Scania liefert 60 neue Elektrobusse nach Südaustralien

GROSSAUFTRAG Die neuen Scania-Busse der K-Serie mit zwei Achsen, niedrigem Einstieg, 43 Sitzplätzen und über 400 Kilometer Reichweite sind für den Einsatz in der Stadt Adelaide vorgesehen und werden noch in diesem Jahr produziert. Der Karosserieaufbau wird von Volgren geliefert.

Die neuen Fahrzeugebasieren auf Scania-Busfahrgestellen der K-Serie.

Scania wird 60 neue batterieelektrische Stadtbusse an das Department for Infrastructure and Transport (DIT) der Regierung von Südaustralien liefern. Die Vereinbarung baut auf der bestehenden starken Beziehung von Scania zu Südaustralien auf und leistet einen wichtigen Beitrag zu den Nachhaltigkeits- und Elektrifizierungszielen des Bundesstaates.

Die neuen Fahrzeuge, die noch in diesem Jahr produziert werden, sind Scania-Busse der K-Serie mit zwei Achsen und niedrigem Einstieg für den Einsatz in der Stadt Adelaide. Der Karosserieaufbau wird von Volgren geliefert. Jeder Bus hat eine Kapazität von 43 Sitzplätzen und eine maximale Reichweite von über 400 Kilometern.

Der Karosserieaufbau kommt von Volgren, einem australischen Bushersteller.

Alle Fahrzeuge werden mit Scanias umfassender Palette an modernen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, die darauf ausgelegt sind, die Interaktion mit anderen Verkehrsteilnehmern zu verbessern. Die Systeme erhöhen die Verkehrssicherheit, indem sie den Fahrer unterstützen, das Fahrzeug in der richtigen Position zu halten, und gleichzeitig die Geschwindigkeit sowie den Abstand zu anderen Fahrzeugen, Radfahrern und Fussgängern zu kontrollieren.

Nachhaltige Partnerschaft zwischen Scania und Regierung von Südaustralien

Die Vereinbarung beinhaltet Optionen für zusätzliche Busse bis Juni 2029 und stärkt die Position von Scania im Bereich nachhaltiger Transportlösungen in Australien.

«Dieser Auftrag ist nicht nur strategisch bedeutsam für Scania, sondern demonstriert auch die Stärke unserer andauernden Partnerschaft mit dem DIT», sagt Steven Godbold, Vertragsmanager bei Scania Australien.

Anna Ställberg, Leiterin Urban Solutions bei der Scania Group, fügt hinzu: «Dieser Meilenstein-Deal bedeutet, dass Scania den Übergang von Südaustralien zu einem saubereren, nachhaltigeren öffentlichen Verkehrsnetz unterstützen und gleichzeitig unsere Präsenz auf dem australischen Markt für Elektrofahrzeuge erhöhen wird.»

Der Auftrag markiert den Beginn der Bemühungen des Bundesstaates, seine Flotte von über 1000 Bussen zu elektrifizieren.

Arquus und Daimler Truck kooperieren

DEFENCE Der französische Militärfahrzeughersteller Arquus und Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck wollen projektbezogen eng zusammenarbeiten. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung massgeschneiderter Produkte und Prozesse, um den Kundenbedürfnissen besser gerecht zu werden.

Französisch-deutsche Partnerschaft im Defence-Sektor: Arquus und Daimler Truck kooperieren.

Der französische Militärfahrzeughersteller Arquus und der deutsche Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck werden projektbezogen eng zusammenarbeiten. Die Partnerschaft dient über die jeweils bestehenden eigenen Geschäftsaktivitäten der beiden Unternehmen hinaus der strategischen Kooperation und umfasst die gemeinsame Fahrzeugentwicklung, die Produktion, den Vertrieb und den Service von militärischen Radfahrzeugen.

Ziel ist es, massgeschneiderte Produkte zu entwickeln, die den Anforderungen der Kunden im Verteidigungsbereich besser gerecht werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der zukünftigen Modernisierung der logistischen Lkw-Flotte der französischen Armee.

Arquus erhofft sich höhere Produktionskompetenz und optimierten Service

Emmanuel Levacher, CEO von Arquus, erklärt: «Diese Partnerschaft wird uns gemeinsam voranbringen. Beide Unternehmen kennen die Bedürfnisse der Streitkräfte genau und werden von der langjährigen Erfahrung des jeweils anderen profitieren.»

Daniel Zittel, Head of Defence Sales bei Daimler Truck, ergänzt: «Ich freue mich über die Partnerschaft mit Arquus, einem Unternehmen mit viel Erfahrung und Know-how im Bereich militärischer Nutzfahrzeuge. Hier wächst zusammen, was gut zusammenpasst.»

Die Partnerschaft soll dazu beitragen, die Produktionsstandorte beiderseits des Rheins zu stärken.

Produktion in Frankreich und Deutschland

Arquus und Daimler Truck unterhalten relevante Produktionsstandorte für ihre Verteidigungsfahrzeuge in Frankreich und Deutschland. Arquus produziert ausschliesslich in Frankreich. Daimler Truck baut seine Defence-Fahrzeuge in Wörth am Rhein und im elsässischen Molsheim (Frankreich). Das Werk in Molsheim ist in die Geschäftsaktivitäten von Daimler Truck in Frankreich eingebunden, wo der Nutzfahrzeughersteller insgesamt über 3000 Menschen beschäftigt. Die Partnerschaft soll dazu beitragen, die Produktionsstandorte beiderseits des Rheins zu stärken.

Retrofit-Meilenstein: Erster E-Reisebus Typ TZ-S eCoach am Start

ELEKTRIFIZIERUNG Es ist eines der ersten Retrofit-Projekte seiner Art in Deutschland: Voith und To Zero rüsten gemeinsam einen Diesel-Reisebus für das Erdinger Omnibusunternehmen Scharf OHG auf batterieelektrischen Antrieb um.

Der TZ-S eCoach Elektrobus des traditionsreichen Erdinger Omnibusunternehmen Scharf OHG.

Der global agierende Technologiekonzern Voith aus Heidenheim und das Fahrzeugbauunternehmen To Zero Electric Vehicles GmbH aus Rausdorf/Erfurt haben im Auftrag des traditionsreichen Erdinger Omnibusunternehmens Scharf OHG gemeinsam einen Diesel-Reisebus auf batterieelektrischen Antrieb umgerüstet – und setzen mit dem E-Reisebus Typ TZ-S eCoach den nächsten Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Busmobilität. Nicht nur wie bisher im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), sondern ab sofort auch im Reisebus-Sektor.

Dieses Retrofit-Projekt ist eines der Ersten seiner Art in Deutschland: To Zero übernahm die technische Planung und Umsetzung des Umbaus, während Voith sein innovatives elektrisches Antriebssystem Voith Electrical Drive System (VEDS) beisteuerte. Das VEDS kommt bereits erfolgreich in vielen elektrisch betriebenen Neufahrzeugen zum Einsatz und wurde in Europa schon mehrfach für seine Effizienz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Bei der Umrüstung ersetzt das VEDS den bisherigen Dieselmotor und das Getriebe. Konkret handelt es sich dabei um einen kraftvollen Elektroantrieb modernster Bauart, der speziell auf die Anforderungen von Reisebussen zugeschnitten ist und sich nahtlos in die bestehende Fahrzeugarchitektur einfügt.

Der E-Motor erreicht eine Spitzenleistung von 410 kW (ca. 557 PS) – und bietet damit sogar mehr Power als der originale Verbrenner. Die Leistung steht über den gesamten Drehzahlbereich verzögerungsfrei zur Verfügung, was für zügige Beschleunigung und sicheres Überholen auf der Autobahn sorgt. «Zudem zeichnet sich unser VEDS durch seine hohe Effizienz und Zuverlässigkeit aus. Allesamt Eigenschaften, die es bereits in anderen Retrofit-Projekten bewiesen hat. Erst jüngst beispielsweise bei der Transdev-Gruppe in Schwäbisch Hall», erläutert Holger Seefelder, Vice President Sales EMEA bei Voith.

Den zweiten entscheidenden Part für eine erfolgreiche Umrüstung bildet die Batterietechnik. So kommt im umgerüsteten TZ-S eCoach ein Batteriepaket mit insgesamt 420 kWh Kapazität zum Einsatz. Diese enorme Speichermenge ermöglicht in der Praxis eine sehr hohe Reichweite. Das Batteriesystem besteht dabei aus mehreren Modulen, die im Fahrzeug dort verbaut werden, wo zuvor der Dieselantriebsstrang und die Peripherie sassen: Ein Teil der Batterieeinheiten wandert in den ehemaligen Motorraum im Heck, ein weiterer Teil nutzt einige Abschnitte des Gepäckraums. «Wir haben das Packaging so optimiert, dass weder der Fahrgastraum beeinträchtigt wird noch das Gepäckvolumen drastisch sinkt. Sowohl die Sitzplätze als auch die Zuladung bleiben dementsprechend nahezu vollständig erhalten», bestätigt Michael Pfeffer, CEO und Gründer von To Zero.

Alle Sicherheitssysteme bleiben im TZ-S eCoach erhalten

Ebenfalls wichtig: Die bestehenden Assistenz- und Sicherheitssysteme des TZ-S eCoach Elektrobus – von ABS und Spurassistent bis zum Notbrems- und Abbiegeassistenten – bleiben nach dem Umbau voll funktionsfähig erhalten. Der Reisebus erfüllt also weiterhin alle gesetzlichen Vorgaben, bietet den gewohnten Fahrgastkomfort sowie ausreichend Reichweite für den Reisealltag. «Und nicht zuletzt bringt das Retrofit viele weitere nachhaltige und wirtschaftliche Vorteile gegenüber einem Neukauf. Es schont so etwa wertvolle Ressourcen, spart Investitionskosten, umgeht das Verfügbarkeitsproblem bzw. lange Lieferzeiten – und leistet somit einen wesentlichen Beitrag, die strengen Vorgaben der Clean Vehicles Directive (CVD) und der deutschen Klimaziele im Verkehrssektor zu erfüllen», freuen sich Martin und Andreas Scharf, Inhaber und Geschäftsführer von Scharf Reisen.

Stadt Amsterdam bestellt 40 vollelektrische DAFs

AUFBAUFREUNDLICH Die Stadt Amsterdam erwirbt 40 Elektro-Lkw DAF XD für die Müllabfuhr. Die DAF XD Electric 6×2 FAN werden 2026 mit verschiedenen Aufbautypen ausgeliefert, die jeweils für eine bestimmte Anwendung ausgelegt sind.

Die Stadt Amsterdam hat 40 vollelektrische DAF XD für die Müllabfuhr bestellt. (Bild: Van der Torren Fotografie)

Die Bestellung vollelektrischer DAF-Lkw ist Teil des Bestrebens der Stadt Amsterdam, CO2- und andere Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Die Fahrzeuge werden über den DAF-Partner Truckland sowie VDL-Translift geliefert, der für einen Teil des Aufbaus zuständig ist.

Aufbauherstellerfreundlichkeit des XD Electric

Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung der Stadt Amsterdam für den DAF XD Electric war die Kompatibilität mit verschiedenen Aufbauten. Ab Werk können die Batteriepakete an unterschiedlichen Positionen am Fahrgestell montiert werden, sodass Aufbauhersteller keine elektrischen Komponenten verlagern müssen und ausreichend Platz für die Montage von Ausrüstung wie Kranstützen vorhanden ist.

Entscheidung für LFP-Batterien

Die Stadt Amsterdam berücksichtigte auch die Strategie von DAF, Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) zu verwenden. LFP-Batterien enthalten kein Kobalt oder Nickel und haben eine lange prognostizierte Lebensdauer, wodurch sie ideal für den Einsatz in Lkw geeignet sind. Sie können wiederholt auf bis zu 100 Prozent aufgeladen werden, ohne dass die Leistung oder Zuverlässigkeit beeinträchtigt wird. Sie sind zudem thermisch sehr stabil und gewährleisten so die Sicherheit in Anwendungen wie diesen.

Ideal für Stadt Amsterdam geeignet

Der DAF XD eignet sich dank seiner hervorragenden Sicht aus dem Fahrerhaus und einer niedrigen Einstiegsstufe hervorragend für die Müllabfuhr in innerstädtischen Gebieten wie in Amsterdam. Die grosse Windschutzscheibe, die niedrigen Türrahmen und die serienmässige DAF Corner View-Kamera auf der Beifahrerseite bieten dem Fahrer eine herausragende Sicht auf ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie spielende Kinder, Fussgänger und Radfahrer. Der niedrige Einstieg mit nur zwei ergonomisch angeordneten Trittstufen erleichtert den Zugang zum Fahrerhaus, das bis zu drei komfortable Sitze bietet.

Vier verschiedene Aufbautypen

Die 40 Elektrofahrzeuge DAF XD für die Stadt Amsterdam werden mit verschiedenen Aufbautypen ausgestattet sein. Dazu gehören 13 Hecklader, 10 Kran- und Hakenliftfahrzeuge und 17 Frontlader zur Aufnahme von Containern. Mit dieser neuen Flotte kann die Gemeinde nahezu alle Arten von Haus- und Büroabfällen emissionsfrei abholen.

Drei Batteriepakete und elektrischer Nebenantrieb

Alle Fahrzeuge werden mit drei (von maximal fünf) LFP-Batteriepaketen mit jeweils 105 kWh ausgestattet. Diese versorgen den 170-kW- oder 220-kW-Elektromotor des XD Electric mit Strom. Für die Stromversorgung von Ausrüstung, einschliesslich Aufbau und Ladekränen, werden die Fahrzeuge mit einem elektrischen Nebenantrieb mit 90 kW ausgestattet.

Stadt Amsterdam hat volles Vertrauen in Elektrofahrzeuge

Die Stadt Amsterdam erwartet die Einführung der vollelektrischen DAF-Lkw mit Spannung. Die 40 DAF XD helfen der Stadt nicht nur dabei, ihre eigene CO₂-Bilanz zu verbessern, sondern tragen auch zur Verbesserung der Luftqualität in der niederländischen Hauptstadt bei. Roland Heijnen, Leiter des Bereichs für Abfall und Ressourcen der Gemeinde Amsterdam, sagt: «Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem DAF-Partner Truckland und sehen mit diesen Elektro-Müllabfuhrfahrzeugen voller Vertrauen einer nachhaltigen Zukunft in Amsterdam entgegen.»

ID. Buzz als Mini-Postautos in Appenzell im Einsatz

PUBLICAR RUFBUS Zwei vollelektrische ID. Buzz GTX mit langem Radstand sind ab sofort als Rufbus im Kanton Appenzell Innerrhoden im Einsatz. Dank Allrad eignen sie sich optimal für die anspruchsvolle Topografie und mit bis zu 475 km Reichweite müssen sie nur einmal pro Tag an die Ladesäule.

Die neuen ID. Buzz GTX mit langem Radstand im Einsatz für PostAuto im Kanton Appenzell Innerrhoden.

Ab sofort sind zwei ID. Buzz GTX mit langem Radstand im Einsatz für PostAuto im Kanton Appenzell Innerrhoden. Die kompakten, nachhaltigen Mini-Postautos machen den Tür-zu-Tür-Service effizienter und sind optimal auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden abgestimmt. Die vollelektrischen Busse der Marke VW Nutzfahrzeuge bieten neben dem Fahrersitz fünf Sitzplätze. Für die meisten Einsätze dürfte dieses Platzangebot ausreichen.

Ideal für Appenzeller Topografie

PostAuto hat zwei ID. Buzz GTX mit langem Radstand für den Tür-zu-Tür-Service im Kanton Appenzell Innerrhoden angeschafft. Die beiden gelben Fahrzeuge verfügen über Allradantrieb und eine 86-kWh-Batterie, womit sie sich ideal für die Topografie im Kanton Appenzell Innerrhoden eignen. Ergänzend sind noch behindertengerecht umgebaute Busse mit normalem Antrieb im PubliCar-Einsatz. Denn in den neuen E-Fahrzeugen können keine Rollstühle transportiert werden. Kundinnen und Kunden können bei der Bestellung eines Rufbusses (telefonisch oder via App) angeben, ob sie im Rollstuhl unterwegs sind. Dann kommt das passende Fahrzeug zum Einsatz. Die Bezahlung der Fahrt geschieht ganz einfach per Debit- oder Kreditkarte, und nach wie vor kann auch mit Bargeld oder Twint bezahlt werden.

Die ID. Buzz mit langem Radstand von PostAuto verfügen über die grosse 86-kWh-Batterie. Die Reichweite erhöht sich dadurch auf bis zu 487 km.

Das Rufbus-Angebot von PostAuto ist wie geschaffen für den Kanton Appenzell Innerrhoden mit seinen verstreuten Siedlungen. Ab sofort wird das Angebot durch den vollelektrischen ID. Buzz auch nachhaltig gestaltet. Der flexible Rufbus ermöglicht einen Tür-zu-Tür-Service, den die Kundinnen und Kunden nach ihren Bedürfnissen buchen. Sie bestimmen, wann und auf welcher Strecke sie fahren möchten. Anstelle fixer Linien gibt es ein Bediengebiet, und die Busse fahren zu definierten Bedienzeiten und nicht gemäss Fahrplan. Im Kanton Appenzell Innerrhoden ist PubliCar fester Bestandteil des regionalen öffentlichen Verkehrs.

Dank Allradantrieb ist der ID. Buzz GTX ideal für die Appenzeller Topografie.

Mini-Postautos mit bis zu 475 km Reichweite: einmal täglich an Ladesäule

PostAuto wird die ID. Buzz im Depot an der Mettlenstrasse in Appenzell aufladen. Vorgesehen ist ein Ladevorgang pro Tag. Denn die ID. Buzz GTX mit langem Radstand haben eine Reichweite von bis zu 475 km.

PostAuto hat das Ziel, seine Flotte im Rahmen der Klima-Strategie der Post bis 2035 auf fossilfreie Antriebe umzustellen. Die neuen, vollelektrischen ID. Buzz des Tür-zu-Tür-Service PubliCar sind Teil dieser Strategie. Im September wird PostAuto im Kanton Appenzell Innerrhoden auch noch vier grosse E-Busse in Betrieb nehmen.

Die neuen, vollelektrischen ID. Buzz des Tür-zu-Tür-Service PubliCar sind Teil der Klima-Strategie der Post.

Der vollelektrische ID. Buzz Volkswagen Nutzfahrzeuge hat eine breite ID. Buzz Fahrzeugpalette, und kürzlich wurde das Angebot nach unten und nach oben erweitert. Neben dem ID. Buzz Pro mit 210 kW (285 PS), normalem Radstand (NWB) und 79-kWh-Batterie sind seit kurzem der ID. Buzz mit 210 kW, langem Radstand (LWB), grosser 86-kWh-Batterie und einer Reichweite von bis zu 487 km sowie die beiden ID. Buzz GTX mit 250 kW (340 PS) und Allradantrieb bestellbar (NWB: 79 kWh, bis zu 423 km Reichweite; LWB: 86 kWh, bis zu 475 km Reichweite).

Ebenfalls ist der ID. Buzz Cargo Pro 4Motion erhältlich, der erstmals mit Allrad- statt mit Heckantrieb ausgestattet ist (weiterhin NWB: 79 kWh und bis zu 432 km Reichweite). Dank Allradantrieb erhöht sich die Anhängelast der ID. Buzz von 1200 kg auf 1800 kg (gebremst, 12 Prozent Steigung). Ebenso wurde das Portfolio nach unten durch den ID. Buzz Pure und den ID. Buzz Pure Cargo mit 125 kW (170 PS) und einer 59-kW-Batterie ergänzt.

Battery Electric Vehicle bei der Thommen-Furler AG ist vorstellbar

PRAXISTEST Offen für Neues sein und selbst einen aktiven Beitrag für einen nachhaltigen Transport leisten. So das Credo bei der in Rüti bei Büren ansässigen Thommen-Furler AG vor dem Test mit der Scania BEV Sattelzugmaschine 40R A 4×2 NB.

Mit einem Gesamtgewicht von 41 Tonnen auf zur Liefertour ins Berner Oberland.

An einem Samstagmorgen begab sich ausnahmsweise eine Doppelbesatzung der Thommen-Furler AG mit der Scania BEV Sattelzugmaschine, einem voll beladenen AdBlue-Auflieger und einem Gesamtgewicht von 41 Tonnen auf eine Liefertour ins Berner Oberland. Das Ziel lautete, bei vier Kunden AdBlue abzuladen, wobei nicht der ganze Tankauflieger entleert werden konnte, aber man trotzdem das Fahr- und Einsatzverhalten eines vollelektrischen Nutzfahrzeuges bei vollem Betriebsgewicht testen wollte.

Bei vier Kunden wurde AdBlue abgeladen, und zwar emissionsfrei.

Überraschende Restladung bei Rückkehr zur Thommen-Furler AG

Mit einer Kapazität von 75 Prozent in Rüti gestartet, kam man nach 170 im Berner Oberland zurückgelegten Kilometern wieder mit einer Restladung von 29 Prozent zu Hause an. Es wurden als 46 Prozent der maximalen Batteriekapazität verbraucht. Dies überraschte umso mehr, da man dies kaum für möglich gehalten hatte. So wurde den beiden «Testpiloten» aufgezeigt, was für Reichweiten bei einer vollen Batterie und was für umsetzbare Liefertouren möglich wären.

Das Durchzugsverhalten überraschte die beiden Testfahrer immer wieder aufs Neue.

Komfort auf höchstem Niveau

Neben dem allgemeinen Fahrverhalten schätzen die beiden sich abwechselnden Fahrer den hohen Fahrkomfort, das tiefe Geräuschniveau im Fahrerhaus und die neue akustische Wahrnehmung, die man so zuvor nicht kannte. So wurden auf einmal unbekannte Windgeräusche wahrgenommen und bald schon als störend empfunden.

Leistung fast ohne Ende

Doch auch das Durchzugsverhalten überraschte die beiden Test-Fahrer immer wieder aufs Neue. Insbesondere die Fahrt Richtung Grauholz mit ihrer nicht unbedeutenden Steigung zeigte auf, welche «Muskeln» der BEV-Antrieb spielen liess. Was sonst mit einer Geschwindigkeit von 65 km/h absolviert wird, ging auf einmal mit 75 km/h und sorgte für ein positives Aha-Erlebnis mit einem leichten Schmunzeln. Dass dabei auch mehr Energie verbraucht wurde, trübte im Anschluss die grosse Freude dann doch etwas. Man war sich sofort bewusst: ohne eine entsprechende Schulung für ökonomisches Fahren würde es wohl doch nicht gehen. Freude versus Reichweite geht dann doch nicht ganz auf.

Warum nur auf andere hören und die Erfahrung nicht gleich selbst machen?

Thommen-Furler AG Rüti b. Büren

Die Thommen-Furler AG mit Sitz in Rüti bei Büren bietet seit 1990 umfassende Lösungen in den Bereichen Chemikalien-, Spezialitäten- und Schmierstoff-Distribution, Umwelttechnik sowie Entsorgung und Recycling von Industrieabfällen. Mit ihrem ChemCare-Konzept vernetzt das Unternehmen Logistik, Versorgung und Entsorgung für über 14.000 Kunden. Als ISO-zertifizierter Anbieter setzt die Thommen-Furler AG auf höchste Qualität, Nachhaltigkeit und Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Mercedes-Benz Vito: ein Alleskönner wird 30

JUBILÄUM Der Produktionsstandort Vitoria prägt bis heute seinen Namen: Der 1995 lancierte Mercedes-Benz Vito steht seit jeher für kompakte Alltagstauglichkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität – und ist Pionier in Sachen E-Mobilität: Elektrifizierte Varianten setzen seit 2010 Massstäbe im Midsize Segment.

30 Jahre Mercedes-Benz Vito (von links); Vito der 1. Generation; Vito E-CELL von 2010 und der aktuelle eVito.

Der Mercedes-Benz Vito feiert sein 30-jähriges Jubiläum und hat sich in dieser Zeit als vielseitiger und verlässlicher Transporter für Handwerk, Handel und Service etabliert. Er ist flexibel einsetzbar, von Rettungsdiensten bis zu Handwerksbetrieben, und unterstützt Kunden mit moderner Technik, digitaler Vernetzung und einer Vielfalt an Varianten. Seit 2018 bietet Mercedes-Benz Vans mit dem eVito zudem eine lokal CO2-emissionsfreie Alternative.

«Der Vito hat sich über die letzten 30 Jahre als wahrer Alleskönner für Profis erwiesen. Dank seiner kompakten Masse und seines Transportvolumens ist er perfekt für den urbanen Raum. Er hält die Welt – wie auch unser Sprinter – seit inzwischen 30 Jahren mobil», so Sagree Sardien, Leiterin Vertrieb & Marketing Mercedes-Benz Vans.

Eine Erfolgsgeschichte in Generationen

Die Geschichte des Vito begann 1995, als Mercedes-Benz die erste Generation mit quer eingebauten Vier-Zylinder-Motoren präsentierte. Der Vito überzeugte mit seinem attraktiven Design, kompakten Massen, einer Nutzlast von bis zu einer Tonne und einem umfangreichen Sicherheitspaket. 1996 wurde er zum «Van of the Year» gewählt.

2003 folgte die zweite Generation mit einem grundlegend überarbeiteten Fahrzeugkonzept, das auf Heck- und Allradantrieb setzte. Sie bot mehr Vielfalt, eine noch leistungsstärkere Motorenpalette und bis zu 1295 kg Zuladung. Auch diese Generation wurde 2005 zum «Van of the Year» gekürt. Ein Meilenstein im Hinblick auf Elektrifizierung war der Vito E-CELL, der 2010 in Kleinserie auf den Markt kam.

Die dritte Generation feierte 2014 Weltpremiere. Mit neuem Design und der Wahl zwischen Front-, Heck- und Allradantrieb wuchs der Vito auf bis zu 5,37 Meter Länge. 2018 folgte der erste serienmässig vollelektrische Midsize Van von Mercedes-Benz, der eVito.

Das aktuelle Modell: Neuerungen und Komfort

Die letzte Attraktivierung im vergangenen Jahr brachte den Vito und eVito auf ein neues Niveau in Sachen Konnektivität und Komfort. Mit dem MBUX-Multimediasystem sind die Fahrzeuge nun voll ins digitale Ökosystem der Marke integriert. Die Sicherheitsausstattung wurde um Features wie den Aktiven Brems-Assistenten mit Kreuzungsfunktion und den Aktiven Spurhalte-Assistenten erweitert. Das Exterieur wurde mit Multibeam LED-Scheinwerfern aufgefrischt, und der Innenraum erhielt eine neue Mittelkonsole sowie die elektrische Easy-Pack-Heckklappe. Erstmals ergänzt ein Benzinmotor mit Mild-Hybrid-Technologie die Antriebsoptionen.

Produktion im baskischen Vitoria

Der Vito wird seit seiner Geburtsstunde im Transporterwerk in Vitoria-Gasteiz, der Hauptstadt des Baskenlandes, produziert, worauf auch sein Name zurückgeht. Das Werk ist das zweitgrösste Transporterwerk von Mercedes-Benz und ein Eckpfeiler des globalen Produktionsnetzwerks. Neben Vito und eVito laufen hier auch die V-Klasse Modelle und der EQV vom Band.

Feierliche Übergabe der ersten eActros 600 an Schweizer Kunden

ABLIEFERUNG Unter dem Motto «Electrifying Moment» feierte Daimler Truck Schweiz im schweizerischen Brunnen gemeinsam mit zwanzig Transportunternehmen einen Meilenstein der Elektromobilität: die symbolische Übergabe der ersten Mercedes-Benz eActros 600 Fahrzeuge.

Rund 80 geladene Vertreterinnen und Vertreter der Transportbranche feierten diesen Meilenstein vor der eindrucksvollen Bergkulisse am Vierwaldstättersee.

Die ersten eActros 600, für die sich die Kundinnen und Kunden als Erstbesteller bereits im vergangenen Jahr entschieden hatten, wurden in den letzten Wochen ausgeliefert. Jürg Lüthi, CEO Daimler Truck Schweiz AG, betont: «Für uns war schnell klar, dass dieser Truck auch für den Schweizer Markt von grosser Bedeutung und ein echter ‹Game Changer› für die Zukunft des CO₂-neutralen Transports ist. Es war uns wichtig, unsere Kunden frühzeitig von diesem Fahrzeugkonzept zu überzeugen.»

Rund 80 geladene Vertreterinnen und Vertreter der Transportbranche feierten diesen Meilenstein vor der eindrucksvollen Bergkulisse am Vierwaldstättersee.

Mit dem Event bedankte sich die Daimler Truck Schweiz AG zusammen mit ihren Vertriebspartnern bei den Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen.

Die ersten eActros 600 nach Serienstart

Mercedes-Benz Trucks feierte den Serienstart des eActros 600 Ende November vergangenen Jahres im Mercedes-Benz Werk Wörth. Seit Dezember 2024 wird er an Kunden ausgeliefert. Das Elektro-Flaggschiff unter den Mercedes-Benz Trucks hat sein Können bereits mehrfach unter Realbedingungen bewiesen: Im Kundeneinsatz, im Rahmen der «eActros 600 European Testing Tour 2024», einer über 15.000 Kilometer langen vollelektrischen Entwicklungsfahrt durch insgesamt 22 Länder, sowie der «European Testing Tour Winter 2025» auf rund 6500 Kilometern durch Nordeuropa – jeweils mit 40 Tonnen Gesamtzuggewicht. Des Weiteren wurde der E-Lkw zum «International Truck of the Year 2025» gekürt. Die Auszeichnung ist der wichtigste Preis der Branche und wird von der International Truck of the Year (IToY) Organisation, bestehend aus 24 Nutzfahrzeug-Fachjournalisten aus Europa, jährlich verliehen. Ausschlaggebend für die Auszeichnung war unter anderem das technologische Gesamtkonzept aus elektrischer Antriebsachse und LFP-Zelltechnologie.

Tagesreichweiten von 1000 Kilometern möglich

Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden – daher die Typbezeichnung 600 – sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des eActros 600 von 500 Kilometern ohne Zwischenladen. Diese Reichweite wird unter sehr realistischen, praxisnahen Bedingungen mit 40 Tonnen Gesamtzuggewicht erreicht und kann je nach Fahrweise und Strecke auch deutlich übertroffen werden. Der eActros 600 wird am Tag sogar weit über 1000 Kilometer zurücklegen können. Zwischenladen während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen macht dies möglich, sofern die Lademöglichkeiten vorhanden sind.

Die ersten 20 eActros 600 stehen bereit für ihre Schweizer Kunden.

Der eActros 600 verfügt über drei Batteriepakete mit jeweils 207 kWh. Diese bieten eine installierte Gesamtkapazität von 621 kWh. Die Batterien basieren auf der Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) und zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer aus. Im Gegensatz zu anderen Batteriezelltechnologien können zudem über 95 Prozent der installierten Kapazität bei der LFP-Technologie genutzt werden. Dies ermöglicht eine höhere Reichweite bei gleich viel verbauter Batteriekapazität. Das Fahrzeug ist technisch auf ein kombiniertes Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen ausgelegt. Mit einem Standardauflieger hat der eActros 600 in der EU eine Nutzlast von etwa 22 Tonnen. In einigen Fällen kann nationales Recht eine höhere Nutzlast zulassen.

Camion Transport und Coca-Cola HBC Schweiz: gemeinsames Ziel

DEKARBONISIERUNG Im Zuge der bis 2030 verlängerten Partnerschaft ersetzt Camion Transport die gesamte für Coca-Cola HBC Schweiz eingesetzte Fahrzeugflotte durch modernste batterieelektrisch betriebene Lastwagen. Im Zentrum steht die vollständige Dekarbonisierung des Transports.

Von links: Thomas Omelko, Niederlassungsleiter Getränkelogistik Camion Transport; Jürg Burkhalter, General Manager Coca-Cola HBC Schweiz; Josef Jäger, Direktor Camion Transport; Adrian Fritz, Director Supply Chain Coca-Cola HBC Schweiz

Seit 2016 wächst die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen kontinuierlich. Nun setzen sie gemeinsam ein starkes Zeichen für die Zukunft: Camion Transport ersetzt die gesamte für Coca-Cola HBC Schweiz eingesetzte Fahrzeugflotte durch modernste batterieelektrisch betriebene Lastwagen. Bereits am 23. Juli 2025 stiess der erste Mercedes-Benz eActros 600 zur bestehenden Elektroflotte, bis Ende August folgen zwei weitere. Bis 2026 sollen zwölf, bis 2030 über dreissig dieser Fahrzeuge für die Getränkelogistik unterwegs sein.

«Kooperation als Motor für Innovation, nur gemeinsam kommen wir vorwärts», sagt Josef Jäger, Direktor von Camion Transport. «Mit Coca-Cola HBC Schweiz haben wir eine Partnerin, die unsere Nachhaltigkeitsziele teilt und Verantwortung übernimmt. So treiben wir die Dekarbonisierung der Distribution in der ganzen Schweiz voran.»

Parallel dazu investiert Camion Transport unter anderem in leistungsfähige Ladeinfrastruktur an zentralen Standorten – ein ebenso entscheidender Baustein auf dem Weg zur unternehmensweiten Netto-Null bis 2050.

Pioniergeist von Coca-Cola HBC Schweiz mit Signalwirkung

Die ambitionierte Partnerschaft gilt auch innerhalb der Coca-Cola-HBC-Gruppe als Pionierprojekt: Die konsequente Elektrifizierung im Schwerverkehr, kombiniert mit der bereits elektrifizierten Verkaufsflotte, der ständigen Optimierung der Transportwege und der Verlagerung von der Strasse auf die Schiene, setzt Massstäbe, die ihresgleichen suchen. Eine der grössten Herausforderungen in Lieferketten sind indirekte Emissionen aus nicht selbst kontrollierten Quellen. Camion Transport und Coca-Cola HBC Schweiz begegnen dieser Herausforderung gemeinsam: Mit der elektrifizierten Flotte und optimierten Touren sollen signifikante Treibhausgaseinsparungen erzielt werden.

Für den Schweizer Ableger des Getränkegiganten ist die Kooperation ein zentraler Hebel, um zur Erreichung des Gruppenziels «NetZero-by-40» beizutragen. General Manager Jürg Burkhalter betont: «Unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen wir nur mit starken Partnern wie Camion Transport. Nach der vollständigen Elektrifizierung unserer Verkaufsflotte 2024 gehen wir jetzt den nächsten Schritt. Diese Zusammenarbeit beweist, dass ambitionierte Ziele und konsequente Umsetzung nicht nur Emissionen reduzieren, sondern die nachhaltige Logistik in der Schweiz spürbar vorantreiben.»

Partnerschaft mit Geschichte – und Zukunft

Seit bald zehn Jahren ist Camion Transport verlässlicher Transport- und Logistikpartner der Kultmarke. Aus einem ursprünglichen Outsourcing hat sich eine vertrauensvolle, wachstumsorientierte Zusammenarbeit entwickelt – geprägt von operativer Bestleistung und einem gemeinsamen Nachhaltigkeitsanspruch. Der kürzlich verlängerte Vertrag bis 2030 mit der klaren Verpflichtung zur vollständigen Dekarbonisierung unterstreicht dieses Engagement eindrücklich: Eine Investition in die Zukunft, die weit über die Unternehmen hinaus Wirkung entfaltet.

Josef Jäger und Jürg Burkhalter fassen es so zusammen: «Gemeinsam vorwärtskommen und Massstäbe setzen – das ist unser Antrieb. Netto-Null erreichen wir nur Seite an Seite.»

Designwerk-E-Lkw lädt erstmals mit über 1,1 Megawatt Leistung

TECHNISCHER DURCHBRUCH Die Designwerk Technologies AG hat im Juli 2025 unter Realbedingungen eine Ladeleistung von über einem Megawatt für Elektro-Lkw erreicht – ein Meilenstein im vom Schweizerischen Bundesamt für Energie (BFE) unterstützten Demonstrationsprojekt.

Der Prototypen-E-Lkw und der Mega Charger der Designwerk Technologies AG.

Die jüngsten Tests auf dem Werkhof des Nationalstrassen Gebiets VI (GEVI) in Oberbüren SG bestätigen: Das Megawatt Charging System (MCS) ist eine entscheidende Grundlage für den flächendeckenden Einsatz von Langstrecken-E-Lkw in der Schweiz. Damit wurde das Hauptziel des Projekts erreicht und eine wichtige Hürde für den erfolgreichen Langstreckeneinsatz von Designwerk-E-Lkw genommen. Bisher lag die marktübliche Ladeleistung bei rund 350 kW.

Der Projektleiter der Designwerk Technologies AG verbindet den MCS-Ladestecker mit dem Prototypen-Lkw.

Ladetests am Designwerk-E-Lkw mit Spitzenwerten

In internen Testreihen wurden die Ladekommunikation, Steuergeräte und Leistungselektronik aufeinander abgestimmt. In den Abschlusstests wurde die Ladeleistung schrittweise erhöht, bis ein Spitzenwert von 1140 kW erreicht wurde – 8 Prozent mehr als die ursprüngliche Zielvorgabe von 1050 kW.

Bei einem vollständigen Ladevorgang eines Designwerk-E-Lkw-Prototyps  mit 1000 kWh Batteriekapazität wurde von 10 auf 80 Prozent Ladezustand in nur 42 Minuten geladen. Dabei flossen 625 kWh Energie bei einer durchschnittlichen Ladeleistung von 906 kW, der höchsten Dauerleistung am Markt. Ein 40-Tonnen-Elektro-Lkw kann damit eine Strecke von mehr als 500 Kilometern bewältigen. Die Ladezeiten liegen im Rahmen gesetzlicher Fahrerpausen, was den Alltagseinsatz von elektrischen Langstrecken-Lkw erleichtert. Zum Vergleich: In den ersten fünf Minuten wurden bereits 81 kWh geladen – genug, um ein Elektroauto vollständig aufzuladen.

Per Knopfdruck startet der Ladevorgang seitens Mega Charger. Anschliessend lädt das Fahrzeug mit mehr als einem Megawatt Leistung.

Flexible Energiespeicherung

Das Megawatt-Ladesystem von Designwerk ist als Containerlösung konzipiert und kann überschüssige Energie in integrierten Batteriepuffern speichern. So lässt sich lokal erzeugter Solarstrom auch ohne direkte Sonneneinstrahlung nutzen. Zudem wird das Stromnetz entlastet, da keine aufwendigen Netzanschlüsse ausgebaut werden müssen. Neben neuen Speichern können auch gebrauchte Second-Life-Batterien aus ausgemusterten Designwerk-E-Lkw verwendet werden, was ökologische und wirtschaftliche Vorteile bietet.

Erfahrung als Erfolgsfaktor

Designwerk entwickelt nicht nur Ladeinfrastruktur, sondern auch elektrische Spezialfahrzeuge. Diese Kombination ermöglicht eine optimale Abstimmung von Ladegeräten und Fahrzeugen. «Ein 40-Tonner lädt dank Mega Charging so schnell wie ein Elektroauto – nur mit deutlich mehr Leistung. Das ist der Schlüssel, um den Schwerlastverkehr zu elektrifizieren», erklärt Niels Ross, Projektleiter Ladetechnik von Designwerk.

Grössenvergleich: Links der CCS-Typ-2-Stecker, rechts der deutlich grössere MCS-Ladestecker für die Megawatt-Ladung von E-Lkw.

Ein Meilenstein für die Branche und Dekarbonisierung

Die Testergebnisse eröffnen neue Perspektiven für den Einsatz von Designwerk-E-Lkw im Fernverkehr. Tagesreichweiten von bis zu 1000 Kilometern sind technisch möglich, selbst für Fahrzeuge mit hohem Energiebedarf. Für Ladepunktbetreiber bietet die batteriegestützte Technologie von Designwerk eine Möglichkeit, ohne Netzausbau eine Megawatt-Ladeinfrastruktur bereitzustellen. Der Einsatz von E-Lkw im Fernverkehr kann jährlich tausende Tonnen CO₂ einsparen – ein entscheidender Schritt für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs.

Der Mega Charger von Designwerk: Containerbasierte Lösung mit integrierten Batteriepuffern für das Megawatt-Laden von E-Lkw ohne Netzüberlastung.

Die Vorteile elektrischer Lkw schlagen sich auch in den Zulassungszahlen nieder. Die Anzahl in der Schweiz immatrikulierter, batterieelektrischer Trucks ist in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2025 um 41,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In den kommenden Monaten will Designwerk die Integration von Funktionen zur intelligenten Steuerung und Netzeinbindung vorantreiben. Mittlerweile läuft die Kleinserienproduktion, und das finale MCS-Kommunikationsprotokoll wird implementiert.

Forstmesse 2025: Der Wald bietet mehr kommerzielles Potenzial

WALD- UND HOLZWIRTSCHAFT Vom 21. bis 24. August fand auf dem Luzerner Messegelände die 27. Ausgabe der alle zwei Jahre durchgeführten Forstmesse statt. Die Branche rund um die kommerzielle Nutzung des Waldes präsentierte sich in einem wirtschaftlichen Spannungsfeld.

So etwas gibt es nur im Wald – oder auf der Forstmesse: Der Jenz HackThor ist ein selbstfahrender Holzhacker auf einem Lkw-Chassis.

Die Internationale Forstmesse in Luzern ist die einzige Schweizer Fachmesse für Wald und Holz. Sie repräsentiert den Puls der Branche und zeigt die Zukunft der Waldwirtschaft und Forsttechnik. Während vier Messetagen brachte der etablierte zweijährliche Branchentreffpunkt auch dieses Jahr wieder über 20.000 Besucher aus Waldwirtschaft, Forsttechnik und Holzenergie zusammen und schuf mit rund 220 Ausstellern in der Messe Luzern eine ausgezeichnete Plattform für Neu- und Weiterentwicklungen in der Waldbewirtschaftung und Trends in der Holzerntetechnik und Forstlogistik.

Der Jenz Chippertruck hybrid (links) macht aus bis zu 430 m³ Hartholz pro Stunde Hackgut und füllt es in den danebenstehenden MAN TGS mit Schubbodenaufbau.

Waldbewirtschaftung muss profitabel bleiben

Wie es zur Tradition gehört, bot auch die diesjährige Eröffnungsfeier interessante Impulsreferate. Dr. Daniel Fässler, Ständerat aus Appenzell Innerrhoden, Präsident von WaldSchweiz und Patronatspräsident der Forstmesse, war selbst in einer Sägerei aufgewachsen. Seine Eltern investierten 1971, übrigens im Gründungsjahr der Forstmesse, in eine neue Sägerei an einem neuen Standort mit einer Schnittkapazität von bis zu 15.000 m³ Holz. «Das war damals gross und auch mutig.» Später musste der Betrieb aufgrund des Wettbewerbsdrucks aus dem Ausland allerdings schliessen. Heute stelle sich laut Fässler die Frage: «Kann für die Schweizer Holzindustrie genügend Schweizer Holz zu konkurrenzfähigen Preisen bereitgestellt werden, bei denen die Waldeigentümer trotzdem noch einen Profit erwirtschaften können?»

Von links: Bruno Röösli (Iawa), Andreas Hauenstein (Messeleiter), Julia Isler (Codoc), Ständerat Daniel Fässler (WaldSchweiz) und André Biland (ZT Fachmessen AG)

Richtpreise für Schweizer Holz

Jährlich wachsen in Schweizer Wäldern 8 Mio. m³ Holz nach, wovon «nur» rund 5 Mio. m³ genutzt werden. 2024 waren es sogar nur 4,8 Mio. m³, also ein Rückgang von 200.000. Dieser fand vor allem bei privaten Waldeigentümern statt und betraf Rundholz, also nicht Energieholz, und vor allem das Mittelland, wo Wälder eigentlich besser erschlossen sind. «Die finanzielle Lage der Holzbetriebe hat sich verschlechtert», stellt Fässler fest. Eine Besserung soll die Holzstrategie des Bundes bringen, die das Ziel hat, jährlich 1 Mio. m³ mehr Holz der kommerziellen Nutzung zuzuführen. Dazu brauchen die Waldeigentümer aber bessere Preise. Der Bundesrat ergänzte dafür das Waldgesetz per 1. August 2025 um einen neuen Artikel. Waldbesitzerinnen und -besitzer können nun mit der nachgelagerten Branche Richtpreise für Schweizer Holz festlegen. «Damit aber Wälder besser erschlossen werden können, sind auch zusätzliche Waldstrassen nötig», mahnt Fässler.

Die ausgestellten Herbarien lockten vor allem Berufsleute an.

In dieselbe Kerbe schlug Bruno Röösli, Abteilungsleiter Wald der Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Iawa): «Das Potenzial im Wald ist zu 70 Prozent ausgeschöpft. 8,2 Mio. m³ sind verfügbar, mit der Initiative der Holzindustrie Schweiz werden zusätzliche 1 Mio. m³ Rundholz, bzw. 0,5 Mio. m³ Schnittholz angestrebt.»

Den Abschluss der Gastreferenten machte Julia Isler, Co-Leiterin Codoc, der Fachstelle des Bundesamtes für Umwelt BAFU zur Stärkung der forstlichen Bildung. Zur Sonderschau «Treffpunkt Forst, Forêt, Foresta» erklärte sie: «Ohne Kopf, Herz und Hand schaffen wir es nicht, alle Aspekte auf so engem Raum zusammenzubringen. Deshalb regen wir mit unserer Sonderschau einen Perspektivenwechsel an.» Die diesjährige Sonderschau trug den Titel «der Wald – mein Arbeitsplatz» und rückte die Berufsleute mit ihren vielseitigen Tätigkeiten und ihrer Leidenschaft für den Wald, sowie die vielen Facetten des Arbeitsplatzes Wald in den Fokus.

Merbag brachte einen mit einem Luftfahrwerk ausgerüsteten Unimog U219 mit. Die Option soll ab 2026 erhältlich sein.

Forstmesse 2025 zeigte Geschäftsfeld und Arbeitsplatz

Für Forstprofis, Waldeigentümer, Ausrüster und viele Fachleute ist und bleibt die Forstmesse die wichtigste Schweizer Verkaufs- und Präsentationsplattform. In den beiden Haupthallen fanden sich verschiedenste Zulieferfirmen, die Kleingeräte, Verbrauchsmittel und persönliche Ausrüstung bis hin zu grossen Krananhängern und Forwarder präsentierten, also grosse Holztransportfahrzeuge mit und ohne Kranaufbau. Auch der Fahrzeugbau war mit Spezialauf- und -umbauten präsent. Auf dem Aussengelände konnten weitere Spezialfahrzeuge, Bagger aller Art und Holzverarbeitungsmaschinen besichtigt werden.

Ein für das Gemeindewerk Beckenried umgebauter Toyota Hilux mit Brückenaufbau und Werkzeugkisten mit Schubladenauszug sowie ein MAN TGE 4×4 mit Dreiseitenkipper.

Seit über hundert Jahren setzt sich der Verband WaldSchweiz für die Waldeigentümer und die Waldwirtschaft ein. An der Forstmesse informierte er über Arbeitssicherheit und Erste Hilfe im Wald. Wer den Nervenkitzel suchte, hatte die Möglichkeit, sich am Schnupper-Forwarder-Wettbewerb als Forstmaschinenführer zu versuchen, und ambitionierte Holzspalter konnten beim Spalten von Holzscheiten Konzentration, Geschicklichkeit und Schnelligkeit unter Beweis stellen.

Der Forwarder HSM 208-F bietet 10 t Nutzlast. Der hydrostatische Fahrantrieb verfügt über ein Verteilergetriebe mit zwei mechanischen Stufen bis 30 km/h.

Volvo Trucks holt Grossauftrag in Nordamerika

NEUES FLAGGSCHIFF Volvo Trucks hat einen Auftrag über 264 VNL-Lkw von Averitt Express, einem führenden Transportunternehmen in den USA, erhalten. Das Geschäft markiert einen der grössten Einzelaufträge für das neue Flaggschiffmodell in Nordamerika.

Die neuen Volvo VNL 860 ergänzen die Flotte von Averitt Express, die aus über 4600 Fahrzeugen besteht.

Die Flotte von Averitt Express mit über 4600 Fahrzeugen besteht zu mehr als der Hälfte bereits aus Volvo-Lkw. Diese Investition spiegelt einen wachsenden Trend unter grossen Speditionen in Nordamerika wider, ihre Flotten zu modernisieren, um den Treibstoffverbrauch zu senken, Betriebskosten zu reduzieren und erstklassige Annehmlichkeiten für die Fahrer zu bieten.

Verbesserte Aerodynamik und ein optimierter Antriebsstrang führen zu einer höheren Treibstoffeffizienz und bieten gleichzeitig den Fahrern erstklassigen Komfort und Sicherheit.

«Dieser Auftrag von Averitt Express ist ein starker Vertrauensbeweis in den neuen Volvo VNL und in unsere langjährige Beziehung», sagte Peter Voorhoeve, Präsident von Volvo Trucks North America. «Wir sind stolz darauf, dass mehr als die Hälfte der Averitt-Flotte das Volvo-Emblem trägt, und freuen uns darauf, ihre Fahrer mit Lastwagen zu unterstützen, die in Bezug auf Komfort, Effizienz und Sicherheit alles verändern.»

Treibstoffeffizienz selbst in Nordamerika ein Thema

Der neue Volvo VNL für den Fernverkehr wurde für optimale Treibstoffeffizienz entwickelt und liefert dank verbesserter Aerodynamik und Antriebsstrang eine bis zu zehn Prozent bessere Leistung als das Vorgängermodell. Der Lkw bietet Hunderte neuer Verbesserungen, um die Produktivität, Sicherheit, Rentabilität und Nachhaltigkeit für Transportunternehmen zu steigern. Gleichzeitig wird das Fahrerlebnis durch spürbare Designverbesserungen, die den Alltag auf der Strasse erleichtern, transformiert.

Anfang des Jahres wurde der Volvo VNL mit dem «Red Dot Award» für Produktdesign in der Kategorie Nutzfahrzeuge ausgezeichnet.
Vorsprung in der Transportbranche
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