Die Gewinner sind: MAN, Mercedes, Renault, Solaris

AUSZEICHNUNGEN Auf der IAA Transportation 2024 wurden die Gewinner von Truck of the Year, Van of the Year, Bus of the Year und der Truck Innovation Award gekürt. Die Gewinner sind MAN hTGX, Mercedes-Benz eActros 600, Renault Master und Solaris Urbino 18 Hydrogen.

Vergeben wurden die Auszeichnungen für die besten Neuheiten bei LKW, Bus und Van.

Am Vorabend der Eröffnung der IAA Transportation 2024 wurden in Hannover die Auszeichnungen 2025 der drei internationalen Jurys des Bus of the Year, des Truck of the Year und des Van of the Year verliehen. Beim Truck of the Year wurde zum zweiten Mal in Folge ein Elektro-LKW zum Gewinner gekürt und bei zwei der drei verbleibenden Preisträger nutzt der Antrieb Wasserstoff. Die Jury-Vertretung für die Schweiz liegt in allen Fällen bei TIR transNews.

International Bus of the Year 2025

Gewinner TIR transNews
International Bus of the Year 2025: Solaris Urbino 18 Hydrogen

Nach 2017 gewinnt der polnische Bushersteller Solaris erneut den Bus of the Year 2025. Vor acht Jahren erhielt der Solaris Urbino 12 Electric als erster batterieelektrischer Bus die Auszeichnung, heute nun wird Solaris für seinen Brennstoffzellen-elektrischen Bus Solaris Urbino 18 Hydrogen ausgezeichnet und damit ist der Gewinner erstmals ein Fuel-Cell-Bus. Ausgestattet mit einer Ballard-Brennstoffzelle kann der Gelenkbus 600 Kilometer mit einer Tankfüllung erzielen, wobei die 350-bar-Tanks in rund 20 Minuten gefüllt sind. Damit setzt sich Gewinner Solaris gegen die vier batterieelektrischen Busse Ebusco 3.0, MAN Lion’s City 12 E LE und VDL Citea LE-122 durch, sowie gegen den Mercedes-Benz eCitaro FCV, der eine Brennstoffzelle als Range Extender besitzt.

International Van of the Year 2025

Die vierte Generation des Renault Master konnte am meisten Punkte der IVOTY-Jury für sich versammeln.

Die Expertenjury aus 25 europäischen Ländern wählte den neuen Renault Master einstimmig auf den ersten Platz und zum ersten Mal wurden gemeinsame Zweitplatzierte gewählt: Der neue Ford E-Transit Custom und die Stellantis ProOne Grossraumtransporter-Reihe teilten sich den zweiten Platz auf dem Siegerpodest. Der neue Ford Transit Courier und der neueste Mercedes-Benz eSprinter komplettierten die engere Auswahl. Es war das fünfte Mal in der 33-jährigen Geschichte des International Van of the Year Award (IVOTY), dass die Renault-Gruppe diese prestigeträchtige Auszeichnung gewann.

«Die IVOTY-Jury war beeindruckt vom komplett neuen Design und dem hohen Mass an Innovation und Technologie, das für die neue Master-Reihe entwickelt wurde, die sich durch fortschrittliche Aerodynamik, verbesserte Benutzerfreundlichkeit und mehr Effizienz, Platz, Sicherheit und Komfort auszeichnet. Hinzu kommt die Tatsache, dass die neue modulare Plattform Diesel-, Elektro- und Wasserstoffantriebe aufnehmen kann. Alles Eigenschaften, die die Kriterien für der Auszeichnung erfüllen», kommentierte Jarlath Sweeney, Vorsitzender der Jury des International Van of the Year Award.

Truck Innovation Award 2025

Gewinner TIR transNews MAN hTGX
Truck Innovation Award 2025: MAN hTGX

Der von der Jury des International Truck of the Year (ITOY) vergebene Innovationspreis geht an MAN für den hTGX. Der Wasserstoff-Verbrennungsmotor ist serienreif und bietet mit 16,8 Litern Hubraum und nach feiner Austarierung ein Ansprechverhalten und eine Kraftentfaltung im Stil moderner Diesel. Damit bietet sich die Verbrennertechnik auch in Zukunft als weitere Zero-Emission-Lösung an. Sie kann für besondere Einsätze in Regionen mit bescheidener Stromlade-Infrastruktur oder bei besonders schweren und anspruchsvollen Aufträgen genutzt werden. 56 kg Wasserstoff in 700-bar-Tanks ermöglichen rund 600 Kilometer Reichweite mit entsprechend kurzer Tankzeit. Gewinner MAN hTGX setzte sich u.a. gegen den Verteilerverkehr-Concept-Truck Oxygen von Renault Trucks, sowie gegen den Brennstoffzellen-Lastwagen Iveco S-eWay Fuel Cell durch.

ITOY-Vorsitzender Gianenrico Griffini fasst die Entscheidung der Jury so zusammen: «Der MAN hTGX eröffnet ein neues Kapitel in der Dekarbonisierung des Strassentransports. Er könnte das Fahrzeug der Wahl für Schwerlastanwendungen sein, zum Beispiel im Baugewerbe oder unter herausfordernden klimatischen Bedingungen.» Der Truck Innovation Award würdigt herausragende Leistungen im Bereich fortschrittlicher Transportlösungen. Die ITOY-Jury des Innovation Award sind 25 Nutzfahrzeugredaktoren und leitenden Journalisten von führenden LKW-Magazinen aus Europa und Südafrika.

International Truck of the Year 2025

eActros 600 Gewinner TIR transNews
International Truck of the Year 2025: Mercedes-Benz eActros 600

Nach dem letzten Jahr gewinnt erneut ein Elektro-LKW den renommierten Truck of the Year. Der Mercedes-Benz eActros 600 setzte sich gegen zahlreiche Konkurrenz durch. Darunter sind die neue aerodynamisch optimierte Aero-Reihe von Volvo Trucks mit elektrischen oder konventionellen Antrieben sowie gegen die Iveco S-eWay Elektro-Sattelzugmaschine. Neben der aerodynamischen ProCabin des eActros 600 überzeugte vor allem der moderne Antriebsstrang, der Reichweiten von 500 Kilometern ermöglicht. Dies wird durch den Einsatz einer effizienten Elektroachse mit integrierten E-Motoren, LFP-Batterien und einer 800-Volt-Starkstrom-Architektur ermöglicht.

Gianenrico Griffini: «Mercedes-Benz Trucks hat den eActros 600 von Anfang an als Elektro-LKW konzipiert. Diese Entscheidung hat einen hochmodernen Elektro-Truck hervorgebracht, der in der Lage ist, ein breites Spektrum an Langstreckenaufgaben zu erfüllen.» Es ist dies nicht nur das zweite Mal, dass ein E-Truck zum Truck of the Year gewählt wird. Überdies sind fünf der sieben Fahrzeuge auf der diesjährigen ITOY-Shortlist batterieelektrische Modelle mit null Emissionen im direkten Betrieb. Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, dass der Energiewandel bei den LKW-Herstellern an Fahrt gewinnt und das Interesse europäischer Transportunternehmen weckt. Die Jury für die Truck of the Year-Auszeichnung besteht aus 24 Redaktoren und leitenden Journalisten der Nutzfahrzeug-Fachpresse, welche 24 der wichtigsten europäischen LKW-Magazine vertreten.

Generationenwechsel an der Spitze von Daimler Truck

PERSONALIE Der Aufsichtsrat der Daimler Truck Holding AG setzt einen Generationenwechsel um und hat Karin Rådström zum 1. Oktober 2024 zur neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Sie tritt die Nachfolge von Martin Daum an, der Ende September als Vorstandsvorsitzender zurücktritt.

TIR transNews Generationenwechsel Karin Rådström
Generationenwechsel: Karin Rådström wird vom CEO Mercedes-Benz Trucks zum CEO von Daimler Truck

Karin Rådström wird ab 1. Oktober 2024 neuer CEO der Daimler Truck AG, vorerst bis 31. Januar 2029. Ihr Vorgänger Martin Daum tritt als CEO am 30. September 2024 zurück und ebnet so den Weg für einen Generationenwechsel und für das nächste Kapitel der Transformation des Konzerns. Martin Daum bleibt bis Ende Jahr ordentliches Mitglied des Vorstands und unterstützt damit einen reibungslosen Übergang.

Würdigung

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Daimler Truck Holding AG, Joe Kaeser, dankt Martin Daum für den Generationenwechsel und für seine Leistungen und sein Engagement in der fast vier Jahrzehnte langen Karriere im Daimler-Konzern. «Ich möchte mich persönlich und im Namen des gesamten Aufsichtsrats bei Martin Daum für sein Engagement und seine hervorragenden Ergebnisse bedanken. Unter seiner Leitung hat Daimler Truck den Wandel von einem Konzernbereich zu einem erfolgreichen eigenständigen DAX-Unternehmen überzeugend vollzogen.» Er habe das Unternehmen erfolgreich durch eine der ereignisreichsten Zeiten der jüngeren Geschichte geführt und sei massgeblicher Architekt für den wirtschaftlichen Erfolg und das internationale Ansehen von Daimler Truck. «Sein Engagement für das Unternehmen, seine Kunden und Mitarbeiter ist bemerkenswert.» Er sei Trucker mit Leib und Seele. «Martin Daum übergibt ein erfolgreiches Unternehmen, das gut auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet ist», so Kaeser abschliessend.

TIR transNews Generationenwechsel Martin Daum
Martin Daum tritt Ende September als Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck Holding AG zurück

Martin Daum hat seit seinem Karrierestart bei der damaligen Daimler-Benz AG im Jahr 1987 den weltweiten Erfolg von Daimler Truck mitgestaltet. Als Leiter von Daimler Trucks North America spielte er eine Schlüsselrolle beim Wachstum des dortigen Geschäfts. Heute ist das Segment Trucks North America einer der Erfolgsgaranten von Daimler Truck. Seit der Übernahme der globalen Leitung für LKW und Busse als Vorstand der damaligen Daimler AG im Jahr 2017 haben Martin Daum und sein Führungsteam den Umsatz signifikant gesteigert und gleichzeitig die Margen deutlich erhöht und damit mehr Flexibilität für zukünftige Investitionen geschaffen. Unter seiner Führung hat Daimler Truck die technologische Transformation sowohl mit batterieelektrischen als auch mit wasserstoffbasierten Antrieben vorangetrieben.

Generationenwechsel mit Karin Rådström

Seine Nachfolgerin Karin Rådström trat 2021 in den Vorstand von Daimler Truck ein und ist seitdem für Mercedes-Benz Trucks verantwortlich. Bis ihre Nachfolge geklärt ist, wird Rådström Mercedes-Benz Trucks weiter leiten. Innerhalb kürzester Zeit hat die studierte Ingenieurin die Profitabilität des Segments erfolgreich gesteigert und die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit vorangetrieben. Sie hat eine Reihe neuer batterieelektrischer LKW eingeführt und gleichzeitig gemeinsam mit ihrem Team die Kundenorientierung vorangetrieben. Das habe zu einem verbesserten Serviceangebot und einer höheren Kundenzufriedenheit geführt. Bevor sie zu Daimler Truck kam, leitete Rådström als Vorstandsmitglied bei Scania den Bereich Vertrieb & Marketing. Zuvor bekleidete sie bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber auch die Position des Senior Vice President, Head of Buses & Coaches.

Joe Kaeser, Vorsitzender des Aufsichtsrats: «Wir freuen uns, dass wir für diesen Generationenwechsel Karin Rådström als neue Vorstandsvorsitzende gewinnen konnten, mit ihren herausragenden Branchen- und Führungskompetenzen.» Sie habe bewiesen, dass sie die Transformation einer Marke erfolgreich vorantreiben und gleichzeitig ein herausforderndes externes Umfeld meistern könne. «Als überzeugende Führungskraft hat Karin Rådström dazu beigetragen, eine neue Leistungskultur zu etablieren und Empowerment, Vielfalt und Kundenorientierung zu fördern. Diese Merkmale sind für Daimler Truck Schlüsselelemente, um die Transformation der Mobilität erfolgreich zu meistern und die erste Wahl für unsere Kunden zu sein.»

Auch Michael Brecht, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Daimler Truck Holding AG und Gesamtbetriebsratsvorsitzender, äussert sich positiv zu diesem Generationenwechsel: «Wir als Arbeitnehmervertretung haben mit Karin Rådström in den vergangenen Jahren gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Für uns ist wichtig, dass Daimler Truck mit ihr an der Spitze weiter ein erfolgreiches und zukunftsfähiges Unternehmen bleibt.» Dabei müssten die Interessen der Beschäftigten und der Aktionäre gleichermassen berücksichtigt werden. Das sei Voraussetzung für sichere und gute Arbeitsplätze. Brecht weiter: «Unser ausdrücklicher Dank und unser grösster Respekt gilt Martin Daum, der Daimler Truck mit grosser Umsicht weltweit erfolgreich aufgestellt hat.» Er habe Grossartiges geleistet, Daimler Truck in die Unabhängigkeit geführt und habe für die Belange der Kolleginnen und Kollegen stets ein offenes Ohr.

Die Zukunft der Abfallwirtschaft

Im Forum Entsorgungs-Technik steht am 18. September in Solothurn das Thema «Die Zukunft der Abfallwirtschaft» auf dem Programm. Organisiert wird das Forum durch die Getag Entsorgungs-Technik AG.

TIR transNews Abfallentsorgung
Das kommende Forum Entsorgungs-Technik steht im Zeichen der Abfallwirtschaft im Wandel: Das Symbolbild zeigt einen Solarpresscontainer, der eine netzunabhängige Verdichtung von Abfällen ermöglicht und den Energieverbrauch reduziert.
Die Zukunft der Abfallwirtschaft ist zwar noch sehr offen, aber die Abfallwirtschaft steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Diese werden durch technologische Innovationen und ein wachsendes Umweltbewusstsein vorangetrieben. Die traditionellen Methoden der Abfallentsorgung werden durch modernere, effizientere und umweltfreundlichere Lösungen ersetzt. Diese Entwicklungen zielen darauf ab, Abfall nicht nur zu beseitigen, sondern ihn als Ressource zu nutzen. Hierbei spielen Digitalisierung und Elektrifizierung eine zentrale Rolle.

Referate und Podiumsdiskussion

Mit vier Referaten und einer Podiumsdiskussion erhalten Interessierte am Forum Entsorgungs-Technik vom 18. September in Solothurn versierten Input zum Thema Zukunft der Abfallwirtschaft. Dies sind die Referenten:

  • Michael May, CEO s-peers AG, spricht über die Integration intelligenter Routenplanung und Tourenoptimierung in der Abfallsammlung zur Reduzierung von Emissionen und Steigerung der Effizienz.
  • Manuel Wyss, Projektleiter bei System Alpenluft AG, beleuchtet die Rolle nachhaltiger Technologien im Werkhof der Zukunft. Darin eingeschlossen sind auch Themen wie Flottenmanagement und moderne Entsorgungssysteme. Wyss zeigt auf, wie Werkhöfe und Entsorger mittels E-Fahrzeugen die Effizienz steigern und den ökologischen Fussabdruck minimieren können.
  • Christian Kulmer, Aera Sales Manager Komptech GmbH, stellt innovative Lösungen für die Verarbeitung von Abfällen durch elektrische Schredder und andere emissionsarme Maschinen vor (Bild), die eine nachhaltige und effiziente Abfallwirtschaft ermöglichen.
  • Yvan Grepper, Geschäftsführer von Getag Entsorgungs-Technik AG, berichtet anhand von Praxisbeispielen über moderne Technologien im Bereich Abfallwirtschaft. Er spricht unter anderem über die Elektrifizierung von Entsorgungstechnik.

Am Podium treten neben Manuel Wyss auch Markus Schäfli (Bereichsleiter Logistik & Projekte KVA Thurgau), Thomas Ganz (Standortleiter Thommen AG Aarwangen) und Martin Jungen (Betriebsleiter Oberland Energie AG) auf. Der anschliessende Apéro rundet den Anlass ab.

Anmeldung erforderlich

Die Veranstaltung: Mittwoch, 18. September, 14 bis 17 Uhr; Altes Spital Solothurn. Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich. Informationen und Anmeldung unter www.getag.ch

TIR transNews Abfallwirtschaft
Yvan Grepper, Geschäftsführer Getag Entsorgungs-Technik AG, ist einer der Referenten am Forum Entsorgungs-Technik am 18. September in Solothurn.

Actros L erhält neue Kabine

VORSTELLUNG Mit dem neuen Actros L bringt Mercedes die Kabine des eActros 600 auch für Dieselmodelle zum Einsatz. Die bessere Aerodynamik des als ProCabin bezeichneten Fahrerhauses senkt den Verbrauch um drei Prozent.

Actros L TIR TransNews
Der Actros L bringt den aerodynamischen Feinschliff des eActros 600 in den Diesel-Actros. Drei Kabinengrössen sind dabei erhältlich.

Beim Actros L wurde wie beim eActros 600 das Fahrzeug vorne um 80 Millimeter verlängert. Auch die übrigen Neuerungen sind aus dem eActros 600 bekannt. Der neue Stossfänger, sauberere Übergänge zwischen den Bauteilen, stärker abgesenkte Front, Bodenbleche, ein Anbauspoiler am Dach sowie Verkleidungen für die A-Säulen und die verbleibenden Aussenspiegel. Übrigens setzt Mercedes bei seinem Spiegelkamerasystem Mirrorcam weiterhin je einen konventionellen Trottoir- und Rampenspiegel ein. Mit allen aerodynamischen Verbesserungen senkt Mercedes im Actros L den Verbrauch um bis zu drei Prozent. In Kombination mit der vor anderthalb Jahren vorgestellten dritten Generation des OM471-Motors verbessert sich die Effizienz im Diesel-Actros total um bis zu sieben Prozent.

Actros L bringt verbesserte Innenkabine

Auch das Cockpit wurde aufgewertet, um den Aufenthalt in der ProCabin nochmals zu verbessern.

Die neue Kabine des neuen Actros L ist in den drei bekannten Versionen Stream, Big und Giga erhältlich. Zudem wurde ihr Interieur ebenfalls an verschiedenen Stellen aufgewertet. In rund einem Jahr bringt Mercedes zudem ein neues Unterhaltungssystem auf den Markt. Das Design und die Funktionen des Systems sollen mit viel Kundeninput modifiziert werden und substanzielle Verbesserungen bringen. Es ist auch diese Einführung des neuen Unterhaltungssystems, die Mercedes zu einer neuen Elektrik- und Elektronik-Architektur geführt hat. Die neue Architektur ermöglicht es im Actros L zudem, dass sich die Assistenz- und Bordsysteme besser oder überhaupt erst vernetzen lassen. Diese Vernetzung schafft die Basis dafür, dass die bereits hochwertigen Sicherheitssysteme beim Actros nochmals eine Stufe weiterentwickelt werden können. Die sogenannte Sensorfusion verschmelzt die Daten von Kameras und Radarsensoren und ermöglichen so einen noch grossflächigeren Blick nach vorne und zur Seite.

Bestellt werden kann der Actros L mit der ProCabin praktisch ab sofort, die Produktion startet im Dezember. Dann wird auch der eActros 600 in Produktion gehen und dabei – als Premiere für die Mercedes-E-Trucks – komplett auf der normalen Produktionsstrasse von A bis Z produziert werden.

Vorpremiere des neuen Actros für die Jury des Truck of the Year in Wörth am Rhein.

Volvo lanciert neue Modellfamilie FH Aero

VOLVO TRUCKS Die FH-Baureihe von Volvo bekommt mit dem Volvo FH Aero ein neues Familienmitglied. Dank einer aerodynamischen Formgebung und innovativen Merkmalen ermöglicht der FH Aero Energieeffizienz auf einem neuen Niveau.

Volvo Trucks erweitert seine schwere Baureihe um das Modell FH Aero.

Die legendäre FH Lkw-Baureihe von Volvo Trucks bekommt mit dem Volvo FH Aero ein neues Familienmitglied. Er ist in vier Varianten erhältlich, darunter eine Biotreibstoffversion und die preisgekrönte Version mit Elektroantrieb. Mit verbesserter Aerodynamik, welche wie bei den neusten LKWs von DAF der neuen EU-Gesetzgebung für Grössen und Gewichte folgt, und neuen Technologien wie dem neuen Kamera-Monitor-System kann der neue Volvo FH Aero bis zu 5 Prozent an Energieverbrauch und damit Emissionen einsparen.

„Der neue Volvo FH Aero ist unser effizientester LKW aller Zeiten“, sagt Roger Alm, President Volvo Trucks. „Wir setzen die CO2-Reduzierung in unserer gesamten Produktpalette fort. Dies ist ein Volvo LKW in Bestform – ein sicherer, schön gestalteter und qualitativ hochwertiger LKW für anspruchsvolle Fernverkehrsaufgaben, der für den Erfolg unserer Kundinnen und Kunden entwickelt wurde.“ Der Volvo FH Electric, der zum International Truck of the Year 2024 gewählt wurde, wird auch in der neuen Aero-Version angeboten, einer energieeffizienten Ergänzung der bereits umfangreichen Palette elektrischer LKW von Volvo. Darüber hinaus ist der Volvo FH16 mit einem völlig neuen, effizienten Motor erhältlich, der mit 780 PS für härteste Einsätze zum leistungsstärksten LKW der Branche wird.

Der neue Motor im Topmodell FH 16 leistet jetzt 780 PS.

Es gibt den FH Aero mit Elektro, Gas- oder Dieselaggregat. Alle Antriebsvarianten zeichnen sich durch einen geringeren Energieverbrauch, eine grössere Reichweite sowie überlegene Sicherheits- und Fahreigenschaften aus. Die neuen LKW-Modelle der Aero-Reihe werden schrittweise in den Jahren 2024/2025 in vier Versionen auf den Markt gebracht. Es sind dies: Volvo FH Aero, Volvo FH Aero Electric, Volvo FH Aero Gas-Powered und Volvo FH16 Aero. Je nach Marktbedarf wird der FH Aero auch weiterhin mit einem nicht verlängerten Standardfahrerhaus angeboten.

Effizienz durch Aerodynamik

Dank neuer Gesetzgebung konnte Volvo die Karosserie des FH Aero um 24 Zentimeter verlängern, was ein wesentlicher Baustein für die verbesserte Aerodynamik ist.

Die Front des Fahrerhauses beim Volvo FH Aero wurde im Vergleich zum normalen Volvo FH um 24 Zentimeter verlängert. Diese Erweiterung hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Fahrerhaus aerodynamischer geworden ist. Die verbesserte Aerodynamik sorgt nicht nur für einen geringeren Treibstoffverbrauch, sondern auch für eine bessere Fahrstabilität bei Wind. Die verbesserte Aerodynamik kommt auch dem Modell Volvo FH Aero Electric durch bessere Eigenschaften im Freilauf zugute. Dies ermöglicht eine erhöhte Rückgewinnung von Energie, die beim Bremsen oder Bergabfahren in die Batterie zurückgespeist wird, sodass sie bei der nächsten Beschleunigung oder Steigung wieder zur Verfügung steht.

Das moderne neue Gesicht des Volvo FH Aero trägt ein großes, markantes und leicht erkennbares Volvo Iron Mark – das grösste, das es je auf einem Volvo LKW zu sehen gab. Zudem steht auf der Front nun eine grosse Freifläche zur Verfügung, auf welcher Kunden ungehindert ihren Markennamen auftragen können.  

Kameras anstelle von Spiegeln

Beim Volvo FH Aero gelangt erstmals bei den Schweden ein Kamera-Spiegelsystem zum Einsatz. Es wird auch in den „normalen“ Modellen angeboten werden.

Ein neues, hochmodernes Kamera-Monitor-System trägt erheblich zur Aerodynamik und Sicherheit bei. Diese neue Lösung, die anstelle herkömmlicher Aussenspiegel eingesetzt wird, vergrössert das Fahrersichtfeld. Das erhöht die Sicherheit für sich und die Verkehrsteilnehmenden in seiner direkten Umgebung. Das Kamerasystem hat eine positive Auswirkung auf die Sicht des Fahrenden bei Regen und Dunkelheit, aber auch bei direkter Sonneneinstrahlung und beim Fahren in Tunneln. Beim Fahren mit einem Anhänger verfügt das Kamerasystem über eine automatische Schwenkfunktion, die dem abbiegenden Anhänger folgt.

Neues Cockpit unterstützt entspanntes Fahren.

Weitere Highlights, Eigenschaften und Vorteile des neuen Volvo FH Aero sind:

  • Die I-See-Technologie (vorausschauender Tempomat) von Volvo, die weiterentwickelt wurde, um Energie und Kohlenstoffemissionen zu sparen, stützt sich auf eine cloudbasierte topografische Karte, um die Fahrweise zu optimieren und mehr Fahrzeit im Tempomat-Modus zu ermöglichen. Dies soll sowohl Energie einsparen als auch ein entspannteres Fahren ermöglichen.
  • Neue, patentierte Bremsen mit schleppfreien Bremsscheiben (mit drag free brake pads) verlängern die Lebensdauer der Bremsen. Sie reduzieren gleichzeitig den Energieverbrauch sowie die Emissionen. Aktualisiertes benutzerfreundliches Infotainment-System, das je nach individuellen Bedürfnissen angepasst werden kann.
  • Verbessertes Soundsystem, das mit sechs hochwertigen Premium-Lautsprechern, einem neuen Verstärker und einem Subwoofer erhältlich ist. Sie steigern das Klangerlebnis deutlich.
  • Ein neues integriertes Navigationssystem wird mit verbesserten, an die LKW-spezifischen Bedürfnisse angepassten Karten angeboten. Die automatische Kartenaktualisierungen ermöglichen eine effiziente Warenzustellung.
  • Zum neuen Innenraum gehören auch eine integrierte Mikrowelle und USB-C-Steckdosen.
  • My Business Apps von Volvo wurde in weiteren Märkten eingeführt. Es handelt sich um einen abonnementbasierten Dienst. Er ermöglicht es den Kundinnen und Kunden, geschäftsbezogene Apps von verschiedenen Anbietern herunterzuladen und auf dem Display des LKW zu nutzen. Das wirkt sich positiv auf die Betriebszeit und die tägliche Nutzung des Trucks aus.
  • Der neue Reifenüberwachungsservice gibt Fuhrparkmanagern durch Volvo Connect einen vollständigen Überblick über den Lastwagen und den Anhänger. Dadurch wird das Ausfallrisiko oder hoher Zusatzkosten durch eine Reifenpanne verringert.
Den Volvo FH Aero gibt es als Electric und mit Diesel- sowie Gasmotor.

 

Service-Bereich bei Scania Schweiz neu aufgestellt

AFTER SALES Nach dem Weggang des bisherigen Service Direktors bei Scania Schweiz wird der Service-Bereich neu in zwei Bereiche unterteilt: After Sales Import und After Sales Retail.

Den Service-Bereich neu organisiert: Ted Kenel (Mitte) ist neu «Global Head of Service» im Scania Konzern, hier zusammen mit seinen beiden Nachfolgern bei Scania Schweiz Curdin Baselgia (Rechts) und Claudio Albrecht.

Nach über 13 Jahren als Service Direktor bei Scania Schweiz AG hat Ted Kenel per 1. Januar 2024 eine neue Aufgabe im Scania Konzern übernommen, und zwar als Global Head of Service. Seine bisherige Funktion wurde neu in zwei Bereiche aufgeteilt und diese werden neu durch Curdin Baselgia und Claudio Albrecht verantwortet. 2010 hatte Ted Kenel beim Schweizer Scania-Importeur die Funktion des Service Direktors angetreten. In den 13 Jahren bei Scania Schweiz verantwortete er die gesamte Service-Organisation und auch das Retail-Business der eigenen Niederlassungen in der Schweiz, welche es galt dem stetig wachsenden rollenden Fuhrpark anzugleichen und weiter zu entwickeln.

Service-Bereich aufgeteilt

Curdin Baselgia verantwortet After Sales Import.

Die gesamten Service-Aufgaben werden neu in zwei Verantwortungs-Bereiche aufgeteilt. So wurden neu die Bereiche «After Sales Import» und «After Sales Retail» geschaffen. Beide Bereich haben im Management Team von Scania Schweiz Einsitz und berichten direkt an den Managing Director Francesco Romano. Den Bereich After Sales Import leitet und verantwortet Curdin Baselgia. Curdin arbeitet seit über 12 Jahren bei Scania Schweiz und führte zuletzt den Bereich Kundendienst. Er ist mit der Organisation und den meisten der neuen Aufgaben bereits bestens vertraut und kann so fast nahtlos die Aufgaben übernehmen und weiter entwickeln.

Urgestein Claudio Albrecht verantwortet neu den Bereich After Sales Retail.

Claudio Albrecht wird den neuen Bereich After Sales Retail leiten und verantworten. Claudio ist fast schon ein Scania-«Urgestein». Er hat schon viele Aufgaben in der Scania Organisation verantwortet und/oder aufgebaut. Wie der Bereich «Retail» bereits sagt, wird er sich um alle Belange rund um die Scania-eigenen Niederlassungen kümmern und den eigenen Betriebsleitern Services vorstehen. Da kommt es ihm zu Gute, dass er selber bereits Scania Niederlassungen geführt hat und weiss, was die Kunden von einem modernen Nutzfahrzeugbetrieb erwarten.

Albert Rösti plädiert für Ausbau der Strasse UND der Schiene

18. TAG DER GARAGISTEN Bundesrat Albert Rösti plädierte in seiner Grussbotschaft am Tag der Garagisten des AGVS sowohl für den Ausbau der Strasse als auch für den Ausbau des Schienennetzes.

Bundesrat Albert Rösti spricht sich am Tag der Garagisten für den Ausbau der Strasse UND der Bahn aus.

Die Grussbotschaft von Albert Rösti an die über 900 Teilnehmenden des Tag der Garagisten im Kursaal Bern, warb der  Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK für einen Ausbau der Strasse und der Bahn. Beim geplanten Ausbau verschiedener Autobahnabschnitte wehrt sich Rösti gegen die Behauptung, dass wer Strassen baue, Verkehr ernte. Das stimme nicht, denn: „Der Verkehr für die neuen Strassen ist schon da. Nur dass er viel zu oft steht, als dass er rollt.“ Der geplante Ausbau der Infrastruktur (für Details runterscrollen) sei aber auch für den Verkehr der Zukunft elementar, da der Verkehr in der Zukunft kaum abnehme.

Der Ausbau der verschiedenen Autobahnabschnitte sei auch aus ökologischer Sicht nötig. „Stehender Verkehr ist ökologisch absolut unvernünftig“, sagt Rösti. Wir bräuchten die zusätzlichen Kapazitäten, um etwas zu bewegen. „Fragen Sie dort, wo der Verkehr wegen der Überlastung auf der Autobahn durch die Städte und Dörfer ausweicht.“ Überrascht zeigte sich Rösti nicht, dass das Referendum gegen den Nationalstrassenausbau ergriffen worden ist. Die Vorlage dürfte voraussichtlich im November an die Urne kommen. Rösti: „Es ist umso wichtiger, die Vorlagen durchzubringen, damit der Verkehr auch in Zukunft rollt und nicht steht.“ Er sei den Garagisten für ihre diesbezügliche Hilfe dankbar.

Albert Rösti beschränkte sich aber nicht auf den Strassenverkehr. „Wir brauchen genauso den Ausbau der Bahninfrastruktur“, sagt der UVEK-Vorsteher vor den Garagisten. Die heutigen Bahn-Kapazitäten reichten nicht, um die gewünschte und gewohnte Mobilität sicherzustellen. Dabei betonte Rösti, dass die Zugprojekte grösser seien als die Strassenerweiterungen. Das treffe auch auf den Unterhalt zu, der fürs Schienennetz höher ist, als für die Strassen.

Der Anlass

Ausbau der Strasse TIR transNews
Über 900 Teilnehmende waren am 18. Tag der Garagisten, den der AGVS organisiert, in den Kursaal Bern geströmt. Gemäss AGVS ein Rekord.

Der vom Auto Gewerbe Verband Schweiz AGVS initiierte und organisiserte Tag der Garagisten wurde nunmehr bereits zum 18. Mal durchgeführt. Er hat sich zur beliebten Tradition entwickelt, mit dem die Branche ins neue Jahr startet. Dieses Jahr konnte mit über 900 Garagenbesitzer und Garagenmitarbeitenden im Kursaal Bern ein neuer Rekord verzeichnet werden. Das Motto hiess „Innovation trifft Garage“. Ausführungen finden sich auf der Webseite des AGVS.

Die Ausbaupläne

A1 Grauholz: Ausbau von sechs auf acht Spuren

A1 Schönbühl-Kirchberg: Ausbau von vier auf sechs Spuren

A1 Le Vengeron-Nyon: Ausbau von vier auf sechs Spuren

A1 St. Gallen: 3. Röhre Rosenbergtunnel

A4 Schaffhausen: 2. Röhre Fasenstaubtunnel

A3: Rheintunnel Basel

Harald Seidel präsidiert Nutzfahrzeug-Vorstand von ACEA

VORSTAND Der europäische Automobilhersteller-Verband ACEA hat für den Nutzfahrzeug-Vorstand für 2024 Harald Seidel zum Vorsitzenden gewählt. Seidel ist Präsident des LKW-Herstellers DAF in Eindhoven.

DAF-Präsident Harald Seidel wurde beim ACEA für 2024 im Nutzfahrzeug-Vorstand zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Die 15 wichtigsten Auto-, Lastwagen-, Bus- und Lieferwagen-Hersteller haben sich in der Europäischen Automobilhersteller-Verband  ACEA zusammengeschlossen. Sein Pendant hierzulande wäre auto-schweiz. Die Nutzfahrzeug-OEM im ACEA haben nun Harald Seidel von DAF zum Vorsitzenden des Nutzfahrzeug-Vorstands gewählt. Er tritt die Nachfolge von Volvo-Group-CEO Martin Lundstedt an, der die Nutzfahrzeug-Gruppe während der letzten beiden Jahre präsidiert hatte.

„2024 wird für die europäische Nutzfahrzeugindustrie ein Game-Changer-Jahr sein“, sagt Harald Seidel. In den kommenden Monaten sollten die Verhandlungen zu den CO2-Vorgaben abgeschlossen werden, welche eine Verschärfung bei der Dekarbonisierung für Lastwagen und Busse bringen werden. „Alle Bus- und Lastwagenhersteller arbeiten mit voller Kraft an der Dekarbonisierung der Strassentransports“, bekräftigt Seidel. Es brauche aber von den Gesetzgebern nicht nur ambitionierte Vorschriften für die Fahrzeughersteller, sondern auch genauso ambitionierte Vorgaben, die eine Umsetzung in der Praxis überhaupt ermöglichten (Infrastruktur, Energieverfügbarkeit).

Rascher Wandel

Das europäische Schwerverkehrs-Ökosystem bedarf laut Seidel einer raschen Umwandlung. „Dazu ist ein breites Spektrum an öffentlichen und privaten Akteuren gefordert, nicht nur die LKW-Hersteller“, erklärt Seidel. Die Truckhersteller investierten bereits Milliarden in Null-Emissions-Fahrzeuge in Form von Batterieelektro- und Wasserstoff-Antrieben. „Aber unsere Anstrengungen werden durch das Fehlen von drei wichtigen Kernelementen untergraben“, meint Seidel. Es ist das zum einen der Mangel an Tank- und Ladeinfrastruktur für Strom und Wasserstoff. Zum andere fehlt es an einer effizienten CO2-Besteuerung. Und schliesslich fehlten gezielte Massnahmen, mit denen Fuhrparkhalter beim Umstieg auf Null-Emissionsflotten unterstützt werden.

Für den neuen Nutzfahrzeug-Vorstand Harald Seidel bleibt der Lastwagen das flexibelste, reaktionsschnellste und ökologischste Transportmittel, mit dem die Güter zu den Kunden gelangen und die Gesellschaft in Bewegung hält. „Die europäischen Gesetzgeber dürfen diesen Aspekt im Vorfeld der Europawahlen und der Neubesetzung der Europäischen Kommission 2024 nicht aus den Augen verlieren“, fordert Seidel. „Mit einer besseren Zusammenarbeit können wir gemeinsam die Klimaherausforderung bewältigen und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen.“

Neben den CO2-Vorgaben warten im 2024 diverse Herausforderungen auf die Nutzfahrzeughersteller. Mit Euro 7 werden grosse Anstrengungen vorausgesetzt, Vorschriften zu Dimensionen und Gewichten sind anstehend und potenzielle Daten-Regeln tauchen am Horizont auf.

Der ACEA

Nutzfahrzeug-Vorstand TIR transNews

In der Nutzfahrzeug-Gruppe von ACEA sind neben den CEO von DAF und von der Volvo Group (Volvo Trucks und Renault Trucks) auch die CEO von Daimler Truck, Ford Trucks, Iveco Group, MAN Truck & Bus und Scania vertreten. Ausserhalb des Nutzfahrzeugbereichs sind die folgenden Firmen ACEA-Mitglied: BMW Group, Ferrari, Ford of Europe, Honda Motor Europe, Hyundai Motor Europe, JLR Jaguar Land Rover, Mercedes-Benz, Nissan, Renault Group, Toyota Motor Europe und die Volkswagen Group.

 

2023 war ein gutes Nutzfahrzeugjahr

ZULASSUNGSZAHLEN Um beeindruckende 22,8 Prozent ist die Zahl neuer Nutzfahrzeuge in der Schweiz und im Fürstentum Lichtenstein 2023 im Vorjahresvergleich gewachsen (Camper nicht eingerechnet). Für 2024 wird von einem ähnlichen Marktvolumen ausgegangen.

Das Nutzfahrzeugjahr 2023 brachte Mercedes-Benz bei den schweren Nutzfahrzeugen zurück an die Spitze in der Schweiz.

Das Nutzfahrzeugjahr 2023 fiel für alle Segmente ausgesprochen positiv aus. Sowohl Lieferwagen als auch schwere Nutzfahrzeuge und schliesslich die Busse und Reisecars können einen Zuwachs im zweistelligen Bereich verzeichnen, so dass auch der Gesamtmarkt zweistellig wuchs. Die konkreten Zahlen von auto-schweiz: 35’655 Neuimmatrikulationen bedeuten einen Zuwachs von 6627 Güter- und Personentransportfahrzeugen gegenüber 29’028 im Vorjahr. Bei den schweren Lieferwagen über 3,5 Tonnen und den Lastwagen wurden 4369 Fahrzeuge immatrikuliert, was nicht nur besser ist als im Vorjahr (3449), sondern auch als vor Corona (2019: 4291). Grosser Gewinner ist dabei Mercedes-Benz, der mit 1006 Neuzulassungen den letztjährigen Marktführer Scania (797) in die Schranken verwies und seine Verkaufszahl dabei um 57,2 Prozent verbessern konnte. Der zweite Schwede Volvo Trucks folgt auf Rang drei, vor MAN, Renault Trucks, Iveco und DAF. Rechnet man lediglich die «richtig» schweren Nutzfahrzeuge (>16 Tonnen) bleibt die Reihenfolge gleich, einzig am Ende der Tabelle rückt DAF vor Iveco.

Bemerkenswert ist die gute Resonanz in der Schweiz auf das wachsende Angebot schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben. Gemäss auto-schweiz war rund jeder zehnte neue Lastwagen mit Strom, Erdgas oder Wasserstoff unterwegs. Darunter befinden sich allein 383 batterieelektrische Lastwagen.

Hier gibt es die Tabelle der Neuimmatrikulationen von Sachentransportfahrzeugen über 3,5t nach Hersteller als PDF: NFMOFIS_12_2023_LKW

Rund jeder zehnte Lastwagen wurde in der Schweiz 2023 mit Elektroantrieb ausgeliefert, wie der Volvo FH Electric (im Vordergrund).

Leichte und Personentransporter

Mit 30’257 Neuzulassungen schliessen auch die leichten Lieferwagen und Sattelschlepper das Jahr im deutlichen Plus ab. Der Zuwachs beträgt dabei 21,5 Prozent und übersteigt erstmals seit 2019 wieder die 30’000er-Marke. Am Markenranking hat sich in den vorderen Rängen nichts verändert: Volkswagen bleibt an der Spitze (5424), gefolgt von Renault (4643) und Ford (4199). Einen besonders grossen Zuwachs kann Toyota verbuchen, wobei die Japaner mit 2014 Zulassungen auf Rang vier liegen und Mitbewerber wie Peugeot und Iveco hinter sich gelassen haben. Zurückgemeldet hat sich zudem der koreanische Hersteller Ssangyong. Gemäss Mitteilung von auto-schweiz verfügen 13,2 Prozent der Transporter (3995) über einen alternativen Antrieb. Dabei machen elektrische Lieferwagen mit 3813 den Grossteil aus, was zugleich einem Zuwachs um 64,6 Prozent gegenüber Vorjahr entspricht.

Hier gibt es die Tabelle der Neuimmatrikulationen von leichten Sachentransportfahrzeugen bis 3,5t nach Hersteller als PDF: NFMOFIS_12_2023_LCV

VW Nutzfahrzeuge konnte sich an der Spitze der Schweizer Lieferwagen-Hitparade behaupten. Wie der ID. Buzz liegt der Anteil der E-Lieferwagen bei über 12 Prozent.

Da aus unserer Sicht Camper wenig mit kommerziellem Güter- und Personentransport zu tun haben, finden sich Wohnmobile nicht in unserer Auflistung und wir haben die Tabelle von auto-schweiz entsprechend angepasst. Der Zuwachs von Cars, Bussen und Kleinbussen beträgt mit 1029 Fahrzeugen 53,6 Prozent. Dass sich die Cars von 88 auf 175 Stück praktisch verdoppeln, zeigt, dass die Covid-Krise nun endgültig überwunden scheint und die Carreise-Branche in voller Blüte steht. Auch Kleinbusse und Busse legen um 31 resp. 39 Prozent zu. Der Anteil an Elektroantrieben beträgt mit 184 Fahrzeugen übrigens bereits beachtliche 30,9 Prozent. Allerdings entfallen die E-Busse weiterhin fast ausschliesslich auf Stadtbusse und Kleinbusse.

Hier gibt es die Tabelle der Neuimmatrikulationen von Personentransportfahrzeugen nach Hersteller als PDF: NFMOFIS_12_2023_Personen

Hinter Mercedes-Benz hat sich MAN bei den Personentransportern auf dem zweiten Rang platzieren können. Ein wichtiger Anteil spielen dabei die Elektro-Linienbusse Lion’s City E.

Von Seite auto-schweiz ist man überzeugt, dass der Nutzfahrzeugmarkt die Covid-Pandemie und ihre negativen Auswirkungen endgültig hinter sich gelassen hat. Und man blickt optimistisch in die Zukunft und auf das angebrochene Nutzfahrzeugjahr. Christoph Wolnik, Mediensprecher von auto-schweiz: «Die Schweizer Wirtschaft soll auch 2024 wachsen, wenn auch weniger stark als 2023. Trotzdem zeigt sich die Konjunkturlage äusserst robust, weshalb wir für 2024 von einem ähnlich guten Marktverlauf ausgehen dürfen.»

Führungswechsel bei Quantron

QUANTRON Um den Veränderungen, namentlich in der Digitalisierung, gerecht zu werden, kommt es zu einem Führungswechsel bei Quantron. Andreas Haller übernimmt von Michael Perschke die operative Führung der Quantron AG.

Neben dem Führungswechsel bei Quantron bringt das Jahr 2024 vor allem auch den Rollout des Brennstoffzellen-LKW QMH FCEV.

In der Führungsstruktur bei Quantron AG übernahm Andreas Haller von Michael Perschke zum 1. Januar 2024 die Funktion des CEO. Michael Perschke, der gemeinsam mit den beiden Gründern der Quantron AG, Andreas Haller und Herbert Robel, die Quantron AG in den vergangenen 2,5 Jahren weiter aufgebaut hat, legte sein Vorstandsmandat bei der Quantron AG zum 31.12.2023 nieder und übergab die Rolle des CEO an Andreas Haller. Er bleibt der Quantron AG als Aktionär auch weiterhin verbunden.

Michael Perschke wird die Funktion eines Geschäftsführers bei ROQIT übernehmen. Im IT- und Mobility-as-a-Service-Unternehmen und Joint Venture zwischen Quantron und Goldstone Technologies aus Indien, wird Perschke den Aufbau der digitalen Plattform für nachhaltigen Transport mit Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie mitgestalten. Die digitale Plattform bietet die softwarebasierte Basis für das innovative Quantron-as-a-Service Geschäftsmodell, welches Kunden klimafreundlichen Transport in einem risikofreien Pay-per-Use Modell anbietet. Im sich dynamisch entwickelnden Markt der Null-Emissions Nutzfahrzeuge wird der Aufbau einer digitalen Lösung zu einer der wichtigsten Aufgaben, um die sich Michael Perschke fokussiert kümmern wird.

Time to deliver

Andreas Haller, CEO und Gründer der Quantron AG, sagt: „Ich danke Michael Perschke als meinem Partner für die vergangenen 2,5 Jahre und vor allem für die erfolgreiche internationale Positionierung. Für unsere Kunden, Partner und Stakeholder ergeben sich aus dem Führungswechsel keine Veränderungen, die Geschäfte laufen weiter wie bisher. Ich freue mich, wieder aktiver in der Geschäftsführung zu wirken und Quantron als Tech-Champion in einem sich rasant entwickelnden Markt für emissionsfreie Transportlösungen zu etablieren.“ Das Jahr 2024 wolle Quantron unter dem Motto „Time to Deliver“ (Zeit zu Liefern) einläuten, denn es werden insbesondere der eigene 44-t-Brennstoffzellen-LKW QHM FCEV in Kundenhände und auf die Strasse gebracht. „Wir sind stolz, als eines der ersten Unternehmen weltweit einen Null-Emissions LKW als Serienprodukt in der schweren Klasse anbieten zu können.“

Andreas Haller hat seit Anfang Jahr neu die Funktion des CEO bei der Quantron AG inne.

Michael Perschke, zukünftig Geschäftsführer der ROQIT Plattform: „Die letzten drei Jahre seit meinem Eintritt als Investor und später CEO bei der Quantron AG waren äusserst dynamisch und wir haben viele Meilensteine gemeinsam erreicht.“ Die Aufgabe mit ROQIT einen globalen Player im Bereich Mobility-as-a-Service (MaaS) aufzubauen, reize ihn unternehmerisch sehr und er freue sich, dies mit Partnern und Investoren wie der Quantron AG und Goldstone Technologies umzusetzen.

Der Kreislauf von Quantron-as-a-Service QaaS.

Nachhaltige Transportkette

WASSER(STOFF) UND WIND Der Schweizer Kaffeehersteller Atinkana in ­Dübendorf versucht seinen ökologischen Fussabdruck klein zu halten. Das tut er neben einer besonderen Anbaumethode im kolumbianischen Urwald auch mit einer nachhaltigen Transportkette mit möglichst emissionsfreien Transportlösungen. Wasser(stoff) und der Wind spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Auch die nachhaltige Transportkette sorgt beim Schweizer Kaffeeproduzenten Atinkana für einen geringen ökologischen Fussabdruck. Dazu gehört der Transport der Bohnen per Segelschiff.

Die nachhaltige Transportkette ist ein immer wichtigerer Aspekt in vielen Firmen. Als ein besonderes Beispiel hierfür kann der Kaffeehersteller Atinkana angeführt werden, der seine Kaffeebohnen in der Sierra Nevada in Kolumbien ­anbaut und in der Schweiz röstet. Der Kaffeeanbau ist dabei nicht das eigentliche Ziel, sondern Mittel zum Zweck, denn das Geld aus dem Kaffeeverkauf dient vor allem dazu, den Urwald rund um das Atinkana-Anbaugebiet sukzessive wieder aufzuforsten. Pro Kilogramm verkauften Kaffee können auf diese Weise zwei Bäume gepflanzt werden.

Transatlantik-Transport

An den Transport zwischen Kolumbien und der Schweiz hat Atinkana hohe Anforderungen. Von Beginn des Projektes im Jahr 2016 arbeiten die Schweizer mit dem Logistikpartner Fairtransport zusammen, der sich darauf spezialisiert hat, Waren per Segelfrachtschiff über die Meere zu schippern. Entsprechend trägt Fairtransport den Firmenzusatz «Cargo under Sail». Aktuell segeln drei zweimastige Grosssegler für Fairtransport, die deutsche «Avontuur», die französische «De Gallant» und die niederländische «Tres Hombres».

Atinkana transportiert die Kaffeebohnen aus Kolumbien per Segelfrachtschiff (Bild die «Tres Hombres») über den Atlantik.

Mit der «De Gallant» und der «Tres Hombres» werden für Atinkana einmal pro Jahr 14 Tonnen Kaffee über den Atlantik transportiert, wobei eine Überfahrt etwa zehn Wochen dauert. Der CO2-Ausstoss umgerechnet auf eine Tonne Ware beträgt auf der «De Gallant» lediglich 14 g, bei einem Containerschiff sind es rund 6200 g. 1916 war die «De Gallant» gebaut worden und hiess ursprünglich Jannetje Margaretha. Der zweimastige Schoner durchlebte abwechslungsreiche Nutzungen, bis der 36,2 Meter lange Segler 1987 wieder in seinen Originalzustand zurückversetzt wurde. Er hat eine Transportkapazität von 35 Tonnen.

Landtransport

Was auf der gesamthaft 8500 Kilometer langen Route von Kolumbien in die Schweiz nicht zu Wasser stattfindet, wird mit der Bahn und mit Lastwagen abge­wickelt. Vor dem Jahr 2022 kamen dabei noch reguläre Diesel-LKW zum Einsatz, seither nun besorgt ein Brennstoffzellen-Lastwagen – der Hyundai Xcient Fuel Cell von Hyundai Hydrogen Mobility – ab Basel den Transport in die Rösterei. Dazu arbeitet Atinkana mit dem internationalen Logistiker Gebrüder Weiss zusammen. Die Firma mit Hauptsitz in Österreich setzt seit zwei Jahren den Wasserstoff-LKW im Nahverkehr in der Schweiz ein und plant bis 2024 auch in Deutschland drei weitere H2-LKW zum Einsatz zu bringen.

In der Schweiz wird der Kaffee im emissionsfreien H2-LKW der Gebrüder Weiss von Basel in die Rösterei transportiert.

Bei der Kundenauslieferung (Gastro, Verkaufsstellen, Onlineshop) arbeitet Atinkana mit der Post zusammen, um mit Bahntransporten und Elektro-Lieferwagen auch hier eine lokal CO2-freie Lieferkette sicherstellen zu können.

Mit dem Kaffeeverkauf in der Schweiz will Atinkana vor allem die Aufforstung des Urwalds in Kolumbien vorantreiben.

Zuschlag von Bernmobil für Irizar

LINIENBUSSE Der spanische Bushersteller Irizar erhält für Elektrobusse einen weiteren Zuschlag von Bernmobil. Die 16 Solobusse sollen ab Anfang 2026 in Betrieb gehen.

Irizar erhält den Zuschlag von Bernmobil, um 16 Elektrobusse zu liefern. Die Skizze zeigt das voraussichtliche Erscheinungsbild der künftigen 12-Meter-Elektrobusse, die auf Tangentiallinien eingesetzt werden sollen.

Seit ein paar Monaten fahren die ersten elektrischen Gelenkbusse von Irizar auf zwei Linien der Berner Verkehrsbetriebe Bernmobil. Vergangenen Herbst (September 2023) hatte Bernmobil eine weitere Elektrobus-Beschaffung ausgeschrieben, um drei Tangentiallinien (27, 28, 29) auf batterieelektrische Busse umzustellen. Auf die Ausschreibung für die 12-Meter-Busse sind drei Angebote eingegangen, die alle die Mindestanforderungen erfüllt hatten. Das wirtschaftlich beste Angebot hat gemäss Mitteilung von Bernmobil die Firma Irizar Sociedad Cooperativ aus Spanien (Baskenland) eingereicht. Insbesondere zeichnen sich die Fahrzeuge durch Batterien mit einer hohen Reichweite von über 250 km aus. Der Zuschlag von Bernmobil umfasst die Lieferung von mindestens 16 zweiachsigen, zwölf Meter langen Batteriebussen plus Optionen.

Anders als die bereits in Betrieb befindlichen Gelenkbusse, die vor allem während ihrer Wartezeit an den Endstationen geladen werden, sind die kommenden Busse sogenannte Depotlader. Ihre Batterien werden über Nacht in der Garage aufgeladen. Sie verfügen über eine Lithiumeisenphosphat-Batterie mit 550 kWh Kapazität. Diese Batterie verzichtet auf die seltenen Metalle Kobalt und Nickel und weist auch bezüglich Sicherheit Vorteile gegenüber den bisher zum Einsatz kommenden Batterien auf. Bei einer Länge von zwölf Metern verfügen die stehplatzoptimierten und barrierefreien Busse über 29 Sitz- sowie zwei Rollstuhlplätze. Die Klimaanlage weist eine Wärmepumpe und CO2 als Kältemittel auf und ist damit besonders umweltfreundlich. Der Preis pro Fahrzeug liegt bei rund 700’000 Franken.

Lieferung ab Ende 2025

Die ersten Busse werden voraussichtlich Ende 2025 eintreffen und sollen Anfang 2026 den Betrieb aufnehmen. Mit der Beschaffung dieser Fahrzeuge erreicht Bernmobil einen weiteren Meilenstein hin zu einem klimafreundlichen Betrieb. Sie werden den Komfort für die Fahrgäste sowie die Lebensqualität für die Einwohnerinnen und Einwohner in der Region weiter verbessern.

Im deutschsprachigen Raum wird Irizar durch den Konzern Jepsen & Jessen vertreten, in der Schweiz mit Sitz in Schaffhausen.

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