Erste E-Busse fahren bei PostAuto Graubünden

12-METER SOLOBUSSE VON SCANIA Seit 30. Januar 2023 sind die ersten Scania Elektropostautos in Graubünden zwischen Chur und Bad Ragaz im Einsatz. PostAuto führt die ersten Batteriefahrzeuge in Graubünden gemeinsam mit der Bündner Energieversorgerin Repower ein.

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Seit 30. Januar 2023 stehen die neuen Scania Battery Electric Vehicle (BEV) Ci-tywide LF Linienbusse bei PostAuto Graubünden zwischen Chur und Bad Ragaz im Einsatz. (Foto: Repower/Yanik Buerkli)

Seit Montag 30. Januar 2023 sind auch im Kanton Graubünden erste Elektropostautos im fahrplanmässigen Einsatz. Es sind die ersten vier von insgesamt elf Batteriefahrzeugen, die PostAuto bis im Sommer 2023 in Betrieb nehmen wird. Dank dieser Beschaffung kann PostAuto insgesamt vier Linien zwischen Chur und Bad Ragaz integral auf alternative Antriebe umstellen:

  • Chur–Trimmis–Untervaz und Chur–Haldenstein (Linie 3)
  • Landquart–Mastrils (Linie 21)
  • Bad Ragaz–Fläsch–Maienfeld–Jenins–Landquart (Linie 22)
  • Landquart–Igis–Untervaz Bahnhof (Linie 23)

Bei den ersten Battery Electric Vehicle (BEV) Fahrzeugen handelt es sich um 12 Meter lange Batteriebusse von Scania. Dabei werden die Batterien der ersten Bündner Elektropostautos im Depot des PostAuto-Unternehmens Dünser Bus GmbH in Trimmis und später auch in jenem der Karl Gessinger AG in Bad Ragaz geladen werden. Unterwegs besteht die Möglichkeit einer Zwischenladung an den Bahnhöfen Untervaz-Trimmis und Landquart. Bei der Zwischenladung am Bahnhof Untervaz-Trimmis erfolgt die Energiezufuhr via Pantograph, der sich von oben auf das Fahrzeug senkt.

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Insgesamt vier Linien zwischen Chur und Bad Ragaz konnten integral auf alternative Antriebe umgestellt werden.

PostAuto geht davon aus, dass mit dem Einsatz der elf Elektropostautos der Ausstoss von insgesamt 610 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden kann. Zudem sind diese Postautos auch ruhiger unterwegs als Dieselbusse. Es fehlt das Schaltrucken wie auch das Motorengeräusch. Davon profitieren Fahrgäste, das Fahrpersonal und die Anwohnerinnen und Anwohner der entsprechenden PostAuto-Linie. Zudem beschleunigen die Busse nach den Haltestellen schneller, was die Pünktlichkeit auf den Linien erhöht.

Wertschöpfung bleibt im Kanton
Die Bündner Energieversorgerin Repower ist mit ihrem E-Mobility-Provider PLUG’N ROLL für den Bau der Ladeinfrastruktur in den PostAuto-Depots Trimmis und Bad Ragaz sowie an den Bahnhöfen Untervaz-Trimmis und Landquart verantwortlich und liefert die nötige Energie. Dabei handelt es sich um «VERDEPOWER Grischun» – elektrische Energie ausschliesslich aus zertifizierten, erneuerbaren Quellen aus dem Kanton Graubünden. Damit bleibt die gesamte Wertschöpfung im Kanton.

Neben dem Ausbau des erneuerbaren Energiegeschäfts ist auch die Stärkung der Elektromobilität ein strategischer Pfeiler von Repower. Es ist die Ambition von Repower, einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende zu leisten. «Das Beispiel PostAuto zeigt, dass die Elektrifizierung auch im Nutzfahrzeugbereich mit innovativen Lösungen Einzug hält», sagt Martin Schindler, Leiter E-Mobility Repower.

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Bei der Zwischenladung am Bahnhof Untervaz-Trimmis erfolgt die Energiezufuhr via Pantograph.

Wichtiger Schritt für PostAuto
Bei PostAuto freut man sich, nun auch im Kanton Graubünden einen ersten Schritt hin zu einem klimafreundlichen öV auf der Strasse machen zu können. Das Unternehmen ist daran, in der ganzen Schweiz seine Flotte umzurüsten, um so einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Bis Ende 2024 sollen die ersten 100 fossilfreien Postautos auf der Strasse sein, bis spätestens Ende 2040 soll die ganze Flotte von derzeit 2400 Fahrzeugen klimafreundlich angetrieben werden. «Wir freuen uns, dass es nun los geht in Graubünden und planen bereits weitere Umstellungen in der Ostschweiz», sagt Roger Walser, Leiter Markt und Kunden von PostAuto im Gebiet Ost.

Mit der grössten Busflotte der Schweiz hat PostAuto einen grossen Hebel, um den CO2-Ausstoss zu senken und auch innerhalb der Post einen Beitrag zur Erreichung des Klimaziels zu leisten. Die Post will bis 2030 im eigenen Betrieb klimaneutral sein. Ab 2040 will die Post im gesamten Unternehmen inklusive der Wertschöpfungskette Netto-Null zu sein. Die Umstellung der PostAuto-Flotte ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung dieses Ziels. PostAuto übernimmt damit auch Verantwortung als grösstes Schweizer öV-Unternehmen auf der Strasse.

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V.l.: Martin Schindler (Leiter E-Mobility Repower), Carmelia Maissen (Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität), Roger Walser (Leiter Markt und Kunden PostAuto, Gebiet Ost) und Walter Schwizer (PostAuto Region Ostschweiz).

Kanton unterstützt Vorhaben
Im Sommer 2019 hatten PostAuto und Repower eine Absichtserklärung unterzeichnet, um im Kanton Graubünden die Umstellung des öffentlichen Verkehrs auf klimafreundliche Antriebe gemeinsam anzugehen. In der Folge mussten etliche Fragen geklärt werden. Es zeigte sich, dass bei der Einführung von alternativen Antrieben im öffentlichen Verkehr viele Schritte zum ersten Mal gemacht werden. Einen gewichtigen Beitrag zum Gelingen leistete auch der Kanton Graubünden: Die Bündner Regierung und das Bundesamt für Verkehr haben zugestimmt, die Mehrkosten im Rahmen der ordentlichen Finanzierung des regionalen Personenverkehrs zu übernehmen.

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