«Customer Convenience» bei Amag im Zentrum

BILANZ 2021 UND AUSBLICK In den kommenden Jahren investiert die Amag Gruppe in Nachhaltigkeit und Digitalisierung und erweitert das Produkte- und Dienstleistungsangebot rund um die Elektromobilität.

Customer Convenience Amag Group CEO Helmut Ruhl TIR transNews
Helmut Ruhl, CEO AMAG Group AG, treibt die Customer Convenience voran: «Ich durfte die Führung der AMAG in einer herausfordernden Zeit übernehmen und entsprechend stolz bin ich, dass wir als Gruppe 2021 sehr gut gearbeitet haben.»

Trotz anderweitiger Hoffnungen hat das Corona-Virus die Welt auch während der letzten zwölf Monate weiter beschäftigt. Die damit verbundene «Chipkrise» hat ganze Wirtschaftssektoren getroffen und auch die Marken der Amag waren von der weltweiten Situation betroffen. Dennoch konnten sie in der Schweiz leicht zulegen und erreichten einen Marktanteil von 31,2 Prozent. Fast 10’000 rein elektrische Fahrzeuge der «Amag Marken» konnten 2021 zugelassen werden, was eine Verdreifachung gegenüber 2020 und die Spitzenposition für die Marken des Volkswagen-Konzerns bedeutet. Die Amag Gruppe blickt mit einem Umsatz von 4,3 Mia. Franken auf ein schwieriges, aber letztlich gutes Jahr 2021 zurück. Aktuell arbeiten rund 6500 Mitarbeitende in der Amag Gruppe. Davon sind rund 740 Lernende.

Die Herausforderung an ein Unternehmen wie die Amag Gruppe ist es, den aktuellen strukturellen und technologischen Wandel zu gestalten und sich erfolgreich weiterzuentwickeln. So hat die eigene Garagengruppe im letzten Jahr sowohl weiter in die Digitalisierung als auch in die eigenen Standorte investiert:

  • Im April hat sie das Geschäft der Garagengruppe Grosspeter übernommen und ist nun mit allen Marken in der Region Nordwestschweiz vertreten.
  • In Noranco, Mendrisio und in Biel konnten neue Standorte eröffnet werden und
  • in Wettswil nahm das erste eigenständige Carrosserie- und Lack-Center seinen Betrieb auf.
  • Gleichzeitig kann die Kundschaft heute online Fahrzeuge kaufen, verkaufen oder abonnieren, Termine vereinbaren oder Schadenfälle melden.

Autovermieter Europcar als Nummer 1 im Markt hat trotz den aktuellen Branchenherausforderungen konsequent investiert und mit über 200 BEV im Angebot die grösste E-Mietwagenflotte der Schweiz. Und wer neu bei Europcar langfristig ein Elektroauto mietet, erhält pro Mietmonat das Recht, während drei Tagen einen Verbrenner zu fahren, die beispielsweise kumuliert für den Sommerurlaub genutzt werden können.

Customer Convenience Amag Group CEO Helmut Ruhl TIR transNews
Helmut Ruhl: «Mit den neuen Abo-Modellen von Clyde und Europcar erleichtern wir den Einstieg in die Elektromobilität und mit Aquacar den Umstieg auf die Elektromobilität: hier können Herr und Frau Schweizer ihren aktuellen Verbrenner einfach verkaufen!»

Clyde, 2019 als Abo-Angebot lanciert, hat sich seither sehr erfreulich entwickelt. Allein im Jahr 2021 hat das Fahrzeugvolumen um 150 Prozent zugenommen. 2022 beginnt die Transformation zum rein elektrischen Mobilitätsökosystem bis 2024. Dafür wird das Markenportfolio um weitere BEV-Marken erweitert. Zudem enthält das E-Auto-Abo nun auch eine Ladeflatrate, dank der in der Schweiz und in ganz Europa unbegrenzt und ohne Zusatzkosten geladen werden kann.

Der Bedarf an nachhaltigen Lösungen steigt auch im Geschäftskundenbereich. Unter der neuen Marke Volton wird eine Komplettlösung aus einer Hand lanciert. Die «Customer Convenience für Geschäfts- und Flottenkunden» umfasst eine umfassende Beratung hinsichtlich Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur, Finanzierung oder Fleet Management, inklusive Lade- und Abrechnungslösungen. Geschäftskunden können komplette Infrastrukturen in Auftrag geben, einschliesslich Engineering und Projektleitung. Das neue Geschäftsmodell wird derzeit in Pilotprojekten für die Markteinführung vorbereitet.

Clyde Amag Group TIR transNews
Clyde perfektioniert die Idee eines Abos: sehr flexibel, volle Kostentransparenz und ohne Kostenrisiko – ein neues «Customer Convenience-Angebot» der Amag Gruppe.

Im vergangenen August hat die Amag Gruppe ihre Klima- und Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt. Von den geplanten Photovoltaikanlagen konnten wie geplant die Standorte Wettswil, Basel und Winterthur bereits in Betrieb genommen werden. Das neu geschaffene Group Sustainability Board hat zudem den Ausbauplan bis 2025 beschleunigt – über 65’000 m² PV-Anlagen sollen bis zur Mitte des Jahrzehnts gebaut werden, 30 Prozent mehr als im vergangenen Sommer kommuniziert.

Bei den Dienst- und Einsatzwagen betrug der BEV/PHEV-Anteil per Ende 2021 56 Prozent. Zudem wurden im vergangenen Jahr 2805 Mitarbeitende der gesamten Handelsorganisation speziell auf Elektromobilität geschult.

Customer Convenience Amag Group Photovoltaik TIR transNews
Die AMAG Gruppe hat sich verpflichtet, bis 2025 als Unternehmen klimaneutral zu arbeiten.

Die Amag Gruppe hat zudem einen internen CO2-Preis von 120 Franken pro Tonne festgelegt, um Klimastrategie und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen bei der Entscheidungsfindung in der Gruppe zu verankern. Der neu geschaffene Klima- und Innovationsfonds ging im Oktober 2021 ein erstes Engagement ein und beteiligte sich am Schweizer ETH Spin-off Synhelion, das eine Technologie entwickelt hat, um die weltweiten CO2-Emissionen zu reduzieren, indem es in seinem Prozess mit Solarwärme «Solar Fuels» herstellt.

2022 wird die Amag Gruppe auch ihre bisherigen freundschaftlichen Beziehungen zu Climeworks ausbauen und eine langfristige Partnerschaft eingehen. Schon bald werden die beiden Unternehmen einen entsprechenden Zusammenarbeitsvertrag unterzeichnen. Climeworks, ein weiteres ETH Spin-off, hat eine Technologie zum CO2-Entzug aus der Luft entwickelt und eliminiert dieses langfristig durch die Einlagerung in Basaltgesteinsschichten.

ID Buzz Amag Group TIR transNews
Der ID. Buzz wird noch in diesem Jahr lanciert und soll mehr als nur ein Fahrzeug mit Elektromotor sein.

 

Erster Schweizer Scania BEV bei Bürgin weiss AG

ELEKTRIFIZIERUNG Schon seit vielen Jahren spricht Edi Bürgin aus dem schaffhausischen Stetten von einem Elektro-LKW. Im Dezember 2021 war es soweit und er durfte als erster Schweizer Kunde seinen Battery Electric Vehicle (BEV) Scania in Betrieb nehmen.

Schon vor vielen Jahren war es der grösste Wunsch von Edi Bürgin, seine regionalen Transportaufgaben mit einem umweltfreundlicheren Nutzfahrzeug durchführen zu können und so sprach er schon früh über einen BEV-LKW. Doch bis es soweit war, musste noch die eine oder andere Hürde genommen werden und vor allem sich in viel Geduld üben zu müssen.

Als es dann endlich soweit war, dass erste BEV-Fahrzeuge von europäischen Nutzfahrzeugherstellern präsentiert wurden, war auch für Edi Bürgin die Zeit gekommen, seinen schon lange gehegten Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Dank enger Zusammenarbeit mit Patrick Willi, Scania Verkaufsberater in Seuzach, wurde als zunächst einmal ein Fahrprofil der Transportstrecken erstellt. Da er selber noch nicht im Besitze eines LKW mit einem Datenerfassungsgerätes war, mussten die geplanten Strecken erstmalig mit einem entsprechenden Fahrzeug abgefahren und mögliche Gewichte analysiert werden, damit ein notwendiges und vor allem aussagekräftiges Fahrprofil erstellt werden konnte.

Dabei wurden die Verantwortlichen bei der Scania Schweiz AG darin bestätigt, dass sich die vorgesehenen Einsatzrouten für den Einsatz eines BEV-Scania sehr gut eignen würden. Die Tageslaufleistung von bis 120 km, unterteilt in ein, zwei oder bis zehn Kilometer lange Touren, entsprach dem, was man zuvor in einer theoretischen Profilanalyse berechnet hatte. Bei einem solchen Einsatz kann der BEV Scania seine Vorzüge gegenüber einem dieselbetriebenen Fahrzeug, das auf solchen Kurzstrecken kaum Betriebstemperatur erreicht, voll und ganz ausspielen, erst noch viel leiser und völlig CO2 frei.

Bürgin weiss AG Scania BEV TIR transNews
Der Scania 25P B 4×2 NB von Edi Bürgin aus Stetten

Glücklich über diese Erkenntnisse, war es für die Bürgin weiss AG aus Stetten keine Frage mehr, noch länger zu warten und so wurde bereits Ende 2020 ein entsprechender Kaufvertrag unterschrieben. Kurz nach den Sommerferien war es dann soweit, das BEV-Fahrzeug wurde in Seuzach angeliefert und nach kurzer Aufbereitungszeit ging es dann zur Firma Maeder AG in Bassersdorf, die einen Kühlkoffer mit Heckrolltor aufbaute. Das an der Aufbaufront durch die Firma Frescotec verbaute Carrier Kühlgerät – ein reines Elektrokühlgerät – wird direkt über die Leistungselektronik und den Aufbauanschluss gespiesen. Da der grösste Teil seiner Transporte im medizinischen Bereich stattfinden, musste das Fahrzeug nach Fertigstellung und MFK noch nach Deutschland, um entsprechend zertifiziert zu werden.

Im Dezember war es dann soweit und Patrick Willi konnte einem strahlenden und äusserst dankbaren Edi Bürgin seinen BEV-Scania ausliefern, der mit diesem Schritt ein grosses persönliches Ziel erreicht hat und überaus glücklich war, als erster Schweizer Transportunternehmer mit einem Scania über diese Ziellinie fahren zu können.

Auf den ersten Fahrten fielen ihm die Beschleunigung, das ruhige Fahrverhalten sowie die Bedienungsfreundlich- und Übersichtlichkeit positiv auf. Auch muss er nun bei seinen Transporten, zum Teil während sieben Tagen in der Woche und durch dicht besiedeltes Wohngebiet, kein schlechtes Gewissen mehr bezüglich Emissionen  haben, denn das neue Nutzfahrzeug schwebt fast nur noch durch diese Wohngebiete und stört die Anwohner weder mit Lärm noch mit Abgasen. Selbst bei der Konzeption des Aufbaus wählte man einen sogenannten „Flüsterboden“, um möglich wenig Lärm beim Auf- und Abladen zu verursachen.

Für Edi Bürgin war es schon immer klar, dass jemand den ersten Schritt machen muss, auch wenn in den nächsten Jahren in der Elektromobilität grosse Fortschritte erzielt werden. Er ist mega stolz, als erster in der Schweiz einen BEV-Scania in seinem Fuhrpark zu wissen. Es soll jedoch nicht der letzte sein, wie er auch im Video erzählt.

Bürgin weiss AG Scania BEV TIR transNews
Hier fliesst für einmal kein Diesel-Treibstoff, sondern Strom.

 

Video: Alles zum neuen Ford E-Transit 2022

ELEKTRIFIZIERUNG In diesem Frühjahr lanciert Ford die batterie-elektrische Variante seines grossen Transporters Transit. Alle Infos zum Fahrzeug inklusive Schweizer Preisen im exklusiven TIR-Video!

Als letzter Hersteller präsentierte nun auch Ford seinen elektrifizierten grossen Van. Sein Alleinstellungsmerkmal: zwei Leistungsstufen und eine elektrische Hinterachse. Wir waren im Werk von Ford Otosan in der Türkei und fuhren erste Vorserienmodelle des E-Transit 2022.

Knatsch um Schulreisen: Astag kämpft für private Anbieter

SUBVENTIONEN FÜR SCHULAUSFLÜGE Bei der Revision des Personenbeförderungsgesetzes wird die private Reisebusbranche bisher nicht berücksichtigt – und das mitten in der existentiell bedrohlichen Corona-Misere.

Carbranche Schulreisen Astag Car Tourisme Suisse TIR transNews
Die private Reisebusbranche fürchtet um das existenziell wichtige Geschäft der Schulreisen aufgrund der einseitigen Subventionierung des öV.

Ausserhalb der gängigen Corona-Massnahmen für die Schweizer Wirtschaft und das Gewerbe hat der öffentliche Verkehr (öV mit Bahn und Bus) bereits zweimal von Hilfsgeldern profitiert. Für 2020 und 2021 bewilligte das Parlament insgesamt rund 900 bzw. 215 Mio. Franken. Unterstützt wurden unter anderem sogenannte touristische Angebote von öV-Betrieben – was eigentlich ein Hauptgeschäft der private Reisebusbranche ist. Schon damals betonte der Schweizerische Nutzfahrzeugverband Astag, dass es sich um eine höchst einseitige Bevorzugung des öV und damit um eine unzulässige Wettbewerbsverzerrung zulasten von Fahrten mit privaten Fahrzeugen (Reisecars) handelt.

Nun droht noch grösseres Ungemach. Mit dem Personenbeförderungsgesetz PBG, das vom Parlament derzeit überarbeitet wird, sollen öV-Betriebe vom Bund künftig Subventionen für Schulausflüge erhalten. Gemäss Beschluss des Nationalrats und der vorberatenden Verkehrskommission des Ständerats sind jährlich 20 Mio. Franken vorgesehen. Die Gelder dienen dazu, vergünstigte Tageskarten für Schülerinnen und Schüler zu finanzieren. Private Carunternehmen, die gemäss Astag «notabene mit den gleichen, wenn nicht sogar moderneren und somit umweltfreundlicheren Fahrzeugen unterwegs sind wie staatliche Busbetriebe», würden damit von der Politik aus dem Markt gedrängt. In einem ihrer wichtigsten Betätigungsfelder, der Beförderung von Schulklassen, wären sie aufgrund der staatlich ermöglichten öV-Dumpingpreise kaum noch konkurrenzfähig.

ASTAG Thierry Burkart Adrian Amstutz TIR transNews
«Unsere Mitglieder sind schockiert, entsetzt und verärgert – und zwar zu Recht», sagt Ständerat und Astag-Zentralpräsident Thierry Burkart: «Die einseitige Subventionierung ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Carunternehmers!»

Doppelt absurd sei die staatliche Einmischung in den Reisebusmarkt mit Blick auf die Coronakrise. Von Anfang an, seit Ausbruch der Pandemie im März 2020, mitten in der Hauptsaison für Frühlingsfahrten, bis heute befinden sich die Schweizer Carunternehmen in existentiellen Schwierigkeiten. Es fehlt an Kundinnen und Kunden, und wo die Reiselust kurzfristig wieder zurückkehrte, verhinderten ständig wechselnde Ein-/Ausreisebestimmungen, Masken- und Zertifikatspflicht sowie Quarantäne, dass die Buchungen im nötigen Ausmass anstiegen.

Anstelle von zusätzlichen und unnötigen Hürden ist die Reisebusbranche deshalb für 2022 weiterhin auf Härtefallhilfe von Bund und Kantonen angewiesen – wie es für einzelne Branchen derzeit geplant ist. Ebenso braucht es faire, d.h. gleiche Rahmenbedingungen für alle Wettbewerbsteilnehmer. «Wenn schon Subventionen für Schulreisen geschaffen werden, dann auch für Fahrten mit dem Car», heisst es von Seite Astag. Andernfalls muss in den nächsten Monaten mit weiteren Betriebsschliessungen und dem Verlust von vielen wertvollen Arbeitsplätzen in der Reisebusbranche gerechnet werden. «Die Lage spitzt sich rasch und massiv zu», sagt Thierry Burkart: «Unsere Mitglieder dürfen jetzt sicher nicht noch staatlich ausgebremst werden!»

Transpotec Logitec in Mailand zum dritten Mal verschoben

ITALIENISCHE TRANSPORT- UND LOGISTIKMESSE Die für den 27. bis 30. Januar 2022 in der Fiera Milano geplante Transpotec Logitec wird aus naheliegenden Gründen vier Monate nach hinten geschoben und soll neu vom 12. bis 15. Mai 2022 stattfinden.

Transpotec Logitec Mailand TIR transNews
Diesen Januar bleiben die Messehallen der Fiera Milano leer: Die italienische Transportmesse in Mailand findet neu im Mai 2022 statt.

Aller guten Dinge sind drei: Erstmals hätte die Transpotec Logitec, die wichtigste Veranstaltung in Italien für Strassentransport und Logistik, im März 2021 stattfinden sollen. Sie wurde dann in den Juni verschoben, um dann erneut in den Januar 2022 verlegt zu werden. „Angesichts des aktuellen Stands der Pandemie und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Marktes wurde die ursprünglich für Ende Januar geplante Veranstaltung um einige Monate verschoben“, so die offizielle Bekanntgabe. Aufgrund der Erfahrung der letzten zwei Jahre, aber auch aufgrund der momentanen Entwicklung besteht tatsächlich die Hoffnung auf eine baldige Beendigung der Schutzmassnahmen. Eine Durchführung im Mai dieses Jahres darf zum heutigen Zeitpunkt also – vorsichtig optimistisch – als realistisch angesehen werden. Dazu die Veranstalter: „Jüngsten Erfahrungen zufolge wird der Frühling es ermöglichen, die Veranstaltung in grösserer Ruhe abzuhalten, was dem Geschäft zugute kommt, und zahlreiche Veranstaltungsaktivitäten im Freien stattfinden zu lassen, was auch eine bessere internationale Mobilität gewährleistet.“

Schwerpunkte der Messe werden die grossen Herausforderungen sein, denen sich der Sektor in naher Zukunft stellen muss: Energiewende und Nachhaltigkeit; Digitalisierung und Sicherheit sowie Ausbildung neuer Fachkräfte. Gezeigt werde ein umfassendes Angebot an neuen Produkten, insbesondere Prototypen und Premieren neuer Fahrzeuge der vielen bestätigten Aussteller, angereichert durch Schulungen und Leidenschaft.

Was in Mailand vor allem den einheimischen Besuchern zu Gute kommen wird, ist die Gelegenheit, mit Regierungsbeamten in Dialog treten zu können und so gemeinsam die Zukunft eines Sektors aufzubauen, der eine Säule der Wirtschaft aller Länder darstellt und in Italien mehr als 80 Prozent des Warenverkehrs abwickelt.

Die Transpotec Logitec wird von Donnerstag, 12. bis Sonntag, 15. Mai 2022 auf der Fiera Milano durchgeführt.

 

MAN eTGM im Praxistest eLogistik

ELEKTRIFIZIERUNG Der erste MAN eTGM im Baustoffhandel soll essenzielle Daten liefern, um eine abgesicherte Dekarbonisierungs-Strategie für den Schwerlastverkehr in Ballungsgebieten zu entwickeln. Einsatzorte sind Frankfurt am Main und Darmstadt.

Praxistest eLogistik MAN eTGM TIR transNews
Der im Praxistest eingesetzte eTGM wird von einem 264 kW (360 PS) leistenden Elektromotor angetrieben.

Als erstes Unternehmen im deutschen Baustoffhandel nimmt die Stark Deutschland GmbH in Kooperation mit der Hochschule Fulda an einem Praxistest für eLogistik teil. Im Zentrum dieses realen Einsatztests steht die Auslieferung von Baustoffen mit einem vollelektrischen MAN eTGM, in Kombination mit einem Elektro-Mitnehmstapler. Für den eTGM ist es der erste Einsatz im Baustoffhandel, der aufgrund seiner weniger gleichförmigen Routen ein neues Einsatzgebiet für den Elektro-Truck darstellt. Stark Deutschland ist Teil der internationalen Stark Group, mit Sitz in Kopenhagen, und einer der führenden Baustoffhändler in Deutschland. In rund 260 Niederlassungen erwirtschaften rund 6000 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von rund 2,5 Mrd. Euro.

Stark Deutschland MAN eTGM TIR transNews
Das Aufladen der Batterien ist entweder mit einer Ladeleistung von 22 oder 44 kW mit Wechselstrom oder als sogenanntes „High-Power-Charging“ mit bis zu 150 kW/800V Gleichstrom möglich.

Das Einsatzgebiet für diesen Praxistest, begleitet durch die Hochschule Fulda, ist die Rhein-Main-Region. In den Niederlassungen Frankfurt am Main und Darmstadt von Raab Karcher, einer Marke von Stark Deutschland, sind Ladestationen mit 55 kW Ladeleistung errichtet worden. Dort wird der MAN eTGM seine Touren starten und beenden. Im Rahmen des Praxistests sollen in den kommenden Monaten Daten gesammelt werden, um das Potential von eLKW im Lieferverkehr zu untersuchen.

Praxistest eLogistik MAN eTGM TIR transNews
Zusätzlich ist das Fahrzeug mit einem Elektro-Mitnahmestapler ausgestattet, der eine Traglast von bis zu 2,5 Tonnen aufweist und mit einem 13 kW-Elektromotor betrieben wird.

Den Startschuss des Projektes, mit dem der Baustoffhändler eine Initiative des Bundeslandes Hessen zur Förderung von nachhaltigem Verkehr vorantreibt, markierte am 29. November 2021 die Inbetriebnahme des MAN eTGM mit 26 Tonnen zGG. „Bereits im März 2021 hat sich die Stark Group im Rahmen der ‚Science Based Targets‘ auf das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens verpflichtet. Mit der Anschaffung des eLKW und dem Start des Projektes streben wir diesem Ziel gemeinsam mit der Hochschule Fulda und unseren starken Lieferantenpartnern nun auch in Deutschland noch stärker entgegen“, sagt Michael Knüppel, CEO bei Stark Deutschland.
Auch Christoph Huber, Vorsitzender der Geschäftsführung der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH, rückt den Aspekt der Nachhaltigkeit in den Fokus: „Das langfristige Ziel ist eine nachhaltigere Ausrichtung des Transportsektors in Deutschland. Hier wollen wir als Nutzfahrzeughersteller mit unseren lokal emissionsfreien Fahrzeugen einen essentiellen Beitrag leisten und gleichzeitig unsere Kunden auf dem Weg in die Elektromobilität umfassend unterstützen, unter anderem mit 360°-Beratung, Fahrerschulungen und ausgezeichnetem Service.“ Da bereits mehr als 95 Prozent der rund 260 Niederlassungen im Markennetzwerk von Stark Deutschland mit Ökostrom betrieben werden, verbessert sich die Klimabilanz des Projektes zudem durch das „Tanken“ von grüner Energie.

Trucker & Country-Festival 2022 auch mit 2021er-Tickets

27. TRUCKER & COUNTRY FESTIVAL INTERLAKEN IM JUNI Das Line-Up des legendären Festivals in Interlaken ist komplett. Am Freitag dabei sind The Baseballs und Gotthard, am Samstag spielen Jessica Lynn, The Bellamy Brothers und Tracy Lawrence.

Line-Up Trucker & Country-Festival 2022 TIR transNews
Von Country pur über Country Rock bis Rockabilly und Blues, für jeden Geschmack ist am Trucker & Country-Festival 2022 etwas dabei.

Die Veranstalterin Jungfrau World Events verkündet, dass das Line-Up mit amerikanischen Showgrössen und Schweizer Top Acts für das Trucker & Country-Festival 2022 komplett ist.

Tracy Lawrence Trucker & Country-Festival 2022 TIR transNews
13 Millionen verkaufte Alben und 18 Nr. 1-Songs in den Charts. Tracy Lawrence

An der «Rock Party Night» am Freitag, 24. Juni 2022 dabei sind The Baseballs und Gotthard, die vom Festivalprogramm 2021 übernommen werden konnten. Für die legendäre «American Country Night» am Samstag, 25. Juni 2022 stehen Jessica Lynn, die «Hausband» des Festivals – The Bellamy Brothers – sowie Tracy Lawrence aus den USA auf der Bühne des beliebten Kultfestivals. Mit mehr als 13 Mio. verkauften Alben und 18 Nr. 1-Songs in den Charts zählt Tracy Lawrence zu einer der Country-Grössen schlechthin und darf dieses Jahr mit grossem stolz sein 30-jähriges Jubiläum in der Country-Musikbranche feiern.

Jessica Lynn Trucker & Country-Festival 2022 TIR transNews
Am 25. Juni an der «American Country Night» zu hören: Jessica Lynn

Auch das Programm auf den Aussenbühnen im Westerndorf und in der authentischen Western City mit über 30 weitere Bands und Show-Acts ist vollständig. Von Country pur über Country Rock bis Rockabilly und Blues – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Das komplette Line-Up ist bereits auf der Website des Festivals aufgeschaltet.

Line-Up Trucker & Country-Festival 2022 TIR transNews
Der wahre Grund, weshalb man dort hingeht: Line-Dance!

Die gekauften Tickets von 2021 behalten ihre Gültigkeit für das 27. Trucker & Country-Festival 2022 vom 24. – 26. Juni. Sämtliche Ticketarten für 2022 sind auf der Website sowie unter Seetickets.ch bereits erhältlich.

Gotthard Trucker & Country-Festival 2022 TIR transNews
Für Swissness sorgt am 24. Juni die Kultband Gotthard.

Die Augenweide der daschtransport GmbH

ABLIEFERUNG Der Renault Trucks T520 T6×2 Pusher ist äusserlich wie auch innerlich ein Blickfang. Dazu tragen natürlich die hochwertige Ausstattung der Berliet-Sonderedition bei, aber auch die Massanfertigungen nach Vorgabe des Transportunternehmers.

daschtransport GmbH Renault Trucks T520 TIR transNews
Imposant, die Erscheinung des Renault Trucks T520 der daschtransport GmbH!

Seit mittlerweile 25 Jahren fährt er für die Wespe Transport AG in Schmerikon und vor elf Jahren entschloss sich Daniel Schnoz, dies fortan als Selbstfahrer zu tun. Der Firmenname daschtransport setzt sich aus den ersten beiden Buchstaben seines Vornamens und den drei Ersten seines Nachnamens zusammen. Mit seinem Fahrzeug macht er Stückguttransporte in der ganzen Schweiz, vorwiegend im Raum Wallis und der Westschweiz. Ab und zu führt ihn seine Route aber auch ins grenznahe Deutschland.

Renault Trucks T520 TIR transNews
Hochwertige Materialien verschönern seine High Sleeper Kabine.

Ein Privileg eines Selbstfahrers ist, sein Fahrzeug selber auswählen zu dürfen. «Als Renault Trucks seine neue Fahrzeuggeneration vorstellte, gefiel sie mir auf Anhieb», gesteht er ein und schwärmt regelrecht: «Das war Liebe auf den ersten Blick!» Als ganz gewichtigen Faktor führt Schnoz aber auch den Händler respektive die Servicestelle ins Feld. «Bei der Thomann Nutzfahrzeuge AG fühle ich mich jederzeit bestens aufgehoben», bringt er es auf den Punkt.

Renault Trucks T520 TIR transNews
Der Brummi ist praktisch das Zuhause von Daniel Schnoz.

Nun also ist er mit seinem neuen Renault Trucks T520 T6×2 Pusher auf der Strasse anzutreffen. Befeuert wird das Kraftpaket der daschtransport GmbH vom DTI-13-Motor, mit 520 PS Leistung zwischen 1430 und 1800/min. Beim 12,8-Liter-Reihensechszylinder steht das maximale Drehmoment von 2550 Nm zwischen 1100 und 1430/min. an.

daschtransport GmbH Renault Trucks T520 TIR transNews
Die massgefertigten Seitenschürzen wie auch das speziell angepasste Staufach hinter dem Seitenfahr-schutz sind in Wagenfarbe gehalten.

Die Spoilerlippe unter der Stossstange ist nicht nur fürs Auge gedacht, sondern verbessert die Aerodynamik und reduziert damit den Treibstoffverbrauch. Das Eco+ Paket mit Optivision und Optiroll trägt zusätzlich zu optimierten Verbrauchswerten bei. Im Dachbalken ist ein oranges Blitzlicht integriert, das bei Gefahrguttransporten im Ausland zum Einsatz kommt.

Daniel Schnoz bringt es mit seinem Sattelschlepper auf eine durchschnittliche Jahreslaufleistung von gut und gerne 100’000 Kilometer. Mit der Berliet-Sonderedition hat er da schon mal die Noblesse auf sicher. Nebst den Ledersitzen erfreut auch das Carbon-Design der Armatureneinlagen das Auge. Die D-Box im Berliet-Design beschert ihm maximalen Sound in der «Hütte». Im Fahrerhaus findet sich im weiteren ein 220-Volt-Stromanschluss mit 1000 Watt Leistung. Bei der Standklimaanlage entschied sich Schnoz für eine Splitausführung, deren Aggregate sich auf dem Dach und auf der Rückseite der Kabine befinden – natürlich in Wagenfarbe.

Renault Trucks T520 TIR transNews
Das schwerverkehrstaugliche Garmin Navi-System verfügt über eine Stauerkennung.

Das Low-Chassis mit tiefer Bauweise für die Standardsattelhöhe lässt eine maximale Durchschwenkfreiheit bei gelenkten Zweiachs-Aufliegern zu. Die Möglichkeit eines zweiten Fahrniveaus begünstigt den Gebrauch von Schneeketten. Ganz im Sinne der Sicherheit sind aber auch die Textil-Schutzschläuche für die Auflieger-Anschlusskabel. Die Kabel bleiben kompakt und können somit beim Abdrehen nicht hängen bleiben. Die Federspeicher-Bremse ist auf zwei Achsen ausgelegt, womit auch hier beim Fahrzeug mit 44 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht für maximale Sicherheit gesorgt ist.

vbsh: Schweizer Pionierin bei Elektrobussen

VERKEHRSBETRIEBE SCHAFFHAUSEN In vielen Schweizer Städten halten nach und nach batterieelektrische Linienbusse Einzug. Doch kein Verkehrsbetrieb setzt so konsequent auf Batteriebusse und ist so weit fortgeschritten wie Schaffhausen.

Schweizer Pionierin vbsh Irizar TIR transNews
Bei der Schweizer Pionierin vbsh verkehren 13 Irizar-Elektrobusse im Linienbetrieb – 7 Gelenk- und 6 Solobusse.

Wir stehen in der «kleinen Einstellhalle» im Busdepot der vbsh an der Ebnatstrasse 145 in Schaffhausen. In der Halle ist Platz für 15 Elektrobusse, die gleichzeitig je mit 50 kW über ihren Pantografen geladen werden können. «Ausserhalb der Halle stehen noch eine 150-kW- und eine 600-kWSchnellladestation bereit», ergänzt Bruno Wanner, Projektleiter Elektrobus und heute auch unser persönlicher vbsh-«Tourguide». Der Strom für die Ladestationen wird vom städtischen Wasserkraftwerk am Rhein über Mittelspannungsleitungen mit 10’000 Volt aufs Gelände geführt und in einem Trafo auf 400 Volt umgespannt. Je zwei Ladestationen teilen sich einen Ladegleichrichter, der den Wechsel- in Gleichstrom umwandelt. In der Flotte der vbsh verkehren inzwischen 13 ie tram von Irizar auf Linie – sieben Gelenk- und sechs Solobusse – und bis Mitte Februar kommen noch zwei Solobusse hinzu. Damit wird der erste Beschaffungszyklus von E-Bussen in Schaffhausen abgeschlossen sein. Per Ende 2021 sind die vbsh dank den Elektrobussen und den bisherigen Trolleybussen bereits zu 50 Prozent fossilfrei unterwegs, bis 2028 zu 100 Prozent.

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Die «kleine Einstellhalle» bietet Platz für 15 Elektrobusse.

Am 19. November 2019 sagte das Schaffhauser Stimmvolk in einer «freiwilligen» Abstimmung Ja zur Elektrifizierungsstrategie der vbsh – weltweit wohl ein Unikum. Seither wurde das Projekt schrittweise in Phasen umgesetzt. Selbst Corona schaffte es nicht, den Zeitplan zu verzögern. Seit August 2021 fahren die Irizar-Busse nun regelmässig auf allen Stadtlinien, mit Ausnahme der bestehenden Trolleybuslinie.

vbsh Halle TIR transNews
Bis zu 15 Busse können in der Halle gleichzeitig mit 50 kW über ihren jeweiligen Pantografen geladen werden.

Ein Vorteil des städtischen Liniennetzes bezüglich Kosten aber auch betrieblicher Flexibilität ist, dass alle Linien bis auf eine beim Bahnhof vorbeiführen. «Dadurch konnte die gesamte Ladeinfrastruktur an einem Ort konzentriert werden. Das war zwar ein Kraftakt, doch da sowieso alle Werkleitungen in der Bahnhofstrasse saniert werden mussten, konnten wir uns einfach dranhängen», so Wanner. Zudem generierte das Projekt Aufträge für das lokale Gewerbe in der Höhe von mehr als fünf Millionen Franken.

vbsh Halle TIR transNews
Je zwei Ladestationen im Depot teilen sich einen Ladegleichrichter, der den Wechsel- in Gleichstrom umwandelt.

Während die Batteriebusse im Depot mit 50 kW «langsam» geladen werden, saugen sie an den zwölf Schnellladestationen beim Bahnhof während ihres dreiminütigen Stopps nach jeder Runde gut zwei Minuten lang Strom mit zwischen 450 kW (Solobus) und 600 kW (Gelenkbus). Dazu fährt der Chauffeur bis zu einer Bodenmarkierung und orientiert sich dabei auch noch an einer eingeblendeten roten Hilfsmarkierung am Monitor, der das Bild einer Dachkamera in Richtung Ladehaube zeigt. Dann drückt er einen Knopf und der Rest geschieht automatisch. Weiterfahren kann der Chauffeur erst, wenn der Pantograf wieder eingefahren ist. «Am Bahnhof wird, um die Batterie zu schonen, nur bis maximal 85 Prozent geladen. Ganz ‹vollgetankt› wird nachts im Depot. Dabei wird auch der Fahrgastraum vortemperiert.

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Bruno Wanner, Projektleiter Elektrobus vbsh, ist mit der Zusammenarbeit
mit Irizar sehr zufrieden.

Im Herbst und Frühling kann es auch sein, dass auf einen oder zwei Runden das Laden ausgelassen wird», so Wanner. «Wir haben das getestet und den Ladestand absichtlich mal unter 30 Prozent fallen lassen. Nach vier Runden mit Ladevorgängen ist die Batterie wieder bei 85 Prozent.» Abends kommen die Busse im Schnitt mit 60 bis 70 Prozent Ladung ins Depot zurück.

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Blick ins Cockpit des Irizar ie trams. Auf dem Monitor rechts neben dem Lenkrad die Ausgabe der Spiegelkameras.

Nebst der Positionierungshilfe im Monitor wurden – auch durch Input der Chauffeure – weitere clevere Lösungen verbaut, wie etwa ein Dimmschalter für die Innenraumbeleuchtung. Auch liessen die vbsh den sogenannten Stadionschalter coronagerecht modifizieren: «Per Knopfdruck öffnen sich alle Türen ausser derjenigen beim Fahrer und schalten dann in den Automatikmodus.» Auch bei den Holzsitzen gingen die vbsh einen besonderen Weg: Nach einer Kundenbefragung wurde ein eigenes Sitzprofil mit tieferer Mulde und rauerer Oberfläche kreiert. Die rutschfesteren Sitze werden von Hess & Co. AG, Döttingen, in der Schweiz geliefert.

vbsh Irizar TIR transNews
Blick in den Passagierraum eines Solobusses.

Die nächste Tranche E-Busse wird voraussichtlich 2024 beschafft, wenn die nächsten Dieselbusse ihr Lebensende erreichen werden. «Dann brauchen wir zusätzliche Ladegleichrichter für unser Depot, ansonsten sind keine Anpassungen der Infrastruktur mehr nötig», so Wanner. Als Letztes werden etwa 2027/2028 die Trolleybusse durch E-Busse ersetzt.

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Nach einer Kundenbefragung wurde ein eigenes Sitzprofil mit tieferer
Mulde und rauerer Oberfläche kreiert.

Eine Vorgabe der Ausschreibung war die Interoperabilität von Bussen und Ladetechnik. Das heisst, dass auch andere Marken die Infrastruktur nutzen können müssen – und die Busse umgekehrt auch eine andere Infrastruktur. «Das haben wir ebenfalls getestet, indem wir nach Zürich an die ETH gefahren sind und unseren Bus dort geladen haben – problemlos», bestätigt Wanner. Überhaupt sei die Zusammenarbeit mit Irizar super, lobt er: «Das junge Team des Buslieferanten arbeitet sehr schnell und agil und die Zusammenarbeit mit unseren Technikern ist eng und ausgezeichnet. Und wir sind immer noch ständig dran am Optimieren, aber auch am Kennenlernen des Systems unter verschiedenen Bedingungen. Es ist wichtig, Know-how zu haben, und insbesondere wenn die Techniker aus dem Baskenland da sind, schauen wir ihnen über die Schulter und lernen. Unser Ziel ist, das beste Produkt für unsere Chauffeure zu bringen, denn sie sind täglich damit im Einsatz.»

vbsh Irizar TIR transNews
Das Berufsbild des Mechanikers im Wandel: Wartung und Reparatur von Elektrobussen benötigt neue Kompetenzen.

Die vbsh erschliessen das gesamte Gebiet der Stadt Schaffhausen und von Neuhausen am Rheinfall. Auf den Hauptlinien verkehren die Busse tagsüber im 10-Minuten-Takt und mit den Nachtbussen am Wochenende bis 02.10 Uhr. Die über 100 Buschauffeusen und Buschauffeure fahren mit 41 Bussen jährlich über 2,7 Mio. Kilometer und befördern dabei über 12 Mio. Fahrgäste. Seit dem 1. Januar 2019 gehören die regionalen Buslinien im Kanton Schaffhausen auch zu den vbsh. Diese 7 Buslinien erschliessen das gesamte Gebiet des Kantons Schaffhausen und bedienen 22 Gemeinden. Die 50 Chauffeusen und Chauffeure fahren mit 27 Bussen jährlich über 2 Mio. Kilometer und befördern dabei über 2,4 Mio. Fahrgäste.

Schweizer Pionierin vbsh Irizar TIR transNews
Mit einer Ausnahme führen alle Linien zum Bahnhof, weshalb die Ladeinfrastruktur an einem Ort konzentriert werden konnte.
Schweizer Pionierin vbsh Irizar TIR transNews
Die Busse halten am Bahnhof drei Minuten lang – während maximal zwei Minuten wird mit 450 resp. 600 kW geladen, was gemäss vbsh absolut ausreicht.

MAN Absatz im 2021 wieder fast auf Vorkrisenniveau

MAN TRUCK & BUS Insgesamt lieferte MAN knapp 94'000 Neufahrzeuge an seine Kunden nach rund 82'000 im Vorjahr aus. Vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019 lagen die Auslieferungen noch bei knapp 105'000 Einheiten.

MAN Absatz 2021 TIR transNews
Der MAN Absatz 2021 lag rund 11’000 Fahrzeuge unter demjenigen von 2019.

MAN Truck & Bus hat im Jahr 2021 wieder deutlich mehr Nutzfahrzeuge an seine Kunden ausgeliefert und sich so dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie wieder genähert. Anhaltend herausfordernd sind die Verwerfungen in den Lieferketten und hier insbesondere im Halbleiterbereich. Sehr erfreulich entwickelte sich der Absatz der LKW, die MAN vorwiegend in München und Krakau baut, mit einem Plus von 14 Prozent im Vergleich zu 2020 auf rund 67’000 Einheiten. Bei den Vans stiegen die Volumina sogar um 26 Prozent auf über 22’000 Einheiten. Das Busgeschäft hat erwartungsgemäss noch nicht wieder zurück in die Spur gefunden und verzeichnete ein Minus von 13 Prozent auf knapp unter 5000 Einheiten.

Wir nähern uns Schritt für Schritt wieder dem Niveau vor der Krise. Das war eine starke Leistung der gesamten Mannschaft, die immer noch mit grossen durch die Pandemie bedingten Herausforderungen zu kämpfen hat. Wir könnten noch deutlich grössere Absatzzuwächse verzeichnen, sind aber ebenso wie die gesamte Branche insbesondere von den Lieferengpässen bei den Halbleitern betroffen“, so die positive Bilanz zum abgelaufenen Jahr von Göran Nyberg, Vorstand für Sales und Customer Solutions bei der MAN Truck & Bus SE.

Im LKW-Segment macht der europäische Raum weiterhin den Löwenanteil des Absatzes aus. Rund 48’000 MAN-Trucks wurden hier verkauft, ein Plus von 11 Prozent gegenüber 2020. Im Heimatmarkt Deutschland erreichte MAN mit 19’000 Einheiten in etwa die Verkaufszahlen des Vorjahres.

Das Van-Segment steht als einzige Fahrzeugklasse bei MAN sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber 2019 positiv da. Diese für MAN noch junge Fahrzeugklasse setzte ihre Erfolgsgeschichte, die 2016 begonnen hat, auch 2021 fort. Rund 22’000 Einheiten bedeuten einen Zuwachs von 50 Prozent gegenüber 2019. Die Märkte Frankreich, Grossbritannien und Polen trugen positiv zur Erfolgsgeschichte des MAN TGE bei. In Deutschland sind rund 5100 TGE abgesetzt worden, ein leichter Rückgang von 2 Prozent.

Das Bus-Segment litt erwartungsgemäss unter der Corona-Pandemie. Reisebusse der Marken MAN und Neoplan, die im MAN Werk Ankara gebaut werden, wurden ebenso deutlich weniger nachgefragt, wie auch die vorwiegend am Standort Starachowice gefertigten Stadtbusse der Baureihe Lion’s City. In Deutschland konnten die Absatzzahlen aus dem Vorjahr nahezu gehalten werden.

Ford bei leichten Nutzfahrzeugen Schweizer Nummer 1

MARKT SCHWEIZ In den vergangenen zwölf Monaten rollten 29'451 neue leichte Nutzfahrzeuge auf die Schweizer Strassen. Den grössten Absatz fanden mit 4961 immatrikulierten Einheiten die leichten Nutzfahrzeuge von Ford (+8,1 Prozent).

Ford Nutzfahrzeuge Schweizer Nummer 1 im 2021 TIR transNews
Ford war im 2021 die Schweizer Nummer 1 bei den leichten Nutzfahrzeugen.

Wir sind sehr stolz auf dieses grossartige Resultat“, freut sich Donato Bochicchio, Managing Director von Ford Schweiz. „Der erste Platz im Marken-Ranking ist in vielerlei Hinsicht ein grosser Erfolg. Dank einer vielfältigen und sehr zuverlässigen Modellpalette, die die Bedürfnisse unserer Gewerbekunden vollumfänglich abdeckt, und dem äusserst engagierten und starken Händlernetz konnten wir in einem sehr komplizierten Geschäftsjahr ein so hervorragendes Ergebnis erzielen.“

Die Topseller 2021 der Schweizer Nummer 1 waren der Ford Transit Custom als Kastenwagen, gefolgt vom Ford Ranger auf Platz zwei. Einzigartig: der sagenhafte Raptor-Anteil von über 50 Prozent. Auf Platz drei positioniert sich die Transporter-Legende Transit, die im ersten Quartal dieses Jahres als voll-elektrische Variante mit über 300 Kilometern Reichweite lanciert wird. Ausser der Vielseitigkeit und Robustheit eines typischen Ford Transit bietet der neue E-Transit aber auch clevere Software-Lösungen für mehr Effizienz und eine Option, die das Fahrzeug zu einer mobilen Stromquelle für externe Werkzeuge und Akkus macht.

Quelle: auto-schweiz / Astra / MOFIS

Mehr zum Nutzfahrzeugmarkt Schweiz 2021 gibt es hier.

Ford Nutzfahrzeuge 2021 TIR transNews
Die Topseller 2021 waren der Ford Transit Custom als Kastenwagen…
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… gefolgt vom Ford Ranger auf Platz zwei.
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Auf Platz drei positioniert sich die Transporter-Legende Transit.

Zingg Transporte: 8% Treibstoffeinsparung bestätigt

SCANIA SUPER TESTWOCHE Nach fünf Tagen und über 2400 Kilometern kann auch die Firma Zingg Transporte AG bestätigen, was Scania im November 2021 versprochen hat: Die neue "SUPER" Fahrzeuggeneration verbraucht im Minimum 8 Prozent weniger.

Zingg Transporte AG Scania Super TIR transNews
Fünf Tage lang und 2400 Kilometer weit testete die Zingg Transporte AG die neue Scania SUPER Fahrzeuggeneration.

Nach den Firmen Dreier AG in Suhr und Casari Transporte AG in Egerkingen kann nun auch die in Hedingen ansässige Zingg Transporte AG (www.zingg-transport.ch) nach ihrer intensiven Testwoche mit dem Scania 460R A 4×2 NB den um mindestens 8 Prozent reduzierten Treibstoffverbrauch bestätigen. Während einer Testwoche im Nacht-Paketlieferdienst in die Westschweiz und mit Transporten in der Region Nordwestschweiz, auf Überlandstrassen wie auch auf Autobahnen, konnten die Verantwortlichen bei der Zingg Transporte AG herausfinden, ob der neue 460R A 4×2 NB ihre Erwartungen erfüllen würde.

Zwar werden bei der Zingg Transporte AG die Treibstoffverbräuche regelmässig und detailliert ausgewertet wie auch mit den jeweiligen Fahrern besprochen, doch dieses Mal waren diese nicht nur für interne Zwecke gedacht, sondern auch die Scania Schweiz AG wollte wissen, wie der auserwählte Fahrer mit dem neuen Scania SUPER umzugehen weiss.

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Davor Kajganic war der auserwählte Fahrer. Nach einer kurzen Angewöhnungsphase hatte er sich mit der Scania CRB Motorbremse angefreundet.

Obwohl er auch sonst einen Scania R450 A 4×2 NB fährt, war es für Davor etwas Besonderes, musste er sich doch zuerst an das neue Fahrzeug mit seinem neuen Getriebe mit verändertem Schaltverhalten, dem höheren Drehmoment, der längeren Hinterachsübersetzung und vor allem auf den Verzicht des sonst verfügbaren Retarders gewöhnen. Insbesonders die Umgewöhnung vom Retarder auf die neue Scania CRB Motorbremse brauchte etwas mehr Zeit. Doch im Laufe der Testwoche konnte sich Davor Kajganic  immer mehr mit ihr anfreunden.

Nicht nur der Fahrer durfte ein positives Fazit aus dieser Testwoche mit ins Wochenende nehmen, auch Markus Baumann, Leiter Transport und Mitglied der Geschäftsleitung, konnte durch die erzielten Minderverbräuche guten Mutes ins Weekend starten. Bei einer Fahrzeugflotte von über 100 Lastwagen liegt das Einsparpotenzial durch tiefere Verbräuche bei mehreren 100’000 Franken. Zudem unterstützt der reduzierte CO2-Ausstoss die stetigen Bemühungen für einen nachhaltigeren Transport. Im Jahr 2020 konnte die Zingg Transporte AG mit Genugtuung für ihre Anstrengungen in Sachen Umweltschutz den ersten Stern des Lean & Green Awards entgegennehmen.

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