mit Maximalnote TIR transNews
Das wohl schnellste Migros-Einkaufswägeli der Schweiz: die Vertiefungsarbeit von Stefan Memaj und Rico Gröschel.

Vor drei Jahren startete Stefan Memaj seine Ausbildung zum Automobil-Fachmann bei der Scania Schweiz AG in Murgenthal. Vor den Sommerferien konnte er sie erfolgreich abschliessen. Wo früher das Ablegen von diversen Prüfungen zum Lehrabschluss reichte, müssen junge, angehende Berufsleute nun schon seit Jahren im letzten Lehrjahr eine Vertiefungsarbeit einreichen.

Als erstes gilt es dabei, ein Thema oder Projekt zu definieren, dieses im Detail auszuarbeiten und dann mit dem zuständigen Lehrer abzustimmen. Erst wenn von diesem die Freigabe erteilt wird, kann man sich hinter die eigentliche Umsetzung machen. Normalerweise erfolgt diese immer alleine, aber Stefan Memaj und sein Schulfreund Rico Gröschel wagten den Versuch und beantragten bei der Schule, die Vertiefungsarbeit gemeinsam realisieren zu dürfen. Nach eingehender Prüfung und Verdoppelung der gesamten Schlusspräsentation erhielten sie das Okay, um ihren persönlichen «Shopping Race Kart» zu bauen.

Stefan Memaj Scania Schweiz AG TIR transNews
Stefan Memaj absolvierte bei der Scania Schweiz AG in Murgenthal seine Ausbil-dung zum Automobil-Fachmann.

Vertiefungsarbeit fordert handwerkliches Können und hohe Kreativität

Dank der grosszügigen Unterstützung des Lehrbetriebes von Rico Gröschel, der Erne Bauunternehmung in Laufenburg, durfte während der gesamten Projektzeit ein eigens freigeräumter Werkstattbereich genutzt werden – eine grosse Erleichterung. Eine erste Idee mit einem kleinen Werkstatt-Höcker musste allerdings bald einmal verworfen werden, da dieser einfach zu klein war. So kam man auf die Idee, die Migros anzufragen, ob sie zwei ältere oder ausgediente Einkaufswagen zur Verfügung stellen würde. Es dauerte nicht lange, bis ein positives Signal aus der Migros-Zentrale eintraf und die beiden Teenager mit einem Schreiben im nächsten Laden zwei Einkaufswagen mitnehmen durften.

Doch für einen fahrbaren Untersatz brauchte es auch noch ein Chassis, Räder und natürlich einen fahrtüchtigen Motor. Alles nicht ganz einfach zu finden und hatten die beiden dann einmal etwas in Aussicht, war der geforderte Preis zu hoch. Doch Aufgeben lag nicht drin und so wurden einzelne Komponenten einfach im Ausland beschafft. So konnten die beiden angehenden Berufsleute das aus der Ausbildung zum Automobil-Fachmann Erlernte so richtig ausleben. Die Einkaufswagen mussten aufgeschnitten und neu zusammengesetzt werden. Dafür mussten Schweissarbeiten durchgeführt und neue Halter angefertigt werden. Es galt den Gilera-Rollermotor mit all seinen Anbauteilen passend auf den «Shopping Race Kart» anzupassen und zu verbauen. Hier zeigte sich, dass was auf dem Papier ganz einfach aussah, in der Praxis manches «Aha-Erlebnis» verursachte.

Kurzer Schockmoment

Nach über 130 intensiven Arbeitsstunden war es schliesslich soweit: die Eigenkreation war fertig und fahrbereit. Beim letzten Test am Vorabend der Präsentation wollte das Fahrzeug auf einmal nicht mehr fahren. Erst gegen 01.30 Uhr konnte der Motor wieder in Gang gebracht werden. Mit grosser Nervosität machten sich die beiden am nächsten Morgen auf zur Schule, um auf dem eigens abgesperrten Pausenplatz die Vertiefungsarbeit zu präsentieren. Für die anderen Schüler war dies gleichbedeutend mit einer zusätzlichen Pause, da der ohrenbetäubende Lärm des «Shopping Race Kart» keinen normalen Schulunterricht mehr erlaubte. So konnten auf dem Schulhausplatz einige Demonstrationsrunden gedreht werden und die Funktionalität des Eigenbaus unter Beweis gestellt werden.

Vertiefungsarbeit mit Maximalnote TIR transNews
Ein Gilera-Rollermotor bringt den Shopping-Kart in Fahrt.

Gross war die Erleichterung in der Nacht, noch grösser war allerdings die Freude nach Bekanntgabe der Note – einer glatten Sechs. Falls es die Zeit zulassen wird, möchten Stefan und Rico nach den Lehrabschlussprüfungen das Projekt weiter optimieren, eventuell gar einen stärkeren Motor verbauen, um das Gefährt an publikumswirksamen Orten der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Einen Wehrmutstropfen hat das Ganze: An Rennen darf und wird man nie teilnehmen können, da der «Shopping Race Kart» keinem Reglement entspricht und auch die Sicherheit für den Fahrer und andere Rennfahrer nicht gewährleistet ist. Der Lernprozess bei dieser Vertiefungsarbeit wird aber nicht so schnell vergessen gehen!

Stefan Memaj Scania Schweiz AG TIR transNews
Mit ihrer Abschlussarbeit schafften es Stefan Memaj und Rico Gröschel sogar auf das Titelbild des M Migros Magazins.

Die Scania Schweiz AG gratuliert den beiden ehemaligen Lehrlingen recht herzlich zu ihrer hervorragenden Vertiefungsarbeit mit der Maximalnote 6.0 und wünscht ihnen auf ihrem beruflichen Werdegang alles Gute, viel Freude und Befriedigung.

Continental lanciert neue Reifenlinie Conti Hybrid

REGIONALVERKEHR Den Auftakt zur Reifengeneration 5 machen der Conti Hybrid HS5 für die Lenkachse und der Conti Hybrid HD5 für die Antriebsachse – in der 22.5 Zoll-Dimension für die kombinierte Nutzung auf Regional- und Fernstrassen.

Conti Hybrid Premium-Reifengeneration 5 TIR transNews
Grünes Licht für die Generation 5: Continental startet mit der neuen Reifenlinie Conti Hybrid im Regionalverkehr

Gerade die Fahrzeuge im regionalen Einsatz müssen Nehmerqualitäten aufweisen: Häufiges Bremsen und Anfahren, Manövrieren in engen Verkehrssituationen und unterschiedliche Beladungszustände auf wechselnden Fahrbahnverhältnissen fordern tagtäglich alle Fahrzeugkomponenten. Dabei spielt die Bereifung als direktes Bindeglied zwischen Fahrzeug und Strasse eine elementare Rolle. Für diese anspruchsvollen Aufgaben im täglichen Einsatz auf regionalen Fahrbahnen mit Fernstrassenanteil hat Continental die neue Conti Hybrid-Pneulinie der neuen Generation 5 entwickelt.

Die Pneus entsprechen den hohen Anforderungen im schweren Flotteneinsatz mit häufigem Beschleunigen, Bremsen, Rangieren und Kurvenfahrt auf unterschiedlichen Fahrbahnoberflächen. Die vielfältigen Herausforderungen meistern die neuen Premium-Pneus dank zahlreicher Produktinnovationen: Profile, Gummimischungen und Karkassenkonstruktionen nach neuestem Stand der Technik versprechen hervorragende Performance durch ausgezeichnete Laufleistung, Langlebigkeit und Traktion bei zugleich optimiertem Rollwiderstand. Gegenüber der Vorgängergeneration zeichne sich die neue Reifenlinie durch eine bis zu 20 Prozent höhere Laufleistung aus – abhängig von der jeweiligen Pneudimension.

Continental Premium-Reifengeneration 5 TIR transNews
Hinnerk Kaiser ist Leiter der Entwicklung von Bus- und LKW-Reifen bei Continental.

Mit einer hohen Laufleistung und langen Reifenlebensdauer sowie den Premiumlösungen für Runderneuerung tragen die Pneus zu einer hohen Flotteneffizienz und damit zu einem nachhaltigen Flottenmanagement bei », sagt Hinnerk Kaiser, Leiter der Entwicklung von Bus- und LKW-Reifen bei Continental.

Formel für vielfältige Kundenanforderungen
Die Gummimischungen der Generation-5-Pneulinie wurden speziell für den anspruchsvollen Einsatz im Regionalverkehr weiterentwickelt. Die Laufflächen in Zwei-Lagen-Konstruktion (cap-base) mit innovativen Mischungen führen zu einer hohen Laufleistung und grosser Robustheit bei gleichzeitig für den Regionalverkehr optimiertem Rollwiderstand. Das wirke sich ebenfalls positiv auf die Treibstoffeffizienz aus und verringere CO2-Emissionen der Fahrzeuge. Sowohl der Conti Hybrid HS5 für die Lenkachse als auch der Conti Hybrid HD5 für die Antriebsachse bieten eine top Performance bei jedem Wetter – sogar bei Restprofiltiefen gegen Ende der Reifenlebensdauer. Verantwortlich dafür ist ein robustes Profil mit neuen, vollbreiten 3-D-Matrix-Lamellen.

0°-Gürtelkarkasse für optimale Druckverteilung
Für zusätzliche Stabilität, ein gleichmässiges Abriebbild sowie eine optimale Runderneuerungsfähigkeit an der Lenkachse sorgt beim Conti Hybrid HS5 in der Dimension 315/70 R22.5 die 0°-Gürtelkarkasse. Ein langer und durchgehender Stahlgürtel verläuft in Laufrichtung über der Radialkarkasse. Diese Konstruktion optimiert die Druckverteilung im Pneu und in der Aufstandsfläche – auch bei wechselnden Beladungssituationen. Zudem reduziert diese Konstruktion die Beanspruchung der Gürtelkanten und erhöht so Reifenlebensdauer und Runderneuerungsfähigkeit.

Verfeinerte Profilstruktur
Aufgrund der neuentwickelten Profilstruktur sind Profil und Karkasse an der Antriebsachse sehr gut gegen Steinschäden geschützt. Mittelrillen mit zunehmendem Hohlraum in der zweiten Hälfte der Pneulebensdauer sowie spezielle Steinpuffer beugen Steineinschlüssen im Reifen vor.

Die neuen Conti Hybrid-Pneus werden in zahlreichen Grössen verfügbar sein, den Auftakt machen die folgenden Dimensionen:
Conti Hybrid HS5 315/70 R 22.5
Conti Hybrid HS5 385/55 R 22.5
Conti Hybrid HD5 315/70 R 22.5

Alle Reifen sind ab Werk auch als intelligente Pneus erhältlich und können mit dem vorinstallierten Reifensensor an digitale Lösungen wie das digitale Pneunmanagement ContiConnect angebunden werden.

Sandra Reindle: „Ich werde sehr gerne gefordert“

PERSÖNLICH Mit 30 beschloss die gelernte Coiffeuse Sandra Reindle, etwas ganz anderes zu machen, und nahm auf eigene Kosten LKW-Fahrstunden. Acht Jahre später fährt sie für die E. Bigler Transporte AG in Muri-Gümligen hauptsächlich elektrische Abfallsammler von Volvo Trucks.

Sandra Reindle Volvi Trucks FE Electric TIR transNews
Eines der Arbeitsgeräte von Sandra Reindle: Volvo FE Electric. Die Zeichnungen am Aufbau stammen von Schulkindern aus der Region.

«Nach gut zehn Jahren in meinem gelernten Beruf als Coiffeuse ist mir der Job ein wenig verleidet, ich musste etwas anderes machen», erzählt die heute 38-jährige Sandra Reindle aus Gümligen BE und fährt fort: «Eine uns bekannte Chauffeuse fuhr vorbei und meine Mutter sagte: Was die kann, kannst du auch!» So beschloss sie 2014, auf eigene Kosten Lastwagenführerschein und CZV-Prüfung zu machen. Ihre erste Fahreranstellung erhielt sie bei der Stadtmühle Schenk in Ostermundigen. Zwei Jahre lang war sie mit einem Dreiachser mit Siloaufbau unterwegs, um Jowa-Betriebe der Migros-Genossenschaft Aare mit losem Mehl zu beliefern. «Es hat mir Spass  gemacht, es war mein erster Job allein im LKW, mit Verantwortung und unter Zeitdruck.» Gelegentlich fuhr sie auch Schlepper, denn ihr CE-Lernfahrausweis war noch gültig. «Doch dann wechselte ich den Job», so Reindle. «Und hier benötigte ich die Anhängerprüfung nicht. Ich könnte sie aber nachholen.»

Seit über fünf Jahren fährt Reindle für die E. Bigler Transporte AG Abfallsammelfahrzeuge. «Ich hatte mich spontan bei Bigler beworben. Damals war der Fahrermangel noch nicht so prekär und ich hatte ja erst zwei Jahre Berufserfahrung. Hier arbeiten nur langjährige Angestellte. Da hatte ich schon riesiges Glück, dass gerade etwas frei war.»

Sandra Reindle Volvi Trucks FE Electric TIR transNews
Sandra Reindle fährt seit acht Jahren schwere Lastwagen.

Kommunaler Dienstleister
Die E. Bigler Transporte AG setzt sieben Kehrichtlastwagen in verschiedensten Gemeinden rund um Muri-Gümligen zum Sammeln von Hauskehricht, Papier, Grüngut,
Glas und Metall ein. «Unsere Belader sind ganz coole Mitarbeiter, wir sind ein gutes Team und man hilft einander», schwärmt sie vom Arbeitsklima. «Ich mache es wirklich gerne. Früher dachte ich, immer in derselben Gemeinde zu fahren sei langweilig. Dabei gibt es jeden Tag neue Probleme zu lösen, neue Hindernisse zu bewältigen – oder vielleicht auch mal keine», sagt sie lachend. «Wir haben zwei elektrische Volvo Trucks FE Electric und einen Futuricum in der Flotte. Es war ein Anliegen der  Gemeinde, dass ihr Kehricht möglichst mit Strom abgeführt wird. Die ersten paar Monate war fast nur ich auf diesen LKW. Zu Beginn gab es schon Skepsis und auch ich hatte grossen Respekt. Wir mussten zuerst herausfinden, wie weit welcher Ladezustand noch reicht und wie man fahren muss, um möglichst weit zu kommen. Heute wissen wir: Im Sommer reicht eine Ladung problemlos für den ganzen Tag, und im Winter hängen wir den LKW in der Mittagspause kurz ans Kabel, dann reicht es auch. Ich werde sehr gerne etwas gefordert. Das macht den Alltag spannend. Mit dem E-LKW ist die Arbeit am besten. Die Ruhe ist angenehm, auch für die Belader hinten, die
nicht den ganzen Tag dem Motorengeräusch ausgesetzt sind.»

Zu Hause kocht und backt Sandra Reindle gerne. «Ich bin auch gerne im Garten, wühle etwas im Dreck und pflanze Blumen. Ende August habe ich meine Ausbildung als
Betriebsleiterin Transport & Logistik begonnen. Wenn ich später die Möglichkeit habe, werde ich mich bestimmt auch weiterhin hinters Lenkrad setzen, vielleicht nur  icht mehr ganz so oft.»

Fuso stellt nächste Generation des eCanter vor

WELTPREMIERE Die Daimler-Truck-Tochter MFTBC (Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation) hat am 7. September in Japan die neue Modellgeneration des vollelektrischen Leicht-LKW Fuso eCanter vorgestellt.

Weltpremiere Fuso eCanter TIR transNews
Fusos Next Generation eCanter wird weltweit mehr als 100 Varianten umfassen,

Seit dem Start der Kleinserie des eCanter im Jahr 2017 wurden rund 450 Fahrzeuge an Kunden in Japan, Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland übergeben, die insgesamt über sechs Millionen Kilometer lokal emissionsfrei zurückgelegt haben. Mit der Erfahrung aus fünf Jahren im echten Kundeneinsatz hat Fuso den Next Generation eCanter entwickelt, der mit einer deutlich erweiterten Fahrzeugpalette noch vielfältigere Kundenlösungen bieten soll.

Der Verkaufsstart der nächsten Generation des eCanter auf dem japanischen Markt ist für das Frühjahr 2023 geplant. In den kommenden Jahren wird Fuso das neue Fahrzeug auch in weiteren Überseemärkten einführen. Nach der Weltpremiere in Japan findet die Europapremiere des Next Generation eCanter auf der IAA Transportation 2022 vom 20. – 25. September in Hannover statt.

Weltpremiere Fuso eCanter TIR transNews
Mit dem Next Generation eCanter führt Fuso ein komplett neues modulares Batterie-Konzept ein.

Mehr Varianten für mehr Flexibilität
Der Next Generation eCanter wird mit der eAxle ausgestattet sein, die den Motor in die Hinterachse integriert und so eine kompaktere Antriebsstruktur ermöglicht. Diese strukturelle Änderung ermöglicht eine deutliche Erweiterung der Produktpalette. Fusos Next Generation eCanter wird weltweit mehr als 100 Varianten umfassen, darunter 28 für den japanischen Inlandsmarkt, um ein breiteres Spektrum von Logistikanforderungen abzudecken. Zusätzlich zum gegenwärtigen 7,5-Tonner wird das neue Fahrzeug in Gewichtsklassen von 4,25 bis 8,55 Tonnen angeboten. Auch die Kabinenvarianten wurden erweitert: Neben der Standardkabinenbreite (1695 mm), die mehr Flexibilität auf schmalen Strassen bietet, steht nun auch eine neue, breitere Kabine (1995 mm) zur Verfügung. Die Palette der Radstände wurde ebenfalls erweitert, von 2500 mm bis zu 4750 mm.

Weltpremiere Fuso TIR transNews
Neu stehten nun zwei Kabinenbreiten zur Wahl. Die neue, breitere Kabine misst 1995 mm.

Mehr Reichweite mit komplett neuem modularem Batterie-Konzept
Mit dem Next Generation eCanter führt Fuso ein komplett neues modulares Batterie-Konzept ein. Das Fahrzeug ist je nach Radstand mit drei Batterieoptionen erhältlich. Fahrzeuge, die mit einer einzigen Batterie mit einer Nennkapazität von 41,3 kWh ausgestattet sind, haben eine Reichweite von bis zu 70 km mit einer Ladung. Fahrzeuge mit zwei Batteriemodulen haben eine Reichweite von bis zu 140 km, und Fahrzeuge mit drei Modulen bis zu 200 km. Um den Kunden noch mehr Flexibilität zu bieten, ist das neue Modell außerdem mit einer Zapfwellenanlage ausgestattet, die Sonderlösungen für Kunden ermöglicht, die ihren eCanter unter anderem mit einem Kipper, einem Heckkran oder einem klimatisierten Transporteraufbau betreiben möchten. Dies ermöglicht eine grössere Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten für Kunden. Die komplette Fahrzeugpalette, die technischen Daten und die Ausstattung können von Markt zu Markt unterschiedlich sein. Einzelheiten zu den Modellen in Übersee werden zum Zeitpunkt ihrer Markteinführung bekannt gegeben.

Weltpremiere Fuso eCanter TIR transNews
Karl Deppen, Vorstandsmitglied Daimler Truck und Head of Truck Asia, bei der Weltpremiere des neuen Fuso eCanter in Japan.

Renaults Recycling-Werk „Used Parts Factory“

KREISLAUFWIRTSCHAFT Renault Trucks setzt zur Reduzierung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen und der Umweltauswirkungen bei seinen industriellen Aktivitäten auf eine Kreislaufwirtschaft. In Lyon-Vénissieux werden künftig LKW der Marke zerlegt und deren Teile wiederverwendet.

Renault Trucks Used Trucks Factory Used Parts Factory TIR transNews
Die Renault Trucks Used Parts Factory ist eine Fortführung des von Renault Trucks eingeschlagenen Wegs zur CO2-Neutralität sowie eine Antwort auf den Mangel an Komponenten und Rohstoffen, unter dem die gesamte Industrie leidet. Zudem sind die Gebrauchtteile massiv günstiger.

Renault Trucks investiert seit bereits fünf Jahren massiv in die Kreislaufwirtschaft mit einem auf drei Säulen beruhenden Ansatz: Erneuerung, Neuverwendung und Recycling der Fahrzeuge seines Fuhrparks und der Gebrauchtfahrzeuge. Es existieren bei Renault Trucks zahlreiche Initiativen zur Verlängerung der Lebensdauer seiner vermarkteten Fahrzeuge. So gibt es in der Used Trucks Factory beispielsweise nach strengen industriellen Verfahren umgebaute gebrauchte LKW, Aufrüstung von Fahrzeugen mit den neuesten Technologien im Aufarbeitungszentrum in Lyon oder gebrauchte Sonderserien.

Als Fortführung dieses Ansatzes hat der Hersteller die Used Parts Factory ins Leben gerufen. Es handelt sich hierbei um eine Industrieanlage, in der das Recycling von LKW und die Wiederverwertung der Teile und Rohstoffe, aus denen sie bestehen, durchgeführt werden. Dieser Initiative ging eine im Jahre 2020 gemeinsam mit dem Spezialisten Indra Automobile Recycling und der französischen Umwelt- und Energiebehörde ADEME (Agence de l’Environnement et de la Maîtrise de l’Énergie) durchgeführte Vorstudie voraus.

Used Parts Factory: Aufwertung ausgedienter LKW
Renault Trucks beabsichtigt, LKW am Ende ihres Lebenszyklus zu verwerten und Ersatzteile wiederzuverwenden und eröffnet daher ein eigens dafür vorgesehenes Werk im Herzen seines Industriestandorts Lyon-Vénissieux. Die in unmittelbarer Nähe des Logistikzentrums angesiedelte und 3000 m² grosse Anlage wird gebrauchte Renault Trucks mit einem hohen Kilometerstand verarbeiten, deren Teile aber noch ein hohes Recyclingpotenzial aufweisen. Die Komponenten der Renault Trucks-LKW sind nämlich so konzipiert, dass sie mehr als 1,5 Millionen Kilometer lang halten.

Die Renault Trucks-LKW kommen in die Used Parts Factory und werden dort zerlegt. Die Mitarbeiter entnehmen die zuvor identifizierten Bauteile zur Wiederverwendung (Motor, Getriebe, Kabine, Tank, Stossstangen, Leitblech usw.). Nachdem die zur Wiederverwendung bestimmten Teile entnommen worden sind, werden die anderen Komponenten recycelt . So werden z.B. die Längsträger zugeschnitten und anschliessend zur nahe gelegenen Giesserei gebracht. Das dadurch gewonnene Metall wird zur Herstellung eines neuen Fahrzeugs verwendet.

Die zur Wiederverwendung bestimmten Komponenten werden in einem nächsten Schritt überprüft, gereinigt und zum Zwecke der Referenzierung und Rückverfolgbarkeit gekennzeichnet. Diese recycelten Teile kommen dann in das nahegelegene Renault Trucks-Ersatzteillager und werden dort genauso wie die neuen Originalteile gelagert.

Renault Trucks-Gebrauchtteile: ein Herstellerangebot für wiederverwendete Teile
Wiederverwendete Teile werden – wie auch neue Ersatzteile – unter dem Label „Used Parts by Renault Trucks“ (Renault Trucks-Gebrauchtteile) vermarktet werden und den Händlern über das E-Commerce-Portal des Herstellers für Ersatzteile zur Verfügung gestellt. Diese recycelten Teile haben eine Herstellergarantie und sind durchschnittlich 50-60 Prozent billiger als neue Teile.

Renault Trucks setzt bei gebrauchten Ersatzteilen für seine älteren Fahrzeugreihen die Zusammenarbeit mit Indra Automobile Recycling fort und wird seinem Händlernetz ein Angebot an Teilen aus der vom Recyclingspezialisten durchgeführten Demontage anbieten.

Vorsprung in der Transportbranche
TIR transNews 
Newsletter
Nutzfahrzeuge und Transportbranche, Digitalisierung und Dekarbonisierung: Mit dem TIR transNews Newsletter sind Sie immer einen Schritt voraus.
anmelden!
Sie können sich jederzeit abmelden!
close-link