Der batterie-elektrische Renault Kangoo E-Tech rollt an

NACHFOLGER EINES BESTSELLERS Der Renault Kangoo und seine im selben Werk in Maubeuge (F) gebauten Kooperationsgeschwister werden nächstes Jahr elektrifiziert. Wir fuhren exklusiv Prototypen des künftigen Kangoo E-Tech in der Nähe von Paris

Renault Kangoo E-Tech 2022 TIR transNews
Der Kangoo E-Tech wird bei seiner Einführung im Jahr 2022 seinen Vorgänger in vielerlei Hinsicht übertreffen. Neu wird die Batterie nun von Renault selbst im Werk Maubeuge hergestellt.

«Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass dies Entwicklungsfahrzeuge sind und daher einige Sicherheitsfeatures wie etwa Airbags ausgeschaltet sind», so die Ansage kurz vor den exklusiven Probefahrten der Kangoo E-Tech-Prototypen auf dem Testgelände UTAC Mortefontaine unweit von Paris. Das hielt uns natürlich nicht davon ab, trotzdem ordentlich Gas – Verzeihung, Strom zu geben. Doch der Reihe nach.

4,3 Millionen Kangoo wurden seit 1998 bis heute in Verkehr gesetzt, davon gut 70’000 als batterieelektrische Kangoo Z.E. Mit Hochdruck arbeitet der französische Hersteller an der Elektrifizierung der neusten Generation, die in diesem Sommer Premiere feierte und deren E-Version neu E-Tech heissen wird. Da der Kangoo Basis für die Kooperationsmodelle Nissan Townstar und Mercedes-Benz Citan bildet, werden auch diese von der grossen und langjährigen Erfahrung Renaults bezüglich Elektromobilität profitieren, so wie auch die kommenden Versionen mit langem Radstand. Die aktuell bekannten Daten des neuen Kangoo E-Tech:
❯ Leistung: 90 kW (Eco-Modus: 56 kW)
❯ max. Drehmoment: 245 Nm
❯ Batterie: 45 kWh
❯ Reichweite: 300 km (je nach Homologation)
❯ 2 Fahrmodi, 3 Rekuperationsstufen
❯ Wärmepumpe und Klimapräkonditionierung
❯ Frontscheibe, Sitze und Lenkrad beheizbar
❯ digitaler Tacho
❯ Nutzlast L1: 600 km, L2: 800 kg
❯ Anhängelast: 1500 kg
❯ Fast Charging mit 80 kW: 170 km Reichweite in 30 min.
❯ Laden an 7-kW-Wallbox: von 15 bis 100 Prozent in 6 h

Es war zwar ein Prototyp, doch im Fahrbetrieb fühlte sich der Kangoo E-Tech an wie ein ausgereiftes Serienfahrzeug. Leichtfüssig und wie vom Gummiband
gezogen stürmte er im Normalmodus vorwärts und zeigte dabei auch im Eco-Modus echte Läuferqualitäten. Gefallen hat auch die volldigitale Anzeige, die mit wenig Informationen auskommt und diese farblich akzentuiert simpel darstellen kann, wie etwa die Wirkung der unterschiedlichen Rekuperationsstufen, die mittels Automatikhebel gewählt werden. Der Kangoo E-Tech wird uneingeschränkt mit allen Optionen von Renault erhältlich sein – darunter auch mit der exklusiv der Marke vorbehaltenen Sesam-öffne-dich-Tür.

Ebenfalls vor Ort zu sehen war ein Prototyp des Kangoo mit langem Radstand. Den wird es zwar nicht mit der Sesam-Tür geben, dafür ab Mitte 2022 mit einer 830 mm breiten seitlichen Schiebetüröffnung, 4,9 m³ Ladevolumen, einer Tonne Nutzlast und einer maximalen inneren Länge von 3,5 m.

Renault Kangoo L2 TIR transNews
Ebenfalls im nächsten Jahr feiert der Kangoo L2 mit langem Radstand Premiere. Er füllt genau die Lücke zwischen Kangoo L1 und Trafic.

Erste Flüssigerdgas-Trucks in Litauen kommen von Iveco

IVECO S-WAY LNG Das litauische Transportunternehmen Vlantana erweiterte seine Flotte um 65 Iveco S-Way LNG. Das Engagement des Unternehmens für einen nachhaltigen Transport beinhaltet auch den Bau der ersten Erdgastankstelle Litauens auf seinem Gelände.

Iveco S-Way LNG Flüssigerdgas LKW Vlantana TIR transNews
Die ersten 65 Flüssigerdgas-LKW in Litauen werden vor allem im Europäischen Fernverkehr unterwegs sein, denn die erste LNG-Tankstelle des Landes muss erst noch gebaut werden.

Iveco hat die Lieferung von 65 Iveco S-Way LNG Flüssigerdgas-LKW an das Transportunternehmen Vlantana abgeschlossen. Der gesamte Fuhrpark besteht aus 1650 Fahrzeugen. Der Entscheid für die Gas-Trucks von Iveco fiel aufgrund ihrer Umweltleistung beim Betrieb mit LNG oder Bio-LNG.

Die Entscheidung von Vlantana, einen Teil unserer Flotte mit Iveco S-Way LNG-LKW auf Gas umzustellen, beweist unseren Glauben an nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen sowie an die betrieblichen und finanziellen Vorteile von Gas. Wir vertrauen Iveco bei der Auswahl der Fahrzeuge, um unseren Kunden umweltfreundliche Transportdienstleistungen zu bieten. Mit unseren Flüssigerdgas-Fahrzeugen geniessen wir alle Vorteile einer wirklich nachhaltigen und effektiven Transportlösung mit erstklassigen Gesamtbetriebskosten“, erklärt Vladas Stončius, der Gründer von Vlantana.

Der Kauf der Iveco S-Way LNG-LKW ist Teil der langfristigen Strategie von Vlantana mit einem starken Fokus auf die Umwelt. In seinem Engagement für umweltfreundliche Transporte übernimmt das Unternehmen die Führung in Litauen und beginnt mit der Umstellung seiner Flotte auf Gasantrieb, noch bevor es überhaupt ein Tankstellennetz im Land gibt. So plant das Unternehmen die Investition in eine Erdgastankstelle auf dem Gelände in der Nähe von Klaipèda, nahe der Hauptautobahn Litauens. Dies wird die erste LNG-Station des Landes sein.

Iveco S-Way LNG Flüssigerdgas LKW Vlantana TIR transNews
Mit Bio-LNG im Tank reduziert sich der CO2-Ausstoss um bis zu 95 Prozent.

In einer ersten Phase wird Vlantana die neuen Flüssigerdgas-Ivecos auf europäischen Strecken einsetzen. Der Green Deal der Europäischen Union fördert einen starken Fokus auf nachhaltige Verkehrslösungen in ihren Mitgliedstaaten, in denen die Zahl der Tankstellen schnell wächst und bereits die wichtigsten Verkehrskorridore abdeckt. Die Iveco S-Way LNG-LKW von Vlantana können diese Tankstellen nutzen und von Initiativen profitieren, die in verschiedenen Ländern eingeführt wurden, um die Entwicklung dieses nachhaltigen Treibstoffs zu unterstützen und gleichzeitig zu einem nachhaltigeren Verkehr beizutragen.

Die Iveco S-Way LNG ermöglichen Vlantana, Logistiklösungen mit drastisch geringeren Partikel- und NO2-Emissionen im Vergleich zu Diesel anzubieten. Wird gar verflüssigtes Biomethan getankt (Bio-LNG), reduziert sich der Ausstoss gegenüber Diesel um 95 Prozent CO2. Zusätzlich zu ihren Umweltvorteilen bieten die Iveco S-Way LNG-LKW auch eine erstklassige Treibstoffautonomie von bis zu 1600 km sowie deutlich niedrigere Gesamtbetriebskosten als vergleichbare Diesel-LKW.

Fast 30’000 BesucherInnen – Erwartungen mehr als erfüllt

SCHWEIZER NUTZFAHRZEUGSALON 2021 Die beiden Leitmessen transport-CH und aftermarket-CH haben laut Veranstaltern die Erwartungen mehr als erfüllt. Seitens der Austeller wurden insbesondere die enorm gute Stimmung sowie hohe Qualität der Kundenkontakte hervorgehoben.

Erwartungen erfüllt transport-CH aftermarket-CH 2021 TIR transNews
Der soeben zu Ende gegangene Nutzfahrzeugsalon 2021 habe laut Veranstalter die Erwartungen erfüllt.

Für die Organisatoren der beiden Leitmessen der Nutzfahrzeug- und Automobilbranche transport-CH und aftermarket-CH hat sich das eingegangene Risiko mit etlichen Mehrkosten offenbar ausbezahlt: Lange Zeit ohne Rückversicherung (sprich: Schutzschirm des Bundes) ausgestattet, habe man auf eigenes Risiko alles darangesetzt, dass der alle zwei Jahre stattfindende Branchentreffpunkt der Nutzfahrzeug- und Automobilbranche in Bern im ordentlichen Turnus durchgeführt werden kann.

Erwartungen erfüllt transport-CH aftermarket-CH 2021 TIR transNews
Vom 10. – 13. November 2021 durfte die Messeveranstaltung in Bern die Besucherinnen und Besucher nun weitgehend ohne Einschränkungen empfangen.

Die Branchen haben es den Veranstaltern verdankt: 29’885 Besucherinnen und Besucher haben in den vergangenen vier Messetagen den Weg nach Bern gefunden. Auf rund 60’000 Quadratmetern stellten dort 282 Austeller über 720 Marken aus. Allein am Samstag 13. November – dem Schlusstag – kamen 9’861 Personen an die Messe sowie an den Branchenevent GO.

Erwartungen erfüllt transport-CH aftermarket-CH 2021 TIR transNews
OK-Präsident Dominique Kolly (rechts) am Eröffnungsabend mit dem neuen AGVS-Zentralpräsidenten Thomas Hurter (links) und Damian Schmid, dem Gewinner der Goldmedaille an den EuroSkills in Graz in der Kategorie Automobil-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeuge.

Wir sind ausserordentlich zufrieden, dass wir das Risiko eingegangen sind und an der Durchführung immer festgehalten haben», betonte OK-Präsident Dominique Kolly. Die Rückmeldungen der Aussteller, welche insbesondere die hohe Qualität der Kontakte im B2B-Bereich gelobt hätten, sei ein Ansporn, die Messen auch 2023 wieder durchzuführen.

«Angesichts der ausserordentlichen Lage sind wir ein unternehmerisches Risiko eingegangen», so Kolly weiter. Dass sich dieses für die Aussteller jetzt gelohnt habe, sei eine enorme Befriedigung und Motivation zugleich. So verspricht er: «Wir werden 2023 noch stärker zurück sein.» Ganz nach dem Motto des diesjährigen Anlasses: «insieme – ensemble -zusammen». Die Erwartungen für die nächste Austragung dürften damit nochmals gestiegen sein.

Daniel Röschli wird neuer Direktor von carrosserie suisse

SCHWEIZERISCHER CARROSSERIEVERBAND Der 53-Jährige löst am 1. Februar 2022 Ueli Müller als Direktor ab, der die Geschäftsstelle in Zofingen seit Februar 2021 interimistisch führte.

Daniel Röschli carrosserie suisse TIR transNews
Ab 1. Februar leitet Daniel Röschli als Direktor die Geschäftsstelle des Schweizerischen Carrosserieverbandes in Zofingen.

Per Februar 2022 erhält der Branchenverband carrosserie suisse einen neuen Direktor in Person von Daniel Röschli. Der 53-jährige Zürcher aus Kollbrunn folgt auf Ueli Müller, der die Geschicke der Geschäftsstelle in Zofingen seit Februar 2021 ad interim leitete.

Mit Daniel Röschli begrüsst carrosserie suisse einen erfahrenen Betriebswirtschafter. Er wirkte mehrere Jahre bei Swissmem als Ressortleiter Fachgruppen, bevor er als Leiter Service beim SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) arbeitete und die letzten vier Jahre bei einer deutschen Energietechnikunternehmung als kaufmännischer Leiter agierte.

Scania Super: neuer Antriebsstrang, mehr Service

SCANIA Der Verbrennungsmotor ist noch lange nicht tot. Der am 11. November weltweit präsentierte Antriebsstrang soll laut Hersteller 8 Prozent sparsamer sein. Angekündigt wurden auch umfangreiche Neuerungen im Bereich Fahrgestell, Rahmen, Achsen und Tanks zur Steigerung der Modularität.

Scania Super Antriebsstrang TIR transNews
Seit dem Launch der neuen LKW-Generation im Jahr 2016 gab es von Scania keine vergleichbare Markteinführung in dieser Grössenordnung mehr: Jetzt führt der Hersteller nicht nur eine neue Motorplattform ein, sondern auch Dienstleistungen und Neuerungen am Fahrgestell.

«Wir leben in einer Welt, in der die Bedingungen der Transportbranche schnelllebigen Veränderungen unterworfen sind und die Kundenanforderungen an die beste Gesamtwirtschaftlichkeit Hand in Hand mit dem Ziel einer nachhaltigen Zukunft gehen», sagt Alexander Vlaskamp, Executive Vice President und Head of Sales and Marketing bei Scania bei der weltweiten Premiere von Scania Super. «Bei Scania haben wir uns das Ziel wahrscheinlich höhergesteckt, als jeder andere Hersteller. Und nicht, weil wir glauben, dass es einfach sein wird, sondern weil wir keine andere Möglichkeit sehen, die im Jahr 2016 im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele zur Eindämmung der Treibhausgas-Emissionen zu erreichen.»

Scania Super Antriebsstrang TIR transNews
Scania Super: Der neue 13-Liter-Motor soll bis zu acht Prozent weniger Treibstoff verbrauchen.

Dank der brandneuen Motorplattform für Euro-6-Fahrzeuge im Bereich zwischen 420 und 560 PS lässt der Antriebsstrang von Scania auf Treibstoffeinsparungen für Fernverkehr-Kunden von 8 Prozent hoffen. Alle Motoren können auch mit HVO-Treibstoff betrieben werden. Weitere Modellvarianten sind für die Märkte ausserhalb Europas und für Biogas-Lösungen geplant. Der neue Antriebsstrang umfasst auch neue Getriebe und Achsen.

«Der Anteil an elektrifizierten und mit erneuerbaren Energien betriebenen Fahrzeugen wird in den kommenden Jahren drastisch ansteigen – für die Erledigungen des täglichen Lebens sind wir allerdings weiterhin auf Verbrennungsmotoren angewiesen», so Vlaskamp weiter. «Und genau deshalb kommt dem neuen Motor von Scania auch eine so grosse Bedeutung zu, weil er im verbleibenden Jahrzehnt einen wesentlichen Beitrag zu einer umfassenden Dekarbonisierung leisten wird.»

Scania Super Chassis TIR transNews
Das neue Fahrgestell von Scania mit modularem Aufbau – MACH (Modular Architecture Chassis) – ist wesentlich flexibler für Aufbauten.

Das Hauptmerkmal des neuen Fahrgestells ist die Einführung einer neuen Lochanordnung am Fahrgestellrahmen, bei der einige Löcher speziell für die Anbringung von Teilen sowohl innen als auch aussen am Rahmen vorgesehen sind. Das Ergebnis ist eine in höherem Masse modulare und vorhersehbare Fahrgestellkonstruktion, bei der die theoretische Anzahl der möglichen Ausführungen exponentiell gesteigert wird.

Scania Super ProCare TIR transNews
ProCare, der auf dem Service Flexible Maintenance aufgebaut ist, gilt für alle Scania Lastwagen, die ab 2019 gebaut wurden.

ProCare heisst der neue Service von Scania, der nach einem erfolgreichen Pilotprogramm in Schweden und Polen nun auch auf den europäischen Märkten eingeführt wird. Alle mit ihm verbundenen Fahrzeuge melden regelmässig ihren technischen Status an Scania und lösen so vorbeugende Massnahmen und Erneuerungen von Scania aus. Typische Kandidaten für diesen Premium-Service wären gemäss Scania Lastwagen mit speziellen Aufbauten oder Aufträge mit engen Zeitplänen und Strafen für verspätete Lieferungen.

«Die Einführung der neuen Motoren- und Antriebsstrang-Generation und die weiteren technischen Produktupdates hätten zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Wir sind wieder einmal sehr stolz auf die Leistung unserer ganz hervorragenden Ingenieure. Mit der gesteigerten Effizienz haben sie es erneut geschafft Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen», kommentiert auch Gerhard Waser, Generaldirektor, Scania Schweiz AG, die Neuheiten.

Scania Super Dieseltank TIR transNews
Auch eine neue Baureihe von Diesel-Treibstofftanks von 165 bis zu 700 Litern befindet sich in der Markteinführung.

transport-CH/aftermarket-CH in vollem Gang

SCHWEIZER NUTZFAHRZEUGSALON Am Mittwoch öffnete die Doppelmesse ihre Tore dem Publikum. Die Besucherqualität sei bislang sehr gut gewesen, so einige Aussteller. Die Veranstaltung läuft noch bis und mit morgen Samstag.

transport-CH aftermarket-CH 2021 TIR transNews
Die Doppelmesse transport-CH / aftermarket-CH ist die erste grosse Zusammenkunft der Branche seit zwei Jahren.

«Ich freue mich enorm auf das Zusammentreffen hier heute», betonte OK-Präsident Dominique Kolly in seiner Ansprache am Dienstagabend, dem 9. November 2021, als rund 400 geladene Gästen mit Vertretern von Politik und Behörden die bevorstehenden Messen transport-CH und aftermarket-CH feierten. Damit sprach Kolly, der in seiner Begrüssungsansprache auch die erstmals in ihren neuen Funktionen anwesenden Präsidenten der Patronatspartner Astag (Ständerat Thierry Burkart) und AGVS (Nationalrat Thomas Hurter) auf die Bühne bat, wohl allen Gästen und insbesondere auch Gastredner Regierungsrat Pierre Alain Schnegg aus der Seele.

transport-CH aftermarket-CH 2021 TIR transNews
Eröffnungsveranstaltung vom 9. November 2021 mit 400 geladenen Gästen

Zusammenwachsen müsse, was zusammengehört, ergänzte er mit Blick auf die erstmalige Austragung der aftermarket-CH und den Branchenevent GO von carrosserie suisse. Ein Votum, welches auch Felix Wyss, Präsident von carrosserie suisse und Erhard Luginbühl, Präsident Swiss Automotive Aftermarket SAA unterstrichen.

transport-CH aftermarket-CH 2021 TIR transNews
Der Besucherandrang war zu Beginn geringer als in vorangehenden Jahren, doch die Besucherqualität sei teilweise sehr gut gewesen.

Neu: Von Mittwoch bis Samstag geöffnet
Für Messebesucher ist die Veranstaltung seit Mittwoch bis Samstag (10. bis 13. November 2021) geöffnet. In 8 Hallen und auf dem Freigelände werden über 280 Aussteller auf rund 60’000 Quadratmetern mehr als 720 Marken präsentieren.

transport-CH aftermarket-CH 2021 TIR transNews
Der Bereich für Testfahrten wurde vergrössert.

Weitere Bilder in der Galerie:

Amag Basel nimmt Photovoltaik-Anlage in Betrieb

DEKARBONISIERUNG Die Amag Gruppe hat eine klare Klimastrategie und will bis 2025 als Unternehmen klimaneutral werden. Mit der Inbetriebnahme der Solaranlage in der Amag Basel am 27. Oktober 2021 wurde nun ein weiterer Ausbauschritt umgesetzt.

AMAG Basel Photovoltaik-Anlage TIR transNews
Die Photovoltaik-Anlage der Amag Basel ist bereits seit zwei Wochen in Betrieb.

Im Rahmen ihrer Klimastrategie erzeugt die Amag Gruppe ihren Strom künftig stärker selbst und plant in den kommenden Jahren, den Ausbau von Solaranlagen an den eigenen Standorten zu forcieren. Bereits im Jahr 2008 eröffnete die Amag die damals im Kanton Zürich grösste Solaranlage auf dem Dach des Zentralersatzteillagers in Buchs ZH. 2021 wird nach der Eröffnung der Photovoltaik-Anlage in Wettswil am Albis im vergangenen Mai mit der Amag Basel nun die zweite solche Anlage in diesem Jahr in Betrieb genommen.

Weitere Solaranlagen an Amag Standorten folgen dieses und nächstes Jahr. Bis 2024 werden rund 50’000 m² mit Photovoltaik-Anlagen bebaut. Weitere 100’000 m² befinden sich noch in Prüfung. Im Endausbau könnten rund 60 Prozent des heutigen Strombedarfs der Amag Gruppe abgedeckt werden.

Das Bauprojekt auf den Dächern des Amag Retail-Betriebs an der Reinacherstrasse 149-151 in Basel zur Errichtung einer gross dimensionierten Photovoltaik-Anlage wurde im vergangenen September gestartet. Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt unternommen, um die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele der Amag Gruppe zu erreichen. Der Bau nahm rund zwei Monate in Anspruch – seit dem 27. Oktober steht die Anlage in Betrieb und kann nun ihren eigenen Strom produzieren. Die Solaranlage in der Amag Basel wurde durch die Firma Swiss Solar City aus Basel in Zusammenarbeit mit Swisspro gebaut – sie stellt aktuell eine der grössten Solaranlagen Basels dar. Die Eckdaten zur neuen Photovoltaik-Anlage in der Amag Basel sprechen für sich:

  • Gesamtleistung 683,6 kWp
  • Modulfläche 3305 m²
  • Solarertrag 691’000 kWh/Jahr

Für den Bau der Solaranlage wurden 1823 Module installiert, diese erzeugen eine jährliche Stromproduktion von ca. 691’000 kWh. Sergio Raimundo, Betriebsleiter Amag Basel und Leiter Aftersales Betriebsverbund Nordwestschweiz sagt:

Durch die zunehmende Tendenz zu Elektrofahrzeugen steigt auch der Strombedarf. Mit der aus der Photovoltaik-Anlage gewonnenen Solarenergie können wir zukünftig rund 60 Prozent unseres Strombedarfs am Standort Basel decken. 691’000 kWh Stromproduktion decken überdies den Verbrauch für rund 4,46 Millionen Kilometer Fahrleistung eines Elektrofahrzeugs (VW ID.3). Den erzeugten Solarstrom setzen wir in der Amag Basel für den täglichen Bedarf ein. Bei Überproduktion wird der Strom ins Netz eingespeist», so Sergio Raimundo weiter.

Gesamte Palette von VW Nutzfahrzeuge in Bern

TRANSPORT-CH Kurzfristig haben auch VW Nutzfahrzeuge ihr Programm für die transport-CH in Bern bekannt gegeben. Gezeigt wird vom neuen Caddy über den Transporter 6.1 bis zum Crafter die gesamte Commerce-Modellpalette.

VW Nutzfahrzeuge in Bern TIR transNews
Mit dem vollelektrischen e-Crafter mit Kipper von Ariva zeigen VW Nutzfahrzeuge in Bern einen exklusiven Umbau.

In Halle 3.0 am Messestand B002 sind auf einer Fläche von rund 700 m² acht Fahrzeuge ausgestellt. Auf dem Stand von VW Nutzfahrzeuge in Bern steht der komplett überarbeitete Caddy. Jedes Detail wurde von Grund auf neu konzipiert. Denn erstmals basiert der Bestseller auf dem Modularen Querbaukasten (MQB). Damit halten neue Highend-Technologien Einzug in die Baureihe: Innovative Assistenzsysteme erhöhen die Sicherheit und den Komfort, vernetzte Infotainment- und digitalisierte Bediensysteme machen den Caddy zum Smartphone auf Rädern, und das neue Twindosing lässt die Turbodieselmotoren (TDI mit 75, 102 und 122 PS) so sauber werden wie nie zuvor. Alternativ steht – genauso effizient und nachhaltig – ein 114 PS starker TSI-Benziner mit Zylinderabschaltung zur Verfügung. Später ergänzt ein aufgeladener Erdgasmotor (TGI) die Angebotspalette.

VW Transporter T6.1 TIR transNews
Ihre Weltpremiere feierten sie an der bauma 2019: Die VW Transporter T6.1 als Kastenwagen und Pritsche mit Doppelkabine.

Als weiteres Stand-Highlight zeigt VW Nutzfahrzeuge den Transporter 6.1. Er bietet einen digitalisierten Arbeitsplatz, teilautomatisierte Fahrfunktionen und eine grosse Bandbreite an Assistenzsystemen. Diese umfassen zahlreiche Sicherheits- und Komfortfunktionen – je nach den entsprechenden Kundenanforderungen. Vom Spurhaltesystem «Lane Assist» über den «Front Assist» mit City-Notbremsfunktion bis zur automatischen Distanzregelung (ACC) mit Geschwindigkeitsbegrenzer. Damit setzt der Transporter 6.1 hinsichtlich Sicherheit innerhalb der leichten Nutzfahrzeuge die Messlatte hoch: Dieses Jahr wurde er vom Euro-NCAP-Konsortium als sicherster Transporter ausgezeichnet.

VWN Caddy 5 Schweiz TIR transNews
Der Modulare Querbaukasten (MQB) macht es möglich, dass neue Highend-Technologien in den neuen Caddy Einzug halten.

Die vielen Um- und Aufbauten am Stand zeigen beispielhaft auf, wie vielseitig sich Transportlösungen realisieren lassen. In Bern ausgestellt sind zwei Transporter 6.1 Kastenwagen – einer mit Innenausbau zum Kühlfahrzeug von Fröhlich und ein zweiter mit Innenausbau von Bott –, eine Werks-Pritsche, ein 9-Plätzer als Personentransporter inkl. Rampe für Rollstuhltransport von Warpel und ein Kofferaufbau mit Rampe von Baldinger. Der vollelektrische e-Crafter mit Kipper von Ariva zeigt einen weiteren interessanten Aufbau. Der Caddy Cargo mit langem Radstand steht mit einem Innenausbau von Sortimo auf dem Stand.

Ford E-Transit: Schweizer Premiere an der transport-CH

VOLLELEKTRISCHER TRANSPORTER Als Kastenwagen und Fahrgestell in 25 Versionen erhältlich, wird der E-Transit wahlweise mit 135 kW (183 PS) oder 198 kW (269 PS) angetrieben. Die Reichweite beträgt gemäss WLTP-Fahrzyklus bis zu 317 km, die maximale Nutzlast bis zu 1758 kg.

Ford E-Transit Schweizer Premiere an der transport-CH 2021 TIR transNews
Die Schweizer Premiere an der transport-CH wird nur einen Teil der insgesamt 25
Konfigurations-Möglichkeiten mit unterschiedlichen Radständen und Dachhöhen zeigen können.

Die batterie-elektrische Version des weltweiten Bestsellers im Segment der leichten Nutzfahrzeuge bietet ein uneingeschränktes Ladevolumen und seine kombinierte Reichweite beträgt gemäss WLTP-Fahrzyklus voraussichtlich bis zu 317 km. Gespeist von einer 68-kWh-Batterie mobilisiert der Elektromotor des E-Transit eine Leistung von 135 kW (183 PS) und 198 kW (269 PS) sowie ein Drehmoment von 430 Nm. Zudem verwandelt die bordeigene Energieversorgung den E-Transit in eine mobile 2,3-kWh-Stromquelle, was die Verwendung von elektrischen Werkzeugen und das Aufladen von Geräten auf Baustellen ermöglicht.

Vom Kastenwagen bis hin zum Fahrgestell umfasst der neue E-Transit insgesamt 25 Konfigurations-Möglichkeiten mit unterschiedlichen Radständen und Dachhöhen sowie einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 bis 4,25 t. Die angestrebte Nutzlast beträgt bei Kastenwagen-Modellen bis zu 1758 kg. Sein serienmässiges FordPass Connect-Modem erlaubt ein hohes Mass an Konnektivität. Over-the-Air-Updates aktualisieren das Navigationssystem und weitere Funktionen.

Das Fahrzeug wird als Basisversion sowie als Ausstattungsvariante Trend angeboten, beide Modelle bieten eine deutlich umfangreichere Ausstattung als entsprechende Dieselmodelle. Bereits die Basisversion verfügt serienmässig über Funktionen wie elektronische Temperaturregelung, SYNC 4 mit 12-Zoll-Touchscreen-Display, schlüssellose Ford Power-Startfunktion, Sitzheizung, Frontscheibenheizung und beheizbare, elektrisch einstellbare Aussenspiegel sowie Konnektivität mittels FordPass Connect Modem. Gewerbliche Kunden kommen überdies in den Genuss eines Abonnements für FordPass Pro oder Ford Telematics Essentials, darin enthalten sind ein Zugang zum FordPass-Ladenetzwerk für ein Jahr beziehungsweise ein Jahresabonnement für Ford Telematics, speziell geeignet für Flottenkunden. Die Variante Trend beinhaltet u.a.  das vernetzte Ford-Navigationssystem, die Geschwindigkeitsregelanlage, Pre Collision Assist mit Fussgängererkennung, Spurwarnung, Spurhalteassistent sowie eine Einparkhilfe mit Sensoren vorne und hinten.

Der neue E-Transit führt das neue Kommunikations- und Informationssystem SYNC 4 in die europäische Nutzfahrzeug-Palette von Ford ein und bietet damit die doppelte Rechenleistung im Vergleich zur Vorgängergeneration SYNC 3. Die Steuerung erfolgt über einen einfach zu bedienenden 12-Zoll-Touchscreen. Die neue, mit der Cloud verbundene Navigationsfunktion von SYNC 4 kann unter Berücksichtigung von Verkehr, Ladestationen und weiteren Parametern wie etwa Zwischenstopps an Geldautomaten effiziente Routen planen. Eine intelligente Reichweiten-Vorschau berücksichtigt Echtzeitdaten zu Fahrgewohnheiten, Wetter und Strassenbedingungen zur möglichst exakten Angabe von verbleibender Batteriekapazität. Verfügbar ist zudem eine erweiterte Sprachsteuerung sowie eine Anbindung an Amazon Alexa, damit die Person am Steuer nicht die Hände vom Lenkrad nehmen braucht.

Zu sehen ist der Ford E-Transit vom Mittwoch 10. November bis Samstag, 13. November 2021 als Premiere an der transport-CH in Bern  in Halle 3.2, Stand B010.

Verantwortungslos auf die Strasse

VERKEHRS-UN-SICHERHEIT Immer wieder geraten der Polizei Fahrzeuge ins Netz, deren genauerer Anblick schockiert. Zur Verkehrsunsicherheit kommt nicht selten auch Überladung hinzu. Hier gleich zwei aktuelle Beispiele.

Sicherheit Strasse Verkehrskontrolle TIR transNews
Kein schöner Anblick: Achsbruch auf der Strasse! Die Ursache war eine massive Überladung. Zum Glück ist sonst nichts passiert. (Bild: Zuger Strafverfolgungsbehörden)

Am 28. Oktober, ein Donnerstagnachmittag, fuhr ein 28-jähriger Lieferwagenlenker auf der Baarerstrasse von Neuheim (Kanton Zug) kommend in Richtung Baar. Unmittelbar vor dem «Baarburgrank» riss beim Fahrzeug die vordere linke Achse. Der Lieferwagen blieb auf der Strasse stehen und musste durch ein privates Abschleppunternehmen abtransportiert werden. Zudem musste die Strasse durch den Unterhaltsdienst gereinigt werden.

Sicherheit Strasse Verkehrskontrolle TIR transNews
Mehr als eine Tonne zuviel und nicht gesichert – wir hoffen, dass dieser Lieferwagenlenker seine Lektion gelernt hat. (Bild: Zuger Strafverfolgungsbehörden)

Bei der anschliessenden Gewichtskontrolle stellten die Einsatzkräfte fest, dass das zulässige Gesamtgewicht von 3300 Kilogramm mit mehr als 1000 Kilogramm deutlich übertroffen wurde. Durch diese Gewichtsüberschreitung waren die Reifentragfähigkeit sowie die Achslasten ebenfalls überschritten. Zudem war auch die mitgeführte Ladung ungenügend gesichert. Der 28-jährige Lieferwagenlenker wurde verzeigt und muss sich bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zug verantworten.

Sicherheit Strasse Verkehrskontrolle TIR transNews
Auf der Rennstrecke mögen solche Slicks genannten, profillose Reifen ja von Vorteil sein. Auf öffentlicher Strasse sind sie hingegen lebensgefährlich. (Bild: Kantonspolizei Schwyz)

Am folgenden Tag, dem 29. Oktober 2021, führte die Kantonspolizei Schwyz in Schindellegi eine Schwerverkehrskontrolle durch. Kurz vor elf Uhr wurde ein Sattelschlepper angehalten, an dem vier Reifen nicht über die erforderliche Profiltiefe verfügten und total abgelaufen waren. Das Fahrzeug wurde stillgelegt, bis die Pneus ersetzt sind. Der 35-jährige Chauffeur muss sich vor der Staatsanwaltschaft verantworten und musste ein Bussendepositum hinterlegen.

Schaffhauser Elektrobusprojekt auf Kurs

VERKEHRSBETRIEBE SCHAFFHAUSEN Bereits sind sieben Gelenk- und zwei Solo-Elektrobusse im täglichen Kurseinsatz unterwegs - ohne Abstriche bei der Pünktlichkeit. Zwei weitere Solobusse werden zudem in den nächsten Tagen in Betrieb genommen.

vbsh Schaffhauser Elektrobusprojekt auf Kurs TIR transNews
Das im November 2019 von der Schaffhauser Stimmbevölkerung angenommene Elektrobusprojekt ist auf Kurs, wie (von links) Bruno Schwager, Geschäftsführer vbsh, Philipp Huber, Gesamtprojektleiter Elektrobus und Daniel Preisig, Stadtrat und VK-Präsident an einer Medienkonferenz bekräftigten.

Im November 2019 sagte die Schaffhauser Stimmbevölkerung in einer freiwilligen Abstimmung «Ja» zur Elektrifizierung der Stadtbusse, worauf die schrittweise Umsetzung des Elektrobusprojektes folgte. Nun haben die Verkehrsbetriebe Schaffhausen eine Zwischenbilanz gezogen.

Die vbsh haben dabei mit den beiden Vorserie-Fahrzeugen auf die richtige Strategie gesetzt. Dank diesen beiden Elektrobussen erhielten Projektleitung, Technik, Betrieb und Chauffeure einen Vorlauf, um die Technologie kennen zu lernen, wichtige Erfahrungen zu sammeln und die Ladevorgänge optimal auf die Schaffhauser Verhältnisse einzustellen“, so Philipp Huber, Gesamtprojektleiter Elektrobus. „Auch die Rückmeldungen der Fahrgäste und des Fahrpersonals haben mitgeholfen, die eine oder andere Verbesserung umzusetzen. Die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten Irizar e-mobility verläuft hervorragend, sei es mit den Technikern vor Ort, wie auch mit dem Engineering und dem Werk in Aduna (Spanien). Auch die Anliegen aus dem Betrieb werden aufgenommen und die notwendigen Anpassungen konstruktiv und speditiv umgesetzt. Noch laufen einige Arbeiten und Optimierungen. Auch geht es die nächsten paar Monate darum, Erfahrungen und Routine zu gewinnen und die neuen Lade- und Fahrzeugtechnologien vom Projekt in den regulären Betrieb zu überführen.“

50 Prozent fossilfrei ab Anfang 2022
Nachdem in den letzten Wochen drei weitere Standard-Elektrobusse durch das Bundesamt für Verkehr (BAV) abgenommen wurden, ist das Werkstattteam der vbsh aktuell daran, diese Fahrzeuge für den Linienverkehr bereitzustellen. Damit umfasst die Elektrobus-Flotte aktuell sieben Gelenkbusse und in Kürze fünf Solobusse. Die weiteren drei Busse der Grundetappe folgen bis Anfang 2022, womit die vbsh zusammen mit den sieben bestehenden Trolleybussen die Hälfte ihrer Betriebsleistung im Ortsverkehr rein elektrisch und damit fossilfrei zurücklegen werden. Das Gesamtsystem mit der Ladeinfrastruktur am Bahnhof sowie im Busdepot und allen Elektrobussen der Grundetappe wird dann im Frühling 2022 abgenommen. Aus heutiger Sicht wird das Projekt budget- und termintreu abgeschossen werden können.

vbsh Schaffhauser Elektrobusprojekt auf Kurs TIR transNews
Faustdicke Kupferkabel (im oberen Bild hält Philipp Huber dieses Stück in der Hand) führen zu den zwölf Lademasten in der Bahnhofstrasse, in der alle sechs Linien künftig geladen werden können.

Seit die Ladeinfrastruktur in der Bahnhofstrasse Mitte Juli in Betrieb genommen wurde, sind die Gelenk-Elektrobusse im täglichen Kursverkehr primär auf der Linie 3 unterwegs. Es hat sich gezeigt, dass die ausserordentlich hohe Pünktlichkeit von über 98 Prozent problemlos gehalten werden kann. Innerhalb des fahrplanmässigen Aufenthaltes am Bahnhof erfolgten seit August bereits nahezu 6000 Schnellladungen mit einer beachtlichen Leistung von 600 kW. So können die Batterien problemlos nach einer Runde wieder auf die mit der Schnellladung erreichbare Maximalladung von 85 Prozent der Kapazität geladen werden. Der Elektrobus verbraucht nur rund einen Drittel an Antriebsenergie im Vergleich zu einem Dieselbus. Dazu kommt, dass beim Abwärtsfahren zum Bahnhof wertvolle Energie rekuperiert, d.h. in die Batterie zurückgespiesen wird. Je nach Linie und Topografie kann zwischen 30 und 50 Prozent der Energie so wieder rekuperiert werden.

Umstellung innerhalb von zehn Jahren
Wie in der Vorlage zur Volksabstimmung von 2019 beschrieben, soll die gesamte Schaffhauser Stadtbusflotte innerhalb von zehn Jahren auf Elektrobusse umgestellt werden. Sobald das Gesamtsystem im Frühling 2022 abgenommen wurde, ist der Weg frei, die nächsten Dieselbusse ebenfalls zu ersetzen. Dies erfolgt aber erst, wenn diese ihre Lebensdauer erreicht und regulär ausser Betrieb genommen werden müssen.

Der Sustaineer zeigt: Da kommt was auf uns zu

MERCEDES-BENZ VANS Der Technologieträger «Sustaineer» gibt einen konkreten Ausblick darauf, wie Nachhaltigkeit im urbanen Lieferverkehr der Zukunft aussehen kann. Mit an Bord sind Innovationen wie Mirror Cam oder heizbarer Sicherheitsgurt.

Mercedes-Benz SUSTAINEER TIR transNews
Der Mercedes-Benz Sustaineer auf Basis eSprinter ist ein technologischer Versuchsträger.

Transporter für die letzte Meile, die klimaneutral sind, selbst grünen Strom produzieren und aktiv die Luftqualität in Städten verbessern können: Der vollelektrische «Sustaineer» auf Basis des Mercedes-Benz eSprinter bündelt eine Vielzahl von innovativen Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten, zu Ressourcenschonung und Klimaschutz sowie für mehr Gesundheit und Sicherheit des Fahrers und anderer Verkehrsteilnehmer. Der Name «Sustaineer» setzt sich zusammen aus «Sustainability» (Nachhaltigkeit) und «Pioneer» (Pionier).

Am Versuchsfahrzeug wird ständig weiterentwickelt und erprobt, es ist sozusagen nie fertig. Vor allem geht es darum, Ideen als Machbarkeitsstudie vom Papier als Prototyp ins Fahrzeug zu bringen um herauszufinden, ob und mit welchem Ergebnis Umsetzungen möglich sind. Fragen zu Kosten in der Serienproduktion und im Verkauf sind an dieser Stelle (noch) nicht relevant. Das ist der Stand der Sustaineer-Innovationen heute:

  • Modernste Filtertechnik für weniger Feinstaub
    Um den Partikeleintrag durch Reifen-, Brems- und Asphaltabrieb zu reduzieren, verfügt der Sustaineer über zwei am Unterboden montierte Feinstaubpartikelfilter, die in Kooperation mit dem Filtrationsspezialisten Mann + Hummel entwickelt wurden, sowie emissions- und verschleissarme Grauguss-Bremsscheiben mit Keramikbeschichtung und rollwiderstandsoptimierte und dadurch geräuscharme Reifen mit weniger Abrieb. Frontmodul- und Unterbodenfilter zusammen reduzieren die Feinstaubemissionen im direkten Fahrzeugumfeld bis zu einer Partikelgrösse von zehn Mikrometern (PM10) um über 50 Prozent – 35 Prozent beim Ladevorgang (über den bereits im Fahrzeug vorhandenen Sauglüfter) und 15 Prozent im Fahrbetrieb.
    Einschätzung: Wird dann zum Thema, wenn vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
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Werden Feinstaubpartikelfilter am Fahrzeug obligatorisch? In Umweltzonen gut möglich, weshalb Mercedes-Benz Vans und Mann + Hummel daran arbeiten.
  • Reichweite durch Solarenergie
    Extrem flache Solarmodule auf dem Dach produzieren auf einer Fläche von 4,8 m² eine Maximalleistung von 850 Watt Peak (Wp) – auch wenn die Zündung aus ist. Der Jahresertrag hängt von Beschattung, Sonnenintensität und geografischer Lage ab. Bei einem Stromverbrauch des eSprinter von 32,9 kWh/100 km lässt sich so in unseren Breitengraden eine solare Reichweite von 2500 km pro Jahr (max. 12 km/d) erreichen. Übers Jahr gesehen lässt sich so die Batterie in der Schweiz 23 Mal vollständig mit nachhaltigem Sonnenstrom vom Fahrzeugdach laden. Im spanischen Sevilla ist gar eine zusätzliche Reichweite von 3800 km möglich.
    Einschätzung: Aufwand und Ertrag werden die Mehrkosten wohl kaum rechtfertigen, allerdings für einzelne Spezialanwendungen (z.B. mit stationärem Betrieb) eine gute Sache.
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Die grosse Dachfläche eines Large Vans ist wie gemacht für Solarpanels.
  • Körpernahe Heizung
    Wegen des hohen Energiebedarfs durch die grosse Fahrerkabine und das ständige Öffnen und Schliessen der Türen bei den Lieferstopps wirken sich konventionelle Raumluftheizungen spürbar auf die Reichweite von E-Transportern aus. Im Sustaineer kommt die Wärme direkter an den Körper des Fahrers: Neben Sitz und Lenkrad ist auch der Sicherheitsgurt beheizbar. Er verfügt über eingewebte, hochfeine Heizdrähte mit einer elektrischen Leistung von 70 Watt, mit denen er angenehm den Oberkörper wärmt, wo besonders viele Temperaturrezeptoren sitzen. Die Temperatur wird über ein separates Steuergerät in drei Temperaturstufen geregelt. Aufgrund der körpernahen Heizfunktion des Gurtbands besteht zudem keine Notwendigkeit, eine dicke Jacke anzubehalten, was die Schutzwirkung des Gurtes verbessert.
    Einschätzung: Diese einfache Lösung mit grosser Wirkung überzeugt und hat gute Chancen, sich durchzusetzen.
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Nach dem beheizbaren Sitz und Lenkrad folgt nun der wärmende Sicherheitsgurt.
  • Recycling-Materialien
    Mercedes-Benz Vans möchte laut eigenen Angaben den Ressourcenverbrauch reduzieren und die Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Dafür sollen bestehende Materialien so lange wie möglich wiederverwendet, aufgearbeitet und recycelt werden. Stellvertretend hierfür steht die Unterbodenverkleidung aus recyceltem Polypropylen, Altreifen und dem Füllstoff UBQ, der aus recyceltem Hausmüll gewonnen wird. Das Start-up UBQ aus Israel hat einen Weg gefunden, Hausmüll jeglicher Art in ein homogenes Material umzuwandeln, das konventionellen Kunststoff ersetzen kann, der in der Autoteilefertigung verwendet wird. Das UBQ-Verfahren erfolgt bei niedrigen Temperaturen, benötigt kein Wasser und erzeugt während des Umwandlungsprozesses keine Nebenprodukte oder Emissionen.
    Einschätzung: Hersteller verbessern die Kreislaufwirtschaft aus eigenem Interesse, u.a. zur Erreichung festgelegter Nachhaltigkeitsziele. Eine grosse Hebelwirkung dürfte eintreten, sobald Rezyklate günstiger sind als Rohstoffe. Das wird das Ziel der Entwicklung sein.
  • Geräuscharm, sicher, komfortabel und zeitsparend: die Speed Delivery Door (SDD)
    Die automatische, sensorgesteuerte Doppelschwingtür auf der Beifahrerseite ersetzt auf Wunsch die seitliche Schiebetür zum Laderaum. Eine Lichtschranke erkennt den Fahrer, sobald er vom Fahrersitz in den Laderaum tritt. Die Speed Delivery Door entriegelt und öffnet daraufhin automatisch und geräuscharm. Von innen ist die SDD durchsichtig. Der Fahrer hat deshalb vor dem Ausstieg Einsicht auf den Fuss- und Radweg. Zusätzlich befindet sich an der Tür ein Monitor, der ein Bild der elektronischen Mirror Cam wiedergibt, welche die konventionellen Aussenspiegel ersetzt.
    Einschätzung: Der effiziente Einsatz der SDD verlangt eine Umstellung des Beladungskonzepts (Wechsel von First in – Last out zu First in – First out), was Erklärungs- und Schulungsbedarf mit sich bringt. Der Sicherheitsgewinn ist jedenfalls unbestritten. Daher dürfte die SDD bei grossen Logistikern für die Stadtbelieferung eine interessante Option werden – auch für die Gewinnung neuer Fahrer.
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Rettet Menschenleben: Der Monitor neben der Speed Delivery Door zeigt an, ob sich von hinten ein Fahrzeug nähert. Der Totwinkelassistent blockiert in diesem Fall die Tür.
  • Effiziente Routenplanung
    Mercedes-Benz arbeitet an der Entwicklung der neuen Plattform STAGE. Mit ihr lassen sich beliebige Android-Applikationen sicher und ohne Ablenkung des Fahrers ins Fahrzeug bringen. Im Sustaineer wird erstmals die Nutzung solcher Apps im MBUX Infotainmentsystem getestet. STAGE besteht aus einer Plug&Play-Hardware und einem Webservice, dem sogenannten Control-Center. Der Vorteil: Zusätzliche Geräte, wie Smartphones oder Tablets, werden nicht mehr benötigt.
    Einschätzung: Allein der Markt entscheidet über den Erfolg neuer Konnektivitätssysteme.
  • Gefahrenstellen im Vorfeld erkennen
    Fahrbahnschäden wie grosse Schlaglöcher sind ein Sicherheitsrisiko. Der Technologieträger erfasst den aktuellen Strassenzustand per Kamera. Dadurch kann der Zustand der Infrastruktur mit Hilfe hochwertiger Daten aus zukünftigen Mercedes-Benz Transportern kontrolliert und bewertet werden. Mittels künstlicher Intelligenz werden die Daten automatisiert in der Mercedes-Benz Cloud erfasst, analysiert und können beispielsweise Städten und Kommunen oder Verkehrsfunkanbietern zur Verfügung gestellt werden.
    Einschätzung: Eine gute Idee mit hohem Wert für die Allgemeinheit, doch weil Stadtverwaltungen und Tiefbauämter Teil eines solchen Systems werden müssten, scheint die Realisierbarkeit noch sehr weit entfernt.
  • Rundumsicht für mehr Sicherheit und Komfort
    Statt konventioneller grossformatiger Aussenrückspiegel hat der Sustaineer zwei elektrische Mirror Cams. Sie vergrössern das Sichtfeld deutlich (bis 48 Grad statt 20 Grad). Zudem verringert die kompakte Gestaltung der Kameraausleger am Fahrerhaus den Luftwiderstand und damit den Energieverbrauch. Im Innenraum sieht der Fahrer über zwei Displays genau, was die Kameras zeigen. Die Bildschirme sind direkt in die Windschutzscheibe integriert. Sie lassen sich einfach abnehmen und wieder anbringen, falls die Scheibe beispielsweise nach einem Steinschlag gewechselt werden muss. Ein digitaler Spiegel ersetzt den klassischen Innenspiegel.
    Einschätzung: Endlich! Her damit!
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Vielleicht bald kommen die Vorteile der Mirror Cam auch bei Transportern zum Zug.
  • Innenraumfilter eliminiert Gerüche
    Ein hochwirksamer Innenraumfilter schützt nicht nur zuverlässig vor Feinstaubpartikeln und Pollen, sondern ermöglicht über eine spezielle Molekularsiebmatte auch eine einzigartige Geruchsfiltration. Sogar die Gerüche von Teerdämpfen, Ammoniak- und Schwefelgasen bleiben unter der wahrnehmbaren Schwelle.
    Einschätzung: Für Fahrzeuge im Mehrschichtbetrieb zeugt dieses Feature von Wertschätzung des Arbeitgebers gegenüber den Fahrern. 
  • Lichtmodul Daylight+
    Das Lichtmodul ist in die Sonnenblende integriert und erhellt das Fahrerhaus mit tageslichtähnlichem Licht, damit der Fahrer aufmerksamer und fitter bleibt. Das adaptive Tageslicht passt die Helligkeit durch einen Sensor ständig an die äusseren Bedingungen an. Mercedes-Benz hat das vitalisierende Daylight+ bereits umfassend getestet. Das Ergebnis: Mit der vitalisierenden Innenbeleuchtung waren die Fahrer tendenziell aufmerksamer, und es kam unter monotoner Beanspruchung zu weniger Fehlreaktionen.
    Einschätzung: Ein weiteres empfehlenswertes Feature, das – falls später optional erhältlich – den Fahrer wertschätzt und die Sicherheit im Strassenverkehr erhöht.
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Der vollelektrische Transporter auf Basis des Mercedes-Benz eSprinter bündelt eine Vielzahl von innovativen Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten, zu Ressourcenschonung und Klimaschutz sowie für mehr Gesundheit und Sicherheit des Fahrers und anderer Verkehrsteilnehmer.
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